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Blutthat wird aus dem Dorfe Botsa bei Zala in Ungarn berichtet. Der dortige Lehrer Joseph Czeder lebte schon seit längerer Zeit mit seinem Nachbar Georg Molnar in Streit, weil dessen Hühner ihm in seinem Weingarten viel Schaden anrichteten. Kürzlich traf Czeder nun gar ein seinem Gegner gehöriges Ferkel in seinem Weingarten, warf mit Steinen nach dem Thiere und brach ihm dadurch ein Bein. Darüber gerieth Molnar so sehr in Wnth. das; er am 8. ds. den Lehrer meuchlings übersiel, ihn mit einem Bcilhiebe zu Boden schmetterte, dann dem Armen beide Augen ausstach und ihn auch sonst auf wahrhaft bestialische Weise verstümmelte. Trotz alledem wurde Czeder noch lebend aufgefunden und konnte seinen Mörder nennen, der sofort dingfest gemacht wurde.
P est, 22. April. Die für morgen beabsichtigte kombinirte Massenv 0 lksversammlung auf 5 freien Plätzen Ofen-Pests behufs einer Kundgebung gegen den deutschen Schulverein wurde polizeilich untersagt. Das Berbot ist mit formellen Gründen belegt: wegen der mangelhaften Art der Anmeldung, wegen der beabsichtigten Umzüge, die den Verkehr stören: endlich weil versäumt wurde, die Einwilligung der Gemeinde, deren Eigenthnm die öffentlichen Plätze sind, einzuholen. Die wahre Ursache ist die Befürchtung vor Ausschreitungen, da ausschließlich die Hefe des Volkes sich betheiligen wollte. Die magyarischen Zeitungen sind entrüstet über die Verhinderung dieser patriotischen Gesinnungsbezeugung, trotz der ablehnenden Haltung aller besseren Elemente der Bürgerschaft.
Italien.
R 0 m, 22. April. Der König von Württemberg hat dem Kardinal Jacobini das Großkreuz des Württembergischen Kronen-Ordens verliehen. Schweiz.
Bern, 22. April. Der Nationalrath genehmigte nach fünftägiger Verhandlung den Handelsvertrag mit Frankreich mit l03 gegen 20 Stimmen. Frankreich.
Paris, 22. April. Die Einverleibung von Tunis durch Frankreich ist jetzt in unverkennbarster Form erfolgt. Gestern hat hier ein Ministerrath stattgefundcn. Präsident Grevy Unterzeichnete ein Dekret, welches den einzelnen Ministern verschiedene Dienstzweige der tunesischen Verwaltung zuweist. Der Znftizminister iit beauftragt, eine Gerichtsverfassung, sowie die Errichtung eines französischen Gerichtshofes für Tunis, dessen Kompetenz nicht die Aufhebung der Kapitulationen involviren soll, vorzube
reiten. Das Dekret soll heute im „Journal officiel" erscheinen.
Rußland.
Die Adelsmarschälle von Moskau und Petersburg haben sich der Regierung zur Verfügung gestellt, um bei der stattfindenden Krönungsfeier die geheiligte Person des Kaisers zu schützen, u. der Kaiser hat dafür seinen Dank ausgesprochen. Amerika.
Garficlds Mörder. Aus Newhork schreibt ein dortiges Blatt: „Es ist wahrhaft skandalös, welche Behandlung Guiteau erfährt. Man hat dem Mörder zwei Zellen einge- raumt, von denen er eine als Schlafgemach, die andere als eine Art von Offizie benutzt. Es ist ihm erlaubt, Besuche zu empfangen, seine Photographien und Autvgraphieu zu verkaufen und sich im vollsten Maße seiner traurigen Berühmtheit zu erfreuen." (!) — Für ein Monument Garficlds hatte man, als der erste Vorschlag dazu erging, eine Biertclmillion Dollars in Aussicht genommen. Aber sechs Monate sind vergangen und das betreffende Konnte war gezwungen, zu bekennen, daß bis jetzt 106,000 Dollars aufgebracht werden konnten. — Für die Begnadigung des Sergeanten Mason, der auf Guiteau schoß, wurden dem Präsidenten Arthur Petitionen überreicht, auf denen binnen drei Tagen 500,000 Unterschriften gesammelt worden waren.
