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Gleich beim Eintritt in ihr Zimmer überzeugte er sich, daß die Lenormand das versprochene Wunder wirklich an ihm gethan hatte. Beide Damen empfingen ihn mit den heitersten Mienen, in welchen sich eine angenehme Ueberraschung lebhaft aussprach. Sind Sie es Herr Baron, oder sind Sie es nicht?" rief die Mutter. „Sie haben sich seit gestern wundersam verändert! Sie haben sich wie ein Adler verjüngt!"
Er stellte sich unwissend und trug die Bitte vor, ihm durch Verwahrung der dreitausend Goldstücke eine außerordentliche Gefälligkeit zu erzeigen. Er packte zugleich einen Theil davon aus seinen geraumen Taschen ans und rief den Lohnbedienten, der mit dem Rest beladen war, aus dem Vorzimmer herein.
Frau von Riedau dankte für sein Vertrauen, weigerte sich aber höflich, das Geld zu übernehmen, weil sic schon, wie sie sagte, wegen ihrer eigenen Baarschaft vor Dieben in Sorgen sei.
Er ließ sich jedoch nicht abweisen, sondern bat und flehte so lange, bis die Oberstin verdrießlich sagte:
„Sie sind ein hartnäckiger Quälgeist, dem ich nachgeben muß, sum nur skuhe zu haben. Kommen Sie, legen Sie Ihr Geld selbst in mein Geldspind."
Hiermit sührte sie ihn in ein kleines Nebengemach. wo ein eiserner Geldschrank stand , den sie öffnete. In den mächtigen Fächern desselben bemerkte er große versiegelte Geldsäcke. Diesen gewaltigen Riesen legte er seine Zwergrollen mit Ehrfurcht zu Füßen.
Indessen war es Mittag geworden. Er griff nach dem Hute, um sich heim zu verfügen. Aber Frau von Riedau zog ihn zur Tafel; der Glückliche saß an Antoniens Seile und ihr liebevolles Betragen gab den kunstlosen Speisen, die man ihm auftischte, den Hochgenuß einer Gölterkost.
Welch' seliger Tag! Ihn krönte noch ein öffentlicher Triumph. Die Damen entschlossen sich, das seit vierzehn Tagen vermiedene Schauspiel wieder zu besuchen; sie boten dem Baron einen Platz in ihrer Loge an und Antonie bezeigte sich während der Vor
stellung so hold und tMlich gegen ihn, haß die .ae- sammtej gegenchKxtige jMntzetzjheltz -ihxz OpexngHrer quf'das zärtliche Paar richtete und vor Neid bersten wollte.
Nur ein unempfindlicher Klotz hätte sich jetzt auf diese herrlichen Keime und Blüthen der Liebe Hinstrecken und schlafen können. Unser Held, dessen Herz noch so jung war, vermochte das nicht. Er wälzte sich unruhig auf seinem Lager hin und her; erst gegen den Morgen befiel ihn ein leichter Schlummer, den nach kurzer Zeit ein Gezänk vor seiner Thür unterbrach.
Kauz stritt mit einem Fremden, der ungemeldet ins herrschaftliche Schlafgemach eindringen wollte und auch bald nach thätlicher Ueberwältigung des widerstrebenden Dieners, fluchend hineinstürmte.
„Donner und Hagel, Herr Baron!" schrie der Ankömmling, daß Sie sogar eine Leibwache vor Ihre Thür stellen! Aber ich warf den Kerl wie einen Frosch zu Boden, um Ihnen ohne große Ceremonien einen guten Morgen zu bieten."
„Ei, wo kommen Sie denn her?" sagte, die Augen reibend, der Baron in einem verdrießlichen Tone; denn durch Antoniens Flötenstimme verwöhnt, die er im Traum vernommen, siel ihm das rauhe, ungehobelte Wesen seines Land- und Feldnachbarn sehr widrig auf.
Herr Waidling war einer der Geldbedürftigen, die sich von der Erbschaft ein Darlehen ausgebeten hatten und gestand ohne Hehl, er habe sich aufgemacht, uni das ihm versprochene Capital sogleich an der Quelle in seinen Beutel zu schöpfen. „Sie kommen zu srüh!" sagte der Baron. „Es steht damit noch in weitem Felde."
„Hm hm! So so!" brummte Waidling vor sich hin, indem er einige Fläschchen mit wohlriechenden Wassern, die ihm ins Auge fielen, öffnete und beroch. „Seht doch, seht!" sprach er höhnisch. „Ich dacht's wohl, daß ich dergleichen süßen Kram hier antreffen würde."
