und brachte ein Hoch aus auf das deutscheNeich. Alle Toaste und Reden waren geeignet, selbst ein tiefer schlummerndes Nationalgefühl, zu wecken und zu beleben. Die hies. Stadtmusik gab ihre schönsten Weisen preis und unter ihrer Assistenz erklang noch gegen 3 Uhr morgens manch schönes Lied, das Zeugnis ablegte von der patriotischen und zufriedenen Stimmung der Versammlung.
— (Amtliches.) Infolge der am 8. März d. I. und den folgenden Tagen abgehaltenen Kollaboraturprüfung sind unter And. für befähigt erklärt worden: Staig er, Adolf, Präparandenlehrer in Nagold, Fr oh kirn ey er, Friedrich, Lehramtsaspirant von Stammheim, OA> Calw.
Waiblingen, 18. März. Ein interessanter Kampf in den Lüften wurde dieser Tage in Bein st ein beobachtet. Einige Raben setzten einem Bussard derart zu, daß er sich mitten ins Ort flüchten mußte. Auf dem Erdboden angekommen, fuhr ein Rabe ihm nach; nun aber nahm der Raubvogel seinen Gegner zwischen die Klauen und ließ ihn nicht mehr fort, bis ein Bauer, der die Scene vor seinem Hause mitangesehen, den Bussard nebst Raben mit beiden Händen packte. Der Rabe ist wieder entflogen, dagegen ist der Bussard in die Gefangenschaft gewandert, wo er sich jetzt noch ganz munter befindet.
Barmen, 20. März. Das schreckliche Brandunglück in der Waisenhausanstalt zu Börde (Westfalen), dem 5 Menschenleben zum Opfer fielen, ist, wie die Barmer Ztg. aus sicherer Quelle erfährt, durch die grenzenlose Unbesonnenheit eines Lehrgehilfen entstanden. Es war vom Hausvater der Anstalt der strenge Befehl gegeben worden, daß abends um 9 Uhr alle Lichter in dem jetzt abgebrannten Gebäude gelöscht werden sollten. Der Gehilfe, dessen Zimmer ebenfalls in diesem
Gebäude lag, war jedoch bis zu dieser Stunde noch nicht mit seinen Arbeiten fertig und begab sich, um dieselben zu vollenden, in ein Nachbarhaus. Seine noch brennende Lampe schloß er in einen Wandschrank, um beim Nachhausekommen noch Licht zu haben. Ob nun die Lampe im Schranke explodiert ist oder ob das Holz des Schrankes Feuer gefangen hat, kann nicht festgestellt werden; Thatsache ist aber, daß der Herd des Feuers in dem Zimmer des Gehilfen lag. Der junge Mann hat seine Unvorsichtigkeit selbst eingestanden.
Wevrnifctztes.
— Nur nobel. An einem der letzten Sonntage ging ein junges Frauenzimmer mit noblem Hut und Schleier, mit Pelzkragen, schönem Kleide und mächtiger Tournüre auf die Eisbahn -Hei St. Gallen. Durch irgend welchen Umstand kam sie zu Falle, brach den Fuß und mußte jnfolgedesfi.l in das Spital verbracht werden. Als man dort nun trotz ihres SträubenS begann, sie ihrer noblen Kleider zu entledigen, und auf diese Weise ihrer „Noblesse" immer mehr auf den Grund kam, da stellte es sich heraus, daß sie schließlich — statt in einem Hemde in einem Sacke steckte, der noch mit gewaltigen Buchstaben die Firma einer Stickfabrik trug. Oben waren in dem Sack drei Löcher geschnitten für den Kopf und für die Arme. Außen fix und innen nix.
— Die. Wahl. Onkel: Weil Du so brav gewesen bist, Anton, will ich Dich belohnen. (Reicht ihm eine Mark und eine Banknote.) Was willst Du lieber, die Mark oder das Papier? — Anton: Einwickeln, Onkel'.
