Gesicht stiegen alle Gegenstände um mich herum schienen Leben zu bekommen, sich um mich im Kreise zu bewegen ich selbst fing an zu wanken. Ich mußte mir eine Stütze suchen, um mich diesem Wirbel­tanz nicht anzuschließen. Alles, was ich so sehnsüchtig gewünscht und nicht zu hoffen gewagt, erfüllte mir ungeahnt dieser Augenblick. Ich tollte eine Reife unternehmen, mit der Bahn fahren, fremde Städte, fremde Menschen kennen lernen! Es war fast zu viel Glück für mich.

Es ist ein wichtiges Geschäft, mit dem ich Dich betraue, mein Sohn, hatte mein Vater gesagt. Du hast dadurch Gelegenheit, zu zeigen, daß Du etwas Ordentliches gelernt hast, und kannst Dir deine Sporen als Kaufmann verdienen. Halte Dich auch, fügte er hinzu, nirgends länger als nothwendig auf eine Zeitversäumniß könnte großen Schaden bringen.

Ich versprach alles. Was hätte ich nicht über­haupt versprochen! Ich hatte ja auch den besten Willen, und da ich in meiner großen Freude etwas thun mußte, sprang ich im schleunigsten Tempo die Treppe hinan, fiel der Großmutter, meiner Vertrauten

bei allen Ereignissen, stürmisch um den Hals und er­zählte ihr, welches Glück mir bevorstand. Die nächsten Tage verbrachte ich in einer unbeschreiblichen Auf­regung.

Endlich brach der Tag an, welcher für meine Reise bestimmt war. Ich empfing den elterlichen und großmütterlichen Segen im Hause, da mir des Ge­schäftes wegen Niemand das Geleit geben konnte. Die Großmutter übergab mir noch heimlich ein mit Geld gefülltes Säckchen, um mir, wie sie sagte, unter­wegs etwas Besonderes anthun zu können, und fort gieng es bei dem schönsten Sonnenschein nach dem ungefähr eine Stunde von unserem Städtchen entfern­ten Bahnhof. Ich hatte mich zwar schon des Tages zuvor mit den Beamten bekannt zu machen gesucht, hielt es aber doch zu meiner Orientirung für besser, einige Stunden vor Abgang des Zuges, welcher be­stimmt war, mich der Heimath zu entführen und mit dem geheimen Zauber einer fremden Welt bekannt zu machen, mich auf dem Bahnhof einzusinden . (Forts, f.)

- Allgemeiner Deutscher Versicherungsverein Stuttgart; Unfall-, Jnvaliditäts-, Kranken-, Versorgungs­

und Sterbekasse. Die statistischen Notizen des kürzlich veröf­fentlichten Monatsberichts sprechen mehr wie die ernstesten Mahnungen, für die Nothwendigkcit der Eingehung von Haft­pflicht- und Unfallversicherungen seitens der arbeitenden Klasse, wie der Arbeitgeber. Dieser, wie seine Arbeiter sind stets der Gefahr ausgesetzt, durch plötzliche Ungliicksfälle in großen Scha­den zu gerathen. Der Arbeitgeber wird sowohl durch da» Hastpflichtgesetz wie moralisch verpflichtet, die in seinem Dienst Verunglückten zu entschädigen, ob nun das Verschulden an dem Unglück ihm oder seinen Stellvertretern zur Last fällt. Hie und da sind die Verluste durch die Entschädigung sehr hoch und kann der Arbeitgeber nur durch Eingehen einer Haftpflichtver­sicherung von dieser lästigen Pflicht vollständig befreit werden. Die Arbeiter haben sich jedoch stets daran zu erinnern, daß sie nicht in allen Fallen auf Schadenersatz durch die Arbeit­geber zu rechnen haben, denn die weitaus meisten Unglücksfälle sind selbstverschuldete, fahrlässige, zufällige oder elementarer Art, die den Prinzipal zu nichts verpflichten. Für diese, leider nur zu häufig wiederkehrenden Fälle sich zu versichern, ist nun Sache des Arbeiters selbst, besonders wenn er Familie besitzt und einem gefährlichen Berufe angehört. Hiefür sind die Unfallversicherungs-Institute gegründet worden, unter denen die obengenannte Allgemeine Deutsche Versicherungs-Anstalt eine hervorragende Stellung einnimmt, neben den 8 nord­deutschen ist er der einzige süddeutsche derartige Verein; seine Statuten zeigen auf den ersten Blick für die Zweckmäßigkeit seiner Einrichtungen.

