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So bei ihm, er mußt' oft kämpfcu lind wenn Manche thaten schimpfen Hut gewonnen er doch 'S Spiel.
Wie nun aper einem Krieger,
Wenn er aus dem Kumpf als Sieger Heimkehrt, auch der Kranz gebührt-,
So iit ihm auch Lohn geworden, -- Seine Lrust, wenn auch lein Srdeu,
So doch die Medaille ziert.
Äber auch der höchste Geber,
Ich sag frei es von der Leber,
Hat ihm seine Gnad' geschenkt;
Hat er doch den lieben alten Freund so rüstig uns erhalten lind auf guten Weg gelenkt.
Und nun wünschen wir ihm heute Nebst Gesundheit, nichts als Freud e Auf dem ferncrn Lebenspsad;
Endlich, das; noch diele Fahre Fhn der liebe Gott bewahre Und erhalt' in seiner Gnad!
6 Jahren durch Ver-
an diesem Tage 70 Jahre alt geworden, und seit 38 Jahren sein Amt begleitet. Morgens brachten ihm die Schulkinder ein Ständchen, wobei der Lehrer eine schwungvolle Ansprache hielt; die bürgerlichen Kollegien brachten ihm ihre Glückwünsche dar und machten ihm namens der Gemeinde einen sehr schönen gepolsterten Sessel zum Geschenk. Sein Nachbarkollege brachte ihm seine Glückwünsche, sowie auch schriftliche von seinen Vorgesetzten und Freunden. Nachmittags war die im Adler veranstaltete gesellige Vereinigung von seinen Freunden zahlreich besucht. Pfarrer Klemm feierte in kerniger Ansprache die vielseitigen Verdienste des Jubilars, welcher hierauf in längerer Ausführung seine Erlebnisse schilderte; ein von Stationsvorstand Beck verfaßtes Gedicht fand großen Beifall. Dasselbe lautet wie folgt:
Glaubt es mir ihr lieben Leute 70 Fahre sind eS heute Seit Freund Nothfuf; auf der Weit Und in diesen 70 Fahren Fsr ihm Vieles wiedersahreu Einiges sei hier erzählt. —
Wie ich wohl gehöret habe Hat er schon als kleiner Knabe Fn der Welt sich nützlich g'macht.
Tann als Jüngling seinem König Tient' er treu und nnterthänig Als Soldat auch ans der Wacht.
Später im Familienstände,
Wie cs Brauch ist hier zu Lande,
Für die Seinen sorgt' er treu;
Aber auch auf's Wohl der G'mein dc War bedacht er, seine Freunde Sagen daß er's henr' noch sei.
Wie es aber geht im Leben Führt zumeist das edle Streben Nur durch Kampf zum rechten Fiel;
Die Verdienste des Gefeierten wurden schon vor leihung der goldenen Civilverdienstmedaille anerkannt.
Stuttgart, 8 . März. Wir erfahren aus sicherer Quelle r^Die deutschen Behörden und namentlich das Auswärtige Amt erhalten aus den verschiedensten Teilen des Reichs und auch aus dem Auslande fortgesetzt zahlreiche Gesuche um Anstellung, Verwendung und Ansiedelung in den unter deutschem Schutze stehenden überseeischen Gebieten, und kostenfreie Beförderung nach denselben, um Zulassung zum Militärdienst daselbst, sowie um Belehrung und Auskunftserteilung über die dortigen Verhältnisse. Es ist daher wiederholt darauf aufmerksam zu machen, daß das Reich Stellen in den Schutzgebieten nicht mehr zu vergeben hat und daß Unterstützungen an Auswanderer um so weniger gewährt werden können, als überhaupt nicht die Absicht besteht, eine Auswanderung nach jenen Gebieten zu lenken. Auch steht in den Kolo- nieen kein Militär und bietet sich daher auch keine Gelegenheit, daselbst der Militärpflicht zu genügen. Die Behörden befinden sich somit nicht in der Lage, den Gesuchen der erwähnten Art irgend welche Folge zu geben, und können sich auch nicht auf eine Korrespondenz mit den zahlreichen Gesuchstellern einlassen. Staats-Anz.
Horb, 10. März. Am letzten Montag wurde die Prüfung in der hiesigen Fortbildungsschule durch^Herrn Prof. Rettich von Calw abgehallen. Die Resultate gaben Zeugnis sowohl von dem Fleiß der Lehrer, als auch der Schüler; aus den Aeußerungen des Herrn Visitators konnte man wahrnehmen, daß ihn der Stand der Schule sehr befriedigte. — Auch die LehrlingSprüsungen werden hier eingeführt; bis jetzt haben sich 8 Lehrlinge hiezu bereit erklärt und es ist Aussicht vorhanden, daß sich noch mehrere anmelven.
