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die Anklage der Urkundenfälschung gestellt. Nach der Vernehmung des vr. Scheurich und des Apothekers Hanke fällt der Gerichtshof sein Urteil dahin, daß in der That eine Urkundenfälschung im Sinne des Gesetzes vorliege und bestrafte die Patzge mit einer lOtägigen Gefängnisstrafe. _
Wevnrrfchtes.
— Lebensversicherungssache. Die bei der Stuttgarter Lebensversicherungs- und Ersparnisbank im Laufe des Jahres bis Ende Oktober erfolgten Neuaufnahmen erreichen bereits die Summe von über 18 Millionen Mark. In Folge billiger und vorsichtiger Verwaltung konnte dieses Institut seinen Versicherten fortgesetzt reiche Dividenden rückvergüten. Die von den Versicherten zu leistenden Prämien haben sich dadurch auf das denkbar niedrigste Maß vermindert.
— Ein Düsseldorfer Arzt schreibt: „Es ist eine schauderhafte Unsitte, Kinder auf den Mund zu küss en. Ich gebrauche absichtlich den Ausdruck „schauderhaft", weil ich mich zart ausdrücksn will und die Bezeichnung „mörderisch" mir schon auf der Zunge schwebte. Ja wohl, gnädige Frau, „mörderisch". Besinnen Sie sich vielleicht noch darauf, als Sie vor etwa vierzehn Tagen mit einem großen Shawl um den Hals einen Besuch bei Frau S. machten? Und als der kleine Hans ins Zimmer gesprungen kam, griffen Sie nicht den Kleinen mit anscheinend überströmender Zärtlichkeit auf, nannten ihn „mein reizendes Kerlchen" und küßten ihn nach Herzenslust? Dann fingen Sie an, zu erzählen, was für einen schrecklich entzündeten Hals Sie hätten, daß Sie sogar am Tage vorher eine Einladung zum Konzert hätten ablehnen müssen, weil Sie zu verschwollen seien? Sie hatten keine Absichten auf das Leben des Kindes, und doch töteten Sie dieses so sicher, als wenn Sie ihm statt Ihres zärtlichen Kusses Strychnin oder Arsenik gegeben hätten. Ihre Zärtlichkeit wurde verhängnisvoll. Zwei oder drei Tage darauf fing „mein reizendes Kerlchen" an, über einen entzündeten Hals zu klagen, und als der Azt kam, genügte das eine Wort „Diphtheritis", um Alles klar zu machen. Heute ist ein kleiner, frisch geschmückter Hügel auf dem Friedhofe die einzige Erinnerung an Ihren Besuch. Die Mutter hat natürlich nicht den geringsten Verdacht auf Sie; sie hängt ihren herben Verlust der geduldigen Vorsehung an. Der Arzt that nichts, um diesen Glauben zu zerstören, denn das dürfte eben so unklug als grausam sein; aber hier will ich es sagen, daß allein Ihre schauderhafte Dummheit, gnädige Frau, an dem Tode des kleinen Hans schuld ist. Es läßt sich schwer beurteilen, ein wie großer Teil der grassierenden Diphtheritisfälle auf solche Gedankenlosigkeit zu schieben ist; das steht jedoch fest, daß Erwachsene die Diphtheritis oft in so geringem Grade haben, daß sie dieselbe für eine einfache Erkältung nehmen, und da die Erkältung nicht ansteckend ist, so finden sie auch nichts Böses darin, Andere ihrem Atem auszusetzen. Da aber die Diphtherie in den meisten Fällen durch direkte Uebertraguug der bösartigen Keime, welche die Krankheit verursachen^ vor sich geht, da es ferner kein geeigneteres Mittel zur Uebertragung gibt, als das Küssen, und da endlich das Küssen bei allen Gelegenheiten Sitte geworden ist, so ist es gewiß nicht auffallend, daß diese Krankheit so leicht epidemisch wird, wenn auch hiermit nicht gesagt sein soll, daß alle Diphtheritisfälle vom Küssen herrühren. Das Eine aber ist zu beherzigen : man gehe in dieser Beziehung weniger zärtlich mit den Kindern um!"