— Mitgetcilt von dem konzessionierten Bezirksagenten Ernst Schall in Calw: „Der Postdampfer Ems vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welcher am 10. März von Bremen abgcgangcn war, ist am 20. März wohlbehalten in New-Pork angekommen.-
(Wichtig für Magenleidende und bei schlechter Verdauung.) Ep pingen (Baden). Wir hatten Apotheker R. Brandt's Schweizerpillen bezogen, die meine Frau regelmäßig abends genommen hat. Sie suhlte sich recht wohl darauf und wird die Schweizerpillen fernerhin auch anwenden, auch ein guter Freund von mir «ms Eppingen sagte nur, daß 'er dieselben schon lange halte und auch nimmer ausgehen lasse. Also unfern beiderseitigen Dank. Begrüßen wir Sie mit bekannter Achtung Bäcker Schmelcher.
Amtliche Kcklllmtmachmgell.
Calw.
Umwandlung des 4'^«igen
... Kmchils M 1878
in ein 4'»iges, resp. Kündigung desselben.
Den Inhabern der städtischen Schuldverschreibungen vom 1. Juli 1878, verzinslich zu 4>/s°/o auf 1. Oktober, im Betrag von 170,000 wird hiemit eröffnet, daß die bürgerlichen Kollegien am 11. vor. Mts. beschlossen Haben, diese Schuld vom 1. Juli 1886 ab unter nachbezeichneten Bedingungen in eine 40 /yige umzuwandeln resp. zur Heimzahlung auf diesen Termin zu kündigen. Diejenigen Inhaber von Obligationen, welche sich vom 1. Juli ds. Js. mit 4o/oiger Verzinsung begnügen und sich zu Bezahlung eines Aufgeldes auf die konvertierten Obligationen von l'/z O/g des Kapitalbetrags verpflichten, auch dies in der Zeit vom 1. April bis zum 1. Mai ds. Js. unter Uebergabe der Schuldverschreibungen mit Zinskoupons und Talons der Stadtpflege anzeigen, erhalten von dieser hierüber einen Schein, gegen dessen Rückgabe ihnen seinerzeit die kostenfrei umgestempelten Obligationen mit Zinskoupons ausgefolgt werden. Gleichzeitig erhalten sie den Stückzins bis zum 1. Juli 1886 nach Abzug des Aufgeldes von 1i/z Prozent des Kapitalbetrags. Bis zum 1. Juli 1894 verzichtet die städt. Verwaltung auf das Recht außerordentlicher Tilgungen, was auf den Obligationen vorgemerkt wird, im übrigen bleiben die Anlehensbestimmungen unverändert. Diejenigen Obligationen- Jnhaber, welche obige Erklärung innerhalb der angegebenen Frist nicht abgeben, haben längstens ans den 1. Juli ds. Js. ihre Schuldverschreibungen mit Koupons und Talons zur Einlösung im Wege der außerordentlichen Tilgung (Ziff. 3 der Anlehensbestimmungen) der Stadtpflege zu übergeben, da von diesem Tag deren Verzinsung aufhört.
Den 15. März 1886.
Stadtschultheiß Kaffnerr.
Böblingen.
Marktverlegnng.
Die Gemeinde Holzgerlingen, welche zu »Abhaltung eines Vieh- und Krämermarktes am Donnerstag nach Lätare berechtigt ist, beabsichtigt, diesen Jahrmarkt auf den Donnerstag vor dem vierten Adventssonntag zu verlegen.
Dies wird mit der Aufforderung veröffentlicht, etwaige Einwendungen gegen die Gewährung des Gesuchs innerhalb der Frist von
zehn Tagen
bei der Unterzeichneten Stelle anzubringen.
Den 23. März 1886.
K. Oberamt. !
B a u r.
Fahrnisauktion.