Reutlinger Alb, 7. März. Gestern mittag trat ein so gewaltiges Schneegestöber auf, wie es noch selten vorgekommen ist. In kurzer Zeit war das Feld über 1 Meter hoch zugeschneit. Die Verkehrswege wurden für Fußgänger, Wagen und Schlitten unpassierbar. Die Nachtpost, obwohl von 4 Pferden gezogen, hatte auf einer zweistündigen Strecke 1 '/? Stunden Verspätung. Auch heute schneit es beständig weiter.
Cannstatt, 9. März. Wie vor zwei Jahren in der Nähe der unteren Ziegelhütte, so werden auch gegenwärtig wieder unterhalb des Gitterstegs durch die Baagermaschine eine Menge Bleikugeln von verschiedener Größe und Form aus dem Neckarbett zu Tage gefördert, die höchst wahr-
Amtliche Acklumtlnachüngen.
Revier Hirsau.
8tummk»oIz-VerAuu^
Samstag, !den 20. März,
! vormittags 10 sUhr, auf dem Rathaus zu Calw, aus Ottenbronner- bera, Abt. Mönchloch, aus Lützenhardt, Abt. Honeld, Forchen und Glasbera, aus Weckenhardt, Abt. unt. Bockstall, Marderhalde, ob. Höllgrund u. Scheidholz:
Rotbuchen: 6 Stück mit 4 Fm.; Nadelholz, meist Rotsorchenholz: 1<>l2 St. Lanaholz mit 197 Fm. I.. 523 Fm. U., 446 Fm. Ul., 356 Fm. IV. Kl.. 227 Stück Langholz V. Kl. mit 37 Fm. 153 Stück Sägholz mit 49 Fm ,., 32 Fm. II., 28 Fm. III. Kl.
Revier Liebenzell.
Der Aceord
über die bei Unterhaltung der Wassergebäude
Pro 1886
vorkommenden Zimmer- unh Schmiedarbeiten wird am nächsten
Dienstag, den 16. d. M-, morgens 9 Uhr,
auf der Revieramtskanzlei vorgenommen. K. Nevieramt.
Calw.
Mennholz- und Slangen-Derkauf
scheinlich von den Kämpfen zwischen Oesterreichern und Franzosen zu Ende des vorigen Jahrhunderts herrühren, wo sich die Feinde auf beiden Seiten des Neckars gegenüberstanden.
Gaildorf, 10. März. Die Sektion Gaildorf des Vereins zur Hebung der Fischzucht im Kochergebiet hat auf einem Fürstlich Benitz e i m'schen Grundstück eine Fischbrutanstalt angelegt, in welcher sich 4000 zum Aussetzen nahezu reifer Forellen befanden. Dieselben wurden nun in einer der letzten Nächte von böswilliger Hand durch Eingießm von Petro
leum sämtlich gleicher Stelle
getötet.
verübt.
Dasselbe Bubenstück wurde im vorigen Jahre an
Eingesendet.
8 Hirsau. In Nro. 151 dieses Blattes vom 22. Dezember v. I. ist aus Anlaß der Neuwahl des Bürgerausschusses die schüchterne Hoffnung ausgesprochen worden, es werde nunmehr möglich sein, daß „endlich einmal" die längst ersehnte und dringend notwendige Straßenbeleuchtung zustande komme. Nahezu 3 Monate sind nun inzwischen verflossen, einer Verwirklichung unserer Hoffnung stehen wir aber dem Anscheine nach um keinen Schritt näher, als damals, denn nicht nur ist die Beleuchtung der Straßen in Hirsau annoch so gut und so schlecht, wie ehedem, sondern auch allenthalben wird von den in allererster Linie maßgebenden Persönlichkeiten so tiefes Stillschweigen beobachtet, daß man schier versucht sein könnte, zu glauben, die Angelegenheit wolle totgeschwiegen werden. Fragt man uns, worin dies seinen Grund haben könnte, so müssen wir die Antwort schuldig bleiben, weil wir selbst uns vergeblich den Kops zermartern, wo der „Haken", den die Sache zu haben scheint, stecken könnte. — Oder sollte vielleicht die Notwendigkeit überhaupt und für den Ort Hirsau insbesondere noch in Frage stehen können? Wir glauben nicht, hoffen vielmehr annehmen zu dürfen, haß- die Bedürfnisfrage für Hirsau, das an den verkehrsreichsten Straßen >es Nagoldthales (Calw—Pforzheim und Calw—Wildbad) gelegen ist und alljährlich von vielen Fremden ausgesucht und von einer stattlichen Anzahl Luftkurgästen den Sommer über frequentiert wird, umsomehr entschieden sein sollte, als der Aufwand eben jener Kurgäste zu den Subsistenzmitteln vieler Ortsangehörigen einen namhaften Beitrag abwirft, Grund's genug, den von Jenen so oft schon und so vielfach ausgesprochenen Wünschen auf Einführung einer Straßenbeleuchtung noch vor Beginn der diesjährigen Saison gerecht zu werden, zumal andere Orte des Schwarzwalds sich jede erdenkliche Mühe geben, den seitherigen Luftkurorten durch alle möglichen Verbesserungen Con- currenz zu machen.
