aus hydraulisch gepreßtem Stroh herzustellen, welche sich besonders für Parquetfußböden. doch auch ebenso gut für andere Zwecke eignen. Dieselben haben nicht nur das äußere Ansehen, sondern auch die Festigkeit und Dauerhaftigkeit von Brettern aus feinem gutem Holze : man kann sie nach Belieben hobeln. Nagel haften darin so fest wie im Holz und haben dabei noch den Vortheil, weder Astknoten noch Verwer­fungen, noch Risse und Spalten zu besitzen. Ebenso wenig hat man von diesen Strohbrettern ein Werfen oder Schwinden zu befürchten, sie sind keiner Fäul- niß, keinem Hausschwamm und keinem Angriff hvlz- zerstörender Insekten ausgesetzt und ihre Tragfähig­keit übertrifft bei Weitem jene der gewöhnlichen höl­zernen Bretter.

Ein nachsichtiger Gläubiger. In den calisornischen Kirchen ist cs Sitte, daß die Sammler, welche mit den Büchsen zwischen den Kirchenstühlen herumgehen, die zuweilen schwerhörige Freigebigkeit der Andächtigen durch allerlei Redekünste wecken. Nach einem amerikanischen Blatte hat bei einer solchen Gelegenheit kürzlich folgendes Zwiegespräch stattge­funden. Pfarrer L. hält Bill, einem ehrsamen Gold­gräber, die Büchse hii'. welcher jedoch bedächtig sein Haupt schüttelt:Ei, >ebr nur etwas William", sagt

der Pfarrer.Kann nicht", erwiderte Bill.Warum nicht, geschieht's denn nicht für eine gute Sache?" Wohl, wohl, aber ich kann nichts geben", antwor­tete Bill.Pah, das weiß ich besser, da müßt iyr einen triftigen Grund angebcn."Nun ich bin gar viel Geld schuldig-, zuerst muß ich ehrlich sein, ehe ich großmüthig werde."Aber, William, Ihr seid doch Gott viel mehr schuldig, als irgend einem seiner Geschöpfe."Wohl wahr, Pfarrer", erwiderte Bill,aber er drängt mich nicht so, wie die anderen Gläubiger." Dieser Grund war entscheidend.

Nachdem demnächst nach beendigter Prüfung seitens der Ausschüsse der Versicherten zur Veröffentlichung gelangen­den Rechenschaftsbericht der Lebensverstcherungsbank für Deutschland i« Gotha für 18vi hak diese älteste und größte deutsche Lebensversicherungsanstalt im vorigen Jahre 4153 neue Versicherungen über 26,179,160 abgeschlossen u. dadurch, nach Abzug der Sterbefälle und des sonstigen Ab­gangs, wieder einen reinen Zuwachs von 1616 Versicherten und 16,556,600 Versicherungssumme erzielt. Ihr Versicherungs­bestand erhöhte sich in Folge dessen bis Ende 1881 ans 57,549 Personen mit 394,564,300 ^ Versicherungssumme. Ganz be­sonders günstig waren wieder die finanziellen Geschäftser­gebnisse. Der reine Ue-erschutz, welchen das Jahr 1881 lieferte, beziffert sich aus 5,527,172 .L, ein Betrag, welcher in gleicher Höhe noch in keinem früheren Jahre erübrigt worden ist. Zn diesem Ergebnis: trug vornehmlich mit der günstige

Verlauf der Lterdlichikeit unter den Versicherten bei. Während nach den Rechnungsgrundlagen der Bank eine Sterbe­fallausgabe von 8,102,901 für 1301 Personen zu erwarten war. wurden im ganzen nur 6,599,100 .L für 1170 Gestorbene, mithin aber 1,503,801 Weniger, als envartet werden mußte, zahlbar. Weiter ist jedoch die Erzielung des hohen Jahresüberschusses auch dem verhältnißmäßig noch guten Zinsertrag (im Durchschnitt 4,6 Prozent) von dem Bankver­mögen, sowie dem außerordentlich niedrige« Aufwand für Berwaltnngskosten, welche einschließlich der Agenten­provisionen und Arzthonorare im ganzen nur 4,83"/g der Jah­reseinnahme ausmachten, zu verdanken. Der zum größten Theil (Ende 1881 mit 91,293,603 gegen hypothekarische Sicherheit ausgeliehene Bankfonds erhöhte sich um 6,528,646 ^ und wuchs dadurch auf 102,470,709 an, wovon 77,674,115 Mark die erforderlichen Prümienreserven und Ueberträge be­greifen und 1,848,435 .L zur Deckung sonstiger Verpflichtungen dienen, die übrigen 22,948, l59 aber reine lteberfchüfse bilden, welche in den nächsten fünf Jahren an die Versicherten zur Vertheilung kommen nnd für diese Jahre eine durch­schnittliche Dividende von 43»/<> der Jahresprümie erwarten lassen. Im laufenden Jahre beträgt die Dividende 420/o i dieselbe wird sich aber im nächsten Jahre aus 43chh be­laufen nnd, wie sich ebenfalls bereits mit ziemlicher Zuverläs­sigkeit seststellen läßt, im Jahre 1884 sich voraussichtlich sogar auf 44chg erhöhen. Im ganzen hat die Bank während ihrer nun 53jährigcn Wirksamkeit bereits 133 Millionen Mark an fällig gewordenen Versicherungssummen ausgezahlt und mehr als 59yz Millionen Mark als Dividenden an ihre Versicherten zurückgcwährt.

