-er Centralstelle die Frage wegen Aenderung oder Aufhebung des landwirrhschaftlichen Centralsestes (Volksfestes) in Anregung und zur Erörterung ge­kommen, aber auch hier wie seiner Zeit in der Kam­mer ist die Ansicht überwiegend gewesen, daß von einer Aufhebung nicht die Rede sein könnte, höchstens von einer Abhaltung nur alle 2 bis 3 Jahre. Aber auch dieses würde im Lande keinen Anklang finden und' die Sache am besten wie bisher belassen werden.

Stuttgart, 14. März. Von ständischen Druckschriften sind neu erschienen: Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Beschaffung von Geldmitteln für den Eisenbahnbau 1883/85. Es werden darin ausgeworfen: für weitere Fortsetzung des Baues der Eisenbahn von Freudenstadt nach Schiltach, sodann für die Verzinsung der bezüglichen Staatsanlehen bis zur Inbetriebsetzung dieser Bahn, ferner zur Deckung des Aufwands für abgeschlossene Vorarbei­ten von Bahnprojekten für die Finanzperiode 1883 bis 1885 1300000 »iL Für Erweiterungen und Verbesserungen an dem im Betrieb befindlichen Ei­senbahnlinien, sowie für die Vermehrung und Ver­besserung des Betriebsmaterials der Staatsbahnen 2900000 Zur Deckung dieses Aufwands sind Staatsanlehen bis zum Betrage von 4 200000 unter möglichst günstigen Bedingungen aufzunehmen.

In Folge starker Schneewehen konnte heute (15.) früh der Zug die Strecke Freudenstadt- Eutingen nicht passiren. (W. L.)

Nach derLahrer Ztg." bewahrheitet sich lei­der der Mord in Mahlberg. Daselbst lebten nämlicb drei schon ältere Frauenzimmer gemeinschaftlich mit einem ebenfalls alten ledigen Mann, welch' Letzterer im Besitze eines Vermögens von etwa 2600 war. Die Frauenzimmer hatten es schon längst auf das Geld abgesehen und schlugen nun, als sie ihre Hoff­nungen auf lange hinausgeschoben sahen, den Mann todt. Die Aufregung und Erbitterung über diese rohe That ist in dem Orte groß. Die Mörderin­nen waren in leidlich guten Verhältnissen und der Ermordete ein williges Werkzeug zu jeder Arbeit.

Berlin, 10. März. (Verhungert.) Großes Auf­sehen erregte in Königshütte der folgende, von der dorti­gen Zeitung gemeldete Vorfall, welcher in der That geeignet

ist, da- allgemeine Mitleid wachzurufeu. Ein Knabe wurde aus dem väterlichen Hause vertrieben, auf daß er sich selbst ernähren und deßhalb arbeiten solle. Weinend zog er von dannen. Es gelang ihm zwar als Maurerjunge Arbeit zu be- tvmmcn und so viel Geld zu verdienen, daß er ein ärmliches Quartier beziehen und Kost und Logis bezahlen konnte; doch als der Winter kam und mit diesem die Arbeitslosigkeit des Knaben, wurde er reicht länger beherbergt und ihm jeder Bissen verweigert. Nun blieb ihm weiter nichts übrig, als tagsüber bettelnd sein Leben zu fristen; da ihm aber stets das Geld zum Nachtquartier fehlte, schlich er heimlich Abends auf ein Ställchen, um dort auf ein paar Halmen Streu zu übernachten. Vor 8-10 Tagen, als plötzlich starke Fröste cinlratcn, fand man ihn in dem Schuppen todt, abgemagcrt bis zum Skelett, die Augen tiefliegend, den Mund verzerrt, weit offen, beide Füße von den Knöcheln abgetrennt. Es liegt die Vermuthung nahe, daß dem armen Knaben einige Nächte vor­her die Beine abfroren und bei irgend einem versuchten Aus­stehen abknickten. Die Aerzte, die ihn secirtcn, prallten zurück, als sie das Leichentuch zurückschlugen u. sich ihnen ein solch' trauriger Anblick bot. Kein Tropfen Blut quoll aus seinem ausgeschnittenen Herzen. Die Därme waren wie ausgespült u. im Magen fand man eine Flüssigkeit, die von der Galle herzustammen schien.

Berlin, 13. März. Ein seit gestern vermiß­ter Geldbriefträger Namens Cossäth wurde in einem Hause der Adalbertstraße ermordet und des Inhalts seiner etwas über 1000 betragenden Geldtasche beraubt aufgefunden. Cossäth hatte an eine dort almmbrs xarni wohnende, sich Sander nennende Persönlichkeit eine Postanweisung von 30 Mark auszuzahlen. Sander, der verschwunden ist, scheint die Postanweisung an seine Adresse im Post­amt selber aufgegeben zu haben.

