wahrscheinlich aber sicherheitshalber nach Palermo geht. Es circnliren viele Gerüche über die ungün­stige Einwirkung dieser historischen Feier in Frank­reich. Es heißt sogar, auch eine französische Escadre werde vor Palermo Anker werfen. (?)

Frankreich

Paris, 28. März. Die Deputirtenkammer

genehmigte mit 376 gegen 7l Stimmen einen Kre dit von acht Millionen für die tunesische Expedition pro II. Quartal 1882. Freycinet erklärte, die Zu­stände in Tunis seien gegenwärtig so gute, wie sie nach so kurzer Zeit kaum zu erwarten gewesen wären.

In Frankreich ist der Einfluß und das An­sehen Gambettas fortgesetzt im Sinken begriffen, wie die Zusammensetzung der Butgetkommission aufs Neue bewiesen hat. Die Negierung erlangte dabei die Mehrheit, die Gambettisten unterlagen, trotzdem ihr Herr und Meister die größten Anstrengungen machte, um im Vudgetansschusse wieder zu seinem früheren Einflüsse zu gelangen. Schlimm für ihn ist, daß er von den Blättern der Regierung, der Bonapartislcn, der Komunaids :e. bereits verhöhnt wird, denn in Frankreich gilt mehr als irgendwo das Wort: o'ost Io liäienlo gut nis (das Lächerliche tödtct). Die Benediktiner von Folccmes sind ausgewiesen worden; trotzdem die Auswci'nng gewaltsam vor sich ging, blieb die Bevölkerung doch ruhig. Im französi­schen Senate kam es gelegentlich der Berathung des Unterrichtsgesetzes zu deftigen Szenen. Für lins Deutsche ist von Interesse, daß von den Gegnern der Vorlage besonders die Wirkung ins Auge ge­faßt wurde', welche erstere auf die Bevölkerung von Elsatz-Lotliringen ausübcn würde. Die Freunde der Vorlage säumten nicht, ans diese Seite der Sache einzutreten, wobei von beiden Seiten auf Stim- mnngsbericht aus dem Neichsland Bezug genommen wurde, ein Beweis, daß noch starke Fäden zwischen den Ländern auf beiden Seiten der Vogesen hin und her laufen.

Zwei junge Tamcu und ein junger Manu sind die Löwen in der Gesellschaft u> Paris. Die eine Dame ist Mist Mackali, eine Amer.kaueriu. die Tochler jenes Mannes, der durch seine silberminc» in Amerika der reichste Mann der ganzen Welt geworden ist. Sie heiralhet einen Prinzen Bourbon. dessen Slammbauni so alt ist wie die älteste Eiche im amerikanischen Urwald. Die zweite Dame ist die russische Fürstin Jussupow, eine der reichsten Russinnen, die dem Für­sten Alexander von Bulgarien einen Korb gegeben hat; sie ist mit 3«> Vierden eingelrofstn wie eine Kunstreiterin. Der männliche Lowe ililirt nur den Namen seiner Frau, der be­kannten grundrcichen srnhern Mist Eontts in London. Er ist 2i>. sie 60 Jahre alt, sie haben sich nur gesunden, um sich zu verlieren: sie gebt in ein Kloster und er hat sich nach Babel hincingesinrzt.

Belgien und Holland.

Brüssel, 26. Mürz. Der ehemalige Dvm- propst Bernard, der im bischöflichen Palaste von Tournah eine Summe von angeblich zwei Millionen, das Vermögen des suspendirten Bischofs Dumont, gestohlen hatte und nach seiner Flucht steckbrieflich verfolgt worden war, hat einen amerikanischen Ad­vokaten hieher geschickt, nm dem Bischof Dumont einen Ausgleich unter Restitution eines Theiles des gestohlenen Vermögens anzubieten. Der Amerikaner ist aber heute verhaftet worden.

Rußland.

St. Petersburg, 28. März.Herold" meldet aus Kiew, es sei daselbst eine Verfügung eiu- getroffen, wonach die Juden im Geschüftsbezirk Pv- dol ihre Wohnsitze aufzugeben hätten und sich jen­seits des Kanals in die Vorstadt zurückziehen soll­ten. Ferner dürfen jüdische Dienstboten, wenn sie nicht in Kiew wohnberechtigt sind, nicht länger bei ihrer Herrschaft und in der Stadt bleiben. Schließ­lich soll die jüdische Bevölkerung verpflichtet sein, ihre christlichen Dienstboten zu entlassen. (Sch. B.) Rumänien.

Etwa 20 000 Juden in Rumänien werden nächstens nach Palästina zurückwandern und wenn es glückt, Ackerbauer werden. Daheim sind die mei­sten Handwerker und Kutscher und blutarm, Grund und Boden dürfen sie nicht erwerben. Es sind ihrer zu viele in Rumänien für die eigne Wohlfahrt. Die wohlhabenden und reichen Glaubensgenossen geben daS Geld her für die Auswanderer und die Regierung gewährt freie Fahrt. Wenn sie sich mit den Türken vertragen, sollen Andere Nachfolgen.