Stadt Attenftaiy.

Straßensperre.

Der Korrektion der oberen Nagold- thalslraße von Aikenstaig siegen Hoch­dorf zufolge ist die Strnßei-.strecke von der Wasserstube bei Altenstciig bis zur Garrweiler Brücke in der Zeit vom 6.lO. Juni lfd. I. einschließlich ge­sperrt.

Den 4. Juni 1882.

Sta'dtfchultlicißennint.

W ntrbe r.

W ildöerg.

Tanaenes Lang­holz-Verkauf.

Ain Mittwoch den 7. Juni, Vor-

_ ^mittags 10 Uhr,

verkauft die Stadtgeineinde auf hiesigem Rathhaus aus dem Stadtwald Ge­meindsberg 84 Stämme mit 81,18 Fest­meter, aus dem Stadtwald Langehalden 67 Stämme mit 55,53 Festmeter, wozu Liebhaber eingeladen sind.

Den 1. Juni 1882. Waldmeister _ H aarer.

Nagold und W i 1 d b e r g.

Lehrergesangvereiu

Mittwo ch den 7. Juni in N agold.

N a g o l d.

Wiese-Verkauf.

Unterzeichneter verkauft Mittwoch den 7. ds. auf hiesigem Rathhaus Abends 6 Uhr bei nur

einmaligem

Aufstreich Morgen 37 Ruthen Wiesen am obern Hammelrain neben der Calwer Straße, wozu Liebhaber einladet_Albert Gayler.

Nagold.

In feinen und gewöhnlichen

Schwämmen,

als Tafel-, Kinder-, Bade- und Pferde­schwämmen habe ich wieder schöne Aus­wahl und empfehle solche bestens.

_Heini'. 0 ÄU 88 .

Gaugenwald.

2 fette

Schweine

sind zu kaufen bei WiLtwe Stein.,

Amtliche und 'Drivut-KZekunntnrcrchungen.

Kudmigsbnrg, im Mai 1882.

Einladung zur Gründung eines Fonds für das Maria-Martha-Stist.

Der Unterzeichnete Gemeinderath gestattet sich, die Anregung zu geben, dem Andenken an die dem Lande so plötzlich entrissene hohe Fürstin, Ihre Königliche Hoheit die verewigte Prinzessin Wilhelm von Württemberg, einen bleibenden Ausdruck zu geben.

Er ist sicher, bei diesem Schritt der Zustimmung des ganzen Landes zu begegnen und hat biefür bereits thatsächliche Beweise empfange». Wenn es einer besonderen Rechtfertigung bedarf, daß gerade er die Initiative ergreift, so mag solche in dem nachfolgenden Vorschlag gefunden werden.

Eine der letzten Sorgen der Hohen Verblichenen war das Maria Martha- Stift hier.

Diese einst von Ihrer Königlichen Hoheit in Verbindung mit Ihrem Hohen Gemahl, Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Wilhelm, zumeist aus jenen Mitteln, welche Ihre Königlichen Hoheiten aus Anlaß Höchst-Jhrcr Vcrmäff- lung von einzelnen Gemeinden des Landes zur Verfügung gestellt wurde», in's Leben gerufene Anstalt hat bekanntlich den Zweck eines Asyls für Beschäftigung krüppelhafter Kinder nnd ist mit der A. H. Werner'schen Kinderheilanstalt hier in organische Verbindung gebracht; sie ist aber gleichwohl nicht nur lokal, son­dern auch bezüglich ihrer Aufgabe und Einrichtung von der Heilanstalt getrennt und für sich bestehend; sie will ihre dem Heilverfahren nicht mehr unterwor­fenen Zöglinge, die aus dem ganzen Land und ohne Unterschied der Confessio» Aufnahme finden, soweit es ihr Zustand nur immer gestattet, noch erwerbsfähig und damit zu nützlichen Mitgliedern der Gesellschaft machen.

