die sich einem deutschen Fürsten vermählte, ist je zu, dessen Kirche üblrgetreten, aber die deutschen Für­stentöchter, die russischen Großfürsten die Hand reich­ten, wurden zum RetigionSwechsel gezwungen. Als sich eine dessen weigerte, mußte sie in höherem Auf­trag ein evangelischer Prälat von der Nothwendig- keit dieses Schrittes überzeugen. Prinzessin Dag­mar von Dänemark, die Gemahlin Alexanders III., trat als Braut des verstorbenen Thronfolgers von der lutherischen zur griechischen Kirche über, nach jenem Todeosall zur lutherischen Kirche zurück, und als der Bruder des Verewigten, der jetzige Zar, sich mit ihr verlobte, ging sie abermals zur griechi­schen Kirche über! Nur eine einzige Prinzessin, Ma­rie von Mecklenburg-Schwerin, hatte den Mäth, ihre Hand, um die Großfürst Wladimir warb, von der Bedingung abhängig zu machen, daß sie lutherisch bleiben dürfe, und sieh', die Bedingung wurde zngc- standen. Was werden die jetzigen Bräute thun? Türkei.

Aus Belgrad ll. Dez. meldet der Times- korrcsp., er habe genau die Anzahl der verschiedenen Prozesse und Berurtheilnngcn wegen des jüngsten Ausstandes ermittelt. Danach sind 18 Todesurthcilc vollstreckt worden. Es wurde» erschossen: 4 ortho­doxe Priester, 4 Kausleute und ein Schullehrer, die anderen 9 waren Bauern. Alle waren auf frischer That und während sie zusammcngerottete Banden gegen die Behörden ins Feld führten, ergriffen. Mehrere wurden hinqerichtet. weil sie Bauern nieder- geschvssen hatten, welche sich der Bewegung nicht an- geschlosseu hatten.

England.

London, 14. Dez. Meldung von Reuter's Bureau aus Hongkong : Der König von Annam wurde durch die anti-französische Partei in Hüe vergiftet. Gerüchtweise verlaute von einer neuen Kriegser­klärung Annams gegen Frankreich. Haiphong werde mit Pallisaden und Blockhäusern befestigt.

Handel K Merkest».

(Konkurs er ösfnuiiflen.) Jakob Frilkcr, gcwes.

Restauraltur in Schorndorf, gcstorbcii am 4. Noo. l«83. I. TH. draaikr, MndMm» ««d DchtonnriM in Odcrsoinbcim ; Fr. Wastgrrshauscr, WcirchLudlrr von Wcinfturlcn, erttwichcn.

Nuiringkn, OA. Herrkiibcrg, >2. Dc». «tzcstcr» sind dre sSmmllichtn, noch birr lagernden Hopsen au ein Nürn­berger Haus vertäust worden, im stanze» noch ca. 5b bis 60 Clr. zu 145 bis 154 Ibciis mit, Ihoitt ohne Kausgeld, je nach der Qualität der Waarc.

N»m Inn«ns«mele».

Eine merkwürdige Erscheinung der Zeit ist eS, daß die Handwerker allüberall das Bestreben zeigen, sich zu besonderen Verbänden zusammenzuschließen, um ihre Interessen, namentlich auch gegenüber dem Großkapital, besser wahren zu können. Das Gefühl macht sich geltend, man möchte bei Abschaffung der Zünfte doch zu weit gegangen sein und anstatt nur Veraltetes und Erstorbenes abzuschasfen auch Nothwendiges und Lebensfähiges aufgehoben und so das Kind mit dem Bade ausgcschüttet ha­ben. Sv hat sich der Gewcrbevercin Zürich einstim­mig für Einführung von Innungen ausgesprochen, nur darüber war man »och getheilter Ansicht, ob freiwillige oder obligatorische Innungen vorzuziehen seien. Man nahm dabei an, daß eine solche Innung oder Vereinigung z. B. sämmtlichc Bauhandwerker einer größer» Stadt umfassen solle, oder daß etwa sämmtlichc Sattler u. s. f. eines KantonS eine In­nung bildeten. Au der Spitze sämmtlicher Innun­gen sollte eine, Gewerbekammer stehen, in welcher außer den tüchtigsten Handwerksmeistern auch eine Vertretung der KantonSrcgieruug sitzen würde. Eben­so sprach man sich sehr entschieden für Einführung von Gewerbegerichteu aus. Diese Bewegung in den Kreisen des Handwerks ist im höchsten Grade willkommen zu heißen als eines der erfreulichsten Zeichen der Zeit. Hat mau Jahrzehnte hindurch das Menschenmöglichste gethan, den Bau der mensch­lichen Gesellschaft zu zertrümmern, so sinnt man jetzt doch wieder darauf, Ordnung in die allgemeine Verwirrung zu bringen und das wüste Einerlei zu organisiren. Kein Wunder, daß es den Liberalen alten Schlags, die ihre abstrakten Phrasen und Theo­

