Mittel zu erwägen, um den Folgen der Verschuldung entgegenzuwirken?

Mannheim, 13. Februar. Eine Wechsel- stempelsteuer-Desraudativn an Zros hat einem hiesigen Großindustriellen, Herrn Böhringer, Besitzer einer cheStffchen Aabrjt, eine Strafe von 86 500 zugezogen. Ein aus dem betr. Geschäft entlassener, jetzt in Karlsruhe eonditiouirender Com­mis hat die Sache zur Anzeige gebracht und gleich­zeitig der Behörde Mittheilung darüber zugehen lassen, daß sein früherer Prinzipal zu niedrig in der Kapitalrentensteucr eingcschützt sei. In Folge dessen hat der Großindustrielle es vorgezogen, neu zu fati- ren: es soll die hierfür nachträglich zu zahlende Summe sich auf über 160,000 -4L delaufen.

Eine Großbäurin im badischen Oberlande sandte ihrer seitherigen Obermagd den Tag vor ih­rer Verehelichung ein gewöhnliches, farbiges Taschen­tuch als Hochzcitsgcschenk mit dem Bemerken: als. Anerkennung für ihre treu geleisteten Dienste. In dasselbe aber stellte jedes der fünf Kinder einen Fünfmarkschein. Der Beschenkten wardas gewöhn­liche Tüchlein" eine zu geringe Gabe und schenkte sie. ohne weiter na-l. Ansehen, dasselbe in ihrer Er­regtheit einem zufällig anwesenden Handwerksbur­schen, der es einsrcllte. Gegen Abend erfuhr dieselbe, was in dem Tüchlein war: aber der Handwerksbursche war über alle Berge!

Vor zw" Jahren hat die Gemeinde Bruch­sal eure Wer. . nkultur angelegt, auS der sie im vorigen Jabre also im zweiten Jahre des Beste­hens» das schone Erträgniß von 1-150 KL erzielte.

In der bayrischen Abgeordnetenkam­mer wurde gestern Luthardt's Antrag, betr. die Simultanschule:Die Volksschule ist eine kon­fessionelle Schule u. s. w." mit 89 gegen 60 Stim­men angenommen.

Gotha, II. Febr. Auf dem hiesigen Fried - Hofe wurde heute die 69. Feuerbestattung voll­zogen, und zwar an der jüngst in Augsburg verstor­benen Fabrikbesitzcrsgattiu Anna Riedinger, einer Tochter des Geh. Raths und llniversitätsprof. M. v. Pcttenkoser. Die Zeremonie geschah, obwohl die Geschiedene katholischer Konfession gewesen, nach pro­testantischem Ritus, da der hiesige kathol. Geistliche bei Feuerbestattungen seinen Beistand verweigert.

Berlin. 12. Febr. Ein weißer Elcphant ist bei der hiesigen General-Agentur einer Schweizer Transportversicher,mgsgesellschast versichert. Das Thier befindet sich augenblicklich auf der Seereise von Siam nach Europa und wird aller Wahrschein­lichkeit nach schon im nächsten Monat in Hamburg gelöscht werden. Die Versicherungssumme beträgt 30,000 KL, die Versicherungsprämie einschließlich einiger Nebenkosten etwas über 300 KL. Das seltene Exemplar ist für unfern zoologischen Garten bestimmt.

