fast weniger als Nichts. Wenn alle zugetriebenen Stücke gezählt worden wären und die Marktbesucher mit der Zahl verglichen, so hätten die legreren höher gezählt: und doch war der Handel von gar keinem Belang. Es fehlte die Aus­wahl. Das sog. Handelsvich wurde von den benachbarten israelitischen Handelsleuten vor dem Eintrieb in die Stadt aufgekaufl und nachher bei der Ausstellung zu so enormen Preisen ausgesteckt, daß nur Liebhaber anzukvmmen suchten, die auf Kredit kauften. Unsere Märkte laboriren augenschein­lich an der Schwindsucht.

Heilbrvnn, 23. Aug. Geschäft aus beutrgem Vieh- markt im Allgemeinen nicht sehr lebhaft, da die Eigner auf sehr hohe Preise hielten. Nur in Mastochsen, hauptsächlich für den Rhein, fand ein größerer Umsatz statt. Milchschweine und Läuserschweine fanden nur zu weichenden Preisen Nehmer.

Nürnberg, 28. Aug. fHopien.j Heutiger Umsatz SO Ballen. 77er 1622 , neue Würltemberger 110

badische 90-100 Hallertauer 90 Stimmung flau.

A l l - r t e i.

Heilkraft des Bienenstiches. Die Äugsb. Abendztg." schreibt:Wir habe» unfern Le­sern von der Heilung eines heftigen Gichtansalles durch Bienenstich erzählt, und wir sind cs ihnen nun auch schuldig, mitzutheilen, daß unser Patient es war ein Bierbrauereibesitzer aus Mark! a. Inn seit je­ner Stichkur einer ungestörten Gesundheit sich erfreut. Also im Monat April wochenlang ans Bett gefesselt und nach den sieben Bienenstichen bisher zur Stunde munter und gesund! Eine weitere Bestätigung der Heilkraft des Bienenstiches gibt der inzwischen statt­gefundene Versuch zu Rettenbach in der Oberpsalz, der vor ein paar Monaten gemacht und seitdem als wahr­heitsgetreu verbürgt wurde. Der dortige Wirth G. Hirl hatte nämlich ein armes, ganz lahmes, 8 bis 9 Jahre altes Kind (Magdalena Kuhn mit Namen), das nicht einmal stehen konnte, vor einiger Zeit an­genommen. Nachdem alle angewandten Mittel sich fruchtlos erwiesen hatten, nahm man auf Anrathen eines Arztes seine Zuflucht zu Bienenstichen, und siehe da, schon bald nach den ersten Stichen zeigte sich eine Besserung deS Zustandes, welche nach öfteren Wieder­holungen der Stiche rasch zunahm, so daß das Kind gegenwärtig nicht allein ohne Beihilfe stehen, sondern auch wie jedes andere Kind herumlaufen kann und mithin eine vollständige und vielleicht auch nachhaltige Heilung angenommen werden darf.

Ein Eichbaum, der Birnen trägt, ist als seltenes Naturspiel auf dem Schloßgut Ried am Ammersee zu sehen, wo zugleich der schönste Aussichts­punkt der beiden Seeseiten sich befindet. Das Schloß wurde seit einigen Tagen zu einer Restauration um­gewandelt, daher dem Publikum der Park geöffnet ist. Hier steht unmittelbar am Ufer des Sees ein Eichbaum von ungeheurem Umfang, der jedenfalls mehrere 100 Jahre zählt und dessen Stamm, inwendig schon ganz vermodert, eine große Höhle bildet, wie sie bequem sin alten Zeiten etwa einer Bärenfamlie zum Aufenthalt dienen konnte. Oben auf dem Stamm scheint sich nun im Lause der Jahre dichter Humus angesetzt zu haben, in dem der zufällig dahingekommene Kern einer Holz­birne Wurzel faßte. Und so wächst der Birnbaum lustig in Gesellschaft der Eichenäste empor und trägt alle Jahre Früchte.

Wo ist der Esel? Auf die Schwindel- Annonce einer WienerFirma", die für 10 -tti u. A. eine vergoldete Uhr, vier echte Meerschaumspitzen, zwei Pfeifen rc. übersenden wollte, ist kürzlich auch ein ehr­samer Bonner Bürger hereingefallen. Derselbe bestellte sich die schönen Sachen, mußte für das unter Nach­nahme gesandte Kistchen einschließlich Porto und Steuer 13 9 bezahlen und enthob dann demselben

verschiedenen Firlefanz, der höchstens 56 werth sein könnte. (Für denjenigen, der sie d'asür gäbe. Anm.) Dieses aber hat den biedern Mann nicht so sehr gekränkt, als daß man ihm oben auf dieMaaren" ein hübsches VexirbildchenWo ist der Esel" gelegt hatte, worüber er sich in einem lamentablen Briefe an dieBonner Ztg." bitter ausspricht. Wir aber fragen, hat ein Esel das Recht, so sehr beleidigt zu sein, wenn ihm sein Konterfei vorgehalten wird? Moral: Kaufe Deine Sachen in der Heimath, wo Du Dir vorher besehen kannst, was Du kaufen willst, und Du wirst von einem Wiener Spitzbuben weder betrogen noch beeselt werden.

