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dieser drei Mächte angreifen sollte, würden sie sich gegenseitig unterstützen.
London, 2. April. Der St. James-Gazette zufolge übersandten Fenier und andere irländische Verschwörer kürzlich- den Gemahlinnen verschiedener Minister Pallete mit von Pocken- oder Fieberkranken inficirter Wäsche.
Spanien.
Spanien hat in der vorgeschlagenen Revision des Civilgesetzbuches die Einführung der Civilehe beschlossen. Der päpstliche Nuntius hat nun bei dem Ministerpräsidenten im Namen des Papstes Einspruch eingelegt.
Amerika.
Die Kehle, sie bringt den Einen Glück, dem Andern Unglück. Die Patti bekommt in Amerika für jeden Eingaben!) 22 00V Francs, der Tenorist Gnriurri in Madrid snr jeden Abend 8000 Fr. und der Tenorist Tamayno in Petersburg für 3 Opernmonate 286 000 Francs.
Eine von Wahnsinnigen redigirtc, gedruckte und hcrausgegebene Monatsschrift, Dbs Llocm genannt, wird demnächst, wie es heißt, von den Insassen des ^s^Ium kor Ois Insans" auf Ward's Island ins Leben gerufen werden. Es ist doch noch nicht Alles schon einmal dagewesen !
Handel L Umkehr.
Stuttgart, 2. April. sLandcsproduktenbvrse.s Die heutige Börse verlief außerordentlich ruhig, die Kauflust war sehr gering und der Umsatz sehr beschränkt. Wir notircn per 100 Kgr.: Waizen, baierischcr, prima 19.75, ungarischer 23, russischer, prima .tk, 23, Dinkel ^ 12, Haber .6 12.40. — Durchschnittsmehlpreise pro 100 Kgr.: Nr. 1 ^33 bis -4L 34. Nr. 2: 31.50-^2.50. Nr. 3 : 29-30.
Nr. 4: 24 — 25. Nr. 5: 16-19. Kleie mit Sack 8
bis 9 je nach Qualität. Suppcngrics 35-36
Der geheimnißvosse Uatksgeöer.
Humoreske von Gustav Höcker.
(Fortsetzung.)
„Ich bin Ihnen für diese Mittheilung sehr verbunden," brach er endlich das Schweigen, mit einem bebenden Tone der Stimme, daß Herr Mandel über diese warme Antheilnahme fast überrascht war. „Sehen Sie hier," fügte er hinzu und nahm ein Couvert aus seinem Pulte, „ich bin vor Kurzem mit einer ähnlichen Zusendung beehrt worden, deren ganze Appretur, wenn ich mich so ausdrücken darf, auf den gleichen Urheber hinweist. Natürlich ist die Handschrift" (er hielt Herrn Mandel die Adresse hin) „verstellt, aber es sind dieselben Züge; beide Couverts stimmen in Farbe und Qualität des Papiers, wie im Format genau mit einander überein. Und nun weiter, zur eigentlichen Hauptsache," fuhr er fort, indem ec die Einlage herausnahm, sie entfaltete und Herrn Mandel darreichte: „Sie sehen, es ist dasselbe Papier mit demselben Wasserzeichen, und hier wie bei Ihnen ist um das Inserat ein Rand mit Blaustift und um diesen wieder einer mit Rothstift gezogen."
Es war in der That so; beide Blätter glichen einander wie ein Ei dem andern, nur mit dem einzigen Unterschiede, daß das an den Bankdirektor gerichtete Inserat die Überschrift trug: „Hülfe für Kahlköpfige" und ein bewährtes Mittel zur Beförderung des Haarwuchses" anpries.
Beide standen jetzt in tiefem Ernste da, Zeder hatte den finster vergleichenden Blick auf das frev- lerische Blatt in seiner Hand gerichtet, und dabei waren, wie zum gegenseitigen Tröste, die Rollen vertauscht, indem sich der Rentier der „Kahlköpfigen," der Bankdirektor der „rothen Nasen" angenommen hatte. Es war ein feierlicher Anblick!
„Es ist gut, daß Sie gekommen sind, Herr Mandel," begann endlich der Direktor wieder. „Sie haben mich dadurch auf eine überraschende Spur geführt. Ich merke jetzt zu meinem großen Bedauern, daß ich eine Schlange an meinen Busen genähert habe. Zch habe das um den jungen Mann nicht verdient, nein, wahrhaftig nicht! Es mag nur kindischer Muthwille gewesen sein, der ihn verführte, seinen Chef zu verhöhnen, bei Ihnen aber ließ er sich durch
niedere Rachsucht leiten und das wurde sein Verderben, dadurch hat er sich verrathen. So werden alle finsteren Thaten einmal an sich selbst zu Verräthern, mag das Dunkel auch noch so undurchdringlich sein, in welchem sie gesponnen wurden!"
