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Vielleicht auch nicht," bemerkte Schovien, denn sie scheint sich in der Gesellschaft der beiden Herren vortrefflich zu amüsiren!"

Dennach verlieh er Egcr und schritt ans Cläre zu. Es gelang ihm nur für wenige Minuten, sie allein zu sprechen. Hoist und der Hanptmann wichen fast nicht von ibrcr Seite. Gesellschaftsspiele wurden vorgcschlaqen. Auch Schovien nahm daran Theil, ohne dah seine Gedanken bei dem Spiele waren. Cläre bildete den Mittelpunkt desselben. Ihre heitere Laune hatte etwas Ansteckendes. Sämmtliche Herren fanden sie bezaubernd. Schovien börie es. Trotzdem blieb er ruhig an einen Baum gelehnt sieben.

Eine Hand erfühle ihn plötzlich und zog ihn mit in das Spiel hinein es war die Hand Cläre's.

Sie sollen lustiger sein," flüsterte sie ihm flüch­tig zu.Wollen Sie meinen Dank erwerben, so folgen Sie meinem Beispiele!"

Sie sprang wieder fort. Eine Tecunde lang stand Schovien regungslos da dann raffte er sich zusammen. Er hatte den leisen Druck ihrer Hand empfunden, ihre Worte hallten in ihm wieder. Ja, er wollte ihren Dank erwerben! In ihm leuchtete cs auf, und wie ein halb Berauschter, lachend und scher­zend, nahm er an dein Spiel Theil.

Seine Lust hatte etwas Erzwungenes undWildes. Die Gäste bemerkten es nicht, sondern lobten laut seine vortreffliche llnterhaltungsgabe. Nur als er endlich spät in der Nacht schied und Cläre die Hand reichte, flüsterte sie ihm zu:Ich danke Ihnen, weil Sie meiner Bitte gefolgt sind. Ihre Heiterkeit kain nicht aus ihrem Herzen, um so höher schlage ich die­selbe an!"

Er konnte nichts erwidern, weil Mehrere ihn umstanden, allein wieder fühlte er den leisen Druck ihrer Hand, und wie ein elektrischer Funke durchzuckte derselbe seinen ganzen Körper.

Es liegt in dem leisen Drucke einer geliebten Hand etwas Beherrschendes. Die Psychologen sind nicht im Staude, daS Näthsel zu erkläre». Allein es gibt kaum eine Cimiesempfindung, welche das Gemüth mächtiger zu bewegen vermag, welche mit einem Druck das Blut schneller durch die Adern ireibt.

Auch Schovien empfand dies. Er hätte Zurück­bleiben und sich dem geliebten Mädchen zu Füßen werfen mögen, allein durch die scheidenden Gäste wurde er gleichsam mit fortgedrängt. Ein Bekannter, ein Arzt, erfaßte seinen Arm.

Ein prächtiger Mensch, dieser Eger," sprach derselbe. I h habe hier noch nie so feine Weine ge­trunken und eine so treffliche Auswahl der Speisen gefunden. Der Mann ist zwar sehr reich, allein er versteht auch zu leben, oder vielmehr leben zu lassen! Meinen Sie nicht auch, Assessor?"

Gewiß," versicherte Schovien, der von den Worten kaum ein einziges verstanden hatte.Ich behaupte sogar, es gibt keine schöneren Bäume, als die in Eger's Garten! Haben Sie unter den Kasta­nien gesessen? So prächtigen Schatten gibt es nicht weiter kühl bis an's Herz hinan!"

Der Arzt blickte ihn erstaunt an.

Wer spricht denn von den Bäumen, Assessor?" rief er lachend.Haha! Sie haben dem Weine unter den Kastanien zu sehr zugcsprochen! Das ist es! Da­her kam also Ihre Heiterkeit! Haha! Sie hakten sich einen kleinen Rausch getrunken!"

Ja, einen Rausch!" bestätigte Schovien.Des­halb sebne ich nach jetzt nach frischer Luft."

Er machte sich von dem Arzte los und bog seit­wärts ab. Er mußte allein sein. Der leise Druck der Hand durchzitterte ihn noch. Die Seligkeit, mii wel­cher er ikn erfüllte, wollte er ganz ungestört durchkosten.

