so 4. russischer Haber 23 ^ bis LS ^ 48 4» 12 -« 40 4 bk« 13 40 4.

Stuttgart» 12. März. (Mesil-Börse.) Das Mehl­geschäft beschränkte sich abermals auf de» lausenden Bedarf bei unveränderte» Preisen. An heutiger Börse find von inlän­dischen Mehlen 695 Sack als verkauft zur Anzeige gekommen zu folgenden Preisen pro 100 Kilo: Nr. 0 35 4L 50 -4, Rr. 1 32 4L bis 33 4L 50 -I, Nr. 2 30 4L bis 31 4L 50 4, Nr. 3 38 bis LS 4L 50 4, Nr. 4 23 4L bis 24 4L 50 4. In ausländischen Mehlen wurden 250 Sack verkauft in verschie­den -? ir Sorten und zu verschiedenen Preisen.

^ Aer gehennrrißvolle UatMeber.

Humoreske von Gustav Höcker.

(Fortsetzung.)

Ah bedaure recht sehr, aber die Hand meiner Mchte ist bereis vergeben," war die trockene Antwort.

Das behauptet Drcktor Blautops allerdings -auch, über"

,fNun, wenn Sie des schon mutzten," fiel der Rentier ein, so kennten Sie sich diese Abweisung «er­sparen!"

.Da ich der Neigung Ihrer Fräulein Nichte sicher Bin," wandte Buddecke ein,so glaubte ich eine Berechtigung zu diesem Schritte zu besitzen."

Wer das Vermögen heirathsn will, das ich meinsr Nichte einmal hinterlasse, der muß zuerst bei mir ikmfragen, Freundchen."

Eine solche Bemchnung liegt mir fern, Herr Martdel. Sollte dieser Argwohn über mit zu den Grüitden gehöre«, die «meiner Bewsübung bei Ihnen entgegenstehen, so liefst sich das mit noch größerem Rechte gegen Dkcktor Blautopf geltend machen, denn das Herz Ihrer Fräulein Nichte hat er bis jetzt noch -nicht Lefragt."

Bei DokÄr Blmitopf liegt denn doch die Sache -anders, als bei Ihnen. Er ist ein Arzt, der sich während der kurzen Heit seines hiesigen Aufenthalts -durch »glückliche KÄren Bereits eine -respektable Praxis -erworben hat und allgemeines Ansehen genießt. Sie -über Freundchen, sind -doch nur eiu einfacher Commis." -

.Vorläufig 'bin-ich das allerdings noch." räumte BuddeLe ein,aber die Kreditbank, in welcher ich an- ^stellt Lin, errichtet demnächst in T. «ine Filiale, und ^ ich das Vertrauen des Herrn Pohlenz, meines Ehsfs., Besitze, so will «ich derselbe Lei der nächsten Geeieralversammlung der Aktionäre zum Bankdir-eLor für die -neue Filiale vonschlagen."

Wie alt sind Sie denn?" frag Herr Mandel mit «mein verächtlichen Lächeln.

Achtundzwanzig Jahre."

Wenn ich höre, daß man so blutjunge Men­schen Zu Bankdirekloren macht, so muß ich unwill­kürlich an die Steckbriefe denken, denen man heutigen Tages so vielfach in den Zeitungen begegnet. Die respektiven Porträtköpfe, die beigedruckt si«d, gehören auch durchgängig so jungen, hoffnungsvollen Leuten an, die als Bavkdirektoren oder Kassirer durchgebrannt sind. Ich mag meine Nichte keinem Manne geben, dem ein so verführerisches Amt anvertraut ist.

Herr Mandel!" versetzte Buddecke, während er sich hoch aufrichtete und eine feine Röthe über sein Gesicht flog.Sie werden beleidigend, ohne daß da­durch Ihre Gründe an logischer Schärfe gewönnen, denn die Hand einer jungen Dame, die einst ein an­sehnliches Vermögen zu erwarten hat, wäre ja das.

sicherste Mittel, mich vor dem Durchbrennen zu be­wahren."

Freundchen, Sie werden malitiös!" rief der leicht reizbare Rentier mit kirschbrauncm Gesicht und blauen Adern an den Schläfen und wies mit einer mißzuverstehenden Handbewegung nach der Thüre.

Mit Erlaubnis, aber ich bin nicht Ihr Freund­chen!" verwahrte sich Buddecke.

Dann lassen Sie es bleiben!" donnerte Herr Mandel.

Der junge Kaufmann bejahte dieß durch eine abgemessene Verbeugung, womit er sich zugleich empfahl.

