in allen Stadtteilen in gleicher Stärke gespürt: in Wohnungen an der Castellstraße fielen Bilder von den Wänden, in einem Hause an der Platterstraße stürzte ein Schrank um, im Wellritzviertel fielen Lampen um, in Lokalen an der Wilhelmstraße waren Kronleuchter in heftige Schwankungen geraten.
Nizza, 11. März. Ueber einen entsetzlichen Eisenbahn-Zusammenstoß zwischen Mentone und Monte Carlo meldet man: Donnerstag abend langten die ersten knappen Nachrichten über die Katastrophe ein. Sie ließen die Größe des Unglückes nicht genau erkennen und erweckten zuerst die Vermutung, daß derselbe sich in der Dunkelheit des hereingebrochenen Abends ereignet habe. Die Katastrophe ereignete sich indessen schon um halb sechs Uhr abends, zu welcher Zeit noch volles Tageslicht herrschte. Der Zugführer des von Mentone kommenden Zuges machte verzweifelte Anstrengungen , seine Maschine zum Stehen zu bringen, um die Wirkungen des unvermeidlich gewordenen Zusammenstoßes abzuschwächen. Er gab fortgesetzte Notsignale ab, in die sich auch die kreischenden Signale des entgegenkommenden Zuges mischten. Hierdurch allarmiert, suchten einige Passagiere des Mentoner Zuges Rettung, indem sie aus den Fenstern des Coupes sprangen. Wenige Sekunden später war der Zusammenstoß erfolgt, und die vier Waggons stürzten in die Tiefe. Einer derjenigen, welche durch Hinausspringen auf die Böschung sich zu retten suchten, wurde von nachkollernden Trümmern eines Waggons erschlagen. Der Körper des unbekannten Reisenden wurde grauenhaft entstellt. Natürlich wurde sofort mittels requirierter Hilfe alles Erdenk
liche aufgeboten, die Folgen der Katastrophe abzuschwächen. Doch verstrich geraume Zeit, ehe die nötigen Hilfsmittel und Aerzte zur Stelle waren. Bis jetzt sind sechs Tote und sechszehn Verwundete, unter diesen zehn Schwerverletzte, aufgefunden. Einer der Schaffner des Mentoner Zuges rettete sich. Ueber die in die Tiefe gestürzten vier Waggons weiß er anzugeben , daß drei derselben nur schwach besetzt waren, in dem vierten jedoch befand sich eine größere Gesellschaft, aus Marseille kommend, die nach Mentone wollte. Ueber das Schicksal der Insassen dieser Waggons ist bisher noch nichts bekannt. Unter den Toten befindet sich der Maschinenführer des von Monte Carlo gekommenen Zuges. Ein Weichenwärter von Roquebrune wurde unter dem Verdachte, durch Leichtfertigkeit die Katastrophe verschuldet zu haben, in Haft genommen. — Unter sämtlichen Opfern sind bisher nur zwei deutsche Namen festgestellt, Frau Henner und Witwe Bock, beide leicht verletzt.
Kanöet L WevkeHv.
Calw, 17. März. Auf den heutigen Viehmarkt waren zugeführt 877 Stck. Rindvieh, 129 Pferde. In Fettvieh ging der Handel lebhaft. Höchster Erlös 53 Louisd'or. Zugstiere waren, obwohl in größerer Zahl an Markt gebracht, wenig begehrt. Auf dem Pferdemarkt wurde ebenfalls wenig gehandelt. Der Schweinemarkt zeigte geringe Zufuhr, Milchschweine wurden mit 22—30 per Paar bezahlt.
ES gibt immer noch Zweifler, welche trotz aller Beweise sich nicht dazu entschließen können, anstatt der viel kostspieligeren Mittel, wie Rhabarber, Bitterwasser, Sulzberger Tropfen rc., einen Versuch mit den Apotheker R. Brandt'« Schweizerpillen zu machen und doch sind wir überzeugt, daß die angenehmere sichere und unschädliche Wirkung derselben Jeden, auch die empfindlichste Natur überraschen und zufriedcnstcllen wird. Man fordere in den Apotheken stets R. Brandt's Schweizerpillen und achte auf das weiße Kreuz in rotem Feld und den Namenszug R. Brandt's.
Amtliche KeklUlkiMllchMgen
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Calw.
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in ein 4"«iges, resp. Kündigung
Den Inhabern der städtischen Schuldverschreibungen vom 1. Juli 1878, verzinslich zu 4 / 2 «/g auf 1. Oktober, im Betrag von 170,000 wird hiemit eröffnet, daß die bürgerlichen Kollegien am 11. vor. Mts. beschlossen haben, diese Schuld vom 1. Juli 1886 ab unter nachbezeichueten Bedingungen in eine 4«/gige umzumandeln resp. zur Heimzahlung auf diesen Termin zu kündigen. Diejenigen Inhaber von Obligationen, welche sich vom 1. Juli ds. Js. mit 40 /giger Verzinsung begnügen und sich zu Bezahlung eines Aufgeldes auf die konvertierten Obligationen von t'/z O/g des Kapitalbetrags verpflichten, auch dies in der Zeit vom 1. April bis zum 1. Mai ds. Js. unter (Übergabe der Schuldverschreibungen mit Zinskoupons und Talons der Stadtpflege anzeigen, erhalten von dieser hierüber einen Schein, gegen dessen Rückgabe ihnen seinerzeit die kostenfrei umgestempslten Obligationen mit Zinskoupons ausgefolgt werden. Gleichzeitig erhalten sie den Stückzins bis zum 1. Juli 1886 nach Abzug des Aufgeldes von 1*/? Prozent des Kapitalbetrags. Bis zum 1. Juli 1894 verzichtet die städt. Verwaltung auf das Recht außerordentlicher Tilgungen, was auf den Obligationen vorgemerkt wird, im übrigen bleiben die Anlehensbestimmungen unverändert. Diejenigen Obligationen- Jnhaber, welche obige Erklärung innerhalb der angegebenen Frist nicht abgeben, haben längstens ans -en 1. Juli ds. Js. ihre Schuldverschreibungen mit Koupons und Talons zur Einlösung im Wege der außerordentlichen Tilgung (Ziff. 3 der Anlehensbestimmungen) der Stadtpflege zu übergeben, da von diesem Tag deren Verzinsung aufhört.