„Me meinen Sie das?" fragte der Barop betroffen.
„Stelle« Sie sich doch nicht so fremd!" »ersetzte der Gutsnachbar mit ziemlich rohem Lachen. „Ich war gestern im Theater und sah Sie mit eine« schönen Frauenzimmer liebäugeln. Aber ich rathe Ihnen als Freund, nehmen Sie sich in Acht! Man sprach im Parterre von ihrer Dulcinea bedenklich. Man hält sie für eine Abenteuerin."
Der Baron lachte laut auf und sagte mit Verachtung: „Lieber Herr Waidkmg, man muß nicht Alles glauben, was Narren u-nd Maulaffen reden. Ich ersuchte Sie auch schon mehrmals, mir keinen guten Rath aufzudringen. Ich bin immer selbst klug genug, Weiß von Schwarz zu unterscheiden, und im gegenwärtigen Falle ist mein eigener Verstand nicht der einzige Stab, auf den ich mich stütze. Mir gab eine ehrwürdige, sehr weiße Dame, gegen die wir Beide nur Dümmlinge sind, Versicherung und Bürgschaft, daß die junge Dame, in deren Gesellschaft ich mich gestern im Theater befand, eine Perle ihres Ge- s chlechts sei." _ (Schluß folgt.)
Nach übereinstimmenden Urtheilen und Gutachten mehrerer medicinischen Fachzeitschriften und vieler praktischen Aerzte haben sich die von Apotheker Rich. Brandt iargestelltcn Schweizerpillen, in Folge der umfassendsten damit angcstellten Versuche als eines der zuverlässigsten Heilmittel bei Verdauungsstörungen und deren Folgekrankhcitcn, wie: Verstopfung, Blähungen, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Mutandrang, Herzklopfen, Leber- und Gallenleiden, Hämorrhoiden, Blutarmuth (Bleichsucht) :c. aufs glänzendste bewährt; sie haben ferner auch den großen Vortheil vor vielen anderen Ähnlichen Mitteln voraus, daß sie milde wirken, die kranken Organe nicht erschlaffen, sondern stärken und absolut unschädlich sind. Der billige Preis ermöglicht auch dem weniger Bemittelten den Ankauf dieses wahrhaften Bolksmittels. Die ächten Schweizerpillen sind in Blechdosen, 50 Pillen für 1 und kleinen Versuchsschachteln, 15 Pillen für S5 4, welche als Etiquette das weiße Schwei- zcrkreuz mit dem Namenszug Rich. Brandt im rothen Felde tragen, verpackt, in den meisten Apotheken in Nagold bei Apotheker Oeffinger, in Wiidberg bei Apotheker Nörpcl und in Haiterbach bei Apotheker Schmid vorräthig, woselbst auch die ausführlichen Prospekte mit den ärztlichen Aufsätzen oder Besprechungen gratis erhältlich sind.
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K. Amtsgericht Nagold.
Oeffentliche Bekanntmachung.
Das Konkursverfahren über das Vermögen des entwichenen Schreiners Friedrich Rentschler von Nagold
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da nach Deckung der Kosten die Kon-: kursmasse nicht einmal zu Befriedigung der bevorrechteten Forderung der Ehefrau ausreicht; zugleich wurde der Schlußtermin auf
Freitag den 24. Februar d. I., Vormittags 9 Uhr, anberaumt.
Den 30. Januar 1882.
Gerichtsfchreiberei:
Lipps.
W i l d b e r g.
Stangen-Verkaus.
Nächsten Samstag den 4. Febr. 'verkauft die Stadt- Gemeinde von Vormittags 9 Uhr an im Siadtwald Kengelberg:
1270 Stück schöne Hopfenstangen, 5 bis 11 Meter lang,
16 „ Derbstangen, 10—12 Me
ter lang,
820 „ Zaunstecken, 2—5 Meter
lang,
2 Sägklötze mit 2,04 Festmeter.
Zusammenkunft bei der Gutleutbrücke oberhalb der Sägmühle;
sodann am gleichen Tag, Nachmittags von 1 Uhr an, im Stadtwald Klosterwald:
1020 Stück Hopfenstangen von 5 bis 13 Meter lang,
128 „ Derbstangen 11—^Me
ter lang,
ArnLNche und Urruat-Wekunntmuchungen.
-so . 2-5 M.,°. Dringender Hilferuf!
