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Würde. Warth, der seit 1858 im Dienste der Staats­polizei angestellt ist und gegen dessen Dienstführung nichts Nachtheiliges vorliegt, hatte sich deshalb we­gen Meineids und Verleitung zum Meineid vor dem Schwurgericht zu verantworten, welches illn für schuldig erkannte und zu 1 Jahr 3 Monaten Zucht­haus verurtheilte.

An Die Bohle Zeith Amht in Wohlge­boren. Ich diele die Hern eine par zeihle zu de nah Riechden das ich nun schon ein Briees ge,chriie- ben haben und noch keine Andwort bekennen habe so biete ich hier mit antwort ohb die Ohr schon abge- schiikt hr ohder nicht den ih bin icn kroser ferlächen heit und brauche sie nohtwendiech den ich haben im das Kühlt geschükt und noch meine Ohr noch niecht. Meine Ohdrüse w." So lautet eine bei einer thüringischen Polizeibehörde cingegangene Postkarte, deren Absender seine Uhr reklamirt.

Berlin, 28. Dez. Den Kindern eines in Schöneberg wohnenden Chemikers war am Abend deS 25. ds. der Christbaum aufgebaut worden. Das älteste der Kinder, ein Knabe von 12 Jahren, war mit den Geschenken nicht zufrieden und äußerte dies ganz unverhohlen, sowohl den Eltern wie den Ge­schwistern gegenüber. I» der Nacht war er aus dem Bett verschwunden, in d als nach ihm gesucht wurde, fand man ihn ans dem Boden an einem Halstuch erhängt. Wiederbelebungsversuche waren resultatlos.

Berlin, 80. Dezbr. Nach dem Attentat auf den Zar wurde hier ein Franzose Namens Hol­länder verha welcher bis znm Abende des At­tentates sich in Petersburg befunden hatte und im Verdachte stand, hervorragenden Antheil daran ge­nommen zu haben. Trotz seines Leugnens ergaben sich derartige belastende Momente, daß jetzt mit Ein­

willigung Frankreichs die Auslieferung Holländers NN Nndlnnd beickilmwii wurde. Derselbe ist ein

an Rußland beschlossen wurde, sprachkundiger und sehr gebildeter Mann.

(Eine sensati 0 nelle Geschi ch t e.) Verschie­dene Berliner Zeitungen melden mit höchst aben­teuerlichen Einzelheiten eine sensationelle Geschichte von der Entdeckung eines verbrecherischen Complotts in Berlin, zu dessen Opfern vornehmlich Aerzte ausersehen gewesen sein sollten. Drei Individuen s sollen den Plan gefaßt baben, unter dem Bvrgeben, ein Kranker bedürfe ärztlicher Hilfe, den jewcis ans­ersehenen Arzt in eilte zu dem Zweck gemiethete Wohnung zu locken, ihn dort unter Anwendung kunstvoll gefertigter Instrumente zu fesseln, zu be­rauben. zur Unterschrift von Wechseln zu zwingen und sodann zu erwürgen und ins Wasser zu werfen. Zweien der Verschworenen soll die Sache zu bedenk­lich erschienen sein, so daß sie selbst der Polizei von dem Plane Anzeige machten. Daß derselbe in Wirk­lichkeit bestand, darauf sei die Probe, bei welcher ein Polizei-Wachtmeister die Rolle des Arztes übernahm, am Donnerstag Abend gemacht worden. Der Haupt- schuldige sei bereits in Haft- Man wird, so bemerkt ^ die Norddeutsche Allgemeine Zeitung dazu, abzuwar- len haben, welche Gestalt das Complott, des Schmuckes criminalistischer Reporterphantasie ent­kleidet, bei weiteren Untersuchungen annehmen wird.