Den 15. März 1886.
Stadtschultheis; Kcrffnerr.
zweistockigtes Wohnhaus an der Teinacherstraße,
, Aus dem Nachlaß des st xs Privatiers Martin Schäfer z!, von Calw, kommt dessen
angekauft zu 6000 -46, am Montag, den 22. ds., vormittags 11 Uhr, zum letzten Mal zur Versteigerung. Calw, 15. März 1886.
Stadtschultheißenamt. H a f f n e r.
Martinsmoos. Gerichtsbezirks Calw.
Au^eu§.
Für die Katharine geb. Schüttle, Ehefrau des Jakob Friedr. Schnürle, Taglöhners von Unterhaugstett, geb.
9. Februar 1815, im Jahre 1840 mit ihrem Ehemann förmlich nach Amerika ausgewandert, und seither verschollen, wurde auf das Ableben ihres Bruders Jakob Friedrich Schüttle, ledigen Bauernkncchts von Martinsmoos laut Realteilung vom 13. Februar 1879 eine Ecbsportion von 144 ^ 40 ^ ausgcmittelt, welche bisher in Pflegschaft stand.
Nachdem nun die obengenannte Katharine Schnürle das 70. Lebensjahr zurückgelegt hat, ohne daß der Erbschaftsantritt mit rechtlicher Wirk- ung erklärt worden ist, so wird derselben zum Erbschaftsantritt und zutreffendenfalls zur Empfangnahme des Erbteils noch eine weitere Frist von 60 Tagen
eröffnet, mit dem Anfügen, daß nach Ablauf dieser Frist der Erbteil dem Miterben überwiesen würde.
Den 15. März 1886.
Namens der Teilungöbehörde:
Amtsnotar Dipper.
Hirsau.
Langholz-Verkauf.
. Am nächsten sFreitag, den 19. März, vormittags 10 Uhr werden im Gasthof z. Schwanen dahier aus dem Gemeindewald Ottenbronnerberg im Aufstreich verkauft:
59 St. Langholz mit 68 Fm.,
16 St. Vaustangen mit 3,38 Fm., 31 St. Stangen von 9 bis 11 und über 13 m lang,
wozu Liebhaber eingeladen werden.
A. A. des Gemeinderats:
Nt -flü L n cb -
Privat-Aryeigerr.
Stellegesnch.
Für ein armes Mädchen vom Lande, welches an Ostern konfirmiert wird, sucht eine Stelle in einem christlichen, geordneten Haus, in dem ihm Anleitung in allen Geschäften von der Hausfrau zuteil wird
Adelheid Jung.
KchukmaHeekeheting,
einen ordentlichen sucht
I. Schuster, Schuhmacher.
Hirsau.
Ca. 420 Liter
Most
verkauft samt Faß
Chr. Fuchs.
Ebendaselbst ist ein guter schwarzer Spitzerhnnd zu verkaufen.
O Das größte
A Lettfeäern - Lager
von C. F. Kehuroth,
Hamdrrrx.
^ versendet zollfrei gegen Nachnahme (nicht unter 10 Pfund) 'neue Bettfedern für 60 das
> Pfund, sehr gute Sorte 1,25
> Prima Halbdaunen 1,60 H und 2 ^
Bei Abnahme von 50 Pfund
So/» Ftaöatt.
> Jede nicht convenierende Waare wird umgetauscht.
lim«: N. I,yelluit<j in 8tuttAsrt.
^2 Zks-ker/Zk«» rcrrck
Unterreichenbach.
Lehrstelle.
Ein solider und kräftiger junger Mensch findet eine Lehrstelle bei
Chr. Küster er, Schuhmacher.
Ziehung 19. bis 29. April.
Murer und Marienburger
6807 Aaraewinne von
L. 725.000.
als: 90,000, 75,000, 2 st 30,000, 15,000, 10,000, 2 st 6000,
2 st 5000 rc.
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versendet das Bankgeschäft
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Wer Schlagflntz fürchtet
oder bereits davon betroffen wurde, oder an Kongestioncn, Schwindel, Lähmungen, Schlaflosigkeit, resp. an krankhaften Nerven- zuständcn leidet, wolle die Broschüre „Ueber Schlagfluß-Vorbeugung und Heilung", 3. Ausl., vom Verfasser, ehcm. Landw.-Ba- taillonsarzt Rom. Wcißmann in Vils- hofen, Bayern, kostenlos u. franco, beziehen.