der Rede Skobelesf's die Ansicht sehr energisch ver­treten, daß für Rußland gegenwärtig ein Krieg unter allen Umständen ein großes Unglück sei, denn er leite die Augen der Regierung und die Kräfte des Landes von den dringend nothwendigen inneren Reformen ab. Schließlich wird es wohl im Aus­lande z. B. in Berlin und Wien, auch noch einige Staatsmänner geben,'welche den Panslavisten einen Strich durch ihre Rechnung machen werden und so wollen wir uns zum Mindesten vor den panslavisti- schen Regungen Rußlands nicht fürchten.

TageS-Neuigkeiten.

Deutsches Reich.

' * Nagold, 13. Febr. Die vom Liederkranz

gestern Abend im Bierbrauer Sautter'schen Saale ge­gebene Gesangsunterhaltung war sehr zahlreich besucht. Das Programm mit 12 Nummern bot abwechslungs­weise Gesangsvorträge und Klavierstücke mit theil- weiser Violinbegleitung, die durchweg mit Beifall aus­genommen wurden. Die Zustrumeutalvorträgc, als Einweihung des vom Liedcrkranz erworbenen Klaviers, hatten in freundlichster Weise Hrn. Musikoberlehrer Hegele und die Hn Seminarlehrer Bätsch und Berroth übernommen, welchen hiefür auch an dieser Stelle Anerkennung und Dank ausgesprochen wird. Die Gesangsvorträge ließen die gegenwärtige tüchtige Schulung und Leitung nicht unbemerkt. Der Abend verlief in gemütlichster, wirklich unterhaltender Weise.

8. Am le en Samstag Mittag fand im- tzNiger Gemein,ewald in der Richtung gegen Oeschel- bronn ein Waldbrand statt, der eine Fläche von 45 Morgen, auf der eine l012jährige mit For­chen und Fichten gemischte Cultur stand, nahezu zer­störte. Entstehungsursache bis jetzt unbekannt.

lieber den Ei send ahn Unfall bei Dorn­stetten berichtet das Stuttgarter N. Tagbl.: Zug 229, der von Freudenstadt fahrplanmäßig um 11 Uhr 10 Min. hier ankommt, stieß gestern, wie wir hören, bei Dornstcttcn auf einige iecrc Wagen, die von einem früher angekommenen Zug abgestellt, aber von dem Hauptgcleise nicht entfernt worden waren,, und entgleiste: er erlitt zum Glück nur geringe Beschädigungen, hatte dagegen eine Verspätung von ft! Stunden und kam erst 2 Uhr 15 Min. hier an.

' In Altycngstett bei Calw kehrte am 3. d. M. ein seit Jahren verschollener Händler aus Amerika in die Heimath zurück, die er mir Hintan­setzung seiner Familie verlassen hatte. Inzwischen hat seine Familie sich aufgelöst und ans Anordnung des Waisengerichts der Verlauf seiner ganzen Habe stattgefnnden., ^