Am andern Morgen fand zwischen Taute Betty und ihrer Nichte eine vertrauliche Unterredung statt. Buddege hatte seiner Angebeteten den Mißerfolg in einem herzbrechenden Briefe mitgetheilt, der Onkel selbst aber kein Wort mit ihr darüber gesprochen. Er war entschlossen, seinen Willen, wie immer durch­zusichen; alles Andere ging ihn nichts an, das mochte Cilla mit sich selbst abmachen. In ihrem Kummer und ihrer Verl-assenhcit halte sie daher die Taute in's Vertrauen gezogen und ihr de« wahren Zustand ihres Herzens offenbart.

Tanke Betty war eiu klein wenig egoistisch und erwog sie eine Sache, -ohne einen Gran ihres «igenen Interesses mit in die Wagschale zu werfen. Das wußte Cilla und von dieser «Leite hatte sie denn -auch die Tante zu fassen verstanden, ats sie dieser ihre Liebe zu Buddecke entdeckte.

Tante Betty war gestern sehr geneigt gewesen, -der Heirath mit Doktor Blautops, als einer guten Partie, das Wort zu redou. Als aber Cilla, eine kleine Lüge -sicht scheuend, ihr jetzt schildeü, wie schön sie und Buddecke sich ihre beiderseitige Zukunft aus­gemalt, nne sie sich schon darauf gefreut hätten, die liebe Tante Lei sich zu haben, und wie Buddecke be­reits in dem Gedanken glücklich war, die traulichen Abende mit ihr am SchcuWrclte zu verbringen da war die Tante im Sturm -gewonnen und sprach ihre feste Ueberzeugung aus, daß Cilla mit keinem andern Manne glücklich werden könne, als mit Buddecke. Daß der Onkel ihre Hand bereits dem Doktor zuge- fagt hatte, war freilich schlimm, meinte die Tante, -aber man durfte deßhalb noch nicht die Hoffnung -ausgebey. Buddecke hatte die Sache vielleicht nicht Lei dem riOägen Zipfel arWefaßt, war wohl zu schüch­tern gewese«, womit man Lei dem Onkel nichts durch­setzte, dem nur ein festes Auftreten imponiren konnte.

Tante Betty wollte ihrem Bruder selbst einmal die Sache verstellen hertte schon ja, noch in dieser Stunde.

Cilla War überglücklich; sie fiel der Tante um des Hals, küAe sie und fand kaum Ausdrücke genug, um ihre Dankbarkeit zu erkennen zu geben.

Was thäte eine liebende Tante nicht gern sür ihre Richte!" sagte Betty.Aber während ich mit Onkel rede, könntest Du mir eine kleine Gefälligkeit erweisen," fügte sie hinzu, die dankesfrohe Stimmung des jungen Mädchens rasch benützend.

Mit tausend Freuden, Herzenstantchen. Ich gehe für Dich durch Feuer und Wasser!"

Das verlange ich nicht; Du sollst nur zur

Post gehen," bemerkte die Tante etwas zögernd.Cs muß nämlich für mich etwas Postlagerndes angekom- men sein. Du kennst ja doch mein kleines Ge- heimniß."

Wie Tante, Du hast ein Geheimniß?"

Nun ja, erinnere Dich doch; als Du mich während der Krankheit pflegtest, da entdeckst Du"

Ach, Du meinst den Schnupftabak!" lachte Cilla muchwillig auf.

Bst!" machte die Tante und sah sich ängstlich um, als könne ein Lauscher im Zimmer sei»,wenn das mein Bruder hörte! Eigentlich war es doch eine recht unziemliche Neugier von Dir, Cilla, mein So- pha zu untersuchen und sogar"

O Tante, daran war ich unschuldig," betheuerte Cilla,denn ich will Dir nur endlich"

Versuche nicht, T ich wcißzubrennen, daß ich zu­weilen eine Prise nehme," flüsterte die Tante ver­traulich, indem sie dem jungen Mädchen schmeichelnd durch das Haar strich.Siehst Du, Cilla, ich kann doch meine kleinen Schnuvftabakseinkäufe in keinem hiesigen Laden machen. Das spräche sich ja gleich in der ganzen Stadt herum, nicht wahr?"

Cilla nickte apathisch, denn ihr ahnte plötzlich nichts Gutes.

Daher beziehe ich meinen Lotzbeck direckt, und zwar Postlagernd unter der Chiffre L. A. Bisher habe ich mir mein Päckchen immer selbst abgeholt, aber diesmal kann ich leider nicht, weil ich noch nicht ausgehen darf. Es muß schon längst eine Sendung für mich bereit liegen, und da ich nicht ein Körnchen mehr übrig habe, so wollte ich Dich bitten"

Den Schnupftabak für dich von der Post zu holen?" vollendete Cilla kleinlaut.

