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W e r? nr i f ch L e s.

Die guten Folgen des in Amerika von den rationellen Milchindu- Quellen stets sorgfältig vorgenommenen Lüftens der Milch werden bei uns im allgemeinen viel zu wenig beachtet. Auf die Notwendigkeit des Zutritts reiner, guter Luft zur frischgemolkenen Milch hat sicher zuerst die Erfahrung aufmerksam gemacht, daß eine längere Aufbewahrung solcher Milch in luftdicht verschlossenen Gefässen auf die Qualität sehr nachteilig wirkt. Die wohlthätige Wirkung der zutretenden frischen, reinen Luft ist darin zu suchen, daß das Lüften in der frischgemolkenen Milch eine lebhaftere Wasser­verdunstung veranlaßt, damit Verdunstungskälte erzeugt und so das Fort­schreiten der Milchsäuregärung verzögert wird. Gleichzeitig werden durch die zutretende frische Luft fremde, von der Milch angenommene Gerüche, welche die Qualität der aus ihr erzeugten Produkte gefährden können, verdrängt. Dies sind die Gründe, welche zur sorgfältigen Lüftung der Milch vor ihrer weiteren Verarbeitung bestimmen und besonders darauf bestehen lassen, daß unter keiner Bedingung die frischgemolkene Milch im Stalle selbst stehen bleiben oder an Orten aufbewahrt werde, wo sich andere, stark riechende Gegenstände befinden, während durch den Zutritt reiner Luft vor allem dertierische Ge­ruch" beseitigt werden soll.

Eine schreckliche Tagödie spielte sich am Sonnabend abend im Ostende Londons ab. Wie es scheint, kam der 52jährige Tage­arbeiter Daniel Smith abends nach Hause und begann einen Zank mit seinem Weibe, der bald in eine Schlägerei ausartete, die zuletzt damit endete, daß Smith die Paraffin-Lampe ergriff und sie seiner Frau an den Kopf warf. Die Lampe traf die Unglückliche mit großer Gewalt und explodierte sofort. In einem Augenblick war sie jn Flammen gehüllt, und ihr herzzer­reißendes Geschrei, das vie Mitbewohner als schrecklich schildern, brachte bald Beistand. Die Flammen wurden zwar so schnell als möglich gelöscht, doch war die Frau im Gesicht und'am ganzen Körper mit Brandwunden bedeckt, denen sie auch im Londoner Hospital erlag. Der Mörder Smith wurde bald nach der unmenschlichen That verhaftet und äußerte noch auf seinem Wege nach der Polizeistation mit einem Schwur:Ein gut Ding, wenn ich sie

umgebracht habe." Die Auslassungen der sterbenden Frau mußten noch im Hospital vom Richter entgegengenommen werden, und noch in ihren letzten Augenblicken suchte sie den Unmenschen, ihren Ehemann, zu schützen, indem sie mit kaum vernehmbarer Stimme sagte:Ich glaube, es war Zufall."

Erbonkels-Sorgen. Ein sonderbares Mittel, den Charakter seines Neffen zu erforschen, wendete, wie erzählt wird, unlängst ein in Frank­furt wohnender reicher Erbonkel an. Er begab sich in die süddeutsche Residenz, allwo seiner Schwester Söhnlein einen halb leichtsinnigen, halb soliden Lebens­wandel führte und logierte sich, ohne daß der junge Mann eine Ahnung da­von hatte, in die gleiche Pension ein derart, daß sein Zimmer an das seines Neffen stieß, nur durch eine Thür davon getrennt. Von hier aus beauftragte er seinen Güterverwalter, dem Neffen zu melden, daß er gestorben sei. Der alte Herr erwartete mit Spannung die Wirkung, welche eine solche Nachsicht Hervorbringen werde. Als der Neffe die Depesche erhielt, war er förmlich niedergeschmeitert, brach in heftiges Weinen aus und erzählte seiner herzu­eilenden Pensionswirtin, welch ein seelenguter, braver Herr sein Onkel gewesen sei und erklärte ihr, daß er unverzüglich abreisen müsse. Nun konnte sich der lebendige Tote im Nebenzimmer nicht länger halten und erfreut, einen so gutherzigen Neffen zu besitzen, trat er in dessen Zimmer ein. Ueber die unerwartete Erscheinung war der Neffe begreiflicherweise sehr bestürzt, über­zeugte sich aber, als ihm der Oheim die Hand reichte, daß er kein Gespenst vor sich habe.Da Du ein anständiger Kerl bist, der nicht auf meinen Tod wartet," bemerkte ihm der Erbonkel,so erhälst Du nicht allein von heute ab das doppelte Taschengeld, sondern auch nach meinem Ableben mein Vermögen, das ich Dir unnachsichtlich entzogen hätte, wenn Du Dich über die Depesche gefreut hättest."

