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Nachdem der erste egyptifche Kredit, der zur Instandsetzung der Kriegsflotte dienen soll, bezw. hiezü bereits' verwendet ist, von Deputirtcnkammcr und Senat im Betrag von 7 835 000 Fr. genehmigt ist, hat die Regierung eine neue Kreditforderung von 9 410 000 Fr.' eingebracht, um zur Vertheidigung des Suez kan als im Stande zu sein. Der Ma­rineminister hat diese Forderung motivin. Der Aus­schuß beantragt die Ablehnung dieser Forderung. Wenn die Kammer dem Beschluß ihrer Kom­mission, den zum Schutze des Suezkanals verlangten Kredit abzulehnen, beitretcn sollte, so sähe sich Frank­reich schon wieder vor eine Ministerkrisis gestellt, die einen ernsteren Charakter hätte, als die erst kürzlich beiqelcgte, weil sie direkt mit der auswärtigen Politik des" Kabinets znsammenhinge. Die Ablehnung der Kreditfordernng kommt übrigens nicht überraschend; man war in Paris vielmehr auf dieselbe gefaßt. Siecke" bemerkt, die öffentliche Meinung mißbillige entschieden die gegen das Kabinet eingeleitete Jntri- gnen und betrachte die Auflösung der Kammer als unvermeidlich, wenn das Kabinet gestürzt würde. Belgien und Holland.

Brüssel, 24. Juli. Ein Pariser Correspon- dent des Etoile Belge will erfahren haben, daß die deutsche Regierung die augenblicklichen Berwickelungen benützen wolle, um mit Holland ein Abkommen zu treffen wegen Einverleibung des Großherzogthnms Luxemburg in das deutsche Reich. Er bemerkt da­bei, daß diese Nachricht aus Luxemburg selbst stamme. England.

London, 26. Juli. (Fr. I.) Der Corre- spondent der Times in Alexandrien führt bittere Klagen über die englischen Soldaten, welche in Ramleh den Palast Mahmond Pascha's ausgeplün­dert haben.

London, 26. Juli. Die Regierung läßt er­klären, daß England in seinem Borgehen gegen Arabi Bcy zum Schutze der Stadt Alexandrien und des Khedive eventuell auch in der Occupation von Kairo zum Schutze der dortigen Ordnung und Sicherheit keinen Augenblick Halt machen könne, ob nun die Entschließungen des Sultans der türkischen Inter­

vention zusrnnmen oder nicht. Der Mission türki­scher Truppen, wie überhaupt der Mission der Tür­kei in Egypten solle ja nicht durch das augenblick­liche Handeln Englands der Boden entzogen, sondern vielmehr bereiter werden. (Fr. I.)

Rußland.

Petersburg, 24. Juli. Hochstehende poli­tische Personen erachten die verbreitete Hofnachricht als glaubwürdig, wonach der Czar den Plan einer demnächstigen Anregung einer Zusammenkunft der Monarchen Deutschlands, Oesterreichs und Italiens hege, welche parallel mit der Konferenz in Konstaii- tinopel zur Regelung der egyptischen Krage und des definitiven Bvrgehens in den Ouentsragen stattzu­finden hätte.

Türkei.

Konstant! uvpel, 26^ Juli. (Fr. I.) Die Zustimmung der Türkei zu dem Jnterventionsvor- Ichlag wird in diplomatischen Kreisen allseitig als ein Mittel gewürdigt, durch welches der Glaubenskrieg verhindert werden kann, und wird als solches sehr günstig beurtheilt.

Egypten.

Einer Mittheilung desTemps" zufolge wird Alexandrien wegen Wassermangels demnächst un­bewohnbar und es ist jetzt die Situation dort schlim­mer, als nach dem Masakre des 10. Juli. Den neuesten Nachrichten zufolge sinkt das Wasser im Mahmoudieh-Kanal fortwährend und find bereits selbst die Europäer im Hafen und auf den Schiffen auf kleine Rationen gesetzt.