Der teuflische Plan des Schlossers Wilke in Berlin klingt unglaublich und ist doch vollständig wahr. Er hat gestanden, daß er zwei Jahre lang in verschiedenen Städten und Werkstätten an dem Halseisen zum Würgen und dem Eisen zum Fesseln der Füße gearbeitet habe und daß er mit dem Arzte Dr. Lehrs den Anfang habe machen wollen. Er­morden wollte er seine Opfer nicht, sagte er, er habe ihnen nur Geld und Uhr abnehmen und sie zwingen wollen, Wechsel zu unterschreiben, dann hätte er sie im Halseisen ihrem Schicksal überlassen. Wilke ist aus Küstrin und erst kürzlich nach Berlin zur Aus­führung von Verbrechen übergesiedelt. Das Häls­chen besteht aus einem zangenartigen Instrument, befestigt an einem langen Rohr, an dessen Ende sich eine Kurbel befindet. Durch Drehung dieser Kurbel schließen sich die beiden Arme der Zange langsam zu­sammen und drücken den Hals so zusammen daß der Ueberfallene nicht schreien kann und vollständig hülflos ist.

Berlin, 2S. Dez. Es stellt sich immer mehr heraus, daß der Schlosser Wilke, dessen beabsichtigte Frevelthat noch rechtzeitig verhindert worden ist, an Wahnsinn leidet. Derselbe hat zu Protokoll gegeben, er habe später dasNaubgeschäft" in einer Villa im Thiergarten im Großen betreiben wollen, wenn er sich erst durch Beraubung einiger Opser das nöthige Anlagekapital erworben hätte. Die Zange, mit welcher Wilke operi'ren wollte, wird als ein Kunstwerk der Schlosserei be­zeichnet.

DieProv.-Korrespondenz" bringt einen Arti­kelZum Jahres-Wechjel." In diesem bezeichnet sie das vergangene Jahr als den Wendepunkt der inneren Geschicke Deutschlands. Sie erinnert an den ersten Beginn von der sozialpolitischen Thätigkcit der Regierung, an die erste bewußte Lösung von den Grundsätzen des Gehen- und GeschehenlassenS, in dem der Grundsatz ausgestellt wurde, daß die schwachen Elemente der Gesellschaft einen Rechts-Anspruch ha­ben aus Schutz und Fürsorge für die Zukunst. Fer­ner mahnt sie an die hohe Bethätigung des natio­nalen Gedankens durch die Hereinztehuug Hamburg in das deutsche Zollgebiet; an das Streben der Re­gierung nach Herbeiführung eines ehrlichen, kirchlichen Friedens und die bereits erreichten Erfolge (?), an die hervorragenden Ereignisse auf dem Gebiet der auswärtigen Politik, au die erneute Annäherung von Rußland an Deutschland und Oesterreich eine Folge der Danziger Entrevue. Zum Schlüsse sagt sie: DaS neue Jahr wird uns sicher der Kämpfe, der Sorgen in jeder Beziehung viele bringen. Es darf uns aber zur Beruhigung gereichen, daß selbst im Kampfe der Parteien die Krone als festes Boll­werk dasteht und ihre Macht immer tiefer in die Herzen aller Volksschichten eindringt. Hierin allein st?) liegt die Bürgschaft für einen wirklich gesunden Fortschritt; hieraus wollen wir denn auch, trotz dem Kampfe dieser Tage, unsere Hoffnung für eine glück­liche Zukunft fetzen.

Straßburg, 26. Dez. Am letzten Mittwoch kam vor der hiesigen Lolraskammer eilte drollige Anklagesachc zur Ab- nrtheilung. Der wohlhabende Wirth und Holzhändler Josef Ruhr aus Lberehnheim war nämlich im Laufe des Sommers mit einer Anzahl von Fässern bei dem Eichungsamte in Ben- scld angckommen, um diese ans ihren Inhalt aichen zu lassen. Bei dieser Gelegenheit gewahrte der Eichmeister einen sonder­baren Gegenstand vor dem Spundloche des einen Fasses und entdeckte er in demselben eine aufgeblasene Schweinsblase. Diese, sowie eine weitere Btase waren innerhalb des Fasses an einer Seitenwand desselben mittelst kleiner Nägel ange- nagelt. Auch ein weiteres Faß, welches bereits der Eichung unterworfen war, zeigte in seinem Innern zwei solche mit Lust gefüllte Blasen. Diese Manipulation des Ruhr hatte jedenfalls den Zweck, sich dadurch einen Bcrtheil zu verschaf­fen, daß er, nachdem er die Blasen aus den Fässern entfernt, beim öfteren Einkauf von Wein, wozu die fraglichen Fässer zweifellos bestimmt waren, jedesmal eine größere Liierzahl Wein erhalten hätte, als durch das Aichanit auf den Fässern vvrgemerki war, wodurch derselbe sich natürlich srelS nicht nur eines Betruges, sondern auch einer Lteueruntersct>lagung schul­dig gemacht haben würde. Die Staatsanwalt machte übrigcns in ihrem Vortrage geilend, daß in der Handlungsweise des Ruhr eine nach 8 des Rcichsstrafgesctzbuchcs strasbare Ur­kundenfälschung zu erblicken sei, da das Ergebnis; der Eichung Seitens einer staatlichen Behörde, welches durch Einbrennen der bc,reffenden Luerzahl auf dem Fasse ersichtlich gemacht würde, sur die Steuerberechnung bei künftiger Füllung maß­gebend und sonach als eine öffentliche Urkunde anzusehen sei. Der Gerichtshof entschied im Sinne der Staatsanwaltschaft und verurtheilte den angeliagten Ruhr wegen Urkundenfälschung zu einer Gesängnißstrafc von 1 Monat.