In der Verlassenschaftssache des Martin Schäfer, Privatiers hier, wird die vorhandene Fahrnis, bestehend in:
Gold- und Silbergeschirr, Bücher, Mannskleider, Bettgewand, Leinwand, Küchengeschirr, Schreinwerk, Faß- und Bandgeschirr, ca. 480 Liter neuen Wein und allerlei Hausrat, am
Donnerstag, de« 25. d. M., von vormittags 8 Uhr an
im öffentlichen Aufstreich verkauft, wozu Liebhaber eingeladen werden.
Calw, den 23. März 1886.
K. Gerichtsnotariat.
Weism ann.
Bekanntmachung.
Nach den Verkaufsbedingungen darf Holz aus den städtischen Waldungen nur bei abgetrocknetem Boden abgeführt werden. Zuwiderhandlungen werden mit Strafe belegt.
Calw, den 23. März 1886.
Stadtschultheißenamt. _ H a ff n e r._
Hen- und Oehmd- Berkauf.
Am Donnerstag, den 25. d. M., morgens 8 Uhr,
werden in der Abe l'schen Scheuer in Alzenberg gegen bare Bezahlung verkauft :
25 Ctr. Haberstroh,
15 Ctr. Heu.
Um 10 Uhr werden sodann in Hirsau in der Schwane ^zum Verkauf gebracht:
200 Ctr. Heu,
100 Ctr. Oehmd.
Nachmittags 2 Uhr werden daselbst
14 Rm. Erlenholz sowie 300 buchene Wellen
zum Verkauf gebracht.
Alzenberg, den 19. März 1886.
Schultheiß
Baier.
Gärtringen,
Oberamt Herrenberg.
Arm-, Säghoh- und Slangenverkauf.
Am Freitag, den 26. März, werden im hiesigen Stif- tungSwald in den Waldteilen Eichenthal und
Buchenberg
150 Stück Säg- undjBauholzstämme mit 91 Fm., und 130 Stück Derbstangen im öffentlichen Aufstreich gegen bare Bezahlung verkauft.
Zusammenkunft morgens 9 Uhr im Ort.
Am Montag, den 29. und Dienstag, den 30. März, verkauft die hiesige Gemeinde im Distrikt Mark. Abt. 10
600 Stück rottannene Säg- und Bauholzstämme mit 284 Fm.
Am Mittwoch, den 31. März, 73 Stück Bau- und Wagnereichlen, 908 Stück Derbstangen,
86 Stück eichene Wagnerstangen u. 340 Stück Hopfenstangen im öffentlichen Aufstreich gegen bare Bezahlung, wozu Liebhaber eingeladen werden.
Zusammenkunft morgens 9 Uhr im Ort.
Waldmeisteramt.
Calw.
Pferdverkanf.
Im Vollstreckungswege wird am
Samstag, den 27. d. M., vormittags 11 Uhr,
1 Merä samt Gefeüirr
gegen sogleich bare Bezahlung hinter dem Rathaus öffentlich versteigert. Den 24. März 1886.
Gerichtsvollzieher Wochele.
Liebenzell.
Verkauf.
Im Vollstreckungswege werden am Freitag, den 26. d. M.. nachmittags 1 Uhr, im Anker in Liebenzell gegen sogleich bare Bezahlung öffentlich versteigert:
1 älteres Bett und Bettüberzüge,
1 älterer Sopha, 1 Aufsatz« komode, Wirtschaftstische, Stühle,
2 Bettladen, Liter- und Halbliterflaschen, Trinkgläser, Bierflaschen, Porzellan, Besteck und mehrere andere Gegenstände,
wozu Liebhaber eingeladen sind.
Den 22. März 1886.
Gerichtsvollzieher Joh. Wochele.
Privat-Aryeige«.
Auf Georgii wird ein fleißiges und braves
Mädchen
gesucht.
Näheres im Compt. ds. Bl.
billig, bar oder Katen. E ssgdiMÜVviäslisIslifvi-,Lvi-IinkM.