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surgenten umzingeln Khartum von allen Seiten. Die Verbindungen sind vollständig unterbrochen. Die Lage Gordons ist ernst. Es sind zwei Boten mit Briefen f ür Gordon von Berber abgegangen.
" Handel L Verkehr.
(Konkurseröffnungen.) Friedrich Adolf Reihten, Kaufmann in Stuttgart. Nachlaßmasse des Georg Gottlieb Bäuerle, Metzgers in Ludwigsburg.
Retten bürg. 20. März. Der Handel mit Hopfenstangen ist immer noch lebhaft. Die Preise sind pro Hundert 1 Kl 80-8b 2. Kl. 7». 75-80
Stuttgart. 24. März. (Landcsprodnkteubörsc.) Wir notiren per 100 Kilogr.: Weizen, bat,er. 20.40-20.75,
dto russ. Sax. ^ 20.40—20.80, dto. russ. Asfow. .4! 18, dto. calisorn. ^«21.40-21 75, Dinkels 13.40, Mähr. Saat-Gerste 24.75, Haber ^ 15—15.25.
Stuttgart, 24. März. (Mchlbörse.) An heutiger Börse sind von inländischen Mehlen I5S0 Säcke als verkauft zur Anzeige gekommen zu folgenden Preisen: Nr. 0 32 ^ bis 33 50 Nr. I 29 50 -l bis 31 50 4, Nr. 2
27 — 29 ^itl, Nr. 3 25 59 4 bis 27 ..«, Nr. 4 20 4L bis
21 »til 50 ^ In ausländischen Mehlen kein Handel. — lieber 8 Tage findet keine Börse statt. Nächste Börse am Montag den 7. April._
Lin Kin- der Ilrmuth.
Erzählung von M. Gerbrandt. (L. Calm.)
(Fortsetzung.)
Er ließ sich ankleiden. Ja, er, der für einen Blick aus schönen Augen sein Pferd über Abgründe gespornt hätte, ließ sich von seinem Diener wie ein hilfloses Kind versorgen. Plötzlich aber entzog er sich den eifrigen Händen des alten Anton, trat hastig ans Fenster und sagte in animirtem Tone:
„War das nicht die kleine Erzieherin, die im Hellen Frühlingskleidchen eben mit Elsa in den Garten ging? Mein Glas, Antons
„Aber die gnädige Frau hat doch —" wagte Anton einzuwenden.
„Ich fragte nach dem Fräulein, nicht nach der gnädigen Frau!"
„Der Herr Baron werden sich erinnern, daß die gnädige Frau —"
„Dir ein paar Thaler in die Hand gedrückt hat, damit Du meinen Wächter spielst, wie?" entgeg- nete der junge Baron. Er ließ das Glas sinken und setzte sich wieder.
„Indessen Du bist mein Diener, wie mir scheint, und ich hoffe, Du wirst die Güte haben, Dich auch ein wenig nach meinen Wünschen zu richten."
Die Worte wurden in dem gewohnten nachlässigen Ton hingeworfe», aber es bebte bereits ein kommender Sturm darin. Der erfahrene Anton schlug daher einen andern Weg ein.
„Wenn die gnädige Frau wüßte, daß ihre Bitten und Thronen in den Wind 'geschlagen werden!" sagte er weinerlich. „Sie hoffte so fest, daß der gnädige Herr —"
„Was sehe ich, seit wann muß ich gestopfte Hemden tragen? Hält der Esel mich für einen Müllerknecht?" brach jetzt plötzlich der gnädige Herr los. Aber sein Zorn ließ sich fdamit nicht verbergen, er fuhr mit gesteigerter Heftigkeit fort: „Was mischt Er sich in Familienverhältnisse? Habe ich noch nicht genug gethan, daß ich den Bitten und Thränen meiner Mutter nachgegeben und mich mit einem Mädchen verlobt habe, in dessen Nähe mich sonst keine vier Pferde gezogen hätten —"
„Hilf Himmel, Comtesse Malten, die schönste Dame der Gesellschaft!" rief der alte Anton mit emporgerichtetem Blick.