Ocsterreich-Ungt.ru.

Wien, 28. Dez. Für die Hinterbliebenen der beim Ringtheaterbrand Verunglückten sind bis­her beim Bürgermeisteramt 1,017,595 Gulden hin­terlegt worden.

Die in letzter Zeit wegen der Donanfrage ge­spannten Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Rumänien haben wieder einem freundschaftlichen Ein­vernehmen zwischen beiden Staaten Platz gemacht. Die von dem rumänischen Minister des Auswärtigen, Statescu, an die österreichische Regierung gerichtete Note spricht das lebhafteste Bedauern über jene Aus­drücke in der rumänischen Thronrede aus, durch welche sich Oesterreich verletzt gefühlt hatte. Durch diese loyale Erklärung des rumänischen Cabinets be­trachtet man in Wien den Zwischenfall mit Rumä­nien als erledigt und Graf Hohos-Sprinzenstein, der österreichische Gesandte in Bukarest, wird jeden­falls in diesen Tagen wieder auf seinen Posten zu­rückkehren.

Im Schaufenster eines Wiener Hutmachers konnte man jüngst eucu swarzen Herrenhut sehen, der nichts außergewöhn­liches hat, neben welchem aber in dicker Schrift zu lesen war: Preis: 1000 Gulden!" Erstaunt trat die Menge hin, um sich das Wunder aller Hüte anzuschauen, bis man bei näherer Be­trachtung ein kleines Postskript bemerkte:Wer gleich baar be­zahlt, erhält SSO Gulden Rabatt!"

Italien.

Die Weihnachtsansprache des Papstes ist ein Ereigniß von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Der Papst erklärte in seiner Ansprache u. A., daß sich feine Herrschaft noch auf schlimmere Tage gefaßt machen müsse, daß er aber voll Vertrauen den Zeit­punkt abwarlen werde, wo die den Nachen Petri umbrausenden Stürme sich wieder gelegt haben würden.

Es scheint also nicht, als ob der Papst gesonnen sei, seinen Sitz aus Rom zu verlegen, es klingt viel­mehr aus den Worten des Papstes die Versicherung hervor, er werde in Rom allen fernenAnschlägen" der Feinde des Papstthums trotz bieten.

Amerika.

In der Nacht vom 23. zum 24. Dezbr. brach in New-Iork im Zollspeicher in South Street gro­ßes Feuer aus, welches einen Schaden im Betrage von zwei Millionen Dollars aurichtete. ^

Asien.

Wenn in China der Kaiser oder ein Mitglied A ^ k. Familie stirbt, müssen sämmtliche Beamte 24 °

Tage lang weiße Kleider und 27 Monate lang blaue ssZ L Kleider tragen. Innerhalb der nächsten 100 Tage s' darf kein Beamter heirathen, eben so lange ist jede.^v.^ ' Musik und das Rasircn verboten. Wer sich dennoch K Z» rasireu läßt, bekommt eine Tracht Prügel und Geld- AS." strafe und obendrein wird sein Kopf angestrichen und - ^ Z gefirnißt, um ihm das Rasireu für die nächsten Wochen unmöglich zu machen.

