lige Schulung der Einzelnen nicht zu verkennen. Die Hervorhebung der einzelnen Leistungen wollen wir sachverständiger Feder überlassen; eine Stadt aber, die in der Lage ist. solch hohen Genusses sich zu erfreuen, darf sich glücklich schätzen, und gebührt deren Vätern heute noch der Dank gezollt für ihre einstigen Opfer bezüglich der Erbauung eines Seminars hier, dessen Leiter uns gewiß die Bitte gestatten werden, von Zeit zu Zeit zu einer derartigen Aufführung einzuladen.

Nagold. Der von hier abgesandten Bismarck- Adresse können wir erst im nächsten Blatt Raum geben.

Stuttgart, 27. März. Bei der heutigen Stichwahl wurde Oekonom Weißhaar (deutsche Par­tei) mit großer Majorität zum Abgeordneten für Waiblingen gewählt.

Stuttgart. 28. März. Die Landcsversamm- lung der deutschen Partei ist nun bestimmt auf den 20. April anberaumt.

Stuttgart, 26. März. (Landgericht.) Wie dasNeue Tagblatt" meldet, fand am 21. d. M. die Verhandlung in der Beleidigungs-Strafklagsache der Reichsversicherungs-Bank in Bremen gegen den Bureauvorsteher der hiesigen Lebensvcrsicherungs- und Ersparnißbank, Fritz Döhring statt. Derselbe war vom Schöffengerichte zu 40 Geldstrafe ver- urtheilt worden, weil er die genannte Bank eine Schwindelbank genannt hatte, für die zu arbeiten sich ein Altwürttemberger schämen müsse rc. In der Berufungsinstanz wurde Prof. Dr. v. Zech als Sach­verständiger gehört, welcher sich über die Bank nicht eben günstig aussprach; sie werde das, was sie in den Statuten verspreche, unmöglich halten können, eventuell so große Nachzahlungen verlangen müssen, daß die Versicherten sie schwerlich zahlen können; mindestens aber sei der Zweifel an der Zuverlässig­keit der Bank zulässig. In den Prospekten befänden sich auch zweifelhafte Bezeichnungen betreffs der Prämien. Daraufhin beantragte der Vertreter der Reichsversicherungsbank Bremen Vertagung und An­hörung von zwei weiteren Sachverständigen, worauf das Gericht jedoch nicht einging, vielmehr den An­geklagten Döhring freisprach. R.-B. Dem Trei­ben dieser Bank dürfte somit in Württemberg ein Ziel gesetzt sein, zumal sich wohl annehmen läßt, daß die Presse sich pflichtbewußt bemühen wird, die­sem Urteil weiteste Verbreitung zu schaffen, um die Armen und Unwissenden, aut die cs bei diesem Un­ternehmen abgesehen zu sein scheint, zu warnen.

Brandfälle: In GöpPi n gen am. 26. ds. Haus und Scheuer des Bauern Rapp.

Ein schauderhaftes Verbrechen wurde am Diens­tag Abend 7 Uhr im Walde zu Reichen bach bei Gengenbach begangen. Ein Ojähriges Mädchen wurde von einem 25jährigen Dienstknccht Namens Feiß ge- lustmordet. Der Thäter wurde heute früh verhaftet und ist der gräßlichen That bereits geständig.

In Durlach befand sich ehedem in der Pfarr­kirche folgende sonderbare Gedenkschrift:Den 4. No­vember 1534 starb allhier Eberhard Franz von Ulm, der fromme, redliche, große Stadtrichter, dessen Kör­perlein gar nahe an 6 Centncr gewogen.

