WekLsprrcrchLiches.

Jede Erfindung eines geistreichen und allseitig gebildeten Mannes, mag sie noch so bahnbrechend und vielversprechend sein, mögen ihr die herrlichsten Ziele winken — sie findet ihre Neider und unter diesen nicht in letzter Reihe solche, welche alle Ursache hätten, derselben zuzujubeln. So ist es Thatsache, daß das „Volapük", die zukunftsreiche Weltsprache, welche unserem engeren Landsmann, Herrn Pfarrer Schleyer in Konstanz, auf Grund ernstlicher Studien ihr Dasein verdankt, gerade von denjenigen Männern tot geschwiegen wird, von welchen man erwarten dürfte, daß sie gerne an der Weiterentwicklung der so praktischen Handels- und Verkehrssprache Mitarbeiten. Wir nennen eine gewisse Anzahl deutscher Oberschul­lehrer!

Die Propheten, Erfinder und Entdecker pflegen, so sagt ein altes Sprich­wort, im eigenen Vaterlande am wenigsten geehrt zu werden, rseto Beachtung zu finden. Man erspare uns das Anführen von Beispielen. Es ist ja nichts Neues mehr in Deutschland, daß dessen hervorragendste Denker Mangels Unterstützung rühmlos und arm starben und daß sie höchstens das Aus­land vor dem Verhungern zur Zeit geschützt hat. Dafür haben diese „Patrioten" dann nach seinem Tode dem berühmt gewordenen Lands­mann in der Regel ein Denkmal von Erz gesetzt — zum Andenken an die sprichwörtlich gewordene deutsche „Gemütlichkeit" !

Mit dem „Volapü k" schemt es nicht besser zu gehen! Hervorragende Männer verschiedener Stände, deren Bestrebungen für die Hebung des inter­nationalen Verkehrs wir anerkennen, haben, wie es scheint noch keine Zeit gefunden, der Weltsprache des Herrn Pfarrer Schleier, welche für den Welt­verkehr, von der eminentesten Bedeutung ist, diejenige Würdigung angedeihen zu lassen, welche sie absolut verdient.

Um so erfreulicher ist es, wenn außerdeutsche Länder sich des Vola­püks mit Wärme und großem Verständnis annehmen. So war es uns vergönnt, den Jahresbericht des „Ersten Weltsprachevereins Volapük zu Wien-Meidling" zu lesen.

In demselben heißt es: „Was die Verbreitung der Weltsprache außer­halb des Vereinsbereiches betrifft, so muß ein wachsendes Zunehmen in dieser Hinsicht hervorgehoben werden.

Ein nicht geringes Interesse für Volapük wurde in Agram erweckt. Ein Mathematik-Professor an der dortigen Realschule, Herr Juray Bauer, gab verschiedene Druckschriften über Volapük — so: „Sveobei ferili (vols- pük)," ferner: „8to so volspük?" heraus; insbesonders verdient ein größeres, hübsch ausgestattetes Druckwerk desselben Verfassers, „Svfetsüi Mik (volapüü)", genannt zu werden, welches in kroatischem und serbischem Idiom und in Volapük eine tiefeingehende Darstellung der Weltsprache widmet. (Verlag C. Albrecht, Agram.)

Eine geradezu großartige Verbreitung gewann Volapük in Frankreich, vornehmlich durch Herrn Handelsakademie-Professor Kerckhoffs in Paris.

In Holland und den Niederlanden sind Weltsprache-Vereine in großer Anzahl rasch entstanden.

Auch in Spanien hat Volapük Eingang gefunden. Die „Deutsche Buchdrucker-Zeitung" in Berlin vom 29. November 1885 berichtet hierüber: „Volapük hat am 15. ds. Mts. seinen Einzug in Madrid gehalten. Dr. Letamendi, ein eifriger Propagandist für das Üniversal-Jdiom, hielt am ge­dachten Tage in den Räumen der philosophischen Gesellschaft vor einem zahl­reichen und ausgewählten Auditorium einen Vortrag. Der Erfolg war ein überwältigender. Die Gründung einer Gesellschaft zur Kultivierung des Volapük wurde auf der Stelle vollzogen, und darauf ist bereits die Errichtung eines Lehrstuhles der Schleyer'schen Universalsprache gefolgt.

Nach den jüngsten Mitteilungen des Herrn Pfarrer Johann M. Schleyer in Konstanz existieren gegenwärtig in den verschiedenen Ländern Europa's und teilweise Asien und in Amerika 75 Weltsprache pflegende Vereine und 2 6 2 Weltsprache-Lehrer. Die Lebensfähigkeit und der Bestand der Weltsprache Schleyers ist somit gesichert, dessen be­darf es nach obigen, deutlich sprechenden Ziffern keines weiteren Beweises."

Eine neue russische Grammatik der Weltsprache ist momentan im Drucke und kommt bald zur Ausgabe. Wir wünschen dem unermüdlichen Sprachforscher, Herrn Pfarrer Schleyer diejenige Anerken­nung Seitens des deutschen Volkes, deren sich sein Werk Welt­sprache, seine Lebensaufgabe, Seitens fremder Nationen bereits erfreut. — Und wie leicht lernt sich das Volapük! Am 20. Febr. hielt in Moskau Herr Staatsrat Bieck im Kreise einer auserlesenen Gesell­schaft einen hochinteressanten Vortrag über „Volapük". Der 500 Personen fassende Saal war überfüllt und bot für eine große Anzahl Besucher keinen Raum mehr. — Im revanchelustigen Frankreich siegen praktische Erwä­gungen über die Rachegelüste der breiten Menge der Bevölkerung. Während wir dieses schreiben, erhalten wir die Nachricht, daß am 21. Febr. zu Paris ein großer Weltsprachelehrkurs eröffnet wurde, an welchem Jedermann unentgeltlich Teil nehmen kann. Sonst. Tagebl.

