des Answäniacn, Server Pascha, gab ei» Expose der Lage und erklärte: Wir machten Anstrengungen, Eu ropa für unsere Sache zu interessiren. Diese Anstrengungen waren leider unfruchtbar; wir sind isolirt und Kaden keine Hoffnung auf europäische Allianzen. Wir verkandeln über einen Waffenstillstand, welcher zum Frieren führen soll. Sobald der Waffenstillstand abgeschlossen ist, wird derselbe den Kammern zur Genehmigung mitgetheill werden. Die Kammer erklärte sich befriedigt durch die ministeriellen Auseinandersetzungen, namentlich durch Server Paschas Politik.
Konstantinopel, 9. Jan. Die Minister haben dem Sultan die Bedingungen für den Abschluß des Waffenstillstandes unterbreitet. Die direkten Verhandlungen mit Rußland über den Waffenstillstand, welcher einen rein militärischen Character haben soll, werden von der Pforte auf den Rath Lord Derby's angeknüpst. (Fr. I )
K o n st a n tin o p e l, 9. Jan. Die Journale bestätigen, daß die Pforte einen Waffenstillstand nach- gesuchk, für welchen sie sich im Princip entschieden habe. Der Kriegsminister Reuf Pascha schickt sich an, nach dem russischen Hauptquartier abzureisen, um die diesbezügliche Unterhandlung zu führen. (Fr. I ) Amerika.
Hartgesotten. Am 21. v. Mts. wurde in Canton (Vereinigte Staaten) ei» neunzehnjähriger Mann, Van Dyke aus Ogdensburg, durch den Strang hingerichtet. Er hatte nach einer blos einwöchigen Ehe seine Frau, die nicht älter war als er selbst, erschossen. Seine letzten Nächte brachte er mit dem Absingen von Schelmenliedern, Tanzen und Rauchen zu und sprach gegen den Sheriff den Wunsch aus, um 11 Uhr baumeln zu dürfen, damit er rechtzeitig zum Miltagsessen in der Hölle eintreffe.
Kriegsschauplatz.
Wien, 9. Januar. Die „Presse" meldet aus Sistowa: Mehemev Pascha, Kommandant von Widdin, benachrichtigte die Führer der anrückenden rumänischen und serbischen Korps, daß er die Festung bis auf den letzten Mann verlheidigen und jedenfalls nur einem russischen General übergeben werde. (St. A )
Petersburg, 10. Jan. Aus Lowtscha 9. d. wird amtlich gemeldet: Am 9. d. nahm General Ra- detzky nach hartnäckigem Kampfe die gesammte türkische
Schipka-Armee, bestehend aus 4l Bataillonen, 10 Batterien und einem Cavallerie-Regiment, unter dem Befehl Ressel Pascha's, gefangen. Fürst Mirsky hält Kasanlyk besetzt, General Skobelcff das Dorf Schipka.
Konstantinopel, 9. Jan. Der Kommandant der Division von Novibazar, Haft, Pascha, schlug am Montag nach zweitägiger blutiger Schlacht die Serben und nahm Kurschumlye wieder ein. Die Serben erlitten beträchtliche Verluste.
Schipka, 6. Jan. Der Versuch der Russen, Nachts den Trajanswall zu überschreiten, mißlang. — Achmed Ejub Pascha schlug die Serben und verfolgte sie an die Grenze, zündete zehn Positionen an und zerstörte die Verschanzungen. Die Bürgcrgarde von Kolatschin sprengte eine Jnsurgenlenbaude auseinander.
Die Russen griffen am Freitag Solenik (am weißen Lom) an, wurden jedoch zurückgewiesen. — Am Schipkapasse dauert der Artilleriekampf fort.
Handel und Verkehr rc.
