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an Sonntagen.

Amts- und Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezir

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Erscheint wöchentlich 8mal: Dienstag, Donnerstag > und Samstag, und kostet oierteljährlich hier (ohne! Trägcrlobn) 90 -4, in dem Bezirk 1 20 4,:

außerhalb des Bezirks 1 »L. 40 4. Monats- !

abvnnement nach Bcrbältniß. !

Dienstag den 10. Juli.

Jnsertionsgebühr für die Ispaltige Zeile aus ge- wohnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung 9 -4,! bei mehrmaliger je 6 4. Die Inserate müssen! spätestens Morgens 8 Uhr am Tage vor der Herausgabe des Blattes der Druckerei aufgegeben!

sein. ^

1883 .

Für das

laufende Quartal

werden immer noch von allen Poststellen bezw. Post- Loten Bestellungen ans denGesellschafter" ange­nommen und die bisher erschienenen Nummern nach-

_

Die zweite ideologische Dicustprüfung haben u. a. mit

Ersola bestanden: Hops. Wilhelm, Stadtvikar in Freuden­stadl, Pan Ins, Philipp, Pfarrverwcser in Breitenberg, Wurm, Tbeödor, Stadip farrverweser in Berncck. _

Tages-Neuigkeiten

Drutschcs Reich.

* Nagold, 9. Juli. Vergangenen Samstag zwischen 10 und 11 Uhr brach in dem Hause des Schuhmacher Bolz in Walddorf Feuer aus und zerstörte den ganzen Jnnenban. Der Geschädigte ist leider nicht versichert.

Stamm heim, 5. Juli. In vergangener Nacht wurde dem Gcmeinderath K. von hier durch eine ruchlose Hand ein zweijähriger Stier im.Stalle getödte.t. (W. L.)

Wild Lad, 6. Juli. Herr Hotelier Wilhelm Klnmpp starb heute früh in einem badischen Kur­orte, in welchen er sich seiner leidenden Gesundheit wegen vor einigen Wochen begeben hatte.

Stuttgart, 7. Juli. Anfgcgriffcn wurde gestern im KienlcSwald eine 30jührige Frauensperson Katharine Schmid von Rohrdorf. Dieselbe hatte sich schon seit 8 Tagen in den Wäldern Herumgetrieben und seit 4 Tagen reine Nahrung zu sich genommen, so daß sie mittelst Droschke nach dem Katharinen­hospital gebracht werden mußte.

Stuttgart, 7. Juli. (Schwurgericht.) Die Ver­handlung gegen Joh. Jac. Götz von Kaltenthal wurde schon gestern Abend zn Ende geführt. Am Nachmittag wurde» 21 Zeugen verhört, welche fast alle sehr Gravirendes gegen den Angeklagten aussagtcn. Namentlich waren es die Aussa­gen des Bauern Hcrtneck, des Kaminfegermcistcrs Bert sch betreffs des Mordes wie der Brandstistnng. Der letztere ist der Lehrmeister des Stiefsohns des Angeklagten und dieser hat jenem gesagt, daß er ans dem Stalle geschickt wurde, als sein Vater mit Werthcimer hineinging und hörte noch wie sein Vater dem W. bekannte, daß er kein Geld habe. Betreffs des Brandes wurde allgemein konstatirt, daß cs plötzlich an allen 4 Ecken zumal brannte, also angestcckt worden sein muß. Nachmittags 4 Uhr begannen die Plaidohers. St.-A. Schön­hardt sprach zuerst anderthalb Stunden und wies nach, daß cs sich hier nur um Mord handeln könne, der von langer Hand vorbereitet war. Sowohl die Nothlage des Angeklagten, die Lockung ins Haus und in den Stall, die früheren Anden­lungen über einen Mord an W., die Feigheit und Tücke des Angeklagten re. wurden gebührend beleuchtet, so daß nur die Frage des Mordes bejaht werden könne. Aber auch der Brand­stiftung hielt der St.-A. den Angeklagten überwiesen und bat um Bejahung der darauf bezüglichen Frage. Er schloß mit der Bemerkung, daß der Brandstifter der Verräther des Mör­ders gewesen sei. - Die Bertheidigung, R.-A. Kapp, plaidirte auf einfachen Todtschlag, indem sie nachzuweisen suchte, daß ein Streit zwischen den beiden im Stalle entstanden war, wobei der Angeklagte plötzlich den Angriff auf den W. machte. Be­treff der Brandstiftung habe die Beweisaufnahme nichts Be­stimmtes ergeben, also müsse hier die Freisprechung erfolgen. Die Plaidohers dauerten, da jeder der Herren zweimal sprach, bis Abends 7pz Uhr. Dann zogen sich die Geschworenen zurück, kehrten aber schon nach einer halben Stunde wieder u. verkündigten den Wahrspruch, welcher den Angeklagten des Mordes schuldig erkennt,, der begangen wurde, um den W. zu berauben, dagegen den Angeklagten von dem Verbrechen der Brandstiftung freispricht. Es war nicht zu verkennen, daß sich der Zuhörer allgemeine Befriedigung bemächtigte, die jedoch sofort einer Grabesstille wich, als der St.-A. den Strafantrag stellte, den einzig möglichen, den es hier gab die Strafe des Todes. Der Angekl. blieb so ruhig dabei, wie er stets war. Nach wenigen Minuten wurde das Urtheil gesprochen, nach dem der Angekl. wegen Mordes den Tod zu erleiden hat. Der Herr Präsident wandte sich nun zum letztenmale an den Unerschütterlichen und wies ihn hin auf den schweren letzten Schritt, der ihm jetzt bcvorstehe entweder auf das Schaffst oder, im Falle der Begnadigung durch Se. M. den

