rück, wurde hier zum ersten Professor und sofort zum Direktor der gleichen Erziehungsanstalt ernannt, in der er zuerst die Gänge gewischt und die Anstaltsglocken geläutet hatte.
Garfield wurde jetzt eine berühmte Lehrkraft und ein beredter Prediger des Evangeliums. Dabei studirte er nach wie vor sehr eifrig und saß oft bis nach Mitternacht hinter seinen Büchern. Bald darauf wurde er zum Staatssenator des Staates Ohio gewählt und als dann der Bürgerkrieg ausbrach, bildete er ein Freiwilligen-Regiment und führte dasselbe in den Kampf zur Veriheidigung der Republik. Die beste Compagnie dieses Regiments bildeten gegen hundert Studenten des Hirams-Collegiums, zu denen auch ich gehörte. Nach drei Jahren harten Kampfes war Oberst Garfield in der 'Armee bereits zum General Major avancirt und außerdem zu einem Mit- gliede des Kongresses gewählt worden. Dies geschah vor bald achtzehn fahren, im Derember des Jahres 1863. Im Kongreß war Garfield bald einer der leitenden Ltaawmänne» Amenka's und winde da »m nach fechszebnjähriger edler öffentlicher Wirksamkeit im November vor. I. zum P ändenten der Vereinigten Staa en gewählt.
Die Geschichte von <^arfield's ltntwi' so kurzer Administration und seinem erschütternden Tode ist Ihnen allen zur Genüge bekannt und ich will dieselbe darum nicht wiederholen; dagegen gehl mein Wunsch dahin, bei ihnen allen den Eindruck zu befestigen, in wie hohem Grade das Vorbild des Präsidenten Garfield die Ehre und Würde der Arbeit rechtfertigt. So zu sagen von der Wiege bis zum Präsidentenstuhl war Garfield nicht nur selbst ein Arbeiter, sondern gleichzeitig auch ein beredter Verteidiger der Rechte der Arbeit. Garfield liebte die Arbeit. Reich wurde er nie, aber von seiner Besoldung als Congreßmit- glied konnte er sich genug ersparen, um sich in Ohio in der Nähe seiner Geburtsstätte eine Farm (Acker
gut) zu kaufen. Während der Congreßferien begab er sich stets mit seiner Familie auf seine Farm und arbeitete den ganzen Sommer hindurch mit seinen Leuten draußen auf dem Felde. Er liebte seine Farm, seine Baumgärten, seinen Viehstand und konnte ganze Tage lang pflügen und mähen, während andere Kongreßmitglieder ihre Ferientage auf Reisen und in Kurorten verlebten.
Während der langen Leidenswochen dachte der bereits im Sterben liegende Präsident wachend oder träumend öfters an sein Heim und bat darum, man möchte ihn auf seine Farm bringen, damit sein Auge noch einmal seine Herden und seine Feloer überblicken könne. Leider war die Entfernung zu groß und die Wunde zu gefährlich, als daß dieser Wunsch von den Seinen hätte erfüllt werden können. Als der Todt- kranke schließlich von Washington nach dem kühlen gesunden Seebade Longbranch transportirt wurde, strömten in allen Städten, welche der Zug paistrte, Ne Arbeiter herbei, um in des Präsidenten Eisenbahn waaen einen Blick werfen zu können, denn er nar ja llirer aller Freund. Ein eitriger Diener wollte die Fenster schließen, da er fürchtete, es möchte dieser Zu- deang dem Kranken lästig fallen. „Nein," sagte der Präsident, „laß die Fenster offen, damit sie mich sehen und auch ich sie sehen kann. Ich stamme ja auch aus der Arbeiterklasse und gehöre zu ihnen!"
Als endlich zwei Wochen später derselbe Eisenbahnzug den todten Präsidenten nach Washington übersührte, da streuten die gleichen Arbeiter Blumen auf den Schienenweg und knieten nieder mit entblößten Häuptern, während der Zug mit dem Leichnam des ehemaligen armen Kanalboottreibers und Holzhauers vorüberbrauste. Sie hatten an Garfield einen weisen Anwalt und einen edlen Freund verloren. Die Lehren aber, welche seine Lebensgeschichte predigt, werden für jene Arbeiter, für uns, die wir hier versammelt find, und überhaupt für alle rechtschaffenen Chri
stenmenschen, für jeden, der sein Brot mit seiner Hände Arbeit verdienen muß, in bester Erinnerung bleiben! Nicht jeder Arbeiter kann ein berühmter General, ein großer Staatsmann oder ein Präsident werden, aber jeder Arbeiter kann jene Sinnesart, welche es dem armen kleinen Knaben aus Ohio ermöglichte, sich aus seiner armseligen Umgebung herauszuarbeiten und ein berühmter Mensch zu werden, Hochhalten und nachahmen.
Wie der verstorbene Präsident der Union, kann ein jeder Arbeiter fleißig sein und seine freie Zeit zum Lesen und Studium benützen, anstatt in Wirths- häusern herumzulungern. Jeder Arbeiter kann ferner seine Kinder in demselben Geiste erziehen, in welchem die arme, hart mit des Lebens Noth kämpfende, ver- wittwete Mutter Garfields ihre Kinder zu ehrlicher Arbeit und zur Gottesfurcht heranzog. Gleich Garfield kann jeder Arbeiter darnach trachten, kein Werk oben bin zu ktmn, sondern dasselbe gründlich zu erledigen; jeder auch kann sein Lebensglück zu erringen cwer zu verdienen suchen. Weder als Knabe noch als Mann hatte Garfield seine Zeit jemals vergeudet. Er war weder ein Bücherwurm noch ein Kopfhänger; er liebte vielmehr männliche Kraftübungen und gesellschaftliche Unterhaltung, aber er vergeudete seine kostbare Zeit nicht bei Trinkgelagen oder in eitlem Mü- ßigang. Ein mäßiges, wohlgeregeltes Leben schenkte ihm einen gesunden Schlaf und eine gute Gesundheit. Auch machen wir uns keiner Uebertreibung schuldig, wenn wir sagen, daß Garfield, bevor er sein 50. Jahr erreichte, schon mehr geleistet, als mancher in viel längerem Lebenslauf. Als darum dieser edle Christ und Arbeiter sein Leben ausgehaucht hatte, da trauerte die ganze amerikanische Nation und die größten Potentaten Europas ließen Blumen und Kränze auf sein Grab legen.
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