Weiter nichts," bestätigte die Tante und pät- schelte die Nichte auf die blühenden'Wangen.

Ja, aber", druckste Cilla,wird der Postbe­amte nicht meinen, ich spräche selbst der Dose zu?"

O du Närrchen," lachte Tante Betty,wie kann er denn wissen, was in dem Packet enthalten ist?"

Wenn ers nun riecht?!" stellte Cilla weinli- cher vor.

Dazu gehörte eine wahrhaft teleskopische Nase, auch haben die Leute auf der Post keine Zeit, jedes Packet zu beriechen. Doch hörte ich da nicht eben die Vorsaalklingel? Sollte es Doktor Blautopf sein? Den kannst Du jetzt jeden Augenblick erwarten."

Ich gehe schon, Tante!" rief Cilla, von die­sem Gedanken entsetzt. Damit schlüpfte sie durch das Nebengemach in ihr eigenes Zimmer, vollendet hastig ihre Toilette und stahl sich fort, ohne zu ahnen, daß sie nur vor einem fechtenden Handwerksburschen ge­flohen war.

(Fortsetzung folgt.)

Vergesset der amen Vögel nicht!

Nachdem seit einigen Tagen die dichte Schnee­decke es unfern Sängern in Feld und Wald unmög­lich macht, ihr Futter zu finden, so wollen Scheu­nenabfälle, Brodkrumen rc. auf Brettchen ins Freie gelegt werden, um die Vögel vor der größten Noch zu schützen.

Revier Alten staig.

Stammholz-Verkauf

am Mittwoch den 21. März, Vormittags 11 Uhr,

auf dem Rathhaus zu Altenstaig aus Reubann, Abth. 7 Großmannshau. Eichhalde, Abth. i Lichtenbach und 4 Sägmühlehalde: 1297 Stück Nadelh.- Lang- und Sägholz mit 1707 Fm.

B e i h i n g e n.

Die hiesige Gemeinde sucht

10,000 verschütte Rothtannen-Pflanzen

zu kaufen. Lieferanten wollen sich bis 31. d. M. mit Preisangabe an die Unterzeichnete Stelle wenden.

Den 12. März 1883.

Schultheißenamt.

Krauß.

Arnttiche und WrivuL-Wekunntrnuchungen.

Alten staig Stadt.

Revier Pfalzgrafenweiler.

WitdtkhMtl

Kegruschastr-UttkMs.

Der in der Konkurssache gegen Christian Großhans, Fuhrmann hier,

heute erstmals abgehaltene Liegenschafts- Verkauf hat bei einem Anschlag der Objecte von 10,110 »iL nur einen Er­lös von 6,550 ^ ergeben, weßhalb^die die in Nr. 29 und 30 k>. Bl. speziell beschriebenen Realitäten am nächsten Dienstag de« SO. d. M..

Vormittags 10 Uhr, auf hiesigem Rathhaus wiederholt im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf aus­geboten werden.

Liebhaber sind eingeladen.

Den 13. März 1883.

Konkursverwalter St.-V.

Not.-Verw. Weegmann.

Brennholz-Verkauf.

Am Dienstag 20. März, Vormittags 10 Uhr,

im Schwanen zu Kälberbronn aus Stutzhalde, Sauteich, Madbronn, Mad- buckel, Herrgottsbühl und Scheidholz der Hut Kälberbronn: Rm. 152 buch, und 713 tann. Scheiter, Prügel und Anbruch, sowie 1115 Rm. buch, und tann. Reis.

Nagold.

800 Mark und 1500 Mark

hat auszuleihen; wer? sagt

die Redaktion.

Aichelberg, Gerichtsbezirks Calw.

Der auf den 16. und 17. d. M. ausgeschriebene Verkauf der Holzvorräthe und übrigen Fahrniß in der Konkurs­masse des

Waldhornwirths und Müllers Georg Adam Rentfchler

auf der Rchmühle

findet auf Antrag eines Gläubigers wegen der ungünstigen Witterung nicht statt.

Den 13. März 1883.

Konkursverwalter _ Amtsnota r Dip per.

Magd Gesuch.

Eine tüchtige, die sowohl mit Stall- als in Feld-Arbeiten bewandert ist, findet bis Gesrgii bei entsprechendem Lohn dauernde Stellung.

Wo? sagt

die Redaktion d. Bl.