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rg, Kind harter lt. Be- Uhr.
Amts- und Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagold.
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Erscheint wöchentlich Smal: Dienstag, Donnerstag und Samstaa. und kostet vierteljällrlich hier (ohne Trägerlohn) 90 4, in dem Bezirk I 20 außerhalb des Bezirks l 40 -I. Monats- abonncment nach Verhältnis;.
Donnerstag den 29. November.
Jnjertionsgcbühr jür die Ispaltige Zeile aus ge- wöhnlichcr Schrift bei einmaliger Einrückung 9 <1, bei mehrmaliger je 6 «I. Die Inserate müssen spätestens Morgens 8 Uhr am Tage vor der Herausgabe des Blattes der Druckerei aufgegeben sein.
1883.
Bestellungen
auf den
„Gesellschafter
für den Monat Dezember
werden von allen Poststellen und Postboten angenommen.
Amtliches.
Nagold.
Mn die Artsvorsteher.
Die deutsche Gewerbe-Ordnung ist vollständig einer neuen Redaktion unterworfen worden und wird die neue Ausgabe mit der neuesten Vollziehungs- Verfügung, cvmmcutirt von Regierungsrath Schicker, demnächst zur Ausgabe kommen. Diese neue Ausgabe nimmt auf unsere Württemberg'schen Vorschriften eingehende Rücksicht und ist Wohl für alle Gemeinden unentbehrlich.
Falls gegen die Bestellung derselben binnen 8 Tagen Einwendung nicht erfolgt, wird solche auf Rechnung der Gemeinden von hier aus erfolgen.
Den 26. Nov. 1883.
K. Oberamt. Güntner.
N a g o l d.
Mn die Drtsvorsteher.
Gemcindcraths-Wahlen betreffend.
Die Gemeindebehörden werden hiemit erinnert, für die Vornahme der Ergänzungswahlen der Gemein- deräthe im nächsten Monat Dezember an den bleibend festgesetzten Tagen rechtzeitig die erforderliche Einleitung zu treffen, nach Ablauf der gesetzlichen Frist von 8 Tagen für die Anbringung etwaiger Beschwerden gegen die Giltigkeit der Wahl und wenn sonst einst Anstand nicht obwaltet, die Beeidigung der Neugewählten vorschriftmäßig zu vollziehen und sofort über das Wahlergebniß den vorgeschriebenen Bericht hieher zu erstatten, wobei insbesondere darauf aufmerksam gemacht wird, daß der Bericht den Namen, Stand und Gewerbe und etwaiges Nebenamt, Tag und Jahr der Geburt, sowie die Zeit der Verpflichtung des Gewählten zu enthalten hat.
Den 26. Nov. 1883.
K. Oberamt. Güntner.
Konferenz für den vordem Bezirk: Mittwoch den 5. Dezember in Schönbronn, von Vormittags 9^2 Uhr an.
Tagesordnung:
1) Singen: a) Choral No. 89 für gemischteStimmen.
d) Männerchöre aus Weeber I. No. 1, 5, 23.
2) Lehrprobe von Schullehrer Bürkle in Jsels-
hausen.
3) Besprechung des Aufsatzes (Aufsatz in der Volksschule).
Nagold, 28. Nov. 1883.
Konferenz-Direktor:
Professor Frohnmeher.
Die erledigte Schulstelle in Emmingen wurde dem Schullehrer Be eh in Schwarzenberg und die in Pfrondorf dem Schulamtsverwcser Blickte in Röthenbach übertragen.
Tages-Neuigkeiten.
Deutsches Reich.
Regimentsjubiläen. Aus Stuttgart, 25. Nov.. wird uns berichtet: Am Freitag den 30. Nov. findet die Feier von Jubiläen von fünf württember- gischen Infanterie-Regimentern statt. Es sind dies
die Regimenter Nr. 119, 124 und 120, welche ihr 200jähriges, und Nr. 121 und 126, welche ihr lOOjähriges Jubiläum begehen. Die Fahnenbänder sind schon bei Gelegenheit des 200jährigen Jubiläums des 1. württembergischen Ulanen-Regimeuts Nr. 19 im April vorigen Jahres auch an die genannten 5 Infanterie-Regimenter verliehen worden. Besonders glänzend wird sich die Feier des 119. Regiments, das in Stuttgart garnisonirt, gestalten, da die Königin Olga die Inhaberin dieses Regiments ist.