Die Mittel dieser Anstalt sind bei den stets wachsenden Ansprüchen an dieselbe nicht mehr zureichend und daher die stistungsmäßige Fortführung und Entwicklung derselben finanziell nicht gesichert.

Wir glauben, das ganze Land wird gerne die Hand dazu bieten, durch Schaffung eines hinreichenden Fonds den Bestand und das Gedeihen des Maria-Martha-Stifts zum dankbaren Andenken an die edle erlauchte Srifterin für alle Zeiten außer Frage zu stellen.

Der Gemeinderath ladet Einzelne sowohl, als Vereine und Corporationen zu Beiträgen für diesen Fonds ein; er wird für die bei ihm eingegangenen Gelder öffentlich bescheinigen und s. Z. über das Ergebniß der Sammlung und über die von ihm zur Sicherung der stiftnngsmäßigen Verwendung des Fonds im Einvernehmen mit dem Comite der A. H. Werner'schen Anstalten getroffenen Feststellungen öffentlich Rechenschaft ablegen.

Gemeinderath. Vorstand Oberbürgermeister Abel.

Uagold.

Portomonmues,

Zugbeutel,

Hosenträger

in reicher Answahl billigst bei (vLIlI Hölxle, Sattler K Tapezier.

G ü l t li n g e n.

Säger-Hesuch.

Ein tüchtiger Säger kann sofort ein- treten bei

Martin Ehnis, Sägmühlebesitzer.

In der G. W. Zaiser'schen Buch­handlung ist zu haben:

Lebensbild non Sirt Carl v. Kapff, Dl', tb., Prälat und Stifts­prediger in Stuttgart, nach seinem schriftlichen Nachlaß entworfen von Carl Kap ff, Dekan in Balingen. Preis 6.70.

Handbuch der Clementar-Artth- «retik. Zum Gebrauch in Bürger­schulen, Realschulen und Seminarien, sowie zum Selbstunterricht bearbeitet von August Ludwig Pleibel, Ober­lehrer an der Bürgerschule in Stutt­gart. Preis 6.

Pafstansschirle vonG. A. Süskind,

evangel. Pfarrer in Bissingen unter Teck in Württemberg. Zweiter Theil. Preis 5.25.

N agol d. Ungefähr 24 Stück

verkauft

Schlagtauben

Julius Zaiser.

N agvl d.

LrMiiMdmk

Samstag den 10. Juni bei

' _ Raufer.

Neben der beliebten

Alizarintmte

das Fläschchen L 35 und 60 L, führen wir eine gute Schul- L Kanz- leitintc , offen. Kaifertinte , schön schwarz in Fläschchen und rothe und violette Salontintc in Fläschchen.

G. W. Zaiser'sche Buchhandlung.

Nagold.

Einige Menrendm

hat zu vermiethen

_ I. A. Schold er.

Nagold.

Neue Häringe,

(Matjeshäringe) empfiehlt

H eiirr. Gautz.

Gebrüder Leder s

bnls. ErdnuPl-Seife

zeigt ihre wohlthätige Wirkung ganz besonders bei Damen und Kindern mit zartem Teint und bewährt sich nament­lich auch gegen rauhe und durch Frost, trockene, kalte Luft rc. aufgesprungene Hände als das beste, mildeste und vor­züglichste tägliche Waschmittel.

Das Stück mit Gebr.-Anweis. kostet 30 L, 4 Stück in einem Packet 1 Alleinverkauf in Nagold bei

6. Kaiser.

Fr«cht-Preifr:

Nagold, den 1. Juni.

-i -<

Neuer Dinkel ... 9 8 73 8 40

Haber. 7 80 7 66 7 50

Gerste.9 SO 9 77 9 70

Bohnen. 9 30 9 11 8 80

Weizen. 13 13 25 11 70

Linsen-Gerste ...- 9 20 -

Biktnalren-Preis e.

Nagold, den 1. Juni 18S2.

Butter.1 Pfund 80 -k

2 Eier.8 u. 9 -4

Verantwortlicher Redakteur: Steinwandel in Nagold. Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung in Nagold.