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Vergesset der hungernden Vögeleiu nicht!

Amtliche Keklmntlkirchmgen.

Aon^ursoer^aliren.

Ueber das Vermögen des Jakob Hammann, Pächters auf dem Calwer Hof, ist das Konkursverfahren eröffnet.

Die Eröffnung ist am 15. Januar 1886, nachmittags 2 Uhr erfolgt und Herr Gerichtsnotar Weis mann hier zum Konkursverwalter ernannt worden.

Konkursforderungen sind bis zum 8. Februar 1886 bei dem Gerichte an­zumelden.

Zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigeraus­schusses und eintretenden Falls über die in 8 t20 der Konkursordnung be­zeichnten Gegenstände werden die Be­teiligten auf Montag, den 15. Feb­ruar 1886, vormittags 9 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forder­ung ebenfalls auf Montag, den 15. Februar 1886, vormittags 9 Uhr, in das Gerichtszimmer im Rathaus vorgeladen.

Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Be­sitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfol­gen oder zu leisten, auch die Verpacht­ung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgeson­derte Befriedigung in Anspruch neh­men, dem Konkursverwalter bis zum 5. Februar 1886 Anzeige zu machen.

König!. Amtsgericht Cntw.

Zur Beglaubigung dieses Auszugs:

Gerichtsschreiber R e m p p i s.

Papierverkauf.

Eine größere Partie Zeitungspapier kommt am

Dienstag, den 19. Jan. 1886, nachmittags 4 Uhr, auf dem hiesigen Rathaus zur Ver­steigerung.

Calw, den 18. Januar 1886.

Stadtschultheißenamt.

H a f f n e r.

Revier Langenbrand.

Stammholz-, SLangen- u. Mrennholz-Uerkauf

den

j'i25. Jan., vor­mittags 10 Uhr, Ms dem alten Rathaus in 'Langenbrand aus den Staatswaldungen Sägkopf, Kleine Saumiß, Hardtebene, Heusteig, Eulenloch und Bühl:

15 birkene Wagnerstangen mit 0,88 Fm., 71 Nadelholzstämme mit 21 Fm., 1 dto. Sägklotz mit 0,36 Fm.. 3188 Stück dto.

schwächeres Bauholz (V. Klasse) mit 401 Fm. (für Holzstoff­fabriken), 3190 Werkstangen I. bis IV. Klasse, 5210 Hopfen­stangen I. bis V. Klasse, 9360 Neisstangen UI. bis V. Klasse (zu Rebstecken und Floßwieden), 4 Rm. birkene Prügel; 28 Rm. Nadelholzscheiter, 110 Rm. dto. Prügel, 32 Rm. dto. Anbruch und 120 ungebundene Nadelholz- wellen.

Sämtliches Material ist angerückt. Entfernung der Schläge 1 Stunde von Neuenbürg, bezw. Calmbach. Gute Abfuhr gegen Thal auf dem Glas­brunnen- bezw. Hörnlesbergweg.

Der im Samstagblatt auf Mittwoch, den 20. ds. Mts., ausgeschriebene Verkauf wird hiemit

Gerichtsvollzieher. W o ch e l e.

Priimt-Aryeigeu.

Ostelsheim.

2L0 Mark

Pslegschaftsgrld

hat sofort gegen gesetzliche Sicherheit auszuleihen

Jakob Fischer.

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kann bei mir abgeholt werden.

Chr. Dierlamm, Bortenm.

Calw.

3490 Mark

sind bis Lichtmeß gegen gute Sicher­heit ä si'/^o/g auszuleihen.

Auskunft erteilt

I. Pfleger.

300 MA. Drivatgekä

liegen zum auslcihen parat.

Wo? sagt die Red. ds. Bl.

Gechingen.

Ein 14 Monate alter, sehr schöner

karren,

zum Dienst tauglich, steht zum Ver­kauf bei

Fr. Ziegler, jr.

Hausen a. d. W.

Knecht-Gesuch.

Ein junger Bursche von 1620 Jahren wird zur Besorgung von eini­gen Stück Rindvieh und 1 Pferd ge­sucht. Derselbe kann sofort oder auf Lichtmeß eintreten.

Bartholom äi.

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