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gehört und sogar ein Anschlägen der eisernen Klappe wahrgenommen, dachten aber an keinen Unglückfall, sondern waren der Ansicht, es habe jemand Schläge bekommen. Der Verunglückte selbst hat diesen Ort mit Wahrschein­lichkeit als Eingangsplatz in den Nesenbach bezeichnet, nur konnte er nicht sagen, auf welche Weise er in das Wasser gekommen, was aus seinem be­trunkenen Zustande sich wohl erklären läßt. Auch sprechen die an den Knien erlittenen Hautschürfungen dafür, daß er die steinerne Treppe, welche sich vor der bezeichneten Thüre befindet, hinuntergefallen und durch die eiserne Klappe, welche nach innen aufgeht, hinuntergerutscht ist. Der Fremdling hat von seinen Wertsachen, Geld, Uhr rc., nichts eingebüßt, sondern nur seinen Ueberzieher und Schirm im Kanal verloren, und wie er selbst ange­geben, auch diese Stücke noch eine Strecke weit bei seiner nächtlichen Wander­ung mitgeschleppt und erst zurückgelassen, als dieselben sich mit Wasser und Schlamm füllten und dadurch zu schwer wurden. Von einem Gewaltakt hat derselbe nichts angeben können; auch wären ihm bei einem solchen seine Wert­sachen gewiß nicht belassen worden. Die verschiedenen, in auswärtigen Blättern an dieses Abenteuer geknüpften Kombinationen dürften durch die im vorstehen­den gegebene offizielle Darstellung am besten entkräftet werden. Noch er­übrigt, darauf hinzuweisen, daß der Wasserstand des Nssenbachs gerade an dem Unglückstage ein außerordentlich niederer war. Tags darauf wäre die Reise für den jungen Mann lebensgefährlich geworden, da der Bach infolge der aufgetauten Schneemassen bedenklich anschwoll. Auch war es ein Glück zu nennen, daß er erst bei Tagesanbruch an der Behausung des Herrn Hof­gärtners Eh mann anlangte und durch den in das Dunkel hereinfallenden Lichtstrahl von weiterem Vordringen abgehalten worden war, denn 34 Meter von dem Punkte, an welchem ihm die ersehnte Rettung zuteil wurde, entfernt, befindet sich das Schlammbassin, welches vierteljährlich geleert wird und der­malen die gefährliche Tiefe von 2,50 Meter besitzt. N. Tagbl.

Ludwigsburg, 7. Januar. Zwischen 5 und 6 Uhr heute abend brach in einer Werkstatt (Cichoriendarre) der Franckschen Cichorienfabrik die Decke herunter und schlug einen Arbeiter auf der Stelle tot. Einem zweiten wurden die Beine abgeschlagen, so daß eine Amputation notwendig sein wird.