In Heidelberg waren am 23. März zahlreiche Libe­rale aus Süd- und West-Deutschland versammelt, um sich über die politische Lage zu besprechen. Diese Männer ge­hörten der nationalen und liberalen Partei in Baden, der deut­schen Partei in Württemberg, den Nationalliberalen in Bahern dies- und jenseits des Rheins, der Hessen-Darmstädtischcn Fort­schrittspartei und der nationallibcralen Partei in Hessen-Vassau an. Diese Männer, meist viel genannte Mitglieder des Reichs­tags und der Landtage ibrcr Heimat, haben sich über gemein­same Grundsahe geeinigt, deren wichtigste folgende sind. Sie betrachten die Kräjiigung des Reiches auf dem bundesstaatlichen Boden der Neichsversassung als ilire höchste Ausgabe. Sie treten ein für Erhaltung einer starken deutschen Heeresmacht. Mit der ganzen Ration teilen sie die hohe Bcsriedignng über die auswärtige Politik und die groüen Erfolge der Fricdcns- bestrebungen Bismarcks. Sie billigen die auf eine erhöhte Fürsorge für das Wohl der arbeitenden Klassen gerichteten Be strekuugen Bismarcks und untersuchten ihn in seinen Bemü­hungen, die soziale Lage der arbeitenden Klassen zu verbessert,. Sie hoffen auf das Zustandekommen des ilniallversicherungs- gesetzcs. Ihrer liberalen Tradition getreu werd.n sie alle Ne- activitsversuche bekämpfen und namentlich die Rechte des Reichs­tages, falls deren Minderung versucht werden sollte, entschieden verteidigen. Sie treten ein für Au,rechlhallung des geheimen Stimmrechtes. Die Zollgesetzgebung oeiracbten sie im Wesent­liche» für abgeschlossen; dies schlicht jedoch durch Erfahrung begründete Aenderung einzelner Tarii-Bestimmungen und neu hervorlretende Bedürsmsse des Berkehrslebens nicht ans. - Durch höhere Besteuerung der Böriengeschaite, Erhöhung der Branntweinsteuer unter Wahrung der Interessen der kleinen landm. Brennereien, sowie durch eine bessere Regelung der Zttckersieucr können die Mittel zur Erleichterung schwere'. vrücl-

kendcn Steuern gewonnen werden. Sie wünschen Revision des Unterstützungsgcsetzes unter Ausrcchthaltung der Freizügigkeit. Sie würdigen namentlich die Lage der Landwirtschaft und werden Forderungen zur Hebung derselben unbefangen prüfen. Sie halten die Verlängerung des Sozialistengesetzes für drin­gend geboten. Sie wollen sich nicht mit andern Parteien ver­schmelzen, sondern halten ihre unabhängige Stellung als Ver­tretender Anschauungen großer Bevölkerungskrcise nach allen Selten fest. Unterzeichnet sind 42 namhafte Männer.

(Lahrer Rcichswaisenhaus.) Reichsgerichtsrat Dreyer in Leipzig hat über die rechtliche Stellung des Reichswaisenhausfoiids in Lahr gegenüber der deutschen Reichsfechtschule in Magdeburg ein Gut­achten abgefaßt, wonach Lahr berechtigt ist, sämtliche gesammelten Gelder für sein Waisenhaus zu fordern, da sie ursprünglich für dasselbe erfochten wurden.

Bei Halle a. S. geriet ein Magazin mit ca. 600 Ctr. Guano in Brand. Die sich entwickelnden giftigen Dämpfe wirkten derartig auf die Löschmann­schaft, daß zwei Leute am nächsten Tage starben; 39 liegen noch darnieder, darunter 10 lebensgefährlich.

Berlin, 28. März. Den Abendblättern zu­folge hat der amerikanische Gesandte Sargent auf den Petersburger Posten resignirt und tritt aus dem diplomatischen Dienst zurück. Er wird nach Amerika zurückkehren und seinen Sitz im Senate einnehmen.

Berlin, 29. März. In einem Hause am Än- dreasplatz tötete heute Mittag ein gewisser Gconack, welcher mit seiner Frau im Unfrieden lebte, seine Frau, deren Schwester und den zu Hilfe eilenden Vicewirt deS Hauses mittelst Messerstichen. Der Mörder überlieferte sich selbst der Polizei.