— Ein gefährliches Abenteuer hatte kürzlich ein Herr Schatzmann aus Zofingen im Eisenbahnzug zwischen Paris und Brüssel zu bestehen. Er hatte eben in einem Coups I. Klasse des Zuges, welcher Paris morgens ? Uhr 50 Minuten verläßt, Platz genommen, als er vier fremde Individuen einsteigen und neben sich Platz nehmen sah. Kaum war der Zug abgefahren, so zogen die Unbekannten Karten aus ihren Taschen und schickten sich an, zu spielen. Der eine von ihnen lud bald darauf Herrn Schatzmann ein, mit- Zuspielen. Dieser lehnte es ab und um sich zu vergewissern, wo er war, zog
er seine Uhr hervor. Sofort warf sich einer der Spieler auf ihn und suchte ihm dieselbe zu entreißen. Es entspann sich ein Kampf, während dessen Herr Schatzmann gegen die Thür gedrängt wurde und beinahe auf die Schienen gefallen wäre. Glücklicherweise hatte der Bahnhofvorsteher bei der Abfahrt eine genaue Ueberwachung für diesen Zug angeordnet, in welchem Hochstapler bemerkt worden waren. Eine Wache kam und drang in das Coups, wo Herr Schatzmann sich herumschlug und gleichzeitig die Allarmglocke zu erreichen suchte. Beim Anblick der Wache sprang einer der Angreifer durch die Thür aus dem Zug, auf die Gefahr hin, den Hals zu brechen. Die drei anderen, durch die Wache und Herrn Schatzmann, welcher seinen Revolver erfassen konnte, in Respekt gehalten, wurden bei der nächsten Station abgeliefert und in Haft gesetzt. Man hat noch keine Nachrichten von demjenigen, welcher aus dem Zug gesprungen ist.
— Eine „blutige" Rechnung. Wenn Jemand von seinem Schneider eine große Rechnung erhält, so mag ihn wohl gruseln, auch eine Hotelrechnung ist manchmal „schauderhaft", etwas ungewöhnlich dürfte jedoch nachstehende Rechnung erscheinen, die den beiden Hingerichteten, den Mädchenmördern Hugo Schenk und Schlossarek, übrigens nicht mehr zuge- stellt werden kann.
Rechnung.
Einen Wagen zur Einvernehmung ins k. k. Landesgericht . 2 fl. 20 kr.
Einen Wagen zur Hinrichtung von meiner Wohnung ins k. k.
Landesgericht und zurück.10 „ — „
Zwei Galgen verfertigen lassen »'ist.14 „ — „
Transport der zwei Galgen .3 „ -- „
Zwei Arbeiter zur Ausstellung der beiden Galgen ä 1 fl. 50 kr. 3 „ — „
Für meine Person die Aufsicht dabei L 3 fl.6 „ — „
Für den Vollzug der zwei Todesurteile für meine Person ä 25 fl. 50 „ — „
Für meinen Stellvertreter und drei Gehilfen per Kopf 5 fl. 40 „ — „
Für Abnützung des Richtzeuges .10 „ -- „
Für Abtragung der Galgen. 3 „ — „
Summa . 141 fl. 20 kr.
Wien, am 23. April 1884.
Heinrich Willenbacher,
k. k. Scharf, ichter.
KcrnöeL L WerrkeHv.
Bietigheim, 6. Novbr. Der gestrige Monatsviehmarkt war wegen der noch nicht beendigten Feldgeschäfte nicht besonders stark befahren ; es wurden demselben 516 Stück Vieh zugeführt. Der Handel zeigte sich im allgemeinen etwas flau und stockend, und die Preise schienen zurückzugehen. Schöne fette Rinder fanden übrigens bald Abnehmer und konnten zu guten Preisen verkauft werden. Auf dem hiesigen Bahnhof wurden 12 Wagen mit Vieh beladen, von welchen 8 nach Baden und 4 nach Heilbronn gesendet wurden. Dem Sch af markt, welcher am letzten Dienstag hier gehalten würde, sind 2800 Stück Schafe zugefühkt worden. Auch auf diesem Markt war der Handel nicht besonders lebhaft. Gestern ist, was früher nicht geschah, auf dem Mebmarkt ein Standgeld erhoben worden, für jedes Stück 5 L. Die hiesige Stadt wird, da sie bei den Viehmärkten einige Auslagen hat, auch fernerhin dieses Standgeld einziehen lassen. — Die 42 Fohlen, welche im Mai d. I. dem hiesigen Fohlengarten übergeben wurden, haben denselben im vorigen Monat wieder verlassen. Es waren schöne muntere Tiere, welchen die Bewegung und der Aufenthalt im Freien bei Tage sehr zu statten kam. Da die jungen Pferde unter sicherer Hut und sorgfältiger Pflege stehen, so können die Besitzer ihre Fohlen mit Beruhigung dem Fohlengarten anvertrauen. Die meisten dieser Tiere sind auch gegen Unfall versichert worden. Von den 42 Fohlen waren mehrere aus Oberämtern zugeführt worden, welche nicht zu unserem landw. Gauverband gehören.
