Kerkermeistern zu Oran wie eine wilde Bestie behandelt. In den Morast gebettet, ohne Luft und Licht, ohne ausreichende NKMilg, läßt man ihn unter langsamer Marter sterben! Es wäre großmüthiger, wenn Sie seinen Qualen ein Ende machten. Ich bitte Sie daher dringend, mein Kind sofort erschienen zu lassen. Rächen Sie sich doch wie ein Kaiser, aber handeln Sie nicht wie ein Tiger.
Wittwe Bassel, 9 Lamandestraße."
Ter Tiger ans dem Kaiscrthron war fest entschlossen , der tapferen Blatter dasselbe Schicksal zu bereiten wie dem Sohne: nur durch die Intervention des Marschalls Baillant wurde ste gerettet. Der junge Bassel erlag kurze Zeit darauf im Kerker seinen Qualen. Die arme Mutter erlebte noch den Sturz des Tigers eine geringe Genugthuung für all' die entschlichen Seelcnqualen, welche dieser ihr bereitet hatte.
Rußland.
Petersburg, 29. Jan. Laut einer officiet- len Meldung sind in dem Gouvernement Astrachan seit dem 26. Jan. keine epidemischen Kranken mehr vorhanden. Alle Maßregeln sind gegenwärtig auf Desinscction und sanitätspolizeilichc Vorkehrungen couccutrirt. (Fr. Ich
Handel k Verkehr.
Wie man der „Fr. Ztg." schreibt, haben die Groszvieh- händler Gebe ü der H n n n u e r in den: badischen Orte Schlüchtern bei Hellbraun bei einem Passiv-Stande von über NNO, 000 .L ihre chchinmMnsähigkei! nngezeigt. Durch diese Katastrophe wird nicht allein die bäuerliche Bevölkerung der umliegenden Ortschaften, welche großes Vertrauen zu den Gebrüder Hanauer hatten, empfindlich geschädigt, sondern auch viele Handeltreibende in Mitleidenschaft gezogen.
Die letzte Hypothek.
(Fortsetzung.)
Marienau mar, wie wir wissen, eine lange Reihe von Jahren im Belitz Werner's gewesen. Da er das Gut seiner Feit sehr billig erworben, dasselbe einen dankbaren Boden und gute Ressourcen hatte und
Werner ein praktischer und thätiger Landwirth war, so befand es sich längst aus einer befrkdigengen Stufe der Cnltur. Freilich war Werner ein Mann aus der alten Schule, und wenn er sich auch nicht im Allgemeinen dem guten verschloß, welches die neuere Zeit brachte, so hielt er doch mit einer gewissen Zähigkeit an dem Althergebrachten fest, wie er solches als bewährt kennen und schätzen gelernt hatte. Bor allein aber scheute er sich vor Ausgaben, die nicht gerade durchaus nothwendig waren, denn, sagte er, ein Oeconom muß eben monomisch sein, er muß, bestrebt sein, so viel als möglich einzunebmen und so wenig als möglich auszugeben, er muß auch con- servativ seiu, d. h. er muß das, was sich aus seinem Gute vorsiudet, so lange als möglich zu conseroiren suchen.
So befand sich denn Marienau zwar in einem recht guten wirthschaftlichen Zustande, es gab recht gute Einnahmen her, aber nach modernem Anschnitt war die Wirthschaft nicht eingerichtet. Werner störte dies nicht im Mindesten, denn er hatte im Laufe der Jahre den Rest seiner Hypothekenschulden abgezaht, so daß das Gut längst schuldenfrei war und er nun sich in der beineidenswerthen Lage befand, von den Erträgen alljährlich eine nicht unbeträchtliche Summe „auf die hohe Kante zu legen." Die Tochter hatte eine vortreffliche Erziehung genossen, war gut ver- heirathet, hatte eine angemessene Mitgift erhalten; im klebrigen ließen Werner's sich in ihrer Art nichts abgehen, und hielten ein gastliches Haus, in welchem die Nachbarschaft gern verkehrte.