Stuttgart, 26. Nov. (Der Raubanfall in der Kronprinzstraße.) Aus naheliegenden Gründen bringt man die Thäter des gräßlichen Verbrechens mit der Ermordung des Apothekers Lienhardt und der Schildwache in Straßburg in Zusammenhang. Ob mit Recht oder Unrecht, darüber ist unseres Wissens bis jetzt nichts genau bekannt. Der Untersuchungsrichter erläßt noch folgende Bekanntmachung: Der wegen des Raubmords an I. A. Hellbrauner hier verhaftete angebliche Ernst Baum aus Chemnitz bekennt sich jetzt als den Schreiner Michael Kumitsch aus Cernik in Slawonien, der im Mai d. I. wegen sozialdemokratischer Umtriebe aus Wien ausgewiesen, bis vor kurzem in St. Gallen gearbeitet habe; er bezeichnet auch seine Genossen als Sozialdemokraten und die That als zu sozialdemokratischen Zwecken ausgcführt.
Stuttgart, 26. Nov. Das Befinden des Herrn Octtinger ist dermalen nicht besorgnißerregend. Interessant dürste die Thatsache sein, daß Herr Oet- tinger im vorigen Jahre dem Kaiser von Rußland zu dessen Schutze gegen mörderische Ueberfälle seitens der Nihilisten eine Ulmer Dogge von seltener Schönheit als Geschenk übersandt und dafür von dem über das prächtige Thier entzückten Kaiser einen schweren Deckelpokal aus gediegenem Golde als Gegengeschenk erhalten hat. Jetzt ist er selber das Opfer eines grausam mörderischen Attentats geworden.
Stuttgart, 26. Novbr. Der hiesige Hofschuhmacher L. wurde dieser Tage das Opfer eines frechen Betrugs. Ein livrirter Bedienter kam in seinen Laden und ersuchte den Meister, zu seinem Herrn, einem Baron v. Wellberg, ins Hotel Marquardt zu kommen, um ihm ein Paar Reitstiefel an- zumcssen. Gleichzeitig richtete der Bediente sein Augenmerk auf ein Paar elegante Reitstiefel, die im Schaufenster standen, dabei die Meinung aussprechend, dieselben würden seinem Herrn wohl passen. Der Meister ging also wohlgemuth ins Hotel, um seinen neuen Kunden zu bedienen. Er war noch nicht lange fort, als der Diener in den Laden zurückkam und der Frau L. im Namen ihres Mannes ausrichtete, sie solle ihm die Stiefel aus dem Schaufenster mitgeben. Der Meister, der im Hotel sei, meine nämlich, die Stiefel müßten seinem Herrn passen. Die Frau, nichts Arges ahnend, gab dem Diener die Stiefel mit. Man kann sich nun die unangenehme Ueberraschung der Frau vorstellen, als sie, noch ehe sie ihrem Manne bei seiner Zurückkunft die Sache von den Reitstiefeln mittheilen konnte, von diesem hören mußte, daß im Hotel gar kein Baron W. wohne. Was der Zweck des Auftrages zum Maßnehmcu gewesen, ward jetzt auch dem Meister klar.
Stuttgart, 26. Novbr. Gestern Nachmittag 2 Uhr wurde der durch einen Schlaganfall Plötzlich dahiugeraffte Professor Elsenhans, an der Realanstalt hier, auf dem Pragfriedhofe unter sehr großer Theilnahme des Lehrerstandes und der beiden Turnvereine beerdigt. Elsenhans hat über 40 Jahre dem württcmb. Turnwesen nahe gestanden.