DerCentralvorstand des Verbandes selbst- srändiger Handwerker und Gewerbetrei­bender Deu t sch la n ds" hat an die Vorstände der Innungen, der Gewerbe-, der Handwerker-, der Fach- rc. Vereine und der gewerblichen Verbände in Deutsch­land einen Aufruf behufs Abhaltung eines allge­meinen deutschen Handwerkertages ergehen lassen; als Zeitpunkt desselben ist der Ausgang des Monats April d. I. vorläufig festgestellt worden; die Ortsfrage ist noch nicht entschieden, man schwankt zwischen Berlin und Magdeburg. Als Berathungs- gegenstände sind in Aussicht genommen (die Tages­ordnung wird später festgestellt werden) das Normal- Innungs-Statut, Schaffung von einheitlichen Lehr­verträgen u. Lehrbriefen, durchgängige Wiedereinfüh­rung der Gesellenprüfungen, Fruchtbarmachung der Ausstellungen von Lehrlingsarbeiten, die Frage der Bildung von Jnnungsausschüssen und Jnnungsver- bänden, die Abänderung des von den Verhältnissen der Lehrlinge und der Gesellen handelnden Titels VII der Gewerbeordnung, der Hausirhandel und die Handwerkerkammern. Auf dem Handwerkertage soll lediglich der Handwerker, als der Mann des Wir­kens in der Werkstatt, zur Geltung kommen.Wir wollen sachgemäß erwägen", so lautet der Aufruf unter anderem,was zu geschehen habe, damit wir, der gewerbliche Mittelstand, hauptsächlich die sichere Stütze der bürgerlichen Gesellschaft in Staat und Gemeinde bleiben. Auf dem Boden, der uns Alle einigt, dem der produktiven Arbeit, der Selbstständig­keit und des Handwerkerstolzes wollen wir uns einigen, dabei Alles möglichst zu vermeiden suchen,

was in der Verfolgung unserer Jnteressenfragen aus­einanderreißen könnte.

Dem Bundesrath ist der Entwurf eines Nor- mal-Jnnungsstatuts auf Grund des Reichsge­setzes vom 16. Juli 187 l zur weitern Beschluß­fassung mit dem Bemerken zugegaygen, daß dex Entwurf den Bundesregierungen bereits direkt zuge- ftrligt ist. Der Entwurf umfaßt 76 Paragraphen und ist mit zahlreichen Erläuterungen bezüglich der entsprechenden Bestimmungen der Gewerbegefetzge- bung versehen.

DemBerliner Tageblatt" wird gemeldet:Am Prenz­lauer Thore befindet sich das Exerzierhaus des Alexander.Re­giments und ein kleiner Exerzierplatz, ans welchem heule Vormittag Mannschaften des genannten Regiments Hebungen abhiellen. Wegen 1t Uhr kam der Tischler August Kremer am UebungSplatze vvrüber und blieb ei» Weilchen'stehen, um durch ein Astlvch des den Exerzierplatz umgebenden Zaunes einen Blick auf die Vorgänge im Innern zu werfen. Das sollte dem Manne jedoch übel bekommen; denn plötzlich fuhr ein Bahonnet durch das Zanulvch und fuhr dem Schaulustigen, wenn auch glücklicher Weise nicht direkt ins Auge, so doch dicht unter das­selbe und zwar so lies, daß sofort ein Blulstrahl sich aus der Wunde ergötz. In Folge dieses Vorganges sammelte sich um den Verwundeten eine grotze Menschennienge, welche ihrer Entrüstung über diesen Vorfall lauten Ausdruck gab."

DieFranks. Ztg." will aus Grund ganz zu­verlässiger Nachrichten wissen, daß allen Dementis entgegen das Welfische Hans in dem Falliment der Firma Frensdorfs in Hannover 2600000 Mart verloren habe, welche auf die Namen der Grafen Platen-Hallermund diesem Hauje anverlraut waren.

Oesterrcich-Uilgaru.

Wien, 15. Februar. Gestern meldete sich in Znaim ein Kadett als Mörder der Prvstituirten Ballogh, als deren Mörderin f. Z. die Proftituirte Steiner zum Tod verurrheilt, aber später zu 6 Jah­ren Kerker begnadigt wurde.