ElIwangen, 7. u. 8. Jan. Dem heutigen Kaltenmark! wurden gegen 800 Pferde zugesührt, worunter ein Viertel durch Händler größtentheils bayrischen und norddeutschen Schlags. Bei Anwesenheit vieler Käufer und Verkäufer war der Handel trotz der hohen Preise ziemlich lebhaft. Für Fohlen wurde 18 -SO, für kräftige Oekonomiepferde 25 40, für einzelne schwerere aber auch 50-00 Karolin per Stück angelegt. Gut angefleischte und fette Ochsen wurden im Rahmen von 40 — 50 und mehr Karolin Pr. Paar gehandelt. Stiere zu 12, 20 — 30 Karolin pr Paar, Kühe und Kalbeln 5—20 Karolin pr. Stück je nach Qualität. Auf der Stadtwaage wurden u. a. abgewogen 1 Paar Ochsen mit 2850 Pfd. und mit 57 si- Karolin bezahlt, 1 Paar mit 2860 Pfd. zu 46 Kar., 1 Paar mit 2980 Pfd. zu 51 Kar, 1 Paar mit 2720 Pfd. zu 51h- Kar., 1 Paar mit 2430 Pfd. zu 41 Kar.
! verkauft. Der wichtigste Faktor unserer Gegend i>t ohne ! Frage die Viehzucht. In dieser Bestehung gehört das Ell- ! wanger Amt zu den bedeutendsten des ganzen Landes. Die ! Ellwanger Märkte sind weit und breit berühmt und wsrden i besucht von Käufern aus den verschiedensten Gegenden, insbesondere aus Baben und der Rheingegend. Es. sind ihrer 12 an der Zahl, darunter 8 große mit einer regelmäßigen Zufuhr von 2000 — 2600 Stück. Speziell als Ochsenmarkt wird der hiesige wohl der größte im Lande sein. Vom heutigen Markt wurden durch die Bahn 53 Wagen voll Vieh verladen. In der Richtung Ulm 1, Stuttgart 18, Heilbronn 20, Mergentheim 12 und Nördlingen 2 Wagen (L>. M.)
Frankfurt, 8. Jan. Die Preise für Schweine sind » seit Wochen im hiesigen Viehhof außerordentlich niedrig (58 ! bis 60 ^ das Pfund): trotzdem lasten sich die Schweinemetz- ! ger noch 80 ^ für das Pfund bezahlen, r Frankfurt, 9. Jan. Der heutige Heu- und Stroh-
Markt war gut befabren. Heu kostete je nach Qualität per Centner 2.50—3.50, Stroh per Centner 2.20—2.50. Butter im Detail 1. Qual, 1.05, 2. Oual. 0.95-1.00. Eier das Hundert 6—8.60. Kartoffeln per 100 Kilogr. ^ 6. Fleischpreise: Ochsenfleisch per Pfund 70-75 -t, Kub- und Rindfleisch 55—60 Kalbfleisch 70 -4, Hammelfleisch 55—63 Schweinefleisch 80
Berlin, 4. Jan. lLeder-Meffe.) Die Messe in Leipzig begann unter den obwaltenden Umständen in sehr gedrückter Stimmung, obgleich Zufuhren in allen Sorten nur mäßig, die aber meist nur aus untergeordneten Gattungen bestanden : indeß zeigte sich seitens der Großhändler durchaus keine Kauflust, und so schleppt sich das Geschäft bis heute hin, ohne daß Vorräthe geräumt wurden; das Einzige, was einigermaßen ging, waren Kipsfahlleder, aber auch nur zu sehr gedrückten Preisen. Braudsohlleder fehlten. Preise zu normiren, ist kaum möglich, da dieselben einerseits so sehr variirten und andererseits für gute reguläre Sorten doch keine Norm abgeben.
Frankfurt, 7. Jan. Der Verkehr am heutigen Fruchtmarkt bot gegenüber seiner seitherigen Physiognomie keinerlei Veränderung: man begnügte sich damit, von heute auf morgen zu kaufen und zu verkaufen, da Niemand der weiteren Zukunft traut. Course bleiben unverändert.
Carlsruhe, 29. Dez. In der heutigen Ziehung der badischen 35 fl.-Loose von 1845 fiel auf folgende Nummern der höchste Gewinn von je 1000 Gulden: Nr. 10384, 29649, 92315, 103842, 178901, 235752, 235800, 256705, 256714, 337688.