Die Zahl der Pferde in der ganzen Welt beläuft sich ungefähr auf 58 Millionen. Da ist aber die Zahl der Pferde in China und Japan nicht mit inbegriffen. Bon den großen Staaten besitzen Oestreich-Ungarn 3,486,000 Pferde (wovon auf Oest-

reich 1,367.000, auf Ungarn 2,179,000 entfallen) Frankreich 3,000,000, Rußland 21,570,000, Deutsch­land 3,352,000, Großbritannien 2,255,000, die Türkei 1,100,000, die Vereinigten Staaten 9,504,000, die argentinische Republik 4,000,000, Canada 2,624,000, Uruguay 1,600,000.

In einer Weinstube der Rosenthalerstraße zu Berlin findet sich unter Glas und Rahmen folgende curiose Beschreibung eines vor mehr als 50 Jah­ren von einem Dutzend ehrsamer Bürger, anscheinend in sehr heiterer Stimmung, genossenen Frühstücks. Das Gedenkblatt lautet:

Am 3. August 1820.

Auf die Gesundheit ihres Königs tranken hier Zwölf Bürger sechsmal zwölf Bouteillen aus,

Und gingen dann Nachmittag um halb vier In folgender Beschaffenheit nach Haus:

Herr Glasermeister R. hatte zu tief ins Glas geguckt, Herr Spediteur M. hatte schief geladen,

Herr Instrumentenmacher P. sah den Himmel für eine Baßgeige an,

Schwertfegermeister I. hatte einen Stich erhalten,

Herr Gewehrfabrikant I. jedoch einen Schuß, Müllermeister F. hatte zu viel auf Korn genommen, Herr Cravattenhändler N. hatte etwas zu viel hinter die Halsbinde gegossen,

Bei dem Maurermeister Z. war's im Oberstübchen nicht richtig,

Schustermeister M. hatte einen gehörigen Stiefel ge­trunken,

Fischer B. hatte einen tüchtigen Zug gethan,

Friseur P. hatte sich einen ungeheuren Haarbeutel angeschnallt,

Fuhrherrn F. war was in die Krone gekommen.

Schlagender Beweis.Du, Seppl, weißt Du was der Vorsteher neulich in der Gemeindeversammlung g'sagt hat: Wir Zwei wären die streitsüchtigsten und rauf­lustigsten Burschen im ganzen Dorfe! Heut' Abend, beim Nachhausegehen vom Wirthshaus, Pasten wir ihm auf und hauen ihn so lang' durch, bis er einfleht, wie unrecht er uns gethan bat."

Der Ehestand ist genau betrachtet: Ein allgemeiner Prolog zu allen Trauerspielen des Lebens.

*z* Die Liebe ist ein Dieb, der die Herzen stiehlt, dafür kommt er in der Ehe in das Correktionshaus.

Nagold.

Liegenschafts-Verkauf.

AuS der Gantmasse des

Johann Georg Keppler, Taglöhners hier,

kommt die vorhandene Liegenschaft am Dienstag den 17. September 1878, Vormittags 11 Uhr, auf dem hiesigen Rathhaus im ersten öf­fentlichen Aufstreich zum Verkauf, und besteht die­selbe in:

Gebäud e:

Die abgetheilte Hälfte an Nro. 137.

1 » 20 m Ein zweistöckiges Wohnhaus mit 2 Wohnungen, Scheuer und Stallung,

4 m Stadtmauer,

57 m Hofraum,

5 m abgetheilter Schweinstall,

3 m ditto,

1 L 89 m an der Schmidgasse neben

Andreas Raafs Kinder und der Maier'schen Scheuer, B.-B.-A. 1360 Garten:

P.-Nro. 48. 23 m Gemüsegarten im Zwinger neben Georg Spät, Taglöhner, und dem Wegle, Anschlag für Gebäude und Garten

1400 «ü

Acker. Zelg 0.:

P.-Nro. 4393. 31 a 29 m Acker hinter Burg neben Johannes Mo- sapp und dem Wald,

Anschlag leer 120 -M wozu Liebhaber eingeladen werden.