Laupheim, 8 . Jan. In Schwendi, hiesigen Bezirks, unterstützte in der Neujahrsnacht der dort stationierte Landjäger Ott, ein Mann, wel­cher sich seiner Pflichttreue halber großer Anerkennung im Bezirk erfreut, dagegen auch die Feindschaft einiger mit den Gesetzen in Konflikt geratener Personen sich zugezogen hat, die Ortspolizei. Als er nachts 2 Uhr in seine an der Ortsstraße unweit des Freiherr!, 'von Süskind'schen Schlosses im Parterre eines der Gutsherrschaft gehörigen Gebäudes gelegene Wohnung heimkehrte, trat er, noch ehe er ein Licht angezündet hatte, auf Glasscherben und wie er nun Licht machte, fand er, daß an einem gegen die Straße zu­gekehrten Fenster der Laden aufgerissen und an dem rechten Fensterflügel vier Scheiben zertrümmert worden. Die Spuren an den Bleizügen, in welchen die Scheiben befestigt waren, sowie an den Vorhängen im Innern zeigten deutlich, daß hier in nächster Nähe am Fenster ein blinder Schuß abgefeuert worden war. Während der Landjäger erwägend, was zunächst zu geschehen habe, in seiner Stube stand, hörte er, daß jemand am Hause vorbeiging und gleich darauf wurde durch das zunächst der Straße befindliche Fenster, das auf den durch einen Bretterzaun abgeschlossenen Hof ging und dessen Läden daher nicht geschlossen waren, ein Schrotschuß in die Stube herein.abgefeuert, so daß Glassplitter und Schrote an seinem Kopf vorbeiflogen. Der Land­jäger stand, als der Schuß abgefeuert wurde, so, daß der volle Schein des aus dem Schreibtisch brennenden Lichtes auf ihn fiel. Er verließ nun seine Wohnung und stellte sich in deren Nähe verdeckt auf. Als er ungefähr eine Stunde vergeblich gewartet, ging er wieder in seine Wohnung und zu Bett. Wie er etwa 1/4 Stunde im Bette war, hörte er abermals jemand am Hause Vorbeigehen und gleich darauf fielen zwei Schüsse und prasselten Glasscherben und Schrote auf sein Bett. Die Schrotkörner schlugen zufällig in die Wand unmittelbar über dem Kopfende des Bettes ein, ein Schrotkorn in die Fuß­seite, so daß es als ein großes Glück betrachtet werden muß, wenn der Land­jäger hiebei keine Verletzung erhielt. Letzten Montag wurde auf Grund der

von dem l. Staatsanwalt an Ort und Stelle vorgenommenen Erhebungen ein junger Bursche aus der eine kleine halbe Stunde von Schwendi entfernten, zur Gemeinde Schöneburg gehörigen Parzelle Ziegelweiler festgenommen. Die Angaben, welche derselbe am darauffolgenden Tage vor dem Amtsgericht Laupheim machte, veranlaßte dieses zwei weitere ledige Leute aus Schwendi als an dem Mordversuch beteiligt in Haft zu nehmen. Die Voruntersuchung ist nun beim Landgericht gegen alle drei eingeleitet. Offenbar hat man es mit einem Akt der Rache zu thun.

Der Magdeb. Ztg. wird aus Buckau gemeldet: Bei einem heute mittag in der Südstraßs vorgekommenen Hauseinsturz sind acht Menschen verunglückt. Fast alle sind mehr oder weniger schwer verletzt worden; Arm- und Beinbrüche und schwere Verstauchungen sollen beinahe alle davongetragen haben. Einer hat außer andern Verletzungen auch einen Schädelbruch erlitten, so daß er wohl schwerlich mit dem Leben davonkommen wird. Die meisten der Verunglückten wurden nach dem Magde­burger Kcankenhause geschafft. Ueber die Ursache des Einsturzes fehlt noch ein sicherer Anhalt.

WerrnrifcHLes.

Schon öfters ist gegen das Zerspringen derLampen- Cylinder ein einfaches und probates Mittel angegeben worden, das aber trotzdem nur wenig befolgt wird. Man liest es wohl, vergißt es aber wieder, oder ist zu gleichgültig, um es zu versuchen. Und doch bleibt es für manche entfernt wohnende Familie mitunter eine sehr unangenehme Sache, wenn die Lampe des zerbrochenen Cylinders wegen nicht angezündet werden kann. Das Mittel besteht darin, daß man einen neuen Cylinder ganz rein wäscht, ihn dann in ein Gefäß mit kaltem Wasser thut und tüchtig kocht. Auf diese Weise wird ein Cylinder nie durch die Flamme der Lampe springen.