Auf dem Kriegsschauplätze in Dalmat.ien hat sich die Lage für die österreichische Regierung günstiger gestaltet. Die Crrooscianer beginnen, wie aus Zara gemeldet wird, seit dem Anmarsch der Truppen eiuzulenken, auch verweigern die 'Nachbar­orte von Crivoseie ihren Anschluß an den Aufstand und betbeuern ihre Treue für den Kaiser und das Reich. Dieselben erklären sich ferner zur Bildung von Frciwilligcn-Colonnen gegen die Insurgenten bereit, bis jetzt sind schon zehn solcher Colvnnen gebildet. Aus der Herzegowina begeben sich unaus­gesetzt Freiwillige nach Meteoric, um in den Mili- lairdepvls Gewehre in Empfang zu nehmen, bis jetzt sind schon 5000 Gewehre an Freiwillige ausgc- händigt worden. Das ist recht gut und schön, aber wozu die Freiwilligen getrauen sich die Oester­reicher nicht, allein mit den Aufständischen fertig zu werden'?

Nicht ÜVA ist die Geschichte von der deutschen Gaus und dem kroatischen Esel, die das Tagesgespräch ln Agram ist. Eine deutsche Dame geht mit andern in der Hauptstratze deutsch plaudernd aus und ab.Sie deutsche GauS!" ruft ihr ein kroatischer Heldcujüngling zu.Sie ^kroatischer Esel!" antwortete die Dame lächelnd,nnn haben «ic'S kroa­tisch!" Das Herrchen schleicht sich ärgerlich davon, kaust in einem Spietwaarentaden einen Esel und schickt ihn der Dame durch einen Dienstmannznm Andenken." -- Danke, danke, läßt die Dame zurücksagen, ich lasse den Herrn grüßen, die Photographie ist vorzüglich gelungen.

Schweiz.

Die gedrückte Lage der Deutschen in Un­garn und Siebenbürgen hat auch in der Schweiz eine Bewegung zu Gunsten derfelden hervvrgernfen. Ein öfs. Aufruf, der die Namen von Gottfr. Keller, Andr. Häusler, Nationalrath Curti und anderer namhafter Persönlichkeiten der Schweiz trägt, fordert zur Bildung eines L>chulvereins und zur Leistung von Beiträgen auf, um die Deutschen Ungarns und Siebenbürgens nach Art des deutschen Schuloereins gegen dasintolerante Magyarenthum" zu unter­stützen.

Italien.

Garibaldi wieder außer Bett, seine Psyche ausgezeichnet." So telegraphirte der Leibarzt, den König Humbert an Garibalbi's Krankenbett in Nea­pel gesandt hatte, nach Rom zurück. Die Psyche ist so munter, daß der Alte schon wieder darüber nach­denkt, welche Völkerschaft er befreien könnte, wenn auch nur brieflich.

Frankreich.

Paris, 14. Febr. Nach einer Londoner Mit­theilung spricht die englisch-französische Kollektivnote den Wunsch aus, in Betreff Egyptens auf der Ba­sis der Aufrechtcrhaltung des Ltatus gno und der

Respektirung der internationalen Verpflichtungen mit den übrigen Mächten in Meinungsaustausch zu treten.

Die französische Note in der egyptischen Frage ist hier heute überreicht; dieselbe besagt, daß Frankreich die,Regelung der egyptischen Frage im Einvernehmezk pik tzew ärgeren Mächten wünsche.

Von der Konferenz ist keine Rede. Die englische Note steht noch aus.

Man hat ausgerechnet, daß der Krach der Union gsuvrale bisher siebenzehn Selbstmorde zur Folge gehabt hat. Das meiste Aufsehen erregt der AH eines Grafen Jocas, eines sehr geachteten südfranzö- " ^ fischen Grundbesitzers, welcher außer seinem eigenen

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Vermögen von 800,000 Fr. auch noch Gelder von Leuten, die seiner bewährten Umsicht und Geschäfts- "

kenntniß blindlings vertrauten, in das Finanzunter nehmen gesteckt hakte. k

England. r

London, 11. Febr. (Ein weiblicher Lord.j - Jir Birmingham stand dieser Tage eine junge Dame s Namens Mary Jane Fearneaux vor Gericht, die ^ durch mehrere Jahre als Lord Arthur Pelham Clin- ; ton austrat und in dieser Männerrolle einige Herren ' um mehr als 7000 Pfd. St. unter allerlei Vorspie- gelungen zu beschwindeln verstanden hat. Nicht ge­nug daran. Der falsche Lvrd war auch ein Cnrma- cher erster Klasse und unterhielt mit mehreren jungen Damen zärtliche Liebesverhältnisse. Eine derselben nahm sich die plötzliche Verwandlung des Lords in eine Lady so sehr zu Herzen, daß sie dem Wahnsinn^ verfiel und in eine Irrenanstalt überführt werden mußte. Die Untersuchung ist noch nicht beendigt.