Zwischen Gärten schritt er dahin. Die Nacht war so lau und still. Kein Laut störte sie. Er hörte das Pochen seines Heraus. Wie es schnell und auf­geregt schlug! Laut auf bätte er jubeln mögen, nur um der Empfindung, welche seine Brust erfüllte, Raum zu verschaffen.

Der Weg führte auf das Feld -- er bemerkte es nicht es war ihm auch gleichgilti Erst als er am östlichen Himmelsiaume das erste Roth des aussteigenden Morgens erblickte, kehrten seine Gedanken aus den Träumen, die ihn weithin getrogen halten, zurück. Es war Zeit zur Heimkehr.

(Forts, folgt.)

Republikanische Gemüthlichkeit und euro­päische Etikette.

(Nachdruck verdaten.)

Thomas Jcfferson, der dritte Präsident der Vereinigten Staaten (von 180t bis 1809i, wies während seiner Präsidentschaft mit Energie den klein­lichen Etiketteplunder zurück, welchen die europäischen adelstolzen Gesandten und Diplomaten in Washing­ton cinzusühren sich bemühten, besonders als er be­merkte, daß einige Frauen und Tochter von Senats­und Kongreßmitgliedern sich von dem vornehmen Schimmer, den die Gemahlinnen und Töchter der fremden Gesandten um sich zu verbreiten liebten, blende» ließen und ihnen nachzuahmcn suchten. Wollte er einen Morgenbesnch bei einem Gesandten abstat­ten, so kam er ohne Diener auf einem alten Klep­per angeritten, band sein Pferd ans Gittcrthor oder an den Gartenzaun des Gcsandtenhauses und trat ohne weitere Formalität zu dem Betreffenden ein, der dann durch das kordiale Wesen des amerikani­schen Staatsoberhauptes nicht selten in Verlegenheit gesetzt wurde. Wenn die Gesandten mit ihren Frauen und Töchtern bei ihm zur Tafel geladen waren, so berücksichtigte er niemals die verschiedenen Rangstu­fen der großen und kleinen Mächte. Unterschieds­los ließ er sie alle durch einander sitzen, ohne sich um ihre Rangansprüche im geringsten zu bekümmern. Besonders der adelstolzen Gemahlin des spanischen Gesandten, einer in höftscher Etikette ausgewachsenen Herzogin, war das Betragen des Präsidenten ein ungeheurer Greuel. Als sie eines Tages an seiner Tafel, weil sie etwas zu spät gekommen war, fast ganz unten am Tisch hatte sitzen müssen, während die Gemahlinnen der Gesandten einiger europäischen Kleinstaaten viel weiter oben saßen, da erklärte sie nach der Heimkehr wuthzitternd ihrem Gemahle, der

selber ein stolzer Grande war, daß Seine katholische Majestät in ihrer Person beschimpft worden sei, denn eine Beleidigung der Frau sei auch eine Be­leidigung für den Mann, und in diesem Falle müsse folgerichtig eine solche als eine Beleidigung des Kö­nigs von Spanien angesehen werden. Dem edlen Granden kamen die Beweisgründe seiner Frau zu­treffend vor. Er lies; seine Freunde vom diploma­tischen Korps zu sich bitten, eiorterle die Angelegen­heit und fragte jeden um seine Meinung. Jemand versuchte es, den Präsidenten damit zu entschuldigen, daß er als Republikaner die Vorschriften der euro­päischen Etikette nicht anznerkennen brauche. Darauf aber ward erwidert, die Würde Seiner katholischen Majestät dürfe nicht einem jeden preisgegeben wer­den, dem es beliebe, ein Republikaner zu sein. Die Frau Gesandtin besonders bestand ans G-'nuglhnung. Es wurde also beschlossen, daß der Gesandte selber lsingehcn solle, um solche zu fordern. Von dieser Verschwörung erhielt Jefsersvn rechtzeitig einen Wink, und er bereitete sich darauf vor, den spanischen Ge­sandten ans seine cigenthümliche Weise zn empfangen. Am folgenden Morgen wurde der Grunde gemeldet, und der Präsident ließ ilin sogleich bei sich cintre- ten. Der Gesandte war in großer Gala, behängen mit Orden und Brillanten, wie ein spanisches Manl- thier mit Schellen und Bünoern. Der Präsident aber befand sich in Hemdsärmeln, hatte nur einen Hosenträger über und nur einen Stiesel an, den an­dern hielt er in der Hand, um ihn anzuziehen. Während er nun den Stiefel anzog, bewillkommnete er die spanische Exccllcnz mit gemächlicher Freund­lichkeit;Ah, mein lieber Herr, es freut mich, Sie zn sehen! Seyen Sie sich! Ohne Umstände, mein Wcrthester! Kalte Lust heute morgen, was? Ist Ihnen vielleicht ein kleiner Morgenschnaps gefällig?" Der Stellvertreter des Königs von Spanien verlor bei dieser originellen Begrüßung beinahe seine Gran­dezza und Würde. Er stammelte einige allgemeine Redensarten, ohne den eigentlichen Zweck seines Er­scheinens zu erwähnen, und fuhr rcsignirt nach Hause, wo er seiner Gemahlin und den diplomtischcn Freun­den sagte, eS sei ganz hoffnungslos, den Präsiden­ten der amerikanischen Republik zum europäischen Etikettewesen zu bekehren, und sie müßten sich in Zukunft darein finden. Jeffersoii hatte freilich an­deres zu thun, als sich um leere Formalitäten und Ceremonien zu bekümmern, welche ihm, dem freien Amerikaner, völlig lächerlich erschienen. F. L.