Amerika.

Die New-Aorker Zeitungen veröffentlichen ein Tele­gramm aus Mexiko, welches meldet, daß Graf Joannini, der italienische Gesandte in Mexiko, sich in Folge mißlicher Gcld- verhältnisse mit einem Revolver erschossen hat.

Die Kriegsflotte der Ver. Staaten ist so erbärmlich, ein solcher zusammengelesener Haufen von unbrauchbaren, mit veralteten Kanonen ausgerüsteten Schiffen, daß sie es nicht mit Chili aufnehmen könnte lind in einem Kampfe mit China kaum siegen würde. Die Regierung ist von diesem jammervollen Zustande der Dinge unterrichtet und der Marine-Ausschuß wird eine Vorlage einbringen, welche 9 Millionen Dollar für die Marinercform auswirft. Fast eben so schlimm steht es mit der amerikanischen Kauffahr­teiflotte auf dem Atlantischen Ozean. Die Regierung wird mit großen Forderungen an' den Kongreß gehen, um der amerikanischen Schifffahrt unter die Arme zu greifen.

Handel L Uerkehr.

Stuttgarter Bolksbank. Aus Stuttgart wird uns geschrieben: Ein vertrauliches Circular des Berwaltnngs- raths der hiesigen Bvlksbank (E. G.) schildert die Lage des gen. Instituts wie folgt:Die Bank steht vor einer soforti­gen Liquidation, ja vor dem Eonenrs, wenn ihr nicht spätestens bis Donnerstag den 30. d. Ai. mindestens 900,000 als zu 4 pCt. verzinsliches, ans 2 Jahre unkündbares Anlehen zur Verfügung gestellt weiden. Die Folgen eines Concnr- ses der Bolksbank wären geradezu entsetzlich. Jedes Mitglied und vor Allem die Vermöglicheii, würden Gefahr laufen, von einem beliebigen Gläubiger nach Beendigung des ConcnrSver fahrens für den unbefriedigten Theil seiner Forderung einge­klagt zu werden, eine Unzahl von Prozessen wäre die Folge, Gerichts- und Advocatenkosten würden Unsummen verschlingen. Sehr viele Mitglieder, welche zugleich Schuldner der Bank, wie auch viele andere Einwohner Stuttgarts, welche der Bank als Bürgen verpflichtet sind, müßten gleichfalls ihren Eonenrs erklären und würden ihre ganze Existenz verlieren. (Der Con- cnrs ist bereits angemcldet.) (Fr. Ist

Allerlei.

- (Zur Baumpflege.i Es kaini nicht dringend genug aufgefordert werden, dieses Jahr mit dem Reinigen der Bäume von dem aus ihnen hängen gebliebenen Blütterresten frühzeitig zu beginnen und

auf diese Arbeit alle Sorgfalt zu verwenden. Da der milde Winter der Entwicklung des Ungeziefers im höchsten Grade günstig gewesen, so wird die warme Frühlingssonne dasselbe massenhaft ausbrüten. Der einsichtige Landwirts, möge es darum nicht ver­säumen und die Brutnester rasch vertilgen. Es zeugt von großer Nachlässigkeit, daß man immer noch eine Menge ganz und halberfrorener Bäume aus dem Winter vor zwei Jahren sieht. Den Eigenthümern sollte unter Strafandrohung geboten werden, jene zu entfernen und die noch Leben zeigen, sorgfältig aus­zuschneiden. Nicht nur, daß die todten Bäume den Platz versperren, sie beherbergen unter ihrer Rinde die Larven vo» allerlei Ungeziefer, welches später anskriecht und an den gesunden Bäumen die Zerstö- rnngsarbeit beginnt.

- Die Crinoline kommt wieder in Sicht und zwar zugleich in Paris und London. In der Zeit ihres Triumphes, in den Jahren 185466 haben die Damen 900,000 Centner Stahl getragen und einen Draht verbraucht, womit unser Erdball 56 OOOmal hätte umwickelt werden können. Eine einzige sächsische Crinolinensabrik hat innerhalb der genannten zwölf Jahre 9 597 600 Stück Crinolinen fabrizirt und in den Handel gebracht. Da zu einem Exemplar durchschnittlich 90 Ellen Reifen erforder­lich waren, so sind zur Fabrikation der namhaft ge­machten Anzahl 863 784 000 Ellen Reifen verbraucht worden, ein Quantum, mit dem von Sachsen aus die Erde allein dreizehn und einhalb mal (?) hätte umspannt werden können. Rechnen wir den Reinge­winn an einer Crinoline nur zu 50 ^ , so hat der Fabrikant während einer zwölfjährigen Thätigkeit das anständige Vermögen von 4 798 800 cM erworben.