England hat mit der irischen Bewegung noch alle Hände voll zu thun, unterläßt es aber dabei seiner alten Natur und Gewohnheit nach nicht, sich um die Händel Anderer zu kümmern, wofür ihm dann auch von Petersburg aus auf den Versuch, sich in innere russische Angelegenheiten zu mischen, eine recht verständliche und derbe Abfertigung zu Theil gewor­den ist. Was Irland betrifft, so war es der Pre­mier Gladstonc selbst, welcher aus Anlaß der Adreßdebattc im Parlament neuen Zündstoff in das ungeheuer aufgeregte und durchwühlte, unglückliche Land warf. Er war cs nemlich, welcher die Irlän­der anffordcrlc. einen genau formulirten Antrag auf Einführung des Hvme-rule, d. h. eines irischen Par­laments zur Behandlung und gesetzlichen Ordnung rein irischer Angelegenheiten vvrzulegen. John Bull ist entsetzt über diese Ketzerei und fürchtet das Schlimmste. Paddy aber wird sich die Aufforderung merken und zu gelegener Zeit mit der verlangten Vor­lage hervortretcm. Darauf darf man sich verlassen.

Rußland.

'Nach der letzten Volkszählung befinden sich in Petersburg 40,000 Juden. Wie derSwiet" er­fährt, wird in Regierungskreisen über deren Auswei­sung nach den westlichen Provinzen berathen. In Kiew fand gestern eine Trauerfeier mit Fasten der dortigen Judenschaft statt wegen der Leiden ihrer südrussischen Glaubensgenossen.

Türkei.

Die vielgeplagtc türkische Regierung hat jetzt wieder einen Aufstand in Arabien zu dämpfen, der nicht ohne Bedeutung sein soll. Die Pforte hat bereits einen speziellen Commissar nach den auf­ständischen Provinzen gesandt, um sich über Ursache und Charakter des Aufstandes näher zu informiren. Gleichzeitig sind aber auch umfassende militairische Maßnahmen zur Niederwerfung des Aufstandes an­geordnet worden.

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Tuttlingen, 13. Febr. Die Holzpreise sind in un- serer Gegend trotz des ansehnlichen Exports ins Unterland immer noch verhältnitzmätzig nieder. Bei dem am letzten Sam- >

stag in Hardt und auf dem Lcntenberg abgehaltenen stark be­suchten Verkaufe sind folgende Preise erzielt worden: Buchene Scheiter 6 Nadelholzschciter 3 KL 30 ck, buchene Prügel 4 KL 7080 0, Nadclholzprügel 2 KL 85 Langholz 1. und 2. Klasse 84- -SO »io, 3. und 5. Klasse 80 »/g des Revierpreiscs.

Aus Stuttgart, 14. Febr., wird demFr. I." ge­schrieben:In Heilbronn erregt die Zahlungseinstellung der Ackermann'schcn Zwirnerei großes Aufsehen: die Passiven sind sehr bedeutend. Ferner hat die Backhaus'fche Tapetenfabrik in Hcilbronn suspendirt."

In der durch seine Tuchfabrikation bekannten preuß.

Stadt Forst hat die Tuchindustrie im Jahre 1881 die höchste Ausfuhrziffer seit ihrem Bestehen erreicht, nämlich. 3 639 116 K. ^

Dem entsprechend war auch die Wolleinfuhr daselbst die bis- t

her höchste, 5 998 611 K.

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