^1I äitz trauen!

8obcm icktsrs kabsir vir krauen uudKädobsu klaren borsn, dass navb EsbiLnob dieses oder jenes sinpkoblsnsir Kittels anstatt InnäsinnA vermsbrts SolnneiMn slnxstrsten seien, ^.us diesem Orunds inöebtsn vir lusrinit alle dis- jeniASn, vslebe nvtluK Iiabsn, srälknsinls Kittel anrmvsnäsn, davor varusu, mi svbarisn abknbrsnäsn Lallen, Wässern, killen oder Kixtnren ibrs Anilnebt sn nslnnsn, sondern nur clis von den ersten ineäiüinisebsn ^ntoritätsn als anASnelun und siober einptobleusn Lpotbsbsr L. Brandt'« Lobvsirisr- pillen, vslebe L K. 1 in den bekannten ^potbsksn srbält- lieb sind, ansnvenden.

S ch ö n b r o n n.

Schafwaide- Berpachtung.

^ Am Freitag

.-sE-ZÄWEden 30. Nov., "^^^Nachm. 1 Uhr, wird die hiesige Schafwaide auf weitere 3 Jahre

verpachtet.

Liebhaber hiezu sind eingeladen. _ Gemeinderath.

W a l d d o r f.

Am Freitag den 30. Novbr., (Andreas.Feiertag), Nachmittags 1 Uhr, findet in der Krone in Altenstaig eine

KMiiiioiiUtt-Vechiiliiilung

statt, wozu auch sonstige Freunde der Obstbauinzucht freundlichst eingeladen werden.

Bihler, OA.-Baumwart.

AnrMche und H^wut-Wekunntrnuchungsn.

Nagold. Wildberg.

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Christian Raaf.

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Verkauf.

Unterzeichneter verkauft am Freitag 30. Nov., (Andreasfeiertag) von Nachmittags 2 Uhr an,

1 gute Fntterschneidmaschine, 1 Koch- osen, 1 eisernes Kunstherdle, 1 Kunst­herdplatte mit 2 Häfen, 4 Kuhglo­cken sammt Riemen, einige Halsket­ten, 2 Pferdsketten und sonst noch brauchbares Eisen als Schlösser und dergl.; ferner 1 2schläfrige Bettlade, Tabaksfässer und Kisten, wozu Kaufs- liebhaber eingeladen werden.

I. Walz, Kaufm.

Pfrondorf.

fl 12 Stück halbengl.

MilWmile

^verkauft am "Montag 3. Dezbr., Mittags 12 Uhr,

Friedr. Mutschler.

Nagold.

Unterzeichneter ver­kauft am

Montag 3. Dez., Vorm. 10 Uhr, _ 9 Stück schöne Halb-

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Milchschweme,

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Am Feiertag Andreas 30. Nov., Nachmittags 1 Uhr,

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