Stuttgart, 11. Febr. (Berthold A De r- bach.) Allenthalben im deutschen Reiche und weit über dessen Grenzen hinaus ruft das Hiascheiden des poesie- vollen Erzählers der Schwarzwälder Dorfgeschichten das innigste Beileid wach. Wo immer Äenhold Anerbach gelebt hat, erwarb er sich persönlich und als Dichter herzliche Sympathien, und diese thun sich besonders lebhaft kuu- in dem Augenblicke, da man im Begriffe steht, seine sterblichen Ueberreste in Nordstetten, seinem geliebten schwarzwälderischen Heimathsdorfe wie er es gewünscht hat zu bestatten. Aus Berlin schreibt Fritz Bl authner im B. T.": Die weiten Kreise, welche sich rüsteten, um noch in diesem Monate den siebzigsten Geburts­tag Auerbachs festlich zu begehen, sind um ihr Bestes betrogen: sie können dem Manne, der mehr als vierzig Jahre lang für das deutsche Volk als einer seiner berufensten Führer dachte und dichtete, nicht mehr ihre Verehrung, ihre Liebe aussprechen. Sie können nur noch am Sarge des Todten Zengniß oblegen. Auerbach war zweimal verheirathet. Er hinterläßt eine Wittwe und zwei Söhne, der eine Buchhändler in Berlin, der andere (Eugen) Rechts­anwalt in Berlin: endlich eine Tochter (Ottilie). Diese und der letztgenannte Sohn weilten am Ster­bebette des Vaters. Wir vernehmen heute, daß nach einem noch gestern Nacht aus Toulon eingetroffenen Telegramm die Beerdigung Auerbachs am nächsten Mittwoch in Nordstetten stattfinben sollte. Da jedoch von auswärts viele Freunde und Verehrer des Entschlafenen herbeikvmmen und diese nach den früheren Mitthcilungen einen früheren Zeitpunkt der Bestattung in Aussicht genommen haben, ist es mög­lich, daß die Traucrfeierlichkeit vielleicht schon am Dienstag vollzogen werden wird. Es häng: davon ab, wann die Leiche in Horb eintrifft. Von Berlin wird u. A. mit Bestimmtheit Lasker erwartet.

Mit Freuden hören wir ferner, daß das K. Mini­sterium des Innern Vorsorge getroffen hat für einen würdigen Empfang der sterblichen Hülle Aner­bachs in Horb u. zur Ueberführung nach Nordstetten. Nach neueren Nachrichten findet die Beerdigung am Mittwoch statt.

Heidenheiin, 10. Febr. In dem Dorfe Schnaitheim hat eine Frau vor einigen Tagen ein Kind männlichen Geschlechts geboren, das einen regel­rechten Huiidskops hat. Die übrigen Theile des Kör­pers sind ganz normal.

Brandfälle: In dem Pfarrdorfe Roßfeld (Crailsheim) am 10. Fedr. das Haus sammt Scheuer des Wirths Bullinger.

In der zweiten badischen Kammer wurde bei der Berathung des Justizetats seitens der Cleri- calen unter Hinweis auf die vielen Meineide und fahrlässigen Eide am Mittwoch die Frage angeregt, ob es nicht besser sei, entweder die Zulassung zum Eide weiter zu beschränken, oder die geistliche Vor­bereitung wieder einzuführen.

sC in pfiffiges Bäuerl einst Ein drolliger Vor­fall, für den Beiheiligten allerdings mir etwas düsterem Hin­tergrund, wird aus Mannheim erzählt: Die Polizei hatte bei einem Milchdänerlein die Milch zu stark mit Wasser ver­dünnt gefunden und wollte ihn dieserhalb zur Feststellung sei­ner Persönlichkeit aus die Pvtizeiwachtstube bringen. Vor dem Ralhhans angekonimen, nahm das Bäuerlein die be­tressende Kanne von dem Wagen, hatte aber das Unglück, zu fallen, wodurch der größte Theit der Milch verschüttet wurde. Die Kanne, die ebenjalls mit zur Erde fiel, faßte er hierauf an dem Bvden an, woonrch auch noch der Rest der Milch die Straße tränkte und so die weitere Untersuchung derselben un­möglich gemacht wurde. Der Polizei blieb hierauf nichts übrig , als sich der Person des Milchbauern zu vergewissern, was denn auch geschah, indem man denselben in Hast nahm. Der Bvrsall zog eine große Menge Zuschauer herbei.

München, Iv. Febr. In der Abgeordnetenkammer wurde der Antrag Lehels gegen daS Taöaksmonopol mit 88 gegen 43 Stimmen angenommen. Die Debatte war erregt. Die Abga. Bonn und Ko pp warfen dem Ministerium vor, daß es die dahcrischc Selbstständigkeit nicht genug gewahrt und Kronrechtc preisgegeben habe. Die liberalen Abgeordneten Fischer und v. Hörmann wiesen die Behauptungen der Redner der rechteil Seite zurück und sprachen die Ucbcrzengung ans, daß das Tabaksmonvpvl unadwendvar sei. Schels be­schuldigte in seinem Schlußworte das Ministerium, die Justiz- Hoheit Bayerns zu Grabe getragen zu haben. Er erklärte, er halte den bayerischen Minister, welcher die Interessen und Rechte Bayerns nicht über Alles stelle, sür Werth, auf das Schaffst gesnhrl zu werden, und bezeichnete eine etwaige An­nahme des Tabaksmonopols als einen Nagel zum Sarge der Wittelsbachischen Dynastie.