In Eßlingen hatten vom 4. d. M. ab die durchreisenden Handwerksburschen als Ersatz für das ihnen gereichte Nachtessen, Nachtquartier und Frühstück am Morgen eine Stunde Stein zu klopfen. Seither ist die Zahl der Nachtquartier verlangenden von 40 auf 10 per Tag herabgesunken; ein neuer Beweis, daß ^ dieser Reisenden nicht Arbeit suchen, sondern leben und genießen ohne Arbeit.
Rottweil, 24. Nov. Die 64 angeschuldigten Militärpflichtigen aus dem Oberamtsbezirke Tuttlingen, deren Vermögen mit Beschlag belegt worden ist, wurden heute von der Strafkammer des Landgerichts wegen je eines Vergehens der Verletzung der Wehrpflicht in eine Geldstrafe von je 600 eventuell zu der Gefängnißstrafe von 3 Monaten verurtheilt.
Nürtingen, 25. Nov. Ein hiesiger Bürgersohn hatte am letzten Dienstag Hochzeit und war bei derselben ganz vergnügt. Als er mit seiner Frau Mittwoch früh vom Gasthof in seiner Wohnung 'angekommen war, legte er die Hochzeitsgeschenke auf den Tisch, zog seine Werktagskleider an und entfernte sich. Trotz der eifrigsten Nachforschungen ist bis jetzt keine Spur von ihm aufgefunden worden. Die Theilnahme für den betagten Vater und die junge Frau ist eine allgemeine.
Brandfälle: In Rottenburg am 24. November die Scheuer des Hammerwerksbesitzers Kußmaul; inJllerbachen (Leutkirch) am 25. Nov. das Wohn- und Oekonomiegebäude des Bauern I. G. Wild.
In Er sin gen bei Pforzheim hat gestern früh der 36jährige, in günstigen Verhältnissen lebende Presser Doller seiner Frau mit einem Rasiermesser den Hals abgeschnitten und dann sich selbst entleibt. An demselben wurden schon seit längerer Zeit Spuren von Geistesstörung beobachtet und es scheint derselbe die traurige That in einem solchen Anfalle verübt zu habeu. Das jüngste der 4 nun elternlosen Kinder lag noch neben der blutenden Leiche seiner Mutter.
Bruchsal, 25. Nov. Im Gasthaus „Zum Kopf" hier wurde gestern Abend ein Reisender auf Grund des Signalements der Stuttgarter Raubmörder und in Folge seines Benehmens, insbesondere seines auffälligen Geldausgebens, verhaftet. Der Verhaftete ist heute photographirt und das Bild an die Staatsanwaltschaft nach Stuttgart abgesendet worden.
Karlsruhe, 26. Nov, Nach dem „Beob." soll am Dienstag den 27. Nov. vor dem Landgericht Karlsruhe die Klage von 30 Elsäßern gegen die badische Staatseisenbahn, betr. Entschädigung wegen des Hugstetteuer Eisenbahn-Unglücks, zur Verhandlung kommen.
Die deutsche Kriegerkameradschaft in München hat an den deutschen Kronprinzen folgendes Begrü- ßnngstelegramm nach Madrid gesandt: Zur glücklichen Ankunft auf Spaniens Boden begeistertes Hur- rah unserem siegreichen Heerführer, Deutschlands Stolz und Hoffnung! Bon der deutschen Krieger- Kameradschaft in München, in Treue fest, im Sturme treu." Das „Berl. Tagbl." bemerkt dazu: Den französischen Politikern, welche von einer Spannung zwischen Süd und Nord in Deutschland so oft zu fabeln lieben, zur gefälligen Kenntuißnahme!
In ein Frankfurter Geschäft — so erzählt des „Jnt.-Bl.", kamen zwei Fremde (Württemberger), und machten daselbst einige Einkäufe. Als es ans Zahlen ging, legten sie einige Württemberger Hundertmarkscheine auf den Tisch. Der Geschäftsinhaber schickte zur Polizei und ließ die beiden Herren ver-