Eine Szene ans den Schreckenslagen von Alexan­drien wird wie folgt geschildert! Einer der Marodeure, ein Sträfling, der auf der Slirn das Brandmal des Mörders ein­gebrannt hatte und der also für Lebzeiten zu den schwersten Baggerarbeiten am Pharos verurtheilt war, war unbewaffnet. Als die Engländer auf den Elenden zielten, holte er ans sei­nem weiten Mantel - einen kaum 10 Monate alten Säugling hervor und hielt den Wurm, das Kind eines Weitzen, als Schild und Deckung vor den Leib. Dabei höhnte er die Eng­länder und rief ihnen zu, sie mögen schießen! Zwei Soldaten schlichen sich unbemerkt davon und fielen dem Unmenschen, nach­dem sie mehrere Straßen, in denen die Häuser lichterloh brann­ten, mit Gesahr ihres Lebens passirt hatten, in den Rücken. Zwei wohlgezielte Schüsse in den Rücken streckten den Gesellen nieder. Das Kind ist gerettet und befindet sich an Bord des

Inflexible". Es wurde nach wenigen Stunden feierlich getauft und erhielt zu Ehren des Admirals Seymour die Vornamen Friedrich Franz, als Familiennamen den Namen des Schiffes, dessen Offiziere nunmehr die Erziehung des Kindes leiten wer­den. Friedrich Franz Inflexible ist der Name des geretteten Kindes, dessen Ellern w»h! ein Opicr der Mörder geworden.

Amerika.

Ein Hecker-Denkmal soll im nächsten Jahre in St. Louis enthüllt werden. Auf der Vorderseite wird eine Bronzebüste Hecker's angebracht, auf der Rückseite ein Eichenkranz, während die Jahreszahlen 1848 und 186 t mit lodernden Fackeln darüber auf den beiden andern Seilen erscheinen. ,Sch. M.)

A k t e r k e i.

- Das beste Mittel zur Heilung von Bienen-, Wespen- und Horuiffcn-Slichen soll Zwiebelsaft sein, auch nasses Kochsalz.

- Kindermund. Ein kleiner Knabe, der cs müde war, immer nur die abgclegien Kleider, Spielsachen und Bil­derbücher seines älteren Bruders zu bekommen, sagte zu seiner Mutter mit echt moderner Frühreife!Wenn dasch'o forrgeht, Mama, werde ich wohl auch einmal Karls Wittwe beirathen müssen!"

Drei Soldaten lagen im letzten Transvaalkriege im Hinicrhalt. Der Eine frag:Weshalb bist Du denn in die Armee cingetreten, Tom'?"Nun", antwortete Tom, ich hatte keine Frau und liebte den Krieg", -Ei", versetzte der Andere,ich hatte eine Frau und liebte den Frieden, also gerade das Gcgentheil".

Räthsel.

Zwei Sylben hat mein Wort. Wenn du zur zweiten Die erste machst, dann sprich getrost! Willkommen,

Du lieber Gast, der von dem Weg, dem Weiten,

Die Zuflucht hat zu meinem Hans genommen!

Willkommen hier, Du bist, was ich gewesen,

Seit ich geboren ward, und was ich bleib' auf Erden,

Und was wir alle sind, die Guten und die Bösen,

Bis wir in's Vaterhaus gerufen werden.

Doch wenn die erste Sylb' die erste bleibet,

Dann ist es eine wundervolle Stätte,

Zu der seit Jahren mich die Sehnsucht treibet,

Wenn ich dazu nur die Moneten halte.

Die Gemse klettert über Nebelpfadc,

Der Welt Gewühl verhallet leis' und leiser.

O bade dich gesund im Fclsenbadc,

Gleichviel, ob Bettelmann, ob deutscher Kaiser!

Amtliche und H^inut-Wrekunntmuchungen.

Bekanntmachungen Wer Einträge im Handelsregisters

II. im Register für GeseUschaftsfirmen und für Firmen Mristischer Personen:

B e r n e ck.

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Gerichtsstelle,

Welche die Bekannt­machung erläßt; Oberamtsbezirk, für welchen das Handels­register geführt wird.

Tag

der

Eintragung.

Wortlaut der Firma; Sitz der Gesellschaft oder der juristischen Person; Ort ihrer Zweigniederlassungen.

Rechtsverhältnisse

der Gesellschaft oder der juristischen Person.

Prokuristen;

Liquidatoren;

Bemerkungen.