„Sehr wahr und sehr schön gesagt!" bemerkte der Rentier beinahe gerührt.
„Ich werde dafür sorgen', Herr Mandel, daß der Schuldige sowohl seine Rachsucht, wie seinen Muth- willeu bereuen soll," verhieß der Bankdirektor, und nachdem die beiden Leidensgenossen unter tiefen Verbeugungen ihre Inserate wieder ausgcwcchselt und zu sich gesteckt hatten, empiahl sich Herr Mandel.
Bald darauf wurde Buddecke in das Kabinet beschieden. Er hatte sich den Kops zerbrochen, was Cilla's Onkel gerade nach dem gestrigen Vorgänge mit dem Chef zu verhandeln habe. Wollte er sich etwa über ihn beschweren? Dazu lag kein Anlaß vor, denn Buddecke hatte sich nichts zu Schulden kommen lassen, es müßte denn in seiner Verwahrung, nicht Herrn Mandel's „Freundchen" zu j sein, eine tödtliche Beleidigung gelegen haben. Das wäre aber doch gar zu dumm gewesen; am nächsten lag die Vermuthung, Onkel Mandel habe sick die Sache über Nacht anders überlegt, vielleicht auch den Bitten Cilla's nachgegeben, und sei nun selbst gekommen, um den Bankdirektor zu sondiren, ob es mit Buddecke's Ernennung zum Filialvorstand seine Richtigkeit habe. Am Ende wollte ihm Herr Pholenz jetzt gar schon zur Verlobung mit Fräulein Cilla gratnliren, wenn auch nur ganz verblümt.
Buddecke's furchtbare Enttäuschung zu schildern, als er vom Chef, statt mit einem verblümten Glückwunsch, mit einem unverblümten Donnerwetter empfangen wurde — seinen Schrecken zu beschreiben, als er gar hörte, welches Doppelverbrochen er an Herrn Mandel's Nase und an des Bankdirektors ehrwürdigem Haupte verübt haben sollte, — dazu fühlt sich unsere Feder zu schwach! Er wurde furchtbar abgekanzelt und durfte es nur der Gutmüthigkeit seines Chefs zuschreiben, daß er nicht auf der Stelle seine Entlassung erhielt. Von der Beförderung eines so läppischen Menschen zum Filialdirektor konnte selbstverständlich keine Rede mehr sein.
Vergebens betheuerte Buddecke seine Unschuld. Der Verdacht sprach zu sehr gegen ihn, und der Bankdirektor ließ sich in der einmal gewonnenen Ueber- zeugung, sich über den Charakter seines Günstlings schwer getäuscht zu haben, durch nichts erschüttern, weil schon die Geschichte lehrte, daß Günstlinge immer mit dem schwärzesten Undank gelohnt haben.
Die letzte Hoffnung auf Cilla's Besitz verloren, die Anwaltschaft auf den Direktorsposten eingebüßt, — das war fast zu viel auf einmal! Buddecke war wie vor den Kopf geschlagen, und als er Abends einen einsamen Spaziergang durch den Stadtpark machte, fehlte nicht viel, daß er sich ins Goldfischchen- bassin gestürzt hätte, zumal die Residenz kein größeres Gewässer besaß. Seine moralische Kraft gewann jedoch den Sieg über diesen finstern Entschluß, und er nahm sich vor, die Ungerechtigkeit des Geschicks im Bewußtsein seiner Unschuld mit Würde zu ertragen.