Das Gut lag zum größten Theil in dem Niederungsgebiete eines kleinen Flußes und hatte aus diesem Grunde einen ganz ergiebigen Boden; die Forst war höher gelegen, war zwar von geringer Bodenqualität, zeigte aber in Folge der ihr zu Theil gewordenen Pflege recht freudig wachsende wenn auch noch jüngere Bestände. In einem Jagen aber fanden sich auch noch „alte Hölzer" und diese wurden mit einer gewissen Pietät geschont; lieber kaufte Werner,
falls er dessen bedürftig war, Bauholz, ehe er dasselbe aus diesen „heiligen Hallen" geholt hätte.
Marienau ward von zwei Höfen aus bewirth- schaftet, von dem Hauptgute, auf welchem sich das Herrenhaus, die Rindvieh- und Pferdeställe, sowie eine Brennerei befanden, und dem einen Vorwerke, auf welchem die Schäferei und das Jungvieh standen. Die Wirthtschaftsgebäude auf beiden Höfen waren in einem wirthschaftlich befriedigenden Zustande, boten dem Auge aber nichts von Opulenz dar. Sie stammten noch zum größten Theil aus alter Zeit, waren theilweise noch mit Stroh uud Rohr gedeckt, und bildeten namentlich auf dem Hauptgute ein etwas weitläufiges Durcheinander, so daß ein rascher Ueber- blick über den ganzen Hof keineswegs möglich wurde. Der alte Werner hatte zwar diesen Fehler vollkommen eingesehen, allein in den langen Jahren seiner Wirth- schaftsthätigkeit hatte er sich daran gewöhnt, und stand davon ab, eine Aenderung zu treffen, denn, sagte er, „Banen kostet Geld" und mein Vieh wohnt dann um so viel theurer zu Miethe als jetzt.
Der neue Besitzer hatte, wie wir bereits früher gesehen haben, sich in dem geräumigen Herrenhause eine Anzahl von Zimmern im modernsten Styl einrichten lassen. Die übrigen Räume, sowie das Aeußere des Gebäudes wurden einstweilen in dem alten Zustande gelassen und eine Aenderung, durch welche dem alten Herrenhausc ein schloßartiger Charakter verliehen würde, bis aus Weiteres vertagt, bis zu jener Zeit, wo die junge Frau als dereiustige Herrin einziehen würde.
(Fortsetzung folgt)
Allerlei.
- Gin Mezper und ein Bauer trafen sich in einem Wirthshans, wobei sich folgendes Gespräch entspann: Mezger: Bauer hast Du nix Fetts? Bauer: Ei jo; aber net für euch Credit-Mezger. Der Mczger haut ihm eins, daß der Bauer unter den Tisch fällt. Du siehst Bauer, i' zahl baar aus.
.—. l.
K. Q b e r a m t s g c r i ch t Nagol d.
gegen folgende Militärpflichtige der Altersklasse 1858 wegen Verletzung der Wehrpflicht, P 140, Z. 1 des St.-G.- B-, uemlich:
1) Joh. Erhardt Braun von Eb- hausen;
2) Johann Gottfried Lutz er von Altenstaig;
3) Franz Braun von Spielbcrg;
4) Karl August Hermann Frank von Wildberg;
5) Johann Georg Ade von Qber- thalheim.
Den 30. Januar 1876.
Der Untersuchungsrichter v. Wider, J.-Ass.
Revier N a g v l d.
Holz-Verkauf
am Dienstag den 4. Februar,
Vormittags 10 Vs Uhr,
in der Sonne in Rohrdorf aus dem Staatswald Staufen und Brand:
5 Stamm Nadelholz-Langholz mit 1,76 Fm., 1 Klotz mit 0,38 Fm., 44 Rm. Nadelh. - Anbruch und 890 dto. Wellen.
Revier Stammhci m.
Stangen-Verkaus
Montag den 3.
Februar,
Vorm. 10 Uhr, im „Bären" in Stammheim aus Staatsw. Roth- tanneu:
Reis- (meist Hopfen-) Stangen 425 St.; Derbstangen, und zwar: bis 13 Meter lang 735 St.; 13—16 Meter
Amtliche und Privat-Bekanntmachungen
laug 910 St.; über 16 Meter lang 450 St.; sämtlich rothtannen.
Abfuhr günstig nach Stammhcim, wie auf die Stationen Calw und Teinach.