K. Amtsgericht Nagold.

1882.

25. Juli.

Gebrüder Hespeler in Wildberg.

Offene Gesellschaft zum Betrieb

eines Sägewerks, der Zimmerei, eines Werksteinbruchs, sowie der Steinhauerei; besteht seit 1 . Juli 1879.

Theilhaber:

Christian Hespeler, Werkmeister in Wildberg, und

Martin Hespeler, Werkmeister daselbst.

Zur Vertretung der Gesellschaft ist jeder Theilhaber befugt.

Zur Urkunde

Amtsrichter

Heß.

Simmersfeld, Gerichtsbezirks Nagold.

Fahrniß-Verkaus.

Die Erben der ff Magdalene MWK'MKS'IWMAH^.geb. Haißh,

_ Z Wittwe des f

Johannes Waidelich, gewesener Schultheiß hier, bringen unter waisen­gerichtlicher Leitung in der Wohnung der Verstorbenen

Donnerstag den 3. August, von Morgens 8 llhr an, nachstehende Fahrniß zum Verkauf:

1 goldener Fingerring, 1 Paar be­schädigte goldene Ohrringe, 1 Grana- ten-Nuster, Bücher, worunter mehrere Gebetbücher; ferner 4 Ober- u. 3 Unter­betten, Bettladen, vieles Küchen geschirr; Feld- und Handgeschirr durch alle Rubriken, Schreinwerk durch alle Rulst riken und sonst allerlei Hausrath:

Fuhr- und Bauerngeschirr: 1 Wagen, 2 Pflüge, Egge; 1 Fäßle Most, Faß- und Bandgeschirr; circa 45 Ctr. Heu, 5 Ctr. Roggenstroh; eine Partie Bret­ter, Deckdiel, einige Tausend Schindeln, Ziegel; einige Wagen Dünger; 1 neu- melkige Kuh, 6 Hennen; ein vollstän­diger Zimmerhandwerkszeug, auch Brennholz.

Wenn am 3. August der Verkauf nicht zu Ende gebracht wird, wird er am 4. August, von Morgens 8 Uhr an, fortgesetzt.

Den 26. Juli 1882.

Aus Auftrag:

_ Schultheiß Waidelich.

S ch i e t i n g e n.

Berakkordirung von Anstricharbeiten.

Am Montag den 31. d. Mts., Nachmittags 1 Uhr,

wird aus dem hiesigen Rathhaus das Anstreichen des Schul- und Raths- Zimmers, der Kirche und des Wag­hauses im öffentlichen Abstreich ver- akkordirt, wozu Uebernehmer einaeladen werden.

Schultheißenamt.

_ Luz-

Zwerenberg.

Scheiter- und Prügelhvlz-Verknuf.

Am Montag den 81. d. M., von Vormittags 9 Uhr an, verkauft die hiesige Gemeinde aus ihren Waldungen circa 124 Raummtr. Scheiter- und Prügelholz, wozu Kaufs­liebhaber eingeladen werden.

Zusammenkunft beim Rathhaus.

Gemeinderath.

Zagd-Berpschtung.

Am Mittwoch den 2 . August d. I., Nachmittags 2 Uhr, wird die hiesige Ge- :vzff7-,meindcjagd wieder auf Jahre auf dem

Rathhails verpachtet.

Den 26. Juli 1882.

_ Stadtschul theißena mt.

Walddorf,

Oberamts Nagold.

Langholz-Verkans.

Aus dem Ge­meindewald Hoch­wald werden am Montag den 31. d. Mts., Nachmittags 1 Uhr.

65 Stämme Langholz mit 88,12 Fstm. an den Meistbietenden verkauft, wozu die Liebhaber hiemit eingeladen werden. Den 25. Juli 1882.

Schultheißenamt.

G ä n ß l e.

Jfelshausen.

Gegen gesetzliche Sicher­heit liegen

380 Mark

zum Ausleihen parat.

Schulfondsrechner Raußer.

Nagold.

80009000 Mark

werden gegen Güterversicherung aufzu­nehmen gesucht, wobei die Hälfte erst in etwa U 4 Jahr geliefert werden könnte. Offerte nimmt entgegen

die Exped. d. Bl.