Originelle Inschriften trügt die neu- gebaute Apotheke in Saalfeld in Thüringen in dem eigentlichen Apothekenraume:

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Tritt, deutscher Mann, getrost herein. Steht ans den Büchsen auch Latein.

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Dn hast nicht gern die Apotheken,

Roch schlimmer, Freund, sind Hypotheken.

Ncichtkiingel Hab' ich angebracht,

Doch schtaf ich auch gern in der Rächt.

Gut schmecke Dir stets Speii' und Trank, Doch aber werd' anch manchmal krank.

GZ Srs-Z!

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Das alte Haus verschlang der Brand, DaS neue schütze Gottes Hand.

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Wohl besser ist's, Dur bleibst mir fern, Doch kommst Dn her, seh' ich Dich gern.

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Räthsel.

Im Sommer schweb' in feuchten Gründen ich Abends lustig vor

Dir her,

Dn stehst mich ans- und nicdertanzen, dahin, dorthin, die Kreuz

und Quer'.

Doch nimmer wird es Dir gelingen, das; Du: mich je mit Hän­den sängst,

Denn eh' Dn nahe mir gekommen, floh ich vor Deinen Schrit­ten längst.

ll-nd willst Du länger dann mir folgen, so nimm Dich, Freund­chen, nur in Acht,

Gar Manchen Hab' durch meine Weise ich schon vom Pfade

abgebracht! " ' " '

-- - 8'

MW

8-

Ueberberg,

Oberamts Nagokd.

SubmissionsMord.

Die Gemeinde beabsichtigt einen neuen Friedhof anlegen zu lassen und die hiezu erforderlichen, nachstehend ver-

zeichneten Arbeiten im Wege der schrift­lichen Submission zu vergeben:

It Grab- und Chans-

firungsarbeiten - . 65 -IL 74 L

2) Maurer- u. Stein­hauerarbeiten . 2098 98

3) Fuhrleistungrn . 379 42

4» Schlosserarbeit - 212

Lusttragende Akkordanten wollen ihre in Procenten der Ueberschlagssumme ansgedrückten, entsprechend überschrie- denen Offerte versiegelt und portofrei längstens bis

Dienttag den 11. April 1882, Nachmittags 2 Uhr, an das Schultheißenamt Ueberberg ein­senden.

ArnMche und privat

Unbekannte Uebernehmer haben ihren Offerten Vermögens- und Fähigkeits­zeugnisse beizuschließen.

Pläne, Ueberschlag und Akkordsbe­dingungen können bei dem Unterzeich­neten eingesehen werden.

A. A.:

Nagold, den 26. März 1882.

H. Schuster, Oberamtsbanmeister.

GMMngen.

SubuGlW-Aklmd dir Kktstellims kimr man Wasserleitung.

Die Gemeinde beabsichtigt eine ca. 340 in lange Wasserleitung vom Ber- feldinger Feld bis in den Ort Herstellen lassen und die hiezu erforderlichen,

zu

hienach verzeichneten Arbeiten im Wege der schriftlichen Submission zu vergeben: 1) Quellfassung (Grab-, Mau­rer- u. Steinhauerarbeit) 270 ^6.

-WekMrntrncrchungen.

2) Gußeiserne Leitung samt Zubehörden, Brimnenstockre. 2930 Lusttragende Akkordantcn wollen ihre in Procenten der Ueberschlagssumme ausgedrückten, entsprechend überschriebe- nen Offerte versiegelt und portofrei längstens bis

Ostermontag den 10. April, Nachmittags 2 Uhr, an das Schnltheißenamt Gültlingen cinsenden.

Pläne, Ueberschlag und Akkordsbe­dingungen sind änf dem Bureau des Unterzeichneten zllr Einsicht aufgelegt.

Ä. A.:

Nagold, den 26. März 1882.

H. Schuster, Oberamtsbaumeister.

Nebringe n,

Oberamts Herrenberg.

EichenrindeVerkaus

Am Gründonnerstag den 6. April d. I., Nachmittags 1 Uhr,

wird auf hiesigem Rathhaus das dies­jährige Erzeugniß eichener Rinde im Gemeindewald, geschätzt zu 40 Rm., worunter etwa die Hälfte aus Glanz­rinde besteht, im öffentlichen Aufstreich verkauft, wozu Kaufsliebhaber einge­laden werden.

Gemeinderath.

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Nagold.

GklMs-EmMliliig.

Dem verehrt. Publikum, von hier und auswärts machet ich hiemit die ergebenste An- ^ zeige, daß ich mich hier in meiner Va­terstadt als Schuhmacher nunmehr etablirt habe. Indem ich mich hiemit Herren und Damen in meinem Fache bestens empfehle, kann ich schnelle Be­dienung, billige Anrechnung und solide Arbeit stets zusichern und bitte daher um freundlichen Zuspruch.

Iak»b Ga«ch. Schuhmacher, wohnhaft bei Polizeidiener Reinhardt.

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