Calw.

FandwirthschaMicher AeMsverein.

Am Samstag, den 6. März, geht der Termin zur Anmeldung des Be­darfes an Grassamen und an Ob st bäumen zu Ende.

Die Bestellungen wollen also rechtzeitig eingegeben werden. Obst - bäume aller Art in bekannter ausgezeichnet schöner Qualität, auch Spaliere und Pyramiden, werden auch für Nichtmitglieder besorgt.

Calw, 28. Febr. 1886.

Der Vereinssekretär E. Horlacher.

Amtliche Kekallutmachimgeu.

Oberkollwangen.

8ckkuß-Verteikung.

In der Konkurssache des Mat­thäus Waidelich, Bauers von Ober­kollwangen, ist die Schlußverteilung genehmigt.

Die Teilungsmasse beträgt abzüg­lich der Kosten 2942 ^ 48 H.

Hievon sind zu befriedigen:

bevorrechtete Forderungen:

109 92 H,

unbevorrechtete Forderungen:

28,143^- 36 H, es erhalten mithin die letzteren 9,93"/g, was hiemit bekannt gemacht wird.

Den 1. März 1886.

Konkursverwalter Amtsnotar Dip per.

Calw.

Lang- und Sägholz Verkauf.

Am Ton­ne r st a g, den 4. März, vor­mittags 9 Uhr, werden auf dem Nathause hier aus den Stadt­waldungen Hardtwald und Mädig zus. 1808 St. meist schönes, rot- forchenes Lang- und Sägholz I.-V. Klasse, mit 1162 Fm. verkauft. Auszüge wollen bei Forst­wächter Rüdinger bestellt werden.

Stadtschultheiß H a f f n e r.

«M

Revier Hirsau.

8treurel8-Ner^au^.

Vom Staatswald Mönchloch kommen ^ 28 Haufen frisch aufbereitetes Na­delreisig, zu 1400 Wellen geschätzt, Donnerstag, den 4. März, nachmittags 4 Uhr, im Adler in Ottenbronn zum Ver­kauf.

K. Revieramt.

Holzbronn.

Lang- und Sägholz Verkauf.

Am Freitag, den 5. ds. Mts., vormittags 10 Uhr, werden auf dem Rathause hier

110 Stück forchenes Lang- und Sägholz mit 110 Fm. verkauft.

Den 1. März 1886.

Schultheiß Dreher.

Dachtel.

Bau- M- Saghoh- Verklmf.

Am Frei- G «tag, den 5. MH März, werden jim hiesigen Ge­meindewald ' Edelburg 185 Stück

tannenes Bau- und Sägholz mit 164 Fm.,

sowie in einem besonderen Schlag:

62 Stück ausnahmsschöne forchene Klötze, 70 Fm. haltend, abge­sondert liegend,

im öffentlichen Äufstreich verkauft.

Zusammenkunft vormittags 9 Uhr im Ort. Liebhaber sind freundlich ein­geladen.

Gemeinderat.

Vorstand Eisenh ardt.

Privat-Aryeigen.

Neuhengstett.

Abbitte.

Ich Unterzeichneter habe den Jo­hann Heinrich Ayasse, Bauer, am 10. Februar d. I. in der Wein- man nsschen Wirtschaft durch unüber­legte Aeusserungen schwer beleidigt und bitte deshalb denselben öffentlich um Verzeihung.

Johann Jakob Talmon, Jpser.

vät.:

Schultheiß Ayasse.

l-ekrergesungverein.

Oberer Sprengel.

Samstag, den 6. März, Oberkollwangen, Hirsch. Heim mitbringen. Anfang >/z2 Uhr.

Decker.

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Mesi7 l.08l.IlM8 LLIM-sMM V0lttÜ61.slM IMI.I7ö,

Calw.

loöes-ttnreige.

Freunden und Be­kannten geben wir die traurige Nachricht, daß unser lieber Onkel

Martin Schäfer,

Privatier,

in Folge eines Schlag­anfalls am Sonntag morgen sanft verschieden ist.

Beerdigung Dienstag mittag mittag 2 Uhr.

Wir bitten, dieses anstatt besonderer Anzeige entgegen zu nehmen.

Die trauernden Hinterbliebenen.

Mied

ist zu haben bei

Georg Pfrommer, _ Biergaffe. _

Schmieh.

850 ML. M-ggekä

hat gegen doppelte Sicherheit zu 4^ o/g sofort auszuleihen _ Pfleger Keppler.

Lungenleidende

finden sichere Hülfe durch den Gebrauch meiner Lebens-Essenz. Husten und AuSwurf hört nach wenigen Tagen auf. Viele, selbst in verzweifelten Fällen fanden völlige Genesung, stets aber brachte sie sofort Linderung. Ka­tarrh, Husten, Heiserkeit hebt sie sofort und leiste ich bei strenger Befolgung der Vor­schrift für den Erfolg Garantie. Pro Flasche mit Vorschrift versende zu b Mark franko gegen Nachnahme oder nach Einsendung dcS Betrages. Unbemittelten gegen Bescheinigung der Ortsbehördc oder des Ortsgeistlichen gratis. Apotheker Dunckel, Kötzschenbroda.