Ein Pröbchen ultramontaner Journali­stik. Das MünchenerVaterland" nimmt von dem Tode Auerbach's mit folgenden Worten Notiz: Der bekannte Federjud Verthold Auerbach ist in j"Canncs gestorben."

Dresden, 7. Febr. Die 2. Kammer beschäf­tigte sich heute mit der Nützlichkeit oder Schädlichkeit des Sperlings. 14 Abgeordnete, an der Spitze der Vorsitzende des k. sächs. Landeskulturraths, hat­ten beantragt, die Schonzeit des L-perlings im In­teresse des Obstbaues, der Gartenknltur und ,der Landwirthschaft aufzuheben. Der Tharandtec Prof. Abg. Richter schlug für den Antrag die auch von der Kammer heute genehmigte Dringlichkeit vor. Er betonte, die Sperlinge hätten sich bei uns in schäd­lichster Weise vermehrt, weil sie seit 1876 in Sach­sen höchstens zu wissenschaftlichem Zwecke getödtet werden durften. Philipp kündigte einen Zusatz­antrag, Aufhebung der Schonzeit für die Krähen, an. DieKöniglichen" schössen diese auch während der Schonzeit theils für S-chußgeld ab, aber Privat­personen bestrafe man hiefür ziemlich hoch. Das sei unhaltbar. Uhlemann bekämpfte diesen Zusatz im Interesse des Spertingsantrags und der Vize­präsident ertheilte in gleicher Meinung den Rath, vor der Hand möge die Kammer ihreganze Kraft" gegen den Sperling konzentriren.

Jlft einem Fremdenöuche des Thüringer Waldes hatte ein sentimentales Mädchen folgende Verse hinterlassen:

Unter diesen schönen Bäumen Mocht' mein Dasein ich verträumen."

Auguste N.

Ein Praktikus schrieb darunter:

Unsinn, Auguste,

Heiratheil mußte!

DemGoth. T." wird aus Coburg über ein Gannerstückchen der geriebensten Art berichtet, das dieser Tage in Neustadt verübt wurde. Da kam bei einem dortigen Fleischer ein Herr vorgeritten, der angab, daß er seinen Wagen, der unterwegs defekt geworden, in dein Stunde entfernten Orte Haar­brücken bei dem Schmiede behufs Reparatur zurück­

gelassen habe, daß er jedoch wegen eines unaufschieb­baren Geschäftes schleunigst nach Sonneberg Weiterreisen müsse. Die Bitte des Herrn, ihm zu diesem Zweck bis zum Abend einen Wagen zu leihen, wurde gern erfüllt, alleinRoß, und Reiter sah man niemals wieder." Tags darauf angestelltr Nachforschungen ha­ben ergeben, daß auch das Pferd in Neuses bei Coburg aus eickem Stalle entführt worden war.