lieber Marie Geistingers Aufenthalt bei den Mormonen schreibt das Wiener „Extrablatt": „Die gefeierte Soubrette erfuhr in Salt Lake City die schmeichelhaftesten Ovationen. Nicht blos Lorbeerkränze aus echtem — Messing wurden ihr von den begeisterten Mormonen gespendet, sondern auch Poesien, die nicht minder „Blech" waren. So widmete ihr ein Vollblutmormone, der eigentlich Budapcster Schneidcr- gescllc ist, folgenden „Ansiedelungsantrag":
„Für dich schlägt wie eine Pendeluhr Mein Herz, das seufzende, ächzende:
Ich habe fünfzehn Gattinnen nur,
O, werde Du meine sechzehnte."
Marie Geistiuger dankte mit dem Bemerken, daß sie nicht von Allem haben müsse.
Kandel L Verkehr.
Stuttgart. (Landesproduktenbörse.) Bei uns stehen die Saaten derart, daß sie nicht schöner stehen könnten, und wenn wir noch ferner warmen und ausgiebigen Regen bekommen, wie in den letzten 8 Tagen, so dürfte manches Feld zu üppig werden. Unser heutiger Verkehr war ein mäßiger. Wir notiren per 100 Kilogr.: Waizcn baycr. „L 25.80—26.40, dto. württ. „L 24.50, dto. calif. „4( 26, dto. russ. „4! 24.75 bis 25.—, Dinkel 18. — (Mehlbörse.) Verkehr lebhaft, nicht so wie vor 8 Tagen am Pferdemarkt und nach Ausfall eines Börsentags durch den Ostermontag; doch Umsatz (soweit angemcldet) 825 Säcke ä 100 Kilo. Preise bei Abnahme größerer Parthien: Nr. 0 „« 37-38, Nr. 1 „« 35.50, 35.75, 36 —, 36.50, Nr. 2 „L 33.50 und 34.—, Nr. 3 -4t 31.50 und
32.— , Nr. 4 „4t 25 50, 26.50 und 27.—. Außerdem 100 Sack ungarisches Waizenmehl Nr. 7 » „4t 36 franko Stuttgart.
(Preise der Lebensbedürfnisse in Stuttgart auf dem Wochenmarkt vom 22. April, j 1 Kilo süße Butter
2 -4t 50 ^i, saure Butter 2 „4t 20 4, Rindschmalz 2 „4t 40 4,
Schweineschmalz 1 -4t 60 4, 10 frische Eier 50 4, 50 Kilo Kartoffeln 2 „4t 60 4 bis 3 -4t 30 4, i/z Kilo Kalbfleisch mit Pia Zugabe 55 4, Mastochsenflcisch 66 4, Schweinefleisch 65 4, Rindfleisch 50 Hammelfleisch 70 ^!, 1 Kilo weißes Brod 32 <4, Schwarzbrod 30 ^l, Hausbrod 24 50 Kilo Heu
3 90 bis 4 20 ^!, 50 Kilo neues Stroh ^k 3—3.30,
1 Raummeter Buchenholz 11 „4k, 1 Rm. Birkenholz 10
1 Rm. Tannenholz 7 „4k50^1. — Fleisch preise in der Markthalle: pz Kilo Rindfleisch 50 1/2 Kilo Schweine
fleisch 60 <4, >(2 Kilo Kalbfleisch 58 -4, 1/2 Kilo Hammelfleisch 60 Pfg.
