Badisch,? st 5 st.-Lvvse vvm Jahre 1845. Ziehung ani 1. Marz 1879. Gezogene Serien? Nr. 179 906 217 271 905 400 469 488 497 628 698 671 729 731 801 814 843 922 936 951 1029 1094 1108 1155 1191 1193 1328 1942 1444 1479 1480 1490 1497 1566 1584 1644 1852
1973 2052 2132 2246 2275 2288 2299 2371 2379 2439 2477
2478 2540 2545 2594 2646 2653 2751 2851 2877 2954 2961
3000 9007 3096 3044 3064 3170 3195 3204 3252 9260 3277
3440 3442 3499 3523 9546 9675 3681 3719 9839 3841 3897
4001 40.04 4009 4042 4236 4278 4314 4353 4379 4406 4414
4498 4513 4572 4656 4658 4670 4781 4809 4823 4898 4932
4943 5027 5037 5120 5145 5184 5185 5291 5315 5351 5576
5581 5649 5692 5695 5752 5799 5862 6082 6085 6106 6122
6125 6131 6132 6174 6290 6338 6438 6473 6522 6523 6610
6700 6729 6830 6873 7111 7131 7142 7145 7177 7181 7192
7-N17 7316 7374 7430 7518 7606 7668 7675 7681 7192 7297
7316 7374 7430 7518 7606 7668 7675 7681 7739 7777 7855
7979. Tie Prämien-Ziehung findet am 31. d. I. März statt.
Die letzte Hypothek.
(Schluß.)
Wenige Tage darauf traten Werners die Reise nach Marienau an. Der Empfang der Gäste war für sie ein überaus sympathischer, auch von Seiten der alten Dienstlente und der Dorfinsassen, die sich herbeidrängten, die alte Gntsherrschaft zu begrüßen und in unverkennbarer Weise ihre Freude über das Wiedersehen äußerten.
Dann wurden alle die Veränderungen in Augenschein genommen, welche Lobe bisher auf dem Gute vorgeuommen hatte. Mit freudigem Stolz zeigte dieser Werners nicht allein die schönen neuen Gebäude, sondern auch wohlgepflegte Heerdcn in den Ställen und die üppig prangenden Saaten aus den Feldern. Aller Voraussicht nach stand eine brillante Ernte bevor und der alte Werner drückte einmal über das andere seine Bewunderung über das Geschaffene und seine unver- holene Freude darüber aus.
Gertrud war von Morgens bis zum Abend auf den Beineu und durchstreifte die ihr noch so wohl bekannte Gegend, bald war sie im Garten bald im Walde, bald schloß sie sich den Großeltern an, wenn diese mit Lobe einen Gang in die Felder machten, oder eine Fahrt nach entferntem Punkten des Gutes unternahmen. Zu ihrem Kummer war „der liebe Ponny" nicht mehr vorhanden, er war ausrangirt worden.
— Hätte ich eine Ahnung davon gehabt, daß Sie das Thier so liebten, und daß Sie es so gern ritten, dann freilich würde ich es nicht fortgegeben haben, scherzte Lobe. Ich hätte daun die Freude gehabt, daß ich Sie zu Pferde durch die Felder und den Wald hätte begleiten können.
— Das wäre prächtig gewesen, erwiderte Gertrud. Papa hat mich Reitstunden nehmen lassen, und so würde ich ohne jegliche Furcht den Ritt gewagt haben.
—> Nun, lachte Werner, so gar gefährlich würde es mit dem Ritt auf „dem alten lieben Ponny" wohl nicht gewesen sein. —
Am andern Tage überraschte Lobe Werners und besonders Gertrud mit der Frage, ob sie geneigt wäre, in seiner Begleitung einen Spazierritt durch die Felder zu machen, der Ponny wäre freilich nicht herbeizuschaffen gewesen, allein sein eigenes Reitpferd wäre ganz fromm und er selber würde eins seiner Wagenpferde besteigen. Damensattel und Reitkleid wäre er so glücklich, in Folge freundlicher Darleihung einer benachbarten Familie, zur Disposition zu stellen;
er hoffe, daß das letztere sich möglichst passend arran- giren lassen werde.
Gertrud klatschte vor Vergnügen in die Hände und eilte in ihr Zimmer, aus dem sie bald zum Ausreiten angkleidet zurückkehrte. Die Pferde wurden vorgeführt, Lobe half Gertrud in den Sattel, schwang sich gleichfalls aus sein Pferd und die beiden jungen Leute sprengten von dem Hof.
— Was das für Historien sind, Alte, meinte Werner, und begab sich mit seiner Frau in den Garten, wo sie in einer Laube Platz nahmen und von der Vergangenheit plauderten und — von der Zukunft.