König, in lebenslängliches Gefängnis;, getrennt für immer von seinen Kindern, begleitet nur von Einem seinem Gewissen, das ihm bisher kein sanftes Ruhekissen gewesen sei. Mit diesem einzigen Begleiter möge er sich jetzt aussöhnen durch ein reumüthigcs Geständnis; seiner That, durch Angabe des Ver­stecks des dem W. geraubten Gutes, welches für ihn ja keinen Werth mehr habe. Und als wollte der Himmel selbst diese Mahnung bekräftigen, folgte ein furchtbarer Donner den Wor­ten des Präsidenten der Vernrthcilte aber verlies; kalt, ohne ein Zeichen des Gefühls, den Saal. (D. Rchsp.)

-Vom württembergischen Königshause. (Fr. I.) Es ist nicht unbemerkt geblieben, schreibt man uns aus Stuttgart, mit welch' ganz beson­derer Aufmerksamkeit die Prinzessin Adelheid von Holstcin-Augustenburg, welche sich mehrere Wochen in Cannstatt im Hotel Hermann zum Kurgebrauch aufhielt, seitens des diesseitigen Hofes ausgezeichnet wurde. Die Prinzessin war mit ihrer Tochter, der Prinzessin Caroline Mathilde mehrfach bei I. M. der Königin auf der Billa Berg zum Diner und zum Thee geladen und wurde auch von der Königin, welche sonst sehr zurückgezogen lebt, mehrere Male im Hotel besucht. Man vermuthet, daß es sich um die Anknüpf­ung verwandtschaftlicher Beziehungen zwischen dem Hanse Holstein-Augustenburg und unserem Königs­hause handelt, und zwar durch die Vermählung der Prinzessin Carolina Mathilde, einer Schwester der Prinzessin Wilhelm von Preußen mit Sr. k. Hoheit dem Prinzen Wilhelm von Württemberg, dem prä­sumtiven Thronerben, dessen erste Frau, eine Prin­zessin von Waldeck, vor 14 Monaten gestorben ist.

Untertürk heim, 6. Juli. Gestern Abend von U-9 Uhr ab entlud sich über unserem Thal ein furchtbarer Wolkenbruch. Die Wassermassen von den Weinbergen zwischen hier und Obertürkheim waren so bedeutend, daß die an der Eisenbahn be­findliche, aus Quadern bestehende Mauer gerade in dem Augenblick auf den Bahnkörper geworfen wurde, als der Personenzug 9 ^ an der Stelle fuhr, so daß derselbe sofort in dem Geröll stecken blieb. Durch angestrengtes Arbeiten gelang es, die Bahn um 1 Uhr Nachts soweit frei zu machen, daß der Zug weiter fahren konnte, nachdem die Passagiere schon vorher durch einen andern Zug abgeholt worden waren. Männer, welche sich in Weinberghäuschen geflüchtet hatten, mußten noch um 11 Uhr mit La­ternen abgeholt werden, da die Wege durch einge­stürzte Weinbergmauern u. s. w. theilweise verschüttet waren. Die Verwüstung an Weinbergen, Aeckern u. s. im ist grenzenlos; auch wurden viele Keller mit Wasser gefüllt. Ein Glück ist es noch zu nennen, daß nur vereinzelte Schloßen fielen.

Heilvronn, 5. Juli. Seit 1. Januar 1883 sind hier 160 Personen an den Pocken erkrankt und 32 davon gestorben.

Am 5. Juki richtete ein Hagelwetter u. Wolkenbruch im Bezirk Tuttlingen großen Schaden an.

In Triensbach O.A. Crailsheim wurde das 4jährige Söhnlein eines Landwirths von einer Fliege, die wahrscheinlich Leichengift eingesogen hatte, ge­stochen. Obgleich ärztliche Hilfe baldigst in Anspruch genommen wurde, erlag doch das Kind der Blut­vergiftung.