Eine andere Frage darf nun freilich nicht übersehen werden, nemlich: ob die Gemeinde Hirsau die Mittel besitzt, sich den „Luxus" (?!) gestatten zu können? — Wie diese Frage zu beantworten ist, wird am besten aus der Thatsache erhellen, daß die Revenuen zu Bestreitung der Gemeindeausgaben bis zu dem vor wenigen Jahren durchgeführten Kirchhofbauwesen vollständig ausgereicht haben und daß sich die Gemeinde von dem indessen umgelegten ganz unbedeutenden Gemeindeschaden zur Zeit wieder erholt hat, so daß die gewiß nicht beträchtlichen Kosten kaum in Betracht kommen können.
Am „Können" sehlt's also nicht, das „Wollen" aber da anzuregen, wo es seither noch mangelte, möchte gegenwärtige Einsendung bezwecken.
6. März.
7.
7. März.
28. Febr. 4. März.
6. „
Kgl. Standesamt ßatw.
Vom 28. Februar bis 7. März 1886.
Geborene:
Martin Karl, S. d. Martin Kirchherr, Stationstaglvhners hier. Hermann, S. d. Gottlob Wörner, Färbereibesitzers hier.
Getränte:
Karl August Bandte, Schlosser hier von Altsorst in Nicderlausitz mit Pauline Bertha Schester von Lanbniz KV. Sorau in Niederlansitz. Gestorbene:
Martin Schäfer, Stricker von hier, 8 l Jahre alt.
Katharine geb. Schofer, Ehefrau bes Adam Seib, Taglöhners hier, 5b Jahre alt.
Johanne geb. Scholpp, Witwe des Christian Schönhardt, gew. Leinewebers von Hirsau, 69 Jahre alt.
Ein köstlicher ErfrischungStrank
Magenbehagen von A. Widtfcldt.
ist kohlensanres Wasser mit achtem Aachener
und Stahläcker:
äam Montag, wen 15. d. M., Mts den Stadtwaldungen Eichelacker, 'Wölflesbrunnen
156 Rm. Nadelholz, Scheiter und Prügel;
aus dem Stadtwald Spickel:
57 Stück Derbstangen (Gerüst-, Wagnerstangen rc.), 853 Stück Hopfenstangen I.—IV. Klasse, 2t80Reisstangen (Hopfenstangen V. Klasse, Rebpfähle, Zaunstecken, Bohnenstecken rc.)
Zusammenkunft vormittags 81/2 Uhr beim Eichelacker.
Gemeinderat.
Gechingen.
MokzNerlruus.
Dienstag, den 16. März, von morgens 9 Uhr ab kommen zum Verkauf: 43Rm.Eichen- Holz, 300
Rm. buchen, 7 Rm. Weichholz,
59 Wagnerstangen, 4900 Stück gemischte Wellen.
Donnerstag, den 18. März, von 9 Uhr ab
42 St. Eichen, 6 Buchen, 5 Birken, 8 tannene Sägklötze und 10 St. forchenes Bauholz.
Gemeinderat.
Vorstand F. Ziegler.
Oberkollbach.
Okäubiger-Äu^ruf.
Um den LiegenschaftskaufschMng des Martin Kirchherr, Schuhmachers und Krämers hier mit Sicherheit erweisen zu können, werden die Gläubiger aufgeforbert,
innerhalb 16 Tagen ihre Forderungen bei Unterzeichnetem anzumeldeu, widrigenfalls dieselben unberücksichtigt bleiben.
Den 10. März 1886.
Schultheiß R