Berlin, 29. März. Die Gerüchte. Fürst Bismarck wolle sich vom Handelsministerium und vom preußischen Ministerpräsidinm zurückziehen, sind zwar verfrüht, aber nicht ganz unzutreffend; im Ge­genteil geht die Absicht des Reichskanzlers viel wei­ter, er will auch von der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten Preußens znrücktreten und nur noch die auswärtige Vertretung des Reichs behalten. Ab­gesehen davon, daß die Erhaltung seines Gesundheits­zustandes dies erfordert, weil er die Verantwortung für die Gesetze nicht wie 1873 übernehmen, weil er im preußischen Ministerium verblieben ist und so jedes Gesetz seine Unterschrift bekommen mußte.

Nachdem der Reichstag den Marinectat erledigt und das Actiengesetz einem Ausschuß von 21 Mit­gliedern überwiesen, hat er sich bis zum 22. April vertagt, um seine Osterferien zu genießen.

Der preußische Staat fährt fort, den Kultur­kampf in versöhnlichem Sinne zu behandeln. Wie derReichsanzeiger" meldet, ist durch Beschluß des Staatsministeriums für den Umfang des Spreugels des Erzbistums Köln die Wiederaufnahme der ein­gestellten Staatsleistnngen von Neujahr 1884 ab angeordnet worden.

DieGerm." erkennt dankbar die Aufhebung der Sperre für die Erzdiözese Köln an, beklagt aber zugleich, daß der gleiche Akt nicht auch für Posen- Gnesen zur Geltung komme und daß Melchers nicht nach Köln zurückberufen werde.

(Aus Thüringen.) In Lobenstein nahm ein junger Mann eine Dynamitpatrone in den Mund, zündete sie an und zersprengte sich so den Kopf. Italien.

Wo bleiben die Gelder? Etwas schier Un­glaubliches erzählt ein Redakteur der Pariser France von seinem letzten Besuch in Jschia. Verwundert über das Elend und die Verzweiflung, die dort herr­schen, wollte er die Erklärung eines Zustandes ha­ben, welcher im Gegensatz steht zu der von allen Seiten reichlich zugcflossenen Hilfe für die Opfer der Katastrophe vom 28. Juli v. I. Er begab sich zum Bürgermeister, der mit seinem Schreiber und mit mehreren Bürgern im Gemeindehanse Sitzung nbhielt und bekam von demselben die nachfolgende Auskunft:Von den 4 Millionen Franks ungefähr, welche die Mildthätigkeit von ganz Europa znr Lin­derung des Elends beigestenert, wurde noch kein Hel­ler an die Opfer der Katastrophe verteilt. Das Geld befindet sich in den Händen eines Centralko- mites in Neapel, das keine Rechnung legt, das nichts thut und die Unglücklichen von Woche zu Woche vertröstet und bestellt, unter dem Vorwand, daß die Unterttichnngen und Arbeiten der Commission zur Verteilung der Gelder noch nicht beendet seien. Die ganze italienische Presse ohne Ausnahme hat schon verschiedene Male gegen diesen Mißbrauch des Ver­trauens protestirt, das Comitö ist stumm geblieben. Es ist unverantwortlich von der italienischen Regie­rung, angesichts des Elends einerseits und der auf­

geregten öffentlichen Meinung andererseits, dem Co- mitö gegenüber eine solche Duldung zu üben; die­selbe ist geradezu für das Elend, das sie durch eine energische Mahnung mildern könnte, verantwortlich zu machen."

Frankreich.

Paris, 29. März. Der heute früh 2 Uhr in Cannes erfolgte Tod des Herzogs von Albany wurde durch einen Sturz herbeigeführt, den der Prinz gestern Abend in dem nautischen Klub erlitt.

Ein Telegramm des französischen Geschäfts­trägers am Hofe von Hue aus Kuangnan meldet, daß der Prinz aus der königlichen Familie, welcher die Niedermetzelnng der Christen veranlaßte, am 25. ds. morgens hingerichtet ist.