SchLnbrom».

Liegenschafts-

Verkauf.

In der Konkurssache des entwichenen Georg Friedrich Ziegler, Holzhändlers von hier, verkaufe ich mit Ermächtigung der Gläu- brgerschast im ersten öffentlichen Auf- streich ans freier Hand auf dem Raitz­hains in Schönbrvnn am

Samstag de« S. I««i b. As.» Nachmittags 1 Uhr,

die fämmtlich vorhandene Liegenschaft, und zwar:

a«f der Markung Schiindra»«,

Gebäude:

Die unabgetheilte Hälfte an Nr 39. 2 » 02 ur Einem 2stockigten Wohn­haus u. Scheuer unter einem Dach mit gewölbtem Keller am Espach,

B.-V.-A. 560 ZL imd ganz eine hinten ans Haus an­gebaute Istockigte Keller- Hütte von Bretterwänden auf Fußmauern mit ange­hängtem Bienenstand, B.-V.-A. 200

waisengerichtl. Anschlag 560 ZL Gärten:

Die unabgetheilte Hälfte an Parc. 115/s 1 a 33 in Gras- und Baumgarten,

116 34 Gemüsegarten,

1 a 67 in beim Haus im Espach,

Anschlag 40

Aecker:

Parc. 694.

27 a 67 m in großen Aeckern,

Anschlag 200

Parc. 708/s.

15 a 17 ni allda,

Anschlag 100

Parc. 810/i.

15 a 21 in im Bühl,

Anschlag 200 M

Parc. 192.

25 a 47 IN Baumacker in untern Stein­äckern,

Anschlag 300 -,-L

Parc. 305.

10 a 06 IN in der innern Halden,

Anschlag 80 ^

Parc. 274/,. 11 a 82 in Acker,

274/-.. 7 30 .. Acker.

12 91 Nadelwald, 32 a 03 in in der äu­ßern Halden,

Anschlag 100

Amtliche uud Prival-Bekauntrnachnngen.

Willkührlich gebaut.

Parc. 169/z.

7 a 08 in im Mähacker,

Anschlag 100

Parc. 342/s.

8 a 66 in ob dem hohen Rain,

Anschlag 120

Parc. 353.

3 a 15 IN Acker,

11 Ocde,

3 a 26 ni in Königswiesen,

Anschlag 70 ZL

Wiesen: Parc. 389/7 3 a 23 in? 389/r 1 ,. 39f

Baumwiese,

Gemüsegarten, ständ. Weg,

5 a 75 in in unterm Dorf­wiesen,

Anschlag 80

Parc. 924. 12 a 20 in Wiese,

1 43 ,. Acker,

' 925. 15 37 Wiese,

29 im engen Gäßle,

Anschlag 150

Parc. 1395.

34 a 06 in Baumwiese in obern Stein­äckern, Anschlag 300 Parc. 370.

8 a 62 in Wiese,

14 best . Weg,

8 a 76 IN in Ziegelwiesen,

Anschlag 100 ZL

Parc. 362.

24 a 62 IN Wiese,

4 68 Acker,

29 30 in in Königswiesen,

Anschlag 270 .16

Parc. 439.

7 a 91 ni im Diemerschlag,

Anschlag 90

Parc. 369.

8 a 35 in Wiese,

13 best. Weg,

8 a 48 in in Ziegelwiesen,

Anschlag 100 cM

Auf der Markung Gffriugerr,

Aecker:

Parc. 1702.

16 a 79 in Acker,

35 Gr asrain,

17 a 14 in im obern Hummelberg,

Anschlag 100

Parc. 1889.

34 a 66 IN im Falben,

Anschlag 200 <M

Parc. 1890.

9 a 64 in allda,

Anschlag 60 -M

Auf der Markung Kreiteuderg,

die unabgetheilte Hälfte am folgen­den Objecten:

Waldungen:

Parc. 310/2.

3 da 8 a 18 in Nadelwald in den Mädern.

Parc. 314/«.