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Im Banne der Leidenschaft.

(Fortsetzung.) '

Unter rührigen Vorbereitungen zum Hochzeits- > feste im Hause des Freiherrn wie in der Villa bei i Bonn, welche der Herr von Buchenau angekauft hatte und unter seiner Aufsicht aufs Geschmackvollste ein­richten ließ, war die Zeit rasch vergangen. Das^ Wetter war schön, klar und trocken geblieben und Rosa hatte wenige Tage vor ihrem Vermählungstage einen Spaziergang nach ihrem Lieblingsplätzchen, der Bank auf der Waldeshöhe, unternommen. Der Anblick der öden Felder und des entlaubten Waldes, sowie der Gedanke an die ihr bald bevorstehende Trennung von ihrer Heimath und ihrem geliebten Vater, der trotz ihrer Bitten sich nicht dazu entschließen konnte, Schön­hain zu verlassen und mit nach Bonn zu ziehen, hat­ten Rosa wehmüthig gestimmt. Still in sich versun­ken saß sie auf der Bank. Die Augen auf das un­ter ihr im Thale liegende Dörfchen gerichtet, ließ sie ihr bisheriges Leben, das sich zum weitaus größten Theile in dieser idyllischen Gegend abgespielt hatte, an ihrem inneren Auge vorüberziehen. Sie gedachte ihrer Mutter, die ein frühzeitiger Tod hinmeggerafft hatte, sie gedachte ihrer glücklichen Kindheit, ihrer Reisen, ihres Geliebten, den sie hier oben gefunden, ihres greisen Vaters, der nun in den weiten Räumen des Hanfes weilen würde, und die stillaufsteigenden Thrä- nen verschleierten ihren Blick, so daß Schönhain uns die jenseitigen Berge in einem dichten Nebel zu ver­schwinden schienen.

Ein leichtes Geräusch weckte Rosa aus ihren Träumen, sie blickte auf. Eine hochgcwachsene Dame, jung und schön, doch mit gramumflorten Mienen und in Trauer gekleidet, stand neben ihr.

Rosa hatte die Dame bereits früher gesehen. Sie war mehrmals auf einem prächtigen Rosse durch Schönhain geritten. Die sichere, selbstbewußte Hal­tung der Reiterin und die forschenden, fast zudring­lichen Blicke, welche sie dann jedesmal nach dem Gar­ten herübersandte, hatten Rosas Theilnahme an ihr wachgerufen. Ihr plötzliches Erscheinen hier oben überraschte jedoch Rosa. Sie erhob sich daher und blickte die schwarze Dame fragend an, unsicher ob sie bleiben oder gehen sollte. Ehe Rosa jedoch noch zu einem bestimmten Entschlüsse gekommen war, redete sie die Fremde mit bewegter Stimme an:Fliehen Sie nicht vor mir, Fräulein von Schönhain," sagte sie,ich bringe Ihnen nichts Schlimmes. Seit Wo­chen habe ich auf die günstige Gelegenheit gewartet,

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welche mir gestatten würde, Sie auf einige Augenblicke ohne Zeugen zu sprechen. Bitte, geben Sie einer Verzweifelnden für eine kurze Zeit Gehör."

Die tiefe Wehmuth, welche sich in der Stimme und dem ganzen Wesen der Dame kund gab, be­rührte Rosas Herz sympathisch. Sie verneigte sich zustimmend und nahm ihren Platz wieder ein. Die Fremde ließ sich an ihrer Seite nieder.

Nach einer kurzen Pause begann die Dame: Mein Name ist Lita von Galatzin, meine Heimath das schöne Ungarland. Vielleicht ist Ihnen mein Name bereits bekannt. Doch nein," unterbrach sie sich, als sie Rosas Augen verwundert auf sich ge­richtet sah,ich vergaß einen Augenblick, daß meine früheren Voraussetzungen falsch waren. Sie^kennen mich nicht. Ich bin gekommen, Ihnen das Schicksal einer Unglücklichen, mein eigenes, welches das Ihrige einmal so nahe gestreift hat, zu erzählen und Ihre

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