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wunden wendete man oft Pflaster an, teils mit gutem Erfolg, teils trat der Tod in Folge von Blutvergiftung bei ganz kleinen Wunden ein. Die Aerzte meinten, dies komme von der Disposition des Verletzten, allein, sagte Redner, das ist nicht wahr, denn ich habe bei den allerfestesten gesehen, daß eine kleine Wunde einen schlimmen Verlauf nahm. Aber man hat auch gesehen, daß die Sache einen schlechten Verlauf nahm, wenn der Eiter übelriechend wurde; so lang der Eiter nicht riecht, ist es nicht gefehlt. Warum wird nun der Eiter übelriechend? Die Ursache liegt nicht im Menschen, sondern außerhalb des Menschen. Manche Aerzte meinten, die Ursache sei die Luft, aber das ist nicht richtig, denn in jede Wunde kommt Luft. Da gab es nun ein paar große Männer, der französische Arzt Pasteur und der englische Arzt Lister waren es, die gesagt haben, es ist nicht die Luft, welche den Eiter übelriechend macht, sondern die fortwährend in der Luft schwebenden Staubteile, die Pilze sind es. Sowohl Pasteur wie Lister haben Experimente gemacht ; so nahm Lister zwei Flaschen mit Blutwasser, das sehr gern fault, und jede Flasche mit einem offenen Glasrohr verbunden; in jede Flasche konnte Luft, aber ein Glasrohr ging gerade in die Höhe, während das andere wagrecht in mehreren Krümmungen verlief. Welche Ueberraschung zeigte sich da! In der Flasche mit dem geraden Rohr, in welche die Luft von oben und ungehindert Zu
tritt hatte, war die Fäulnis des BlutwafferS nach zwei bis drei Tagen gerade;» fürchterlich, während das Wasser in der anderen Flasche, bei welcher die Staubteilchen in den Krümmungen hängen blieben, nach vierzehn Tagen noch gar nicht faul war, und das war der Beweis, daß nicht die Luft den Eiter faul macht, sondern die Körper, die nach dem Gesetz der Schwere heruntersinken. Noch ein anderes Experiment hat Lister gemacht: Er nahm zwei Quartgläser und ließ das eine offen, während er das andere mit einer Schicht Watte bedeckte; durch die Watte dringt die Luft auch durch, das sieht man an den Respiratoren; wie war Lister nun erstaunt, als nach zwei bis drei Tagen das Wasser in dem offenen Glas faul war, während es im anderen Glas mit der Watte ganz gut geblieben war! (Schluß folgt.)
Kgl. Standesamt Halm.
Vom 27. Okt. bis 3. Nov. 1885.
Gebe rene:
27. Okt. Karl Georg, Sohn des Karl Friedrich Kopf, Bierbrauers hier.
Gestorbene:
2. Nov. Clisabethe gcb. Gackenheimer, Witwe des Daniel Friedrich Dölker,
gew. Tuchmachers hier, 82 Jahre alt.
3. » Jakobine Pauline geb. Desseker, Ehefrau des Karl Frohnmeyer,
Kannenwirts hier, 39 Jahre alt.
Amtliche Ktkamltnmchilllgell.
Oberkollwangen, Gerichtsbezirks Calw. Wieöerchotterr
Liegenschafts-
Berkauf.
Aus der Konkursmasse des Matthäus Waidelich, Bauern von Oberkollwangen, kommt zufolge Beschlusses des Gläubigerausschufses die vorhandene Liegenschaft, nemlich:
Haus Nr. 6a:
2a 52 qm Wohnhaus und Scheuer an der Straße nach Neuweiler, Anschlag 3750 angekauft zu 2000 °^. Vste von P.-N. 70:
3 ba 81 a 13 qm im Neuweiler Weg, Anschlag 1750
angekauft zu 1000 P.-N. 32/2:
1 ka 19s 48 qm Wiese und Laubgebüsch in Neuweilerwegwiesen, Anschlag 1500 -M, angekauft zu 1400 Ferner auf Breitenberger Markung: P.N. 398/1;
62 a 91 qm Wiese und Laubgebüsch im Thal, Anschlag 2000
angekauft zu 1000 ^ P.-N. 505:
26 a 49 qm Nadelwald in der Berghalden, Anschlag 275
angekauft zu 250 cM am
Montag, den 9. November d. I., vormittags 19 Vs Uhr,
auf dem Rathaus in Oberkollwangen im zweiten und letzten Aufstreich aus freier Hand zum Verkauf.
Der Kaufschilling ist bar am Tage des gerichtlichen Erkenntnisses zu entrichten.
Käufer werden hiezu eingeladen. Den 27. Oktober 1885.
Konkursverwalter:
Amtsnotar Dipper.
Prirmt-Aryeigeu.
A Calw. A
56 Sonntag, den 8. Novbr., R 8 « vormittags 7-/4 Uhr, U
Ukatst. Gottesdienst U
in der Turnhalle. W
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Mürgerverein.
Montag, den 9. November 1885,
bei Bäcker Rentschler.
lurn-WW Verein.
Die Mitglieder werden hiemit benachrichtigt, daß sich eine Männers Riege gebildet hat, und werden namentlich die ältern Herrn, sowie auch Nichtmitglieder zum Beitritt freundlich eingeladen. Die Uebungen beginnen nächsten Dienstag abend 8 Uhr in der provisorischen Turnhalle.
Den jüngeren zum Turnen verpflichteten Mitgliedern wird der § 14 der Statuten in Erinnerung gebracht.
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