Simmersfel d.
Verknus eines Warenlagers und sonstiger Hanshaltnngs- Fahruiß.
In der Gantsache des
Eduard Hoffmanu, Kaufmanns uud Pächters der Wirthschaft zum Hirsch dahier, wird die zum Verkauf ausgcschiedeue Fahrniß zn Folge oberamtsgerichtlichen Auftrags am
Montag den 3. Februar d. Js. und den darauf folgenden Tagen, je von Morgens 8 Uhr an,
in dem Wirthschaftsgcbäude z. Hirsch dahier gegen baare Bezahlung zur öffentlichen Versteigerung gebracht, und zwar:
am Montag den 3. Fcbrnar die Hairshaktimgsfahrrritz,
nemlich:
Gold und Silber, worunter: 1 silb. Cylinderuhr nebst goldener Kette und Schlüssel, verschiedene Bücher, einige Mannskleider u. Lcibwciß- zeug, 1 vollständiges Bett, Leinwand, Küchengeschirr, Schreinwerk, worunter: 1 Kleiderkasten, 2 Bettladen, 1 Klavier, einige Tische und Stühle, allerlei Hausrath, worunter: 1 Regulator und eine schöne Hänglampe, einiges Feld- und Handgeschirr, 1 Ctr. Haber, 6 Sri. Kartoffeln, ca. 25 Ctr. Heu und Oehmd, und 4006 Liter Wein in größeren und kleineren Quantitäten und von verschiedener Qualität;
am Dienstag den 4. Februar und den folgenden Tagen:
das von einem Sachverständigen zu
3137 82 ^ taxirte Warenlager,
bestehend in:
Spezerei-, Kurz-, Eisen-, Ellen-, Glas- und Farbwaren, Ladengc- räthschaften, TranSPortsässern und Kisten.
Liebhaber hiezu sind eiugcladeu.
Den 28. Januar 1879.
K. Amtsnvtariat Altenstaig. _ Den glcr.
Revier Th u mlinge n.
Nadel- und Klasteryolz- Verkaus.
Aus deni Staatswald Döbele II.,
6 kommen am Montag den 10.
Februar d. Js.,
Morgens 10 Uhr, in Altnuifra in der Linde 198 Rm. tannene Prügel und 4 Rm. Anbruch- hvlz zum Verkauf.
B e i h i n g e u.
Wegen Todesfall meines Mannes fetze ich ein 7jähriges, gutes
Zugpferd
dem Verkauf aus und wollen Liebhaber sich wenden an
Gottl. He n ne's Wwe.
AL
Nagold.
1000 Mark
werden gegen gute Sicherheit sogleich ausgcliehen; von wem? sagt die
Redaktion.
O b e r j e t t i n g c n. Eine gute, trächtige
hat zu verkaufen
Ziege
Joh. Weimer.
Wotkmatrahen
Empfehlung.
Vvn den beliebten Wvllmatratzen, die den Roßhaarmatratzen in keiner Weise nachstehen und für Privaten wie für Gasthöfe gleich empfehlenswerth sind, halte ich Lager in verschiedenen Größen ä 26. bis cM 40.
Auswärtigen sende ich auf Verlangen gerne eine kleine Mustermatratze zur Ansicht.
Ich halte mich zu geneigter Abnahme bestens empfohlen und sichere prompte und billigste Bedienung zu.
I. Rindrrknecht,
_ Sattler L Tapezier.
Dienstag den 4. Februar bin ich in
Per „Post" in Nagold zu sprechen.
Rechtsümalt Hoi lei .
Nagold.
Wohnung ?n vttinictkn.
Meinen mittleren Stock mit 5 inein- andcrgchenden, sämtlich heizbaren Zimmern nebst Zugehör, auch wenn es gewünscht wird, einen Gartenantheil, vermiete ich an eine ruhige Familie auf Georgii.
W. Knödel, Uhrmacher.
Wildberg. ^
Wiederholt setzt Unterzeichneter seinen
Werksteinbruch
samt Wohnung
Mittwoch den 5. Februar, Vormittags 9 Uhr,
auf dem Rathhaus in Wildberg zum letztenmal im öffentlichen Aufstreich dem Verkauf ans.
Schäfer.