In Gölsdorf schlug der Blitz in ein Wohn­haus, während Mann und Frau beim Mittagessen saßen. Die Frau wurde sofort getödtet, der Mann kam mit einer leichten Fußverletzung davon; der Blitz zündete das Haus nicht an.

Brandfülle: JnHueb, Gem. Schindelbach, OA. Waldsee, am 5. Juli das Scheuerngebäude des Konrad Din gl er.

München, 7. Juli. Der König verlieh dem

preußischen Finanzminister v. Scholz das Großkreuz des Verdienstordens vom heiligen Michael.

Wie verlautet, trägt man sich in reichsräthli- chcn Kreisen Bayerns mit der Absicht, die Herabse­tzung des Malzaufschlags von 6 auf 5 im Sep­tember zu beantragen.

Die Berliner Drechsler-Gehilfen beschlossen, eine 25prozentige Lohnerhöhung bei lOstündiger Ar­beitszeit zu fordern und im Wege des partiellen Streiks dieselbe event. durchzusetzen. Auch die Flasch- uergesellen beschlossen, eine Lohnerhöhung durch Streik zu erzwingen. Eine sofort gewählte Kommis­sion von 7 Mitgliedern ist mit der Organisation bezw. mit der Sammlung eines Streikfonds beauftragt.

Daß das Geld immer noch auf der Straße liegt und daß man nur Augen zu haben braucht, um es zu finden, hat ein Arbeiter in Berlin bewiesen, und dazu noch ein Franzose, der von Paris herüber­gekommen war. Derselbe errichtete nämlich mit dem bescheidenen Capitale von 500 ^ einSchaufenster­scheiben-Reinigungsbureau". Im Laufe von kaum zwei Jahren hat er sich einen Stamm von 6000 Kunden verschafft, die durchschnittlich für den Monat 2 ZL bezahlen, wofür er Jedem wöchentlich einmal seine Schaufenster reinigen läßt. Er beschäftigt 40 Leute, die im Durchschnitt monatlich 60 ^ erhalten. Während er also 12 000 monatlich vereinnahmt, belaufen sich mit Einrechnung aller Nebenkosten seine Ausgaben auf höchstens 3000 Der Mann hat bereits Filialen in anderen Städten, wie Breslau, Hamburg, Frankfurt a. M., errichtet und beabsichtigt auch in London ein gleiches Unternehmen in's Leben zu rufen.

Die Bewegung zur Erwerbung von Kolonien in Deutschland läßt nicht nur nicht nach, wie hier und da versichert wird, sie nimmt im Gegentheil an Leb­haftigkeit zu, wird immer intensiver, und der Zeit­punkt scheint bereits gekommen zu sein, wo die Frage, ob Deutschland Kolonien erwerben, ob die Auswan­derung nach diesen Kolonien hingelenkt werden soll, im bejahenden Sinne entschieden ist und man sich nur noch mit der Lösung der anderen Frage beschäf­tigt, wo diese Kolonien anzulegen sind. In dieser Beziehung gehen, wie ja dies nicht anders sein kann, trotz aller hierüber erschienenen Schriften die Ansich­ten noch weit auseinander. Die Einen sprechen die Ueberzeugung dahin aus, daß es nicht die Aufgabe Deutschlands sei, überseeische Kolonien zu begründen, daß Deutschland vielmehr nach dem Südosten Euro- pa's kolonisirend Vordringen soll, wo sich Länderge­biete befinden, welche einer kultivatorischen Thätigkcit bedürfen, z. B. die Balkanstaaten. Die anderen be­kämpfen diesen Vorschlag als geradezu Schaden bringend für Deutschland, indem deutsche Kenntniß und Ausdauer anderen Ländern emporkommen hilft gegen das Vaterland und sie erklären eine Ausdeh­nung deutscher Machtentfaltung an vielen Punkten der Erde für geboten. Diese letztere Ansicht gewinnt mehr und mehr und schon darum an Boden, weil es auf diesem Wege allein möglich wird, in der Hei­mat von unseren auswandernden Landeskindern rück­wirkende Vortheile zu gewinnen, und die großen Auf­wendungen für die Flotte im Interesse des deutschen Weltverkehres auszunutzen. Sind die richtigen Punkte auf der Erde gefunden, wohin der Wandertrieb des Deutschen gelenkt werden kann, so wird die Ausfüh­rung der Kolonisirung nicht lange auf sich warten lassen, und wird sich auch ein Parlament finden, welches dem Reiche die nöthigen Mittel gewährt, um gegebenen Falls Ansiedlungen zu unterstützen und zn