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Amtsblatt für den Oberamtsbezirk Nagold.

Nro. 15.

Erscheint wöchentlich 3m-tt und kostet halbjährlich ^ hier lohne Trägerlohn) 1 ttL 60 für den Be­zirk 2 <^L, außerhalb des Bezirks 2 ttL 26 4.

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Amtliches.

Nagold.

An die Ortsvorsteher.

In Gemäßheit Erlasses K. Ministeriums des Innern vom 19. Dezember v. I. (Amtsblatt S. 350) erhalten die Ortsvorsteher in den nächsten Tagen sür jede Hebamme ein Exemplar der neuen Dienst-An­weisung zur Einhändigung an solche.

.Hiebei ist den Hebammen z» eröffnen, daß sie sich mit den Bestimmungen dieser Dienstanweisung und der derselben angehänglc» Belehrung über die Kinder­pflege genau bekannt zu machen und hienach zu handeln haben, sowie daß diejenigen, welche sich hiegegen ver­fehlen würden, Bestrafung nach Art. 32, Ziff. 5, des Polizcistrafgesetzes vom 27. Dezember 1874 ru e>- warten hätlen, auch daß sie schuldig seien, die Dienst­anweisung sorgfältig anfzubemahren, und im Falle ihnen solche abhanden kommt, sich dieselbe ans eigene Kosten neu anzuschaffen.

Den 5. Februar 1877.

K. Obcramt. K. Oberamtsphysicat.

»tner. Lohß

TageS-Neuigkeiten.

< Nagold. Am Lichtmcßfeierlag hielt der hiesige Gewerbeverein eine Plenarversammlung, bei welcher u. A. wie alljährlich ein anssührlicher Biricht über die Thäligkeil des Vereins im verflossenen Jahre durch den Schriftführer Herr Schulmeister Gauß ge­geben wurde. Aus jenem entnehmen wir die erfreuliche Thalsache, daß der Verein unter der energischen Leitung des Vorstandes, Herrn Fabrikanten Sannwald, in stetem Wachsthum begriffen ist, und eine bedeutende Thäligkeit zur Förderung der Industrie entwickelt. Die Zahl der Mitglieder ist seil vorigem Jahr von 61 auf 70 gestiegen, wovon 17 zum Lesekreis gehören. Auswärtige Mitglieder sind es 7, wovon 5 von Nohr- dorf und 2 von Ebhausen. Der Ausschuß hielt im verflossenen Jahre 15 Sitzungen neben 6 Plenarver­sammlungen. Vorträge wurden gehalten 7, und zwar: 1) Von dem Vorstande Herrn Sannwald -r. über die Erneuerung der Zoll- und Handelsverträge mit Eng­land, Frankreich, Belgien rc, b. Referat über den Vortrag des Notar Kratzer, bctr. die Zoll- und Han­delsverträge. 2) Von Hrn. Postmeister Aichele s. über Vermehrung der Mittelschulen im Gelehrtenwesen und Errichtung einer solche» in Nagold, b. über Gaskrast- maschinen. 3) Von Rechtsanwalt Bohnenberger s. über Lokalisirung der Rechtsanwälte, b. Referat über den Vortrag des Rechtsanwalt Oßwald, betr. Revision der Zoll- und Handelsverträge. 4) Von Herrn Pflci- derer über die Wanderversammlung in Heidenheim. Zn den eben angeführten Gegenständen kommen noch manche Besprechungen örtlicher, sowie staatlicher Ver- i hältnisse, insoweit sie in das Interesse der Gewerbe- - vereine eingreifen, insbesondere wurde auch durch den ' Gewerbeverein der Impuls zur Aufstellung eines Can- didaten für den VII. Wahlkreis in Person des Herrn Julius Stälin von Calw gegeben, davon ausgehend, daß derselbe sich für die Einführung von Schutzzöllen ausspreche, wodurch namentlich unsre Wollindustrie wesentlich gefördert werde. Die Halst der gehaltenen Versammlungen und Vorträge und die behandelten Gegenstände dürften zur Genüge zeigen, daß sich der Eewerbeverein redlich bemühte, in seinem Theile dahin zu wirken, daß die uns drückenden Nolhstände beseitigt werden und wir wieder einer glücklicheren Zukunft eiitgcgensehen dürfen. Nach dem Jahresbericht über die Thäligkeit des Vereins und dem Cassenbericht wurde der Jahresbericht für die Handels- und Gewerbekam- mer, welcher über den Gang und das Blühen der Klein­gewerbe im letzten Jahr nichts Befriedigendes enthalten konnte, verlesen, und schließlich durch Herrn Kaufmann Pfleiderer ein Auszug ans der Zusammenstellung der Gutachten deutscher Handelskammern, Corporationen

und Vereine über Erneurung der Handelsverträge, insbesondre hinsichtlich der Wollindustrie gegeben, in welchem u. A. manches zur Beherzigung sür unsre Fabrikanten uugedeutet wurde. Wünschen wir dem Vereine ferneres Gedeihen, insbesondere aber dem Be­streben, unsre gegenwärtig ungünsttgen Gcschäftsverhäll- nisse durch eigene Kraft und Zusaininenwiiken bald zu btssern, glücklichen Erfolg!

Tie Preßprozesse, schreibt die Ltuttg. N. Bürgerzig., scheinen im Jahre 1877 vesondetS gut gedeihen zu wollen. Kaum sind die Verhandlungen gegen dieSüddeutsche Volks Zeitung" und dieSiutt- garler Neue Bürger Zeitung" zu Ende gebracht, so tauchen schon wieder neue am Horizonte aus, und zwar dieses Mal gegen denBeobachter" (der freilich an derartige Vergnügen bereits gewöhnt i>i). Der eine betrifft eine Leleidigunsktage des Herr» Verwaltungs- aktuars Wurst in Nagold und richtet sich gegen den dermaiigenVerantwortlichen" Herrn Zs. von Hasen kamp, der andere ist eine