Daß es Stunden gab in der Nacht, wo er vor Sorgen nicht schlief, und Stunden, am Tag, wo er Hunger litt, nur damit die Seinigen sich sättigen konnten — das wußte die Martha.nicht. Aber einem echten Weibe entgeht nichts; was es nicht weiß, das ahnt es. Wo sie ging und stand, da war ihr immer zu Mute, als müsse sie den Spaten nehmen und graben, den Korb nnd sammeln die wilden unbegehrten Früchte, die im Schildthale reiften. Und wenn sie plötzlich aufwachte mitten in der Nacht, ohne daß sie vom Kinde geweckt worden, war ihr, als müsse sie die Arme heben und die Hände falten und beten.
Das Kind hüteten sie wie ihr Auge, durch das sie in den Himmel schauten. Es war erst wenige Wochen alt; wie gerne blickten sie in das kleine Angesicht, auf welchem noch der Frieden einer unerweckten Seele lag. — Da sproßte ein Leben auf, wie eine Rankenpflanze, die einen Halt bedarf und keinen haben wird.
Genug Ursache der Kümmernis für das Mutterherz. Aber auch — trotz alledem — genug Ursache, glückselig zu sein. — Ein holdes, gesundes, bluteigenes Kind! — Ein Mädchen wars. Und Mädchen gehen vielen Leiden entgegen aber auch vieler Seligkeit, von der ein Mann nichts weiß und nichts erfahren wird. — Welch eine Mutter wird nicht Leib und Seele einsetzen, ein solch junges Leben zu schirmen.
Martha dachte daran, als sie eines heißen Junitages mit ihrem Kinde im Schatten der hohen Fichte saß, die hinter dem Hause aufragte. Zwischen den säuselnden Aesten stieg ihr Blick zu dem grauschimmernden Gewölks auf, als sollte sie dort lesen können die Zukunft des Säuglings, der an ihrem Busen schlummerte.
Ein Pochen, das sie vom Hause vernahm, weckte sie aus ihrem Sinnen. Und sie sah dort an der Thür ihrer Wohnung ein Bettelweib stehen, das auf seinen Rücken gebunden ebenfalls ein Kind trug. — Sie will ein Almosen. Helf Gott, man hat für sich und seine eigenen Leute genug zu sorgen bei solcher Zeit. Wie lang' wird's währen, so gehen wir selber betteln. — So
dachte die Martha und duckte sich hinter dem Stamm, daß sie die Bettlerin nicht sollte bemerken können.
Diese stand gar demütig vor der versperrten Thür und klopfte. Und dann blickte sie traurig um sich, ob denn wirklich kein Mensch daheim wäre, wankte zum Brunnen und setzte sich auf des Troges Rand und sah hinaus in die gewitterdüstere Gegend.
Ich will doch wohl gehen und ihr eine kleine Gabe reichen, sie ist auch eine Mutter, sagte die Martha bei sich, aber eine andere Stimme rief: Darfst Du? Was Du verschenkst, das raubst Du Deinem eigenen, armen Kinde. Das einzige Gesetz, das mir Gott vorgeschrieben, heißt: Erhalte Dein Kind! Wer so muß streiten mit der Kümmernis, wie ich, zu dem darf Gott d"i Bettler nicht schicken, so lange es noch Großbauern gibt draußen im Thal, denen das Korn im Kasten verdirbt.
Das Bettelweib kauerte am Brunneu und wiegte nun auf den Armen ihr wimmerndes Kind. Dann hielt sie die hohle Hand unter den Wasserquell und führte in diesem Gefäße Labsal zum Munde des Würmchen. — Als Martha vom Baume aus dieses sah, sprang sie auf und eilte mit ihrem Kinde zum Bettelweib hinab: „Wartet doch, ich geb' Euch Milch für's Kleine!"
In demselben Augenblicke loderte ein Feuerstrom, schmetterte ein Schlag, und auf dem Baume, unter welchem die Martha eine Minute früher noch gesessen war, zuckten die Flammen.
Ein Regenguß brach nieder und die beiden Mütter taumelten in das Haus.
Daß die Retterin, das Bettelweib mit dem Kleinen, nun gesättigt worden war, versteht sich. Als hernach der Gied nach Hause kam, fiel ihm die Martha um den Hals.
„Gottlob, daß es so gut ist vorbeigegangen!" rief der Gied. „Der Baum ist gespalten, aber das Feuer hat der Regen gelöscht."
„Du weißt es ja nicht, daß wir unter dem Baum sind gesessen", sprach sie. „O Gied, schau uns an, wir lebon noch beide. Aber das gelob ich: so lang ich noch den letzten Bissen Hab', soll kein Armes vergebens klopfen vor meiner Thür." (Forts, folgt.)