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wollte, war er über alle Berge und ist bis jetzt noch nicht beigebracht. Vorgestern wurde die Polizei auf das verdächtige Treiben von 4 Fremden aufmerksam gemacht. Mittwoch vormittag fuhren dieselben getrennt, zwei davon 2. Klaffe, die zwei andern 3. Klaffe nach Biberach und stellten sich gegenseitig fremd. Dort auf dem Markt vereinigten sie sich in angelegent­lichster Unterhaltung. Abends kehrten sie hieher zurück. Wachtmeister Mohr beobachtete sie auf dem Bahnhof. Als sie dies bemerkten, suchten sie sich zu trennen, doch gelang es, drei davon ftstzunehmen. Im ersten Verhör be­haupteten die Verhafteten, einander nicht zu kennen und zufällig zusammen­getroffen zu sein. Sie waren im Besitz größerer Summen in deutschem, österreichischem und französischem Geld, über deren Erwerb sie sich nicht aus­zuweisen vermögen, und haben falsche Schriften. Man vermutet, daß sie einer Bande ungarischer Taschendiebe angehören, die sich auf Märkten und Messen in Süddeutschland Herumtreiben.

München, 2. Oktbr, Die Aufhebung der Brauereien in den Franziskanerklöstern ist nun vollendete Thatsache. Laut einem dieser Tage vom OrdensprovinM an die einzelnen Klöster erlassenen Zirkular sind vom 1. November l. J/ an alle Braustättea und Merschenken der Klöster, mit AusnahrNe des Klosters Kreuzberg, für welches wegen der Eigentümlichkeit der Verhältnisse und der im Winter so schwierigen Herbei­führung von Naturalien und Getränken eigene Vorschriften erlaffen werden, geschlossen und die Brauereieinrichtungen und die außer der Klausur gelegenen Bierkeller müssen bei günstiger Gelegenheit veräußert werden. Ebenso ist es untersagt, in fremden Brauereien Suden-Bier für ein Kloster einzusieden oder einsieden zu lassen. Der tägliche oder für bestimmte Tage in der Woche ge­stattete Zutritt von Gästen in die Klöster ist streng verboten. Damit soll aber die geziemende und schuldige Gastfreundschaft nichts weniger als ausge­schlossen sein. Es sind deshalb Wohlthäter, welche Almosen in die Klöster bringen, oder sonst gelegentlich in denselben einkehren, mit freundlicher Dank­barkeit in den Sprechzimmern zu bewirten. Geistliche, wahre und besondere Wohlthäter und distinguierte Persönlichkeiten können auch im Refektorium zugelaffen werden und sind mit allem Anstande und mit aller Gastfreundschaft zu behandeln, jedoch darf hiefür keine Bezahlung, selbst nicht in Form eines Almosens angenommen werden. Nur wenn Fremde aus auswärtigen Orten die Gastfreundschaft eines Klosters in Anspruch nehmen und daselbst über­nachten, darf ein Almosen, wenn es freiwillig angeboten wird, in Empfang kommen werden. _

WevrnifcHtes.

Es ist ein schöner Zug unserer Zeit, daß wir mildthätig und hülfs- bereit sind. In Berlin hat sich eine Anzahl von Männern, Kaufleute, Ge­

lehrte, Bankiers, Fabrikanten u. a. m. zusammengefunden, an deren Spitze der Oberbürgermeister von Berlin steht. Nuch Reichstagsabgeordnete aller Parteien sind dabei und alle fordern jetzt auf zu Sammlungen für die An­gehörigen der mit derAugusta" verunglückten Seeleute. Es soll gleichzeitig auch ein Fonds für andere plötzliche Unglücksfälle gebildet werden.

Spielhölle i «Leipzig. In einem Leipziger Gasthaus ist eine Spielhölle entdeckt worden. Die Polizei beschlagnahmte die Spielapparcue, Roulette mit Krücke ukd' das grüne' Spieltuch mit Nummern, auch Würfel, Karten u. s. w. und verhaftete drei gewerbsmäßige Glücksspieler, einen Kauf­mann aus'Straßburg- einen Privatmann aus Merseburg und einen Kauf­mann aus Berlin, welche sämtlich große Summen, sowie Wechsel und Schuld­anweisungen anderer Spielteilnehmer bei sich führten. Während zwei in Haft verblieben, wurde der dritte gegen Hinterlegung einer Summe von 9000 die er bei sich in Besitz hatte, vorläufig in Freiheit gesetzt. Gegen die er­wähnten Spieler, welche insgesamt wegen Glücksspiels bereits früher bestraft find, werden die Strafbestimmungen in § 284, gegen den Lokalinhaber die in § 285 des Reichs-Strafgesetzbuches zur Anwendung?, komnrelh

Die Verwüstungen', welche der' große Schn befall anfangs der letzten Woche in VSn Tägwenswäldern von Warus angerichtet hat, über­treffen die schlimmsten Befürchtungen. Im Haltenwald, auf Sack und im Klönthal sind ganze Strecken Waldes von der enormen Last des Schnees Mammengedrückt worden. Der Schaden beläuft sich in die Tausende.

Der mit der Ausstopfung des unlängst durch einen Eisenbahn­unfall getöteten Elefanten Jumbo betraute Taxidermist fand in dem Magen des Dickhäuters eine Menge englischer Geldstücke, goldene, silbe ne und bronzene. Die Haut des Elefanten ist IVo Zoll dick und wiegt 1537 Pfund. Das Skelett wiegt 2400 Pfund und der Körper hatte ein Gesamt­gewicht von über 6 Tonnen (120 Zentner). Die Ausstopfungskosten belaufen sich außer den Löhnen der damit beschäftigten Arbeiter für 3 Monate auf 2000 Dollars.

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Herbstbericht. Grunbach im Remsthal, 5. Okt. Käufe abgeschlossen zu 6070 pro 3 Hektol.

Schnaith im Remsthal, 6. Okt. Lese schon gestern begonnen. Ge­wicht nach der Waage von Mollenkopf 80, 76, 74, 71, 67. In 24 Wen orten des Remsthals mit einem geschätzten Gesamterzeugnis von 60,000 H> wird mit der Weinlese den 6. und 7. Oktober, in 12 Weinorten des O amtsbezirks Besigheim den 8. Oktober begonnen. Hierüber, sowie Über den Leseanfang und die Weinaussichten in Winterbach, Aichelberg, Grunbach, Strümpfelbach, Kleinheppach, Großheppach, Stetten i. R., Nordheim und Löwenstein mit Reisach siehe Annoncenteil des W. Staatsanzeigers.

Eine Aäuschung des kaufenden Publikums wird sehr häufig bei Waren versucht, welche durch ihre guten Eigenschaften eine große Beliebtheit erlangten. So sind seit einiger Zeit verschiedene Pillen aufgetaucht, welche ganz ähnlich den allein echten, bei Verdauungsstörungen so wirkungsvollen Apotheker R. Brandt's Schweizerpillen verpackt sind und durch billigeren Preis und sonstige Vorgaben das Publikum irrezuleiten suchen. Man sei dseserhach beim Ankauf der Apotheker B. Brandt'? Schw'äzerMeu vorsichtig und kontrolliere stets, ob das Etiquett ein weißes Kreuz in rotem Grund und den Namenszug R. Brandt's trägt. '

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