Zu allem Unglück wurde die Geschichte schon am nächsten Tage in der Stadt herum gesprochen, obwohl es schwer zu sagen wäre, durch wen sie ans Tageslicht gezogen worden war; sofort bemächtigte sich natürlich auch die Lokalpresse des ergiebigen Stoffes und in der „Stadtbase" las man folgenden Artikel:
„Seit Jahr und Tag wurden zahlreiche Personen unserer Residenz, ohne Unterschied des Geschlechts, mit der anonymen Zusendung boshaft ausgewählter Znseratausschnitte heimgesucht. Damen mit lückenhaften Kauwerkzeugen wurden „KünstlicheZähne" angerathen; anderen Zierden des schönen Geschlechts, deren tadelloser Schönheit ein unberufener Flaum zwischen Nase und Lippe im Wege steht, wurde das
„Orientalische Enthaarungsmittel" empfohlen; „Perrücken jeder Farbe und Fayon" priesen sich ehrwürdigen Herren mit Mondscheinköpfen an, Lieutenants wurden auf „Korsetten ohne Naht," harmlose Porte- pecsähnriche aus die „Bartzwiebel" verwiesen und so weiter. Wir müßten den Raum unseres Blattes weit überschreiten, wollten wir alle die Inserate zitiren, welche es auf menschliche Schwächen und Eitelkeiten abgesehen haben und durch die Stadtpost ihren Weg zu Personen fanden, die sich davon unangenehm berührt fühlen mußten. Auch Notizen aus auswärtigen Zeitungen, welche in ihrem Urtheile über Persönlichkeiten und Vorkommnisse unserer Residenz kein Blatt vor den Mund nehmen, gelangten durch diesen ge- heimnißvollen Mienengang an die Adressen, die sie auf dem Wege der Publizität verfehlten. Nachdem bisher alle Versuche, den Anonymus ausfindig zu machen, vergeblich blieben, ick derselbe endlich in der Person eines jungen Mannes ermittelt worden, der eine Stelle an einem hiesigen Bankinstitute bekleidet und seinen sonderbaren Hang zu boshaften Streichen unter der Maske einer Harm osigkeit zu bergen verstand, als könne er kein Wässerchen trüben. Räthselhast bleibt nur, wie es ihm in seiner engbegrenzten gesellschaftlichen Stellung möglich ward, sich Informationen zu verschaffen, welche ost aus die intimste Vertrautheit mit gewissen Schwächen und körperlichen Mängeln der betreffenden Empfänger hindcuten."
(Fortsetzung folgt.)
Allerlei.
— Die beste Zeit für das Schneiden der Edelreiser von Kernobst ist jedenfalls die Zeit des ersten Saftcintritts, d. h. die jetzige; nur hüte man sich bei Frost zu schneiden, dadurch schadet man dem Baume und dem Reise. Von Steinobst müssen die Reiser schon früher geschnitten werden, können aber auch später, gleich vom Mutterbaum zur Verwendung kommen. Das hier und da geübte Brechen der Reiser, d. h. der einjährigen Triebe, schädigt leicht das zweijährige Holz mit seinen Fruchtknospen. Aufbewahrt werden sie am besten in der Erde.
— Ein hohes Ziel der heutigen Landwirth- schast ist es, die reine Brache mehr und mehr überflüssiger zu machen. Daß dieses Ziel vor allem durch einen wohlüberlegten Fruchtwechsel, durch gute Düngungen und gute Bearbeitung der Felder erreichbar ist, darüber sind die rationellen Landwirthe einig. Bor allem aber nothwendig ist es, dem Betriebe Kulturen einzufügen, die die gewöhnliche Betriebszeit nicht alteriren, den Boden nicht angreifen, seinen Bau nicht hemmen und doch einen sicheren u. lohnenden Ertrag gewähren. Zu solchen Kulturen gehört namentlich die Winterwicke, wie sie auf dem Stickhofe bei Zürich eingeführt ist. Nach Mitthei- lungcn des Herrn von Langsdorfs wird dieselbe im Monat September auf die Korn- oder Weizenstop- peln gesäet und mit denselben untergebracht, jedoch wird etwa ^/t Korn mit eingesäet, weil die Wicke im Frühjahre eine Stütze haben muß, die sie vor Lagerung und Fäulniß schützt. Im beginnenden Frühjahre wachsen bekanntlich Korn und Wicken sehr rasch und können schon ausgangs April oder doch anfangs Mai zum Grünfüttern geschnitten werden. Auf dem Stickhofe berechnete sich der Futterertrag auf Heuwerth berechnet durchschnittlich zu 28—30 Zentner. Durch die Kultur der Winterwicke wird also das Feld gar nicht sonderlich lange in Anspruch genommen, denn bis Mitte Mai ist das Feld davon frei und kann für andere Hackfruchtkulturen ganz gut vorbereitet werden, namentlich aber für Raps, der darnach recht gut gedeiht. Ueberdies bietet die mit Roggen untermischte Winterwicke, wenn sie mit Fut- terstroh vermengt wird, einen vortrefflichen Uebergang aus der Winterfütterung in die Sommerfütterung, wie sie denn auch die Landwirthe der Nothwendig- keit überhebt, allzu frühzeitig die Kleefelder zum Zwecke der Grünfütterung heimzuführen.
Nagold.
Logis zu vermiethen.
Mein Wohnhaus in der Neuen Straße wird im Ganzen oder auch in zwei Theiien bis Georgii vermiethet und wollen Lustbezeugende brieflich oder Pr. Karte sich an mich wenden.
Schultheiß in Schafhausen.
Amtliche und H^ivuL-Wekunntmuchungen.
Nagold. Nagold.
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jlnMt11lst>11 führen wir eine gute Schul- S Ka»k
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Gottfried Walz, violette Salontinte in Fläschchen. Haiterbacherstraße. W. Zaiser'sche Buchh.
A l t e n st a i g. Ausgezeichnete
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Dreikönigwirth Lutz.