Mainz, 9. Febr. Ein eigenthümlicher Fall hat sich hier ereignet. Vor circa 6 Monaten wurde im hiesigen Winterhafen die Leiche eines Frauenzim­mers geländet; die Polizei erkannte in der Gelän- deten die Frau eines hier wohnenden Arbeiters und auch dieser erkannte in der Leiche seine, vor einiger Zeit verschwundene Frau, worauf dieselbe in dem Civilstandsregisler gelöscht und auf dem hiesigen Friedhof beerdigt wurde. Plötzlich vor drei Tagen, erschien die tvdtgeglaubte Frau wieder bei ihrem Ehemanne, der demnächst im Begriff stand, sich zum zweiten Male zu verheirathen. Die Frau war da­mals mit einem jungen Manne dnrchgebrannt und trieb sich iir der Welt umher, bis sie schließlich in Kassel wegen Vagabundirens in das Gefängnis; kam und von dorten nach Mainz transportirt wurde, wo sie alsreuige Sünderin" wieder Gnade bei ih­rem Manne suchen wollte. Es muß nun eine ganz außerordentliche gerichtliche Procedur vorgenommen werden, um die bereits unter die Todten versetzte Frau wieder unter die Lebenden zu bringen. Wer das Frauenzimmer war, welches seiner Zeit irrthüm- licher Weise für diese Frau beerdigt wurde, ist noch nicht ermittelt.

Berlin, 8. Febr. Die Nachricht, daß der von dem Militärposten schwerverwundete zweite Knabe ebenfalls gestorben sei, erweist sich, glücklicher Weise als unbegründet. Es besteht sogar Hoff­nung, ihn am Leben zu erhalten.

Berlin, 10. Februar. Die Leiche Berthold Auerbachs wird zufolge lctztwilliger Verfügung des verewigten Dichters in seinem schwäbischen Heimaths- dorsc Nordstetten beigesetzt werden.

Berlin. Der Füsilier Werner, der den bedauerlichen Schuß vor der Jnvalidensänle gethan, hat alsbald nach seiner Ablösung, zum Beweis, wie sehr ibn die Knaben gereizt, seinen Helm abgeliefert, der deutliche Eindrücke von Steinwncscn der Knaben aufweist. Was die Bewaffnung des Postens mit scharfen Patronen betrifft, so schreibt dasB. T-": Unabhängig von dem über Berlin verhängten klei­nen Belagerungszustand sind die Posten zum Theil schon längst mit scharfen Patronen versehen." Das genannte Blatt theilt über den Hergang noch fol­gendes mit:Der Soldat Werner, der in seiner Kompagnie als ein ruhiger Mann bekannt ist, ver­suchte die ihn neckenden Knaben, zu welchen sich eine Anzahl größerer Burschen gesellt hatte, aus­einander zu treiben. Anfangs gelang dies auch. Bei Anbruch der Dunkelheit eröffnten die Jungen ein Bombardement mit Steinen auf das Schilder­haus. Wiederholt verjagte Werner die Störenfriede, doch immer kehrten dieselben in verstärkter Zahl zurück und trieben aufs Nene ihren Unfug. Um dieselben nachhaltig zu verscheuchen, legte Werner in der Dunkelheit sein Gewehr, welches er kurz vorher geladen hatte, wie zum Zielen an. Nur um einen Schreckensschuß abzugeben, will Werner losgedrückt haben." DieKr. Z." bemerkt dazu: daß Schreck­schüsse abzugeben den Posten nach dem Militärgesetz nicht gestattet ist. Man ist deshalb auch ans ande­rer Seite der Ansicht, daß Werner mit vollkommener Absicht gehandelt habe.

Berlin, 8. Febr. Der Militärposten, welcher einen Knaben erschossen und zwei andere Knaben ver­wundet, ist freigesprochen worden, weil er gemäß seiner Instruktion gehandelt hat.

In den ersten Tagen voriger Woche wurde in der Reichshauptstadt ein Verkehrsinstitut der öf­fentlichen Benutzung übergeben, welches entschieden epochemachend für die weitere Entwickelung Berlins sein wird die Berliner Stadtbahn. Die Stadt­bahn ist ein Werk, das in seiner Art der Bahn durch den Riesenleib des St. Gotthardt gleichgestellt wer­den kann, denn auch bei der Erbauung der Berliner Stadtbahn waren ungeheure technische Schwierigkei- Jetzt endlich steht dieses großartige Werk vollendet da, welches dein inneren Verkehr der Millionenstadt an der Spree einen ganz anderen Charakter ver­leihen und ohne Zweifel zu einem nie geahnten Auf­schwung verhelfen wird.

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