Das neue Jahr soll ein besondersvergnügtes" werden. Es gibt zwar Leute, die bis jetzt noch nichts davon spüren, doch das kommt viel­leicht noch, man darf vor der Hand noch nicht ungeduldig und ungläubig werden. Was nun den Grund für das Vergnügen anlangt, so macht der Wiener Astronom Wilhelm Meyer, indem er voraussetzt, daß die Jahre besonders angenehm sind, in welchem der Fasching recht lange dauert, darauf aufmerksam, daß diesen Faktor kein anderes Jahr in diesem und selbst in den kommenden Jahrhunderten in gleichem Grad wie 1886 aufzuweisen hat. Der Fasching endet mit dem Aschermittwoch, dieser aber liegt immer 46 Tage vor dem Ostersonntag; da dieser nach dem Beschluß des Concils von Nicäa frühestens auf den 22. März und spätestens auf den 25. April fallen kann, so schwankt mit diesem Osterdatum die Länge des Faschings um volle 35 Tage. Im neuen Jahr 1886 fällt Ostern auf das spätestmöglichste Datum, und folglich ist die Karnevalsfreude diesmal offiziell so lang, als es die alt­ehrwürdigen Kirchenväter vor anderthalb Jahrtausenden im höchsten Fall uns erlaubt haben. Es zeigt sich nun, daß dieser extreme Fall nur äußerst selten eintritt. Das letzte mal, als Ostern auf den 25. April fiel, schrieb man das Jahr 1734, und nach 1885 wird der Fall erst 2106, dann 2190 wie­der stattfinden.

Dre Folge» eines vernachlässigten Schnupfens oder Hustens sind häufig sehr schwere, indem sie zu langwierigen, gefährlichen Brust-, Rache»-. Lungen rc. Katarrhen ausarten. Man thue daher am besten stets bei den ersten Anzeichen einer Er­kältung sofort ein geeignetes Mittel wie die Apotheker W. Voß'schen Katarrhpillen anzu­wenden, und man wird stets alsbaldige Besserung erzielen. Boß'sche Katarrhpillen sind erhältlich in den Apotheken. Jede ächte Schachtel wägt dm NamenSzng I)r. msä. Wittlinger's.

Vergesset der hungernden Vögelein nicht!

Amtliche Keimnntmllchungkn.

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Bekanntmachung über Einträge im Handelsregister.

I. im Register für Mnzelfirmen:

1 . 2 .

3.

Gerichtsstelle,

welche die Bekanntma­chung erläßt.

Tag

der

Eintragung.

Wortlaut der Firma;

Ort der Hauptniederlassung und Zweigniederlassungen.

K. Amtsgericht Calw.

5.

1886, E. Schäfer,

Januar. Louis Federhafs's Nachfolger, !

Schönfärbereigeschäft in Calw. >

4.

Inhaber der Firma.

5.

Prokuristen;

Bemerkungen.

Gelöscht in Folge Geschäftsaufgabe.

Z. U.:

Amtsrichter St.-V. E g g m a n n.,

Nevieramt Hirsau.

Accord

übev WcruvevcrrcbeiLen.

Die Böschung der Uferwand an der Hirsauer Floßgasse ist auf 38 m Länge 2 in hoch mit rauhem Platten- pflaster abzupflastern. Für diese Ar­beit mit einer Ueberschlagssumme von 270 wird

Mittwoch, den 13. Januar, vormittags II V 2 Uhr im Löwen in Hirsau ein Accord vor­genommen und zugleich ein

Hohbeisrchraccor-

über Beifuhr von 6 Rm. tann. Scheiter für die Kanzlei des K. Amtsgerichts Calw abgeschlossen.

K. Revieramt.

Revier Altenstaig.

Holz-Verkauf

Samstag, den 16. Januar, vormittags 10 Uhr, auf dem Rathaus zuEb- Hausen aus Non-

. ... nenwald, Abt. 3

Stubenhalde:

1230 Stück Derbstangen l. u. kl. Klasse, 4335 St. Hopfenstangen 1 .V. Klaffe, durchweg Fichten schönster Qualität.

Abfuhr sehr günstig.

Gefunden

am 6 . Januar (Erscheinungssest) unter­halb Maisenbach beim Glasbrunnen 4 63 H. Der rechtmäßige Eigen-