Tübingen, 25. April. Der heutige Viehmarkt war bedeutend schwächer als sonst befahren, dagegen ging der Handel sehr lebhaft zu guten Preisen. Ochsen waren zugeführt ca. 200 Paar und wurden verkauft zu 30—40 Karol., Kühe 400 Stück, verkauft zu 150—300 „4k, Schmalvieh 200 Stück, verkauft zu 60—120 „4k, Farren 30—36 Stück, verkauft zu 300 bis 400 ^k, Pferde 50 Stück, verkauft zu 300—700 „4k Auf deni Schweincmarkt waren die Preise heute ziemlich gedrückt. Läuferschweiue (Zutrieb ca. 200 St.) wurden verkauft zu 20 bis 50 „4k, Milchschweine (Zutrieb 1000 Stück) zu 18—30 „4k pro Paar.
Allerlei.
— Bei der Parade. „Kerl, bist du toll, am Hellen Tage eine anständige junge Dame zu küssen!" — „Nein, Herr Lieutenant: aber ich habe dem Fräulein schon dreimal gesagt, sie solle sich nicht so weit vordrängen, und da sie nicht auf mich hörte, habe ich eben gedacht: wer nicht hören will, mutz fühlen!"
Nach übereinstimmenden Urtheilen und Gutachten mehrerer medicinischen Fachzeitschriften und vieler praktischen Aerztc haben sich die von Apotheker Rich. Brandt dargestellten Schweizerpillen, in Folge der umfassendsten damit angestellten Versuche als eines der zuverlässigsten Heilmittel bei Verdauungsstörungen und deren Folgekrankheitcn, wie: Verstopsung, Blähungen, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Blutandrang, Herzklopfen, Leber- und Gallenleiden, Hämorrhoiden, Blutarmuth (Bleichsucht) :e. aufs glänzendste bewährt; sie haben ferner auch den großen Bortheil vor vielen anderen ähnlichen Mitteln voraus, daß sie milde wirken, die kranken Organe nicht erschlaffen, sondern stärken und absolut unschädlich sind. Der billige Preis ermöglicht auch dem weniger Bemittelten den Ankauf dieses wahrhaften Volksmittels. Die ächten Schwcizerpillen sind in Blechdosen, 50 Pillen für 1 „4k, und kleinen Versuchsschachteln, 15 Pillen für 35 welche als Etiquette das weiße Schwei- zcrkreuz mit dem Namenszug Rich. Brandt im rothen Felde tragen, verpackt, in den meisten Apotheken, in Nagold bei Apotheker Oeffinger, in Wildberg bei Apothckör Nörpel und in Haiterbach bei Apotheker Schmid vorräthig, woselbst auch I die ausführlichen Prospekte mit den ärztlichen Aufsätzen oder > Besprechungen gratis erhältlich sind.
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EgeIIhause n.
Liegenschasts-
Verkaus.
Aus der Konkursmosie des Ehr. Fr. Heintel, Lammwirths und KausiminnS von hier, bringt der Unterzeichnete am
Donnerstag den 4. Mai d. I., Nachmittags 1 Uhr,
aus dem RathhauL in Egenhausen im öffentlichen Aufftreich aus freier Hand zum Verkauf:
auf der Markung Egenhausen:
Gebande:
Nr. 142. 3 a 07 gm ein 2stockigtes Wohnhaus mit Scheuer, Stall, Kaufladen und gewölbtem Keller unter einem Dach, Brunnen vor dem Haus in der Stauchgaffe, das Gasthaus zum Lamm, Brandvers.-Anschl. 6200 Steuer-Anschlag 6900 c/lL, gerichtl. Anschlag 5500 Miese«:
P.-Nr. 239. U a. 63 gm Wiese,
1 a. 16 gm Gemüse-
_ garten,
34 s, 77 gm im Brühl.
Anschlag 1500 v/L
Aecker:
P.-Nr. 671. 12 a 66 gm in Hofäckern.