^ Friedrich Brenner vom Bruder
haus — wie schon bekannt - im Mai vorigen Jahres im Walde verunglückt, ist, nachdem er etwa Jahr zu Haus gelegen war, am 7. Nov. in den Lud-
3 ,. Langholz, 1 Sägklotz, zu
sammen 4,20 Festmeter. Sämmtliches schöner Qualität. Zusammenkunft beim Kloster, wozu Liebhaber eingeladen sind.
Waldmeister
Haares
Eg enhausen.
Aus der ^Konkursmasse des Christian Friedrich Heintel, Lammwirths hier, verkaufe ich. am nächsten
Samstag den 4. Februar d. Js., Morgens 9 Uhr,
bei der Wohnung des rc. Heintel gegen Baarzahlung im öffentlichen Aufstreich: 1 UIähnges Kalb,
10 Hennen;
Borräthe:
1*/s Sri. Dinkel, ca. 60 Sri. Kartoffeln, ca. 60 Ctr. Heu und Oehmd, ca. 12 Ctr. Stroh, ca. 3 Ctr. Anger- sen und 2 Wagen Dünger.
Liebhaber sind eingeladen. Altenstaig, den 30. Jan. 1882. Konkursverwalter Amtsnotar Den gl er.
Stadtgemeinde Nagold.
Der Kmilhch-Uerkaiif
vom Distrikt Killberg Abth. Hirschsulz ist genehmigt.
Gemeinderath.
Die neuestens so sehr empfohlenen
Aug. Horsterüschen
Ummchl-Mlfk-ekn
werden pr. Schachtel und einzeln abgegeben von der G. W. Zaiser'schen Buchh.
wigsspital in Stuttgart gebracht worden, wo ihm nun trotz der angewandten größten Mühe und Sorgfalt dennoch ein Fuß abgenommen werden mußte, damit er mittelst eines künstlichen Fußes wenigstens nothdürftig wieder arbeiten kann. Für die hiedurch entstandenen Kosten ist anderweitig schon gesorgt. Durch den künstlichen Fuß aber, sowie durch die vielen Ausgaben während der Krankheit hier in Berneck sind außerordentlich starke Kosten entstanden; von einem Verdienste war selbstverständlich nicht die Rede, und so ist der Verunglückte mit seinen 11 Kindern gewiß bedauernswerth und unterstützungsbedürftig.
Neu in das hiesige Stadtpfarramt eingetreten, erlaubeich mir daher unter Hinweis auf Spr. 19, 17 edle Menschenfreunde um gütige Beiträge herzlich zu bitten mit der Versicherung, solche dem Hilfsbedürftigen unmittelbar zu übergeben. Gaben, welche nicht direkt an den Unterzeichneten geschickt werden wollen, ist Herr Kaufmann Gottlob Schmid in Nagold so freundlich anzunehmen.
Bern eck, 26. Januar 1882.
Stadtpfarrverweser
Wurm.
Alte n st aig.
Thurerrband ü Schloß, Ferrfter- beschläge, Uagekschmrederse«, Uorhangjkchlotz, Mage«rn«cherr, Gabel», Kaffeemühlen, Kofferschloß, Maldsägen, Sparmfägerr nirter Garantie bester Waare empfiehlt zu herabgesetzten Preisen
I. G. Wörner.
Bern eck.
NichhshAutttlictk».
In den gutsherrl. Waldungen werden ca. 500 Fm. Nadel-Nutzholz auf dem Stocke angeboten, welche je nach dem Wunsche der Käufer sogleich oder später gehauen werden können. Der gutsherrl. Forstwart wird auf Verlangen das Holz im Walde zuvor vorzeigen. Etwaige Kaufsliebhaber werden eingeladen, ihre Offerte bis zum 18. Febr. bei Freiherrn Adolf V. G«U- linge«, Stuttgart, Kasernenstraße 7, einzureichen.
Nagold.
Danksagung.
Für diemamh- fachen Beweise von Theilnahme u. Wohlwollen, die meine sel. Mutter, Catha- rine Schüler, während ihrer Krankheit erfahren durfte, sowie für die zahlreiche Leichenbegleitung sagt den innigsten Dank der Sohn Gottlieb Schüler.
Sulz,
Oberamts Nagold.
WirthsWs-ErSffMW.
Meine Wirthschaft zum Schiff mit Bierbrauerei werde ich am Donnerstag d en 2. Febr. (Lichtmeßfeier- ^ ^ tag) eröffnen und lade hiezu sowohl als auch zu fernerem Be juche freundlichst ein, wobei es mein Bestreben sein wird, durch gute Getränke und Speisen, sowie durch prompte Bedienung die werthen Gäste zu befriedigen.
Mich. Prost, Bierbrauerei z. Schiff.