Das Reitpferd hatte sich trefflich als Damenpferd bewährt, Gertrud hatte bewiesen, daß sie es verstände, im Sattel zu sitzen und die Zügel eines Rosses zu führen. So machten denn die beiden jungen Leute täglich eine gemeinsame Tour, bald in die Felder auf das Vorwerk, bald in den Wald. Und wenn sie von diesen Exkursionen zurückkehrten, dann siel Gertrud den Großeltern freudestrahlend um den Hals, küßte sie innig und sagte: ach wie schön ist es doch hier in Marienau. —
Die vierzehn Tage, welche Werners zu ihrem Aufenthalte in Marienau bestimmt hatte, waren gar schnell verflossen; dann wurden auf Bitten Lobes noch ein paar Tage zugegeben; endlich aber mußte geschieden sein. Der folgende Tag war zu der Abreise fest bestimmt.
Noch einmal ritten die jungen Leute gemeinsam aus; als sie Abends aus dem Walde zurückkehrten und Werners im Garten aufsuchten, da strahlten ihre Augen vor freudiger Erregung. Lobe berichtete und gestand den alten Leuten, daß es nicht gut sei, wenn der Mensch allein sei, und wäre es auch iu dem schönen Marienau, und daß Gertrud nun einmal Marienau so gar sehr liebe, daß sie schließlich auch den jetzigen Besitzer des Gutes lieb gewonnen habe.
Gertrud aber sank verschämt den Großeltern an die Brust, küßte sie stürmisch ab, dann aber wandte sie sich mit leuchtenden Augen zu ihrem Verlobten, der sie beseligt in die Arme schloß.
Von der Abreise am andern Morgen konnte unter diesen Umständen nicht die Rede sein. Dagegen spielte der Telegraph und wenige Tage darauf trafen Gertruds Eltern und Schwester in" Marienau ein.
H *
Es war im Herbst, an dem Jahrestage jener Begegnung auf dem Niederwald. Die Trauung war vorüber und Lobe fuhr mit seiner jungen Frau zur Bahn/ um mit ihr nach Marienau zu eilen.
Als sie dort eintrafen, wurden sie von den Gutsinsassen festlich und feierlich eingeholt; Guirlanden und Ehrenpforten zierten die Einfahrt des Hofes und Rampe des Wohnhauses, die jungen Mädchen überreichten der Herrschaft Blumensträuße und der Dorfschulmeister ließ es sich nicht nehmen, in feierlicher Ansprache das junge Paar zu begrüßen.
Lobe aber führte die Geliebte seines Herzens ein in die für sie bestimmten und für sie eingerichteten Räume.
Auf dem Tisch lag ein dicker Brief an „Frau Gertrud Lobe." Neugierig brachen die Liebenden das
Siegel: in dem Couvert lag das für den Commer- zienrath ausgefertigte Hypotheken-Jnstrument mit einer Cession an Frau Gertrud Lobe.
— Diese Ueberraschuung kommt vom Großpapa, jubelte Lobe. Nun hast Du mich doppelt in Banden, Du süßes Weibchen, ich bin jetzt Dein doppelter Schuldner, denn in Deinen Händen ist jetzt von mir die letzte Hypothek! 6kr.
Zittertet.
(Ein wirklicher Telegrajph.) Der Wochenschrift „Natur" zufolge ist soeben von dem Mechaniker E. A. Cowper eine in der That praktische Erfindung an's Licht gebracht worden. Es ist dies eine wirkliche telegraphische Schreibe-Maschine. Der Schreiber an einem Ende des elektrischen Drahtes bewegt seine Feder, und gleichzeitig setzt sich am anderen Ende eine Feder in Bewegung, gleichsam wie in der Hand eines Phantoms, und wiederholt genau die Züge und Schnörkel der ersteren. Der Apparat soll in Kurzem im Tclegraphen-Jngenieur-Berein zur Ausstellung gebracht werden.
Die Himmelpforte auf Erden. Was auf der Post Alles möglich ist! Im Briefkasten einer sächsischen Provinzstadt fand man einen mit dem Tagesstempel 10. 12. 78 versehenen Brief, adressirt: „An das Christkind im Himmel". Bis in den Himmel reicht zwar die Postverbindung noch nicht, aber doch bis an die - - Pforte. Demnach sandte einer der höheren Postbeamten der Provinzstadt den Brief mit scherzhaften Begleitzeilen an die Postagcntur Himmclpfort und richtig, der dortige Postagent Becker hatte ein fühlendes Herz und - ' packte ein Kist- chcn zusammen, wobei er die Wünsche des Kindes, welches ans Christkind geschrieben hatte, möglichst berücksichtigte, und sandte es an die im Briefe ver- zeichnete Adresse.
Das eben ausgcgebene 11, Heft der »Jllustrirten Welt* (Verlag mm Eduard Hallberger in Stuttgart und Leipzig), erfreut wieder durch nachstehenden reichen) gediegenen Inhalt:
Text: Wenn Frauen hassen. Roman von Fr. Henk e l.