Anschlag 20
P.-Nr. 769. 25 a 77 gm Acker und Oede in Däschäckern, Anschlag 100
P.-Pr. 907. 25 a 51 gm Acker und Oede im hintern Berg, Anschlag 250 «A
Amtliche und privat
P.-Nr. 859. 40 a 01 gm dto. in Leinlachen,
Anschlag 100 ^ P.-N. 1279. 17 a. 67 gm im Stöckich, Anschlag 50 ^ P.-Nr. 1810. 61 a 88 gm ans der hintern Hub.
Anschlag 700
P.-Nr. 1874. 20 a 90 gm daselbst, Anschlag 500 ^
Auf der Markung Spielberg:
Maid:
P.-Nr. 1318. 34 a 46 gm Nadelwald 1 im Haidloch,
An schlag 1000 zus. 9720 ^ Kaufsliebhaber, auswärtige mit ge- meinderäthlichen Vermögenszeugnissen versehen, sind mit dem Anfügen eingeladen, daß bei einem entsprechenden Erlös die Zusage sofort erfolgt.
Bemerkt wird noch, daß nach erfolgter Genehmigung des Liegenschafts- Verkaufs auch der Verkauf der Fahrniß in Bälde vorgenommen wird, wobei dem Käufer des Hauses Gelegenheit gegeben ist, auch das vorhandene — sehr reichhaltige Warenlager zu erwerben. Den 25. April 1882.
Konkursverwalter: Amtsnotar von Altenstaig:
D e n g l e r.
Nagold.
Ein Knabe mit guten Schulkennt-
niffen kann als
Setzerlehrling
eintreten in der
G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei.
-Bekanntmachungen.
Stadt Altenstaig.
StammhoWerkaus.
Am Samstag de» 20. April
d. I.. Uormittags 11 Uhr,
verkauft die Stadtgemeinde auf hiesigem Rathhaus aus den Stadtwaldungen: Langenberg Abth. 3:
980 Stück Lang- und Klotzholz mit 818 Festmeter, lauter Forche«;
Langenberg Abth. 4:
652 Stück Lang- und Klotzholz mit 514 Festmeter.
Das Holz ist aus der Sommerlage, sehr schön und gesund und es ist Gelegenheit geboten, sämmtliches Holz aus Abth. 3 an Ort und Stelle ohne besondere Kosten ins Wasser zu bringen- Sodann aus Priemen Abth. 10: 341 Stück Lang- und Klotzholz mit 234 Festmeter, großtentheil« Forchen;
aus Markhalde Abth. 2:
87 Stück deßgleichen mit 22 Festmeter.
Den 21. April 1882.
Gemeinderath. Vorstand Walther.
C a 1 m.
8pr«llMiiKtzr /ieZel.
sehr leicht, außerordentlich dauerhaft
UNd billig, liefert in Maschinen- und in Handform unter lOjähriger Garantie in Wagenladungen von 11000 Stück auf alle Stationen. Muster portofrei.
L. llorlaedtzi-.
Nagold.
An die Obmänner der Feuerlöschmannschaften des Bezirks.
Diejenigen Löschcorps, welche durch den Unterzeichneten Signalhörner bezogen haben, wollen unverzüglich den Betrag von 16 ^ 40 L pro Stück an Weißenburger u. Comp, in Cannstatt einschicken und mir über den Vollzug Mittheilung machen.
Den 25. April 1882.
Bezirksfeuerlöschinspektor Ehr. Schuster.
Stadtgemeinde Nagold.
Brennholz-Verkauf
am Dienstag den 2. Mai im vordern Molfsderg:
450 Rm. Nadelholz-Schtr. u. Prgl., 8500 Stück Nadelholz-Wellen.
Zusammenkunft Morgens 9 Uhr bei der Kleemeisterei.
Gemeinderath.
M ö tz i n g e n.
Eichenrinde Verkauf
Am Montag den 1. Mai d. I., Nachmittags 1 Uhr, werden im hiesigen Gemeindewald Bahnholz ca. 15 Rm. Grobrinde und ca. 8 Rm. Glanzrinde verkauft auf dem Stock.
Zusammenkunft um */«1 Uhr beim Rathhaus.
Gemeinderath.