rien so geringschätzig auf die Seite geworfen sehen, beim Blick auf die neueste Wendung der Dinge ganz unheimlich zu Mulhe werden null. Sie fragen sich verwundeit, wie es denn komme, daß der Zauber ihrer Schlagwörtcr gebrochen ist und jammern hilf­los über die herrinbrcchendeReaktion.-

A »t - rlei

(Die Opfer der wilden Thiere in Indien.) Einem amtlich veröffentlichten Ausweise zufolge wur­den im ganzen britische» Indien während des JahreS 1882 im Ganzen 22,12.'» Menschen durch wilde Thiere und Schlangen getödiel gegen 21,427 in 1881, und zwar 895 durch Tiger, 278 durch Wölfe, 207 durch Leoparden, 859 durch Hyänen, 202 durch Alligatoren und 19,579 durch Schlangen. Im gleichen Zeiträume wurden auch 40,707 Stück Hornvieh das Opfer wilder Thiere und Schlangen gegen 44,669 in 1881. Die indische Regierung zadlt bekanntlich für jedes ge- tödtete schädliche Wild eine Belohnung. In 1883 wurden 18,591 wilde Thiere und 322.421 Schlangen erlegt und die dafür von der Regierung gezahlten Belohnungen bezifferten sich inSgesammt auf 142,000 Gulden.

Den kürzesten und besten Leitartikel über die Weltlage enthält eine Berliner Posse:

In Deutschland die Heere kriegen neue Gewehre,

In Oesterreich kriegen neue Gewehre die Heere,

In England das Heer kriegt ein neues Gewehr, In Rußland ein neues Gewehr kriegt das Heer; Dagegen macht Frankreich neue Gewehre jetzt blos; Aber s ons t ist die Stimmung im Ganzen famoS .

^Varuui 8i« b688«r

als anders Llittel? Visse vraxe baden wir öttsrs xebört, wenn die Lpraeke auk «bis sox. ^.patbebsr R. Brandt'» Zebweirerpillsn dam. Vinkaeb darum, weil sie niebt wie 8a1rs, Bitterwasser, Ilixturen und Villen plötrlieb sobark alMkren, äie Osdärms svkwLeden und bisrilnreb nur noeb inebr Verstopfung bervorrnfsn, sondern, dass sie den Darin niebt inebr als nötkiß- reisen, dis Lluskslu kräftigen und naeb und naob den Oebrauok eines Aedieainentss üdsrbauxt üdsrtblssiA inaoben. vrbäitiieb L 4l. 1 in den bekannten Xpotbsksn.

Konkursverfahren.

Ueber das Vermögen des verst. Johann Georg Ottmar, gewes. Fuhrmanns in Altenstaig, wird heute am 15. Dez. 1883, Mit­tags 12 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet und der

Amtsnotar Dengler von Altenstaig und in seiner Verhinderung der Notariats-Assistent Mann von da zum Konkursverwalter ernannt.

Konkursforderungen sind bis zum 26. Januar 1884 bei dem Gerichte anzu­melden.

Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläu­biger-Ausschusses und eintretenden Falls über die in § 120 der Konkursordnung bezeichnet«» Gegenstände ferner zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf

Montag den 4. Februar 1884, Vormittags 10V, Uhr, auf das Rathhaus in Altenstaig vor dem Unterzeichneten Gerichte Ter­min anberaumt.

Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Be­sitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befrie­digung in Anspruch nehmen, dem Kon­kursverwalter bis zum 19. Januar 1884 Anzeige zu machen.

König!. Amtsgericht zu Nagold.

Zur Beglaubigung:

Gerichtsschreiber

Lipps.

AnrLNcSe und H*vwuL-MMuruUrnuHuunen.

Ettmannsweiler.

SopskiljtmlM- und- Mkn-Ncrkiws.

Am Donnerstag d. 2V. d. M., Mittags 1 Uhr,

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Den 13. Dezbr. 1883.

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Wilh. Benz, Dreher, beim K. Oberamtsgebäude.