Den 22. August 1878.

K. Gerichts-Notariat. _ Ass. Da mb ach.

Oberjettin gen.

2 Balle« 1877ger Hopfen

setzt dem Verkauf aus

Lehre z. Traube.

Amtliche und Privat-Bekanntmachungen.

U,;°" j Mi--»-!,.

Stammholz Verkauf

L

am Montag den 9. September d.J., von Vormittags 11 Uhr an, auf dem Raihhaus in Altenstaig aus den Staatsw.: Buhler 3. Buhlerstich, 15 Dachsbau; Neu bann 8. Mahdwies; Grashardt 4. Hof; Schonzhardt 2. Hohenbrunnen, 3. Kaiserspitz, 6. Teich­brunnen; Eichhalde 1 Lichtenbach. und vom Scheidholz der Warther-, Wald- dorfer- und Spielberger Hut:

1636 Stämme Nadelholz-Lang- und Klotzholz mit 1851 Fm.

Oberjettingen,

Oberamts Herrenberg.

Schafweide - Verpachtung.

Die hiesige Schafweide, wel­che im Vorsom­mer 300 Stück und im Nach­sommer 400 St.

ernährt, wird am

Dienstag den 3. September d. Js-, Morgens 10 Uhr,

auf hiesigem Rathhause auf weitere 3 Jahre verpachtet, wozu Liebhaber, Aus­wärtige mit Vermögens- und Predikats- Zeugnissen versehen, eingeladen sind. Den 27. August 1878.

Gemeinderath: _ Vorstand Renz.

Nagold.

KiMmä-chen-Grsuch.

Ein gesetztes, solides Mädchen, das Liebe zu Kindern hat, findet bei gutem Lohn und guter Behandlung eine Stelle; wo? sagt die

Redaktion.

Nagold.

Fund.

Am letzten Wochenmarkt wurde ein Papierschein gefunden. Ansprüche sind binnen 8 Tagen hier geltend zu machen, nach deren Umfluß weiter verfügt wird. Nagold, den 26. August 1878.

Stadtschultheißenamt.

Engel.

Nagold.

Das

Missionsfest

unseres Bezirks findet Heuer, so Gott will,

Sonntag den 1. September, Nachmittags 1'/, Uhr, statt, wozu alle Misstonsfreunde in Stadt und Land freundlichst eingeladen sind. Den 25. August 1878.

Für den Ausschuß: _ Dekan Kemmler.

Göttelsingen, Oberamts Freudenstadt.

Kalksteiadeifuhr-Akkord.

Am Dienstag den 3. September d. I., Morgens 10 Uhr,

verakkordirt die Gemeinde hier die Bei­fuhr von ca. 300 Roßlasten Kalksteine auf ihren Vicinalweg nach Alienftaig, Kropfsteige genannt, wozu lusttragende Unternehmer auf das hiesige Rathszim­mer eingeladen werden.

Den 28. August 1878.

Schultheißenamt. _ Maulbetsch.

Nagold.

Wahnhofstraße,

empfiehlt sein Lager in Kappen, Hosen­trägern, Bandagen, Cravatten ».Schlipsen.

A l t e n st a i g.

Darlehens-Gesuch.

Für einen BezirkS-Ange- hörigen suche ich gegen Pfand-^M^^. sicherheit ein Anlehen von

1150 Mark,

woran 500 Mark darr gewünscht wer­den, der Rest aber in einigen Raten be­zahlt werden kann.

Die Sicherheit wird geleistet in: Gebäude, taxirt zu 750 Güter, 1550 -L

2300

Den 29. August 1878.

Amtsnotar Den gl er.

Nagold.

Dem in letzter Nummer erschienenen Inserate des Hrn. Kohlenhändlers Graf gegenüber, worin er speziell meinem Na­men und Firma die besondere Ehre er­weist, mit billigeren Concurrenzpreisen entgegenzutreten, ich nur kurz erwidere:

daruach Ware, darnach Geld!

Stückkohle kann geliefert werden zu verschiedenen Preisen, je nach der Grube, aus welcher solche bezogen.

Eine

Saar-Stückkohle

bester Sorte jedoch führt durchschnittlich allerwärts einen gleichen Preis und ist mein Gewinn hiebei ein so bescheidener, daß unter diesem Preise, -lit 1. 98 per 100 Kilo bei Waggons, da ich alle meine Kohlen direkt aus erster Hand beziehe, nicht abgesetzt werden kann. Es bleibt also mein Preis fest; dagegen bürgt für vorzügliche Qualität die Zufriedenheit meiner sämtlichen Abnehmer.

Iie Kohlen- midGoaks-Kandlung

von ^ AL. LTtt».