Berlin, 14. März. DerReichsanzeiger" publizirt eine Verordnung, durch welche die Einfuhr von Schweinen und Schweinefleisch inkl. Speckseiten und Würsten amerikanischen Ursprungs verboten wird.

Berlin, 15. März. Die Errichtung eines Telegraphenbataillons als drittes Bataillon des Ei- senbahnregimcnts steht bevor. Stosch's Ent­lassung ist vom Kaiser ab gelehnt worden.Die Einbringung eines kirchenpolitischen Gesetzes ist auf­gegeben, da die Regierung den nächsten positiven Schritt des Entgegenkommens von Nom erwartet.

Angenehme Ueberraschung. Laut testamentari­scher Bestimmung eines in Düsseldorf verstorbenen Kommer- zienrathes sind die Herren Dr. v. Mumm, Oberbürgermeister! a. D. in Frankfurt, und Herr H. v. Mumm mit einer Erb-1 schüft v. 5 Millionen Mark erfreut worden. '

Fraukreich.

Paris, 12. März. In der Sitzung des Mu- nizipalrathes wurden über die Anträge, welche die Widererrichtung der Nationalgarde, die Bewaffnung aller Bürger, die Entlassung der Polizeimannschaft, die Eröffnung städtischer Werkstätten für beschäfti­gungslose Arbeiter, die Vertheilung von fünihundert- tausend Anweisungen auf Unterstützungen an Arbei­ter-Vereinigungen verlangen, beratheu. Der Pari­ser Gemeinderath will eine Regierung neben der Staatsregierung sein. Obige Anträge steuern offen auf eine neue Kommune hin. Die Regierung er­kennt dies wohl u. wird sich hüten, der Pariser Bevölke- rungdie hiezu nöthigen Schußwaffen indieHandzu geben.

Von Paris wird geschrieben: Die Folgen der Kundgebungen vom 9. März sind nicht ausge­blieben. Aus der Provinz laufen bei den Fabrikan­ten und Kaufleuten von Paris Abbestellungen von früher ertheilten Lieferungsaufträgen ein; denn man fürchtet überall die Aufregung. welche die Anarchi­sten Hervorrufen, und besonders den 18. März, den Jahrestag der Commune, der nicht nur in Paris, sondern auch in andern Städten gefeiert werden soll. Jeder hat dunkle Vorgefühle über die nächste Zukunft, schränkt sich ein und spart sein- Geld in Aussicht auf ernste Ereignisse.

Rußland.

Petersburg, 15. März. Makoff entleibte: sich aus Furcht vor einer Revision seiner zehnjähri­gen Thätigkeit als Minister des Innern. Die Schuld Makoff's wird seiner Frau zugeschoben, welche die Stellung ihres Mannes zu eigenen Spekulationen mißbr auchte.

^ Altcnstaig, 13. März. Unser heutiger Vieh- und Krämermarkt war (wie sich dies auch wegen deS schlechten Wetters und der noch hie und da grassircnden Vieh­seuche nicht anders erwarten ließ) herzlich schlecht ausgefallen. Es fehlte an Bich und noch mehr an Händlern. Letztere hat­ten sich am letzten Markt die Zähne verstoßen. Wir notireu: ein Paar Ochsen 5560 Karotin, Zugochsen 4046 Karolin, junge Stiere 2536 Karolin, Milchvieh 300400 Kal- beln 150 200 Im allgemeinen war das Vieh theurcr

als am letzten Markt. Der Schweinemarkt war mittelmäßig befahren. Läufer kosteten 40-60 , Sangsäue 1418

Hiezu Nr. 25 des Deutsche» Unterhaltungsblattes.

K. Amtsgericht Nagold.

Im Konkurse des D. G. Keck, Kauf­manns in Haiterbach, ist für die Glüu- bigerversammlung vom

Dienstag den SO. d. M., Nachmittags 3 Uhr. als weiterer Berathungsgegenstand die Beschlußfassung über eine der Familie des Gemeinschuldners zu bewilligende Unterstützung bestimmt, was hiedurch bekannt gemacht wird.

Den 14. März 1883.

K. Amtsgerichtsschreiberei. _ Lipps. _

Nagold.

Ausbruch der Muul- und Klauenseuche.

In dem Gehöfte des Gottfried Köh­ler, Sattlers hier, ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.

Den 15. März 1883.

Stadtschultheißenamt. _ Engel._

Revier Stammheim.

Eichen-, Stangen- und Krenchah-Derkaiif.

Dienstag den 20. März, Vormittags 9 Uhr:

13 St. Eichen mit zus. 6 Fm. aus Jägerwiese: 175 St. Derbstangen 11 bis 13 na lang aus Lerchenhäule; 19 Nm. Eichen-, 88 Rm. Buchen-, 33 dto. Nadelh.-Brennholz, 2600 St. buchene und etwas eich., 1370 St. Nadelholz- Wellen aus Jägerwiese, Beckenegart, Wasserbaum und vom Scheidholz.