1 iia 81 a 29 in Nadelwald allda, Parc. 310/,.

2 lia 95 a 68 in Nadelwald allda, Parc. 307.

7 Iia a 24 NI Nadelwald,

75 88 ,. Wiese,

7 da 76 a 12 ni allda

Wechselfeld:

Parc. 308.

3 da 46 a 12 in Acker,

27 86 Wiese,

13 60 1 mädiger Grasrain, 3 48 66 gemischter Wald,

74 Laubholzgebüsch,

_ 2 38 Oe de,

7 Iia 39 a 36 ni der Kohlacker.

Anschlag der Objecte Breitenberger Markung an 5520 hieher zur V»te

2760 --L

Kaufsliebhaber werden mit dem Au­ssigen eingeladen, daß sich auswärtige - der Verkaufs-Commission unbekannte Kaufslustige und deren Bürgen vor Beginn der Versteigerung über ihre Zahlungsfähigkeit durch gemeinderäth- liche Vermögens-Zeugnisse auszuweisen haben.

Altenstaig, den 29. Mai 1880.

Konkurs-Verwalter: Amtsnotar Dengler.

Sladtgemeinde Ungold.

Brennholz-Verkauf.

Am Frrttng den

4. Juni kommen in ^ den Schälschlägen

Mittlerbergle Abth. Heerstraß-Ebene und Bühl Abth. Lettenlöcher sowie im Di­strikt Ziegelbcrg zur Versteigerung:

75 Raumeter Nadelholz-Scheiter und Prügel,

15 Rm. Nadclholz-Stockholz,

5000 Stück Nadelholzwellen.

Zusammenkunft Morgens 9 Uhr auf der Einmündung des Nagold- Oeschelbronner Steigs in die sogenannte Heerstraße und um 11 Ls Uhr auf dem obern hintern Eck des Ziegelbcrg neben dem sogenannten Müllerweg.

Gemeinderath.

G ü l t l i n g c n.

Bei hiesiger Stistungs- pflege sind

30V Mark

zum Ausleihen parat.

Stiftungspfleger D eubl e.

Gnrrroeiler,

Gerichtsbezirks Nagold.

Hofgnts- und Fahrniß-Verkaus.

Salomon Auerbacher aus Cann­statt verkauft als Bevollmächtigter am nächsten Dienstag den 1. Juni, Vormittags 9 Uhr, im öffentlichen Aufstreich auf dem Rath­haus in Garrweiler nachstehende Lie­genschaft und Gebäulichkeiten des Schult­heißen Christian Adrion in Garr­weiler.

40 Morg. Accker, Mähfelder, Baum-, Wurz- und Grasgärten, Wiesen und Gebäulichkeiten, nebst 90 Morg. gut bestockten schlagbaren Nadelwald in verschiedenen kleinen und größeren Par­zellen.

Die Liegenschaft in Güter, Wiesen, Waldungen und Gebäulichkeiten sind im allerbesten Zustande und können zu den besseren auf dem Schwarzwald gezählt werden.

,^Die Liegenschaft und Gebäulichkeiten kommen im Detail und parzellenweise zum Verkauf, zumal sich zwei Wohn- u. Oeko- nomiegebäude iich dem geräumigen^

Hosraum befin ^ den.

Die Kaufschillinge können in 4 glei­chen nach einander folgenden Jahres­zielern je Martini abgetragen werden und ist dieses der zweite und letzte Verkauf.

Am Mittwoch den 2. Juni, Vormittags 9 Uhr, kommt die dem Schultheißen Adrion entbehrliche Fahrniß in dessen Hofraum im öffentlichen Aufstreich gegen baare Bezahlung zum Verkauf, und zwar:

sämtliches Fuhr- und Bauerngeschirr, Wägen, Ketten, aller Art Eisen- und hauendes Geschirr, Pflüge, Eggen und Ackergeräthschaften, Stall- und Scheuer­requisiten rc.: sodann

2 fehlerfreie 8jährige, zum schweren Zug taugliche Bau­ernpferde, zwei Milchkühe und 2 Schweine.

Kaufsliebhaber sind höflich eingeladen.

Garrweiler, den 26. Mai 1880.

Satomo« Auerbacher

aus Cannstatt.

Hanfsamen zur Saat

empfiehlt Gottlob Knödel.