Aus Courcelles sur Chavornah Orbe kommt folgende interessante Mittheilung:Schon am 20. März dieses Jahres wurde ein 1500 Meter hoher Gipfel (Mont Suchet) des schweizerischen Jurage­birges bei meterhohem Schnee von drei Deutschen, Johannes Hunger von Baiern, Georg Reiff von Pfullingen, Hugo Armleder von Donaueschingen, er­stiegen.

Der Kampf am Schaffst. Man schreibt aus Oran (Algier): Der berüchtigte Bandit Ben-Bahi wurde kürzlich eingefangen und am 13. d. M. gnillo- tinirt. Unter der Guillotine spielte sich eine gräßliche Scene ab. Ben-Bahi traktierte den Scharfrichter und seine Gehilfen mit Fuß- und Rippenstößen; er entlud einen wahren Hagel von Schimpfwörter! auf sie und die umstehende Menge und kämpfte einen verzweifelten Kamps »m sein Leben. Erst als sich mehrere Männer aus dem Publikum zur Hilfeleistung angeboten, gelang es, den Banditen gewaltsam unter die Guillotine zu bringen, er schrie unaufhörlich; das Fallen des Beiles übertönte seinen letzten Fluch.

Spanien.

Madrid, 25. März. DerAgence Havas" zufolge hätte die spanische Negierung der deutschen Regierung die Errichtung einer Kohlen- und Pro­viantstation für die deutschen Kriegsschiffe ans Fer­nando Po in der Bai St. Jsabella (Westküste von Afrika) gestattet.

England.

London, 28. März. Herzog von Albany, Sohn der Königin Victoria, ist heute plötzlich in Cannes gestorben.

DerStandard" feiert in einem Kaiser-Wil­helm-Artikel Deutschland als den Hort des europäi­schen Friedens. Das konservative Blatt wirft einen Rückblick auf Preußens aufsteigende Entwicklung und legt sich die Frage vor, was ein Reich, das durch die Großthaten seiner Staatsmänner und Kriegshelden, nicht durch d>e Reden radikaler Träumer und Schrift­steller geschaffen wurde, im Gegensatz zu Frankreich davor bewahre, die kriegerische Geißel der Menschheit zu werden. Deutschlands Wohlergehen ist gleichbe­deutend mit Europas Wohlergehen. Niemand, der Deutschland nicht reizt, braucht es zu fürchten.

Gladstone's letzte Stunde als Minister soll nach der Morning Post bereits geschlagen haben. Dos genannte Blatt bringt nämlich an der Spitze seiner Montagsnummcr einen Artikel, worin es heißt, daß Gladstone seine Entlassung gegeben habe, daß eine Parlamentsauflösung unmittelbar bevorstehe und daß die letzte Stunde des Ministeriums Gladstone geschlagen habe.Die einzige Begründung für alle diese Gerüchte, schreibt die Pall Mall Gazette, scheint zu sein, daß Mr. Gladstone's Unwohlsein ernster ist, als anfänglich geglaubt wurde. Allein eine Er­kältung und ein Entlassungsgesuch sind zwei ver­schiedene Dinge."

(Ein edelmütiger Retter.) Ein Weichenwächter NamenS Joseph Cliff in Leieestcr sah am Montag Abend, als der Eilzug heranaraste, zwei Kinder zwischen dem Bahngeleise spielen. Er stürzte auf sie zu und fand eben noch Zeit, sie zur Leite zu schleudern und in Sicherheit zu bringen; den braven Mann selbst erfaßte die Locomotive und zermalmte ihn, so daß er sofort als Leiche am Platze liegen blieb.

Egypten.

Egyp tische Rechtspflege. Ans Kairo wird gemeldet: Mr. Clifford Lloyd, der Unterstaats­sekretär im Ministerium des Innern, setzt die Säu­berung der Gefängnisse fort. Seine dabei gemach­ten Entdeckungen werfen ein grelles Streiflicht auf die egyptische Rechtspflege. In Egypten war es

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