Lektion bei ihm aus, trotzdem er mir wiederholt sagte: die englische Sprache ist die Sprache der Zukunft, Sie gefährden Ihre eigene Zukunft, wenn Sic diese Sprache vernachlässigen. Dort gebt meine Zukunft! Das ist der Fluch des facultativen Unterrichts!"
„Ist denn Ihr Verhältnis zu jener Miß schon obligatorisch?"
„Unumstößlich, mein Entschluß ist gefaßt. Von heute ab lerne ich Englisch."
„Lernen Sie es bei ihr. Wenn's nicht gar zu heiß hergeht, wo man keiner Worte bedarf, lernt sich's in den Arme» der Liebe am schnellsten."
Einige Tage waren seit den Einser Ereignissen vergangen, als Werner eiligen Schrittes die Treppe zu Werthers Wohnung hinaufsrürmte. Der Freund war abwesend, doch ließ sich Werner in seiner Stube nieder, um ihn zu erwarte«. Er schien voller Ungeduld und wanderte unruhig im Zimmer auf und ab; plötzlich brach er bei einem Blick in die schlafkam
mer in ein lautes Gelächter aus; auf dem Stuhl neben dem Bett lag ein kleines Büchelchen mit dem seltenen Titel: „TRo uov stouston oosto — Eine Sammlung englischer Redensarten, wie sie im geselligen Leben Vorkommen und die man täglich hören kann, wenn man in London lebt." — Endlich sah Werner den strebsamen Liebhaber gesenkten Hauptes daherkommend. „Lvcmxa!" rief er ihm schon aus dem Fenster entgegen. — „Entdeckt, gefunden!"
„Werner!" rief Werther freudestrahlend, aber doch zweifelnd ob solchen Glücks — „wenn Du mich zum Besten hättest! Doch das kannst Du nicht. Wo ist sie, sprich."
„Komm und sieh, ungläubiger Thomas!" Auf der Poppelsdorser Allee wandern sie genau in derselben Ordnung, demselben Tempo, derselben Kleidung, ich glaube sogar, sie fprechen^ganz dasselbe. Der blonde Lockenkopf schien etwas vergrämt, ihre Augen schweif- l.ten umher und schienen zu fragen: wo weilt mein
Trauter? und ihre Lippen lispelten — wenn mich nicht alles täuschte — den Namen: Werther! Sie hat von ihm vielleicht geträumt — das ist schon öfter vorgekommen. Du bist jetzt auch besser daran als damals in Ems, denn sicher steht doch im ns^- ston- äou volio ein Kapitel über die Liebe."
Werther hörte von diesem Geplauder wenig, seine Augen bohrten sich in die auf der Allee lustwandelnde Menge und nicht lange dauerte es, so hatte er die weithin schimmernden goldenen Locken entdeckt. Bald befanden sich die Freunde dicht hinter den drei Damen. Die blonde Kleine wandte sich um — sie erröthete lächelnd, als sie Werther erblickte.
„Ich gratuliere," sagte Werner mit einer Verbeugung. „Cäsar mit seinem vonäi, visti, vioi ist ein Stümper Dir gegenüber. Aber nun — vorwärts mit frischem Muth!" —
(Fortsetzung folgt.)
E b : rshard t.
KandklWMrklchMg.
Am Dienstag d'.: 25. Juli, Nachmittags l Ubr, wird die Herstellung von ungefähr 200 laufeuoen Metern Kandel samt Lieferung des Materials aus hiesigem Rachhaus verabw eicht.
Lusttragende Hau: merksleute sind eingeladsu.
Gemeindernili.
Aalkstein-Beisuhr.
Am Samstag Sen 29. d. M.. Mittags 1 Uhr.
werden aus hiesigem Nathhauc- 150 Haufen Kalksteine zum Ausfuhren auf die hiesigen Straßen in Abstveich genommen.
Den 20. Juli 1832.
Schultheißeuamt.
Schaibl e.
Revier P f a l z g r a f e n w e i l e r.
Steinbeisuhr Akkord
Donnerstag den 27. Juli d. I., Vormittags 11 Uhr, wird im Schwanen in Pfalzgrafei,wei- ler die Beifuhr und das Kleinschlagen von 215 Roßlasten Kalkstein für den Baumplatz- und Zinsbachthalweg ver- ak kordirt. __
Revier Hof st e t t.
Brennholz-Verkauf
am Montag den 31. Juli,
_kVormiit. 10 Uhr,
inUr'Rehmühle aus Bergwald, Abth. Schlittweg und Scheidholz der Hut Aichelberg: 502 Rm. tann. Schtr., Prgl., Anbruch und wiederholt aus Frohnwald Abth. Schleehwald und Scheidholz der Hut Agenbach: Rm.: 5 eich. u. 163 tann. Prgl. u. Anbruch.
B e r i! e ck.
Streu-Verkauf.
Am Mittwoch den 26. Juli, Nachmittags 4 Uhr, werden aus dem gutsherrl. Wald Ficht- wald 7 (Schulzenwäldle) auf ca. 12 Morgen 413 Rm. Moos- und Heidestreu in 20 Loos im Gasthaus zum Waldhorn hier verkauft.
Zusammenkunft 2 Uhr bei Rentschler's Haus im Bruderhaus zum Vorzeigen fragst Streu.
Nagold.
Frisches, schönes, reines
Schweineschmalz
V- Kilo 74 ^ bei
Chr. Maier.
Amtliche und H^ivLFt-HZekMMtrncrchungen.
di a g o l d. Nagold.
1000—1300 Mark Pfleggeld
können gegen gesetzliche Sicherheit ausgeliehen werden von
Schullehrer Kläger.
Iscl s h ause u.
Gegen gesetzliche Sicherheit liegen
380 Mark
zum Ausleihen parat.
Schulfondsrcchuer Raußer.
O b e r j c t t i u g e u.
Vieh-Verkauf.
Wegen Familieuverhältnissen verkaufe ich am
Donnerstag den 27. Juli, Mittags 1 Uhr, eine hochträchtige Kuh, fehlerfrei, 2 Rinder, worunter eines 20 Wochen trächtig, und einen- 1 Jahr alten Stier.
Jakob Renz, Mezger.
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D. kst Kaiser.
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Nagold, den 22. Juli 1882.
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Hober. 8 - 7 59 8 39
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Bohnen.. 9 59 —-
Weizen. 13 29 12 99 12 79
Roggen . . ... 19 89 19 77 19 69
Calw, den 19. Juli 1882.
Kernen. 13 59 13 48 13 35
Dinkel. 9 69 9 49 9 —
Bohnen... 9 89 — —
Haber. 8 — 7 42 6 99
Biktualien-Preise.
Nagold, den 38, Juli.
Butter.1 Pfund 99 «I
2 Eier. . . . 19 -I
G estorberrr
Den 24. Juli: Salome Herter, ledig, Taglöhnerin, 57 Jahr alt. Be
erdigung den 25. Juli, Nachmittags 6 Uhr.
Verantwortlicher Redakteur: Steinwandel in Nagold. — Druck und^Verlag der G. W. Zaiscr'schen Buchhandlung in Nagold.