Nürnberg, 8. Jan (Hopfen.) Der Umsatz betrug Montags wieder 500 Ballen, welche die nachfolgenden Preise erzielten und den Unterschied der Qualität kennzeichnen: Hallertauer und Auer Gut 80—90 Württemberger 60 bis 80 ^llt, Elsässer, in Partien, 48—70 27 Ballen 48—70 --6,
27 Ballen Posener 76 Aischgründer und Gebirgshopfen 60—70 Marktbopfen 45—58 Spalter Landsiegel, entfernte Lage, 90—115 einige Ballen nächste Umgebung 130-140 -2
— Außerordentliches Glück hat „Meyers Handlexikon" gemacht (Preis 12 -H>) und man muß sofort hinzusetzen: verdientes Glück; denn von ihm gilt: „Billig und gut!" Dieses Buch erscheint jetzt in 2ter Auflage und zwar in 24 Lieferungen L 50 ^>. Die neue Ausgabe wird 41,122 selbstständige Artikel bringen, darunter mehr als 6,000 neue, ebenso Karten und Bildertafeln. Man muß Jedermann rathcn: Greif zu! Die erste Lieferung wird Jedermann gerne zur Einsicht mitgetheilt von der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung.
Stadtgemeinde Nagold.
Merkauf von Lauö- u. Aadel-Stammholz.
Aus den Abtheilungen vorderes u. hinteres Buch kommen in Folge der Abholzung zweier Wegvlanieen am Dienstag den 15. Januar zur Versteigerung:
I. Laubholzstämme:
36 Eichen mit zusammen 25 Fm., verschiedener Stärke und Länge,
7 Rothbuchcn, Birken und Linden mit zusammen 3'/- Fm.
II. Nabelholzstämme:
103 Stück Langholz I., II-, HI- und IV. El. mit zusammen 52 Fm,, 52 Stück Klotzholz I-, II. und III. El.
mit zusammen 40 Fm. Zusammenkunft Vormittags 9'/» Uhr auf dem sogenannten Katzensteig am untern Waldtrauf der Abtheilung Molde.
_Gemeind erath.
Gültlingen
250 Mark
Pflegschaftsgeld sind auszuleihen von _Stiftungspfleger Deuble.
Nagold.
Kranken-Unterstützungs-Gerein.
Sonntag den 13. Januar,
Abends 4 Uhr,
Gesammtvereins-
Versammlung
im Gasthaus zum Engel behufs Entgegennahme des Berichts über den Kassenbestand.
Vorstand.
Amtliche und Privat-Bekanntmachrmgen.
Feuewersrebej ungüb^nk für Kutscklmlä Zu GMu.
Zufolge der Minheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Theilnehmern für 1877
tu 80 Procertt
ihrer Prämieneinlageu als Ersparnis) zurückgeben.
Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Tbeilnehmer der Bank, sowie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1877 wird zu Anfang des Monats Mai d. I. erfolgen.
Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit.
den 6 Januar 1878.
Agent der Feuerversicherungsbank. f. D. zu Gotha.
Nagold.
IrAiikr-^llükjßk.
Hiesigen wie auswärtigen Verwandten, Freunden und Bekannten ertheile ich statt besonderer Anzeige hiemit die schmerzliche Kunde, daß mein iheurer Gatte
Bierürauer hiev
Mittwoch Abend halb 5 Uhr nach mehrwöchentlichem Leiden im Alter von nur 46 Jahren sanft verschieden ist. Um stille Theilnahme bittet Den 11. Januar 1877.
Namens der Hinterbliebenen die tiefgebeugte Gattin: Marie Sautter, geb. Schuster. Beerdigung Samstag Nachmittag 1 Uhr.
Nagold.
M. k V.-V.
Zur Leichenbegleilung des Ehrenmitglieds Jakob Sautter, Bierbrauers, werden die verehrt. Mitglieder freundlichst eingeladen.
Sammlung beim Trauerhaus.
Der Vorstand
_ A. Acker.
Vörbach
bei Pfalzgrasenweiler.
Lehrlings-Grjuch.
Ein junger, ordentlicher Bursche, welcher die Müllerei zu erlernen wünscht, findet eine Lehrstelle bei _ Carl Reichert, Müller.
Für 1 ^ in Briefmarken versendet
franco I»e»I»8 Buchhandlung
in Magdeburg:
Im Reich der Liebe und Ehe. Winke für Braut- und Eheleute. Von IVr.
( 8 . 54935 .)
Nagold.
Ungefähr 40—-50 Ctr.
Gspar-, ewiges Klee- u. Wieftnheu
hat zu verkaufen
Ulrich Klink.
I s e i s h a u s e n. Nächsten Montag den 14. Januar
MchMupW
bei
Lindenwirth Raus er.