Zusammenkunft unten am Waffer- baum, bei ungünstigem Wetter auf dem > Haselstallerhof. I

ArnLNctze und 'Urwut-MeKunntrnu<Hungen.

Altenstaig Stadt.

Wiederholter Lang- und Klotzholz-Verkauf.

Die Stad.tgemeinde verkauft am nächsten Mittwoch den 21. d. M. auf hiesigem Rathhaus ««mittelbar «ach dem Staatshslx-Uerkairf (etwa 12-1 Uhr):

1) aus Hafnerwald und Brandhalde:

51 St. normales Stammholz 20,17 Fm., 22 Ausschuß 15,23

2) aus Stadtwald Enzwald Abth. 1/17: 42 St. normales Lang- u. Klotzholz

45,19 Festm.,

40 St. dto. mit 35,5

59 St. dto. mit 15,83

55 St. dto. mit 16,61

(worunter mehrere Forchen),

19 St. Ausschuß-Lang- u. Klotzholz 20,79 Festm.

Den 14. März 1883. _ Gemeinderath.

Revier Wildberg.

Weg-Akkorde.

Am Montag den 19. d. M., Vormittags 10 Uhr, wird auf der Revieramtskanzlei die Lieferung, Beisuhr und das Zerkleinern von 70 Rohkost Kalksteinschotter auf die Waldwege im Distr. Gaisburg im Abstreich vergeben.

Wildberg, den 14. März 1833. _ K. Revieramt.

Alten st aig Stadt.

Wiederholter

Kegenschalts-Verkanf.

Der in der Konkurssache gegen Christian Groß ha ns, Fuhrmann hier,

heute erstmals abgehaltene Liegenschafts- Verkauf hat bei einem Anschlag der Objecte von 10,110 cIL nur einen Er­lös von 6,550 ergeben, weßhalb die die in Nr. 29 und 30 o. Bl. speziell beschriebenen Realitäten am nächsten

Dienstag den SO. d. M.»

Norrnittags 10 Uhr,

auf hiesigem Rathhaus wiederholt im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf aus­geboten werden.

Liebhaber sind eingeladen.

Den 13. März 1883.

Konkursverwalter St.-V.

Not.-Verw. Weegmann.

Revier Wildberg.

Holz-Berkaus.

Am Samstag den 24. März, Nachmittags Rck' 1 Uhr, '^aus Abtswald, Abth. 2, Hang: 94 Rm. Nadelholzscheiter, 59 dto. Prügel und Anbruch, sowie 2320 St. geb. sorchene Wellen.

Zusammenkunft bei günstiger Witte­rung im Walde, andernfalls im Hirsch in Wringen.

Simmersfeld.

Steindeifnhr-Mord.

Die Beifuhr von 350 Roßlasten Kalksteine L 1000 Pfd. auf verschiedene Wege hiesiger Markung wird am Donnerstag den 22. März, Nachmittags 2 Uhr, auf hiesigem Rathhause in Akkord ge­geben, wozu Liebhaber eingeladen werden.

Den 15. März 1883.

Schultheißenamt.

Breitenberg, Gerichtsbezirks Calw.

Fahrniß-Verkaus.

AusdemNach- laß des verstor­benen Jakov

_Maisch. Wei-

kenmüllers, kommt auf der Weikenmühle am Mittwoch den 21. März d. I., von Vormittags 10 Uhr an. gegen Baarzahlung im öffentlichen Aus­streich zum Verkauf:

2 Kühe, 4 Kalbel,

2 Pferde, 1 Fohlen,

1 Mastschwein, 1 träch-^ tiges Schwein, 1 Lüufer- schwein und 10 Stück Hühner; Nachmittags Holzvorräthe:

700 Stück 610 Zoll breite Bretter, 60 Stück Ausschußbretter, 116 Stück

812 Zoll breite Schlaufdiel, 70 St. sorchene Bödseiten, 15 Stück Zweiling, 200 Stück Deckdiele, 350 Stück Rahm­schenkel, 350 Stück Latten, 80 Stück Fehllatten, ca. 1500 Fuß Stumpen- Bauholz 47 Zoll dick, 4 Raummeter Schwartenholz und 1 Haufen Abfall­holz (Schwarten).

Liebhaber werden hiezu eingeladen.

Den 13. März 1883.

A. A.: Waisengericht.

V orstand Kübler.

Revier Pfalzgrafenweiler.

Buchen-Verkaus.

Am Dienstag den 20. März,

_ _kVormittagslOUHr

kommen im Schwanen zu Kälberbronn noch weiter zum Verkauf aus Steinacher- teich und Alt Verhäng:

29 Buchen mit 29 Fm.