„Was geht Ihre Schönheit mich an? Sind nicht Andere genug da, welche die Eomtesse bewundern? Wenn ich bei meiner Braut bin, ist mir das einzig Interessante der Uhrzeiger, dessen Langsamkeit ich auch noch verwünsche. — Meine Mutter sagt, sie liebt mich über Alles, und sie sucht mir eine Frau aus, für die ich mich schon als halber Junge satt geschwärmt. Bei der mir — — ich glaube gar, der Schurke hat mein Schnupftuch mit Patschonli parfümirt! Stehst Du bei einem Kommis in Dienst, Mensch?"
„Es ist das gewöhnliche Parfüm."
„Bei der mir nicht einmal der Reiz der Neuheit bleibt," klagte Adolf weiter. „Sprich mir nicht immer von den Opfern und Thränen meiner Mutter. Ich könnte sagen, wir sind quitt. Ich habe ihr ein Opfer gebracht, das außer der Kindesliebe keine Macht der Erde mir abgerungen hätte. Ich habe ihr Agnes, ich habe ihr mein Lebensglück geopfert —"
„So sagten Sie schon von mancher Andern auch," bemerkte leise der Diener und machte sich in einiger Entfernung zu schassen.
„Ich bitte, Agnes Hardenberg nicht mit den Andern zu vermischen!" fuhr der Freiherr auf. — „Wo läuft der Tölpel mit dem Toilettcnkasten hin, bevor meine Frisur beendet ist? Soll ich vor meine Braut treten wie ein Zottelbär?"
Er war offenbar auf's Aeußerste gereizt, und als ihm jetzt der Spiegel präsentirt wurde, stieß er ihn zur Seite, knöpfte eigenhändig seine Handschuhe zu und ging zornig aus dem Hause, um sich auf sein Pferd zu werfen.
Ja, Baron Adolf war in seinem Herzen tiefer verletzt, als er von sich selbst erwartet hatte. Er hatte so oft mit der Liebe gespielt, so viel Affektation zur Schau getragen, daß jetzt, wo seit langer Zeit zum ersten Mal wieder eine ernste Neigung an sein Herz geklopft, er sie selbst nicht einmal richtig begriff, und er eigentlich nur deßhalb so viel von seinem Opfer sprach, um seiner Mutter die GGße seines Märtyr- tums recht vor Augen zu führen.
Das hinderte ihn aber durchaus nicht, als er durch den Park ritt und Adele mit ihrer Schülerin in einiger Entfernung bemerkte, einen verbindlichen Gruß hinüberzusenden, der dem jungen Mädchen liebliche Röthe auf die Wangen rief.
(Horts, rolat.)
— Frage: Warum ieidel mau in Hanwnrg so sebr an Erkältung? Antwort: Weit alle halbe Stunden ein „Kieler Zug" kommt.
Verantwortlicher Redakteur Steinwandkl in Nagold. — Druck und
Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung in Nagold.
Nagold.
Bekanntmachung.
Errichtung eines Kalkofens betreffen-.
Georg Dürr, Bierbrauer und Kronenwirt in Egenhausen und Jakob Schaible, Bauer und Harzsieder von da, beabsichtigen außerhalb des geschlossenen Wohnbezirks Egenhausen in der Nähe des sogenannten Chaussehames, unfern der früheren Poststraße von Freudenstadt nach Nagold, auf Parzelle Nr. 172l/o einen kontinuierlichen Kalkofen zur Gewinnung von Dungkalk zu erbauen und haben bei der Unterzeichneten Stelle den Antrag auf Erteilung der Genehmigung zu dieser Anlage angebracht.
Dies wird mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß etwaige Einwendungen gegen diese Anlage
binnen 14 Tagen
bei Oberamt anzubringen sind.
Nach Ablauf dieser Frist können Einwendungen in dem Verfahren nicht mehr angebracht werden.
Die auf die Anlage Bezug habenden Beschreibungen, Zeichnungen und Pläne sind auf der Oberamtskanzlei zur Einsicht aufgelegt.
Den 22. März 1884.
K. Oberamt.
Amtm. W i e g a n d t, St.-V.
Revier Altensteig.
Brennholzverkaus.
Am Samstag den 29. März, Vorm. 10 Uhr, auf dem Rathaus zu Ebhansen Scheid - Holz aus Staatswald Grashardt, Nonnenwald und Hafnerwald: 3 Rm. Na- delh.-Spälter, 278 dto. Scheiter, Prügel und Anbruch, sowie 755 Rm. Nadelreis.
Amtliche und H'r-wut-WeKuruUmnchungen.
Emmingen.
Pferd- und Bieh-Berkauf.
Wegen Ableben ihres Vaters verkaufen die Erben am
Samstag den 29. März, Mittags 1 Uhr,
1 Schwarzbraunwallach,
5 Jahre alt, 1 Hellbraunwallach, 4 Jahre' alt, fehlerfrei, zu jedem Geschäft tauglich; ferner 2 Kühe, 1 Jahre alter Stier,
Läuferschweine, 4 Stück Mutterschafe mit Lämmer.
Benachrichtigung an Erbschastsgläubiger.
Nach dem auf Ableben des Jakob Schund, Maurers hier. gefertigteuNach- laß-Jnventar beträgt das Aktivermögen
375 JL 8 ^
dagegen die Schulden, worunter 358 58 ^
Ansprüche der Aussonderungsberechtigten, 486 71 L
mithin Ueberschuldung 111 c/ä 63
Die Erbschaft wurde ausgeschlagen, Konkurseröffnung nicht beantragt.
Hievon werden die Gläubiger mit dem Anfügen benachrichtigt, daß — wofern nicht
binnen zwei Wochen
Antrag auf Konkurseröffnung erfolgt — die nach Befriedigung der Ansson- deruugsberechtigteu und Bereinigung der Kosten verbleibende Masse unter den nnbevorrechteten Gläubigern pro rata ihrer Forderungen zur Verteilung gebracht werden wird.
Den 24. März 1884.
K. Amtsuotariat Altensteig.
D e n g l e r.
Oberjefingen,
Obeiamts Herreuberg.
Langholz-Verkauf.
Am
Samstag den 29. ds. Mts. ^werden von Morgens
8 Uhr an im hiesigen Gemeindewald 29 Stück Eichen 50 Fm. hatteud,
18 Stück Buchen 13 Fm. haltend,
37 Stück Tannen 12—14 in lang, 28 Fm. haltend,
50 Stück Derbstangeu und 3 Stück Kirschbäume im Nufstreich gegen bare Bezahlung verkauft.
Den 23. März 1884.
Gemeinderat,
für denselben der Vorstand: Ma rquardt.
Revier Pfattgraseuweiler.
Stammholzverkaus.
Am Montag den 7. April, Vorm. 11 Uhr, auf dem RathhauS zu Pfalzgrafenweiler aus Baumplatz, Abt. 7, Hessenteich 20, Altgehäumiß 48, Zimmer- maunswies 54, Birkenbujch 77, Herrschaftsweg 87, Teufelsweg 96 u. Hütteschlag 1l3: 166 Stück Buchen mit 89 und 3264 St. Nudelt).-Laug- und Sägholz mit 4606 Fm.
MD
^72
Nagold.
Wir setzen dem Ver- < kaufe aus:
1 junge ucumelkiges Kuh, 1 Farren, 10 Monate alt, Schweizer Schlag,
Reiekiert L Oie.
K u p p i u g e u.
Holz-Vertaus.
Am
Donnerstag d. 3. April werden im hiesigen Gemeindewald
verkauft:
33 Eichen und Abschnitte 2-11 in laug, 30—60 am Durchmesser mit ca. 38 Fm., die meisten für Küfer geeignet,
205 Buchen 2,5—10 in lang, 25—60 om Durchmesser mit 1!3,69 Fm., darunter 70 St. mit über 40 vm Durchmesser,
18 Birken 5—10 vi lang, 13—28 oni Durchmesser mit 3,78 Fm.,
15 Aspen 5—10 in lang, 23—33 om Durchmesser mit 6,06 Fm.
Zusamenkuuft Morgens 80s Uhr auf der Herrenberg-Nagolder Straße.
Waldmeisteramt.
W eik.
Vottmaringeu.
Am Donnerstag d. 3. April, Vormittags 9 ^ Uhr,
werden im Schloßgebäude im öffentlichen Aufstrejch verkauft:
n) 1 fette Kuh und! schwersten
1 ditto Rind ) Schlags,
ii) 6 ditto Rinder mittleren Schlags und ebenso
o) 1 nächtige Kalbet, wozu Liebhaber entladet
Den 24. Mürz 1884.
rej. Schultheiß Reuschler. Nagold.
Canzlei n. Briefpapiere
empfiehlt
G. M. Zatfer.