- Dentspriiche. - Deutsche Wörter und Redensarten. Nach Ursprung und Bedeutung erklärt von C. Bruch. - Drei Briefe. Eine Berliner Geschichte von Teo Tolsma. — Albuinblatt: Das Grab im Meer. Auf einsamem Felsenriff. Roman. Deutsch bcarbcitcitct von Max von Weissenthurm
- Interessante Bücher. - Aus Natur und Leben: Wollte über die Pest. — Humoristische Blätter: Anekdoten und Witze.
- Aus allen Gebieten: Gärtnerei; Gesundheitspeflgc: Land- wirthschaft. -- Homonyme. - Schach. — Bilderräthsel. Kleine Korrespondenz. — Tageschronik auf dem Umschlag.
Illustrationen: Der Besuch von der Werft's, zu „Wenn Frauen hassen". — Der Krieg in Afghanistan: Einbringung erbeuteter Geschütze aus Alis Musjid in Peschawar.
- - Gambetta bei den Geschäftsreisenden in Paris. — Römisches Bauernmädchen. Gemälde von A. Zara. - Schloß Friedland. - Im heiligen Lande: Eine der größten Eedern des Libanon; Die Moschee Omasis; Panorama von Jerusalem.
- Beduinen auf der Gazellenjagd. Originalzeichnung von Albert Richter. - Nächtlicher Ruhestörer. Originalzcichnung von F. Spe ch t. - Die Rache oder die Macht der verkauften Jugendliebe. Nach Skizzen von Max Scholz.
Preis pro Heft nur 3Ö Pfennig.
Alle Buchhandlungen und Postanstalten nehmen noch jederzeit Bestellungen darauf entgegen.
Goldkurs der K. Staatskallen-Vrrwaktung
vom 1. Marz 1879.
20-Frankenstiicke ..16 16 4.
Außergerichtliche Schuldenliquidation.
Nachdem die Unterzeichnete Stelle von dem K. Obcramtsgericht Nagvld mit dem Bersuche der außergerichtlichen Erledigung des Schuldcnwesens des
i«ng Christian Kentschl-r.
Bauers in Bösingen,
beauftragt worden ist, so wird demzufolge am
Mittwoch den 19. März d. IS., Vormittags 10 Uhr, auf dem Rathhause in Bösingen zunächst eine förmliche Schuldenliquidation in Verbindung mit den weiteren damit zusammenhängenden Verhandlungen Vvr- genommcn werden, wozu etwaige unbekannte Gläubiger hiedurch vorgcladen werden,, um ihre Forderungen und etwaige Vorzugsrechte entweder persönlich
Amtliche und Privat-Bekanntmachungen.
oder durch Bevollmächtigte zur bezeich netenZeit oderauch, wenn voraussichtlich kein Anstand obwaltet, schon vorher schriftlich bei dem Unterzeichneten Amtsnotariat unter Vorlegung der Beweis- Documente anzumelden, auch zugleich hinsichtlich eines etwaigen Vergleichs, der Genehmigung des Mafscverkaufs n. der definitiven Bestellung eines Güterpflegers sich auszusprechen.
Diejenigen Gläubiger, welche zwar ihre Ansprüche ljquidiren, sich aber in letzteren Beziehungen nicht aussprechen, werden diesfalls. sofort als den Be- .schlüssen der Mehrheit ihrer Classe beitretend angesehen und behandelt werden; diejenigen 'Gläubiger aber, welche'auch die Forderungs-Anmeldung versäumen, und .nicht aus dem Unsirpfandsbuch ersichtlich find, werden bei den Verfügun- gungen über das dcrmalige Vermögen I des Schuldners, fei es nun durch Borg
oder Nachlaß-Vergleich oder durch förmliche Verweisung gar nicht berücksichtigt. Den 3. Mürz 1879.
K. Amtsnvtariat Altenftaig. Den gl er.
S ch i c t i n g e n.
Fahrniß-Verkaus.
In der Verlasfenfchaftssache des f Jakob Friedrich Gutekunst, gew. Amtsdieners hier, kommt die vorhandene Fahrniß, worunter :
1 hochwüchsige Z?uh,.
Hühner und ca. 15 Centner Heul und Oehmd Freitag den 7. März,'
von Morgens 9. Uhr an, im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf, wozu. Liebhaber cingeladen werden.
Waisengericht.
Nagold.
Wegsßerre betr.
Da wegen ungünstiger Witterung der sog. Schleifmühlenwcg nicht vollständig hergcstellt werden konnte, so wird derselbe auf weitere 14 Tage (aufwärts gegen dem Buchwald zu) gesperrt.
Der untere Weg dem Nagoldfinß entlang bleibt fahrbar.
Den 5. März 1879.
Gcmeinderath.
Enget.
Geld-Gesuch.
Die Amts-Corpvration Nagold wünscht
1000 Mark
aufzunchmen.
Den 4. Mürz 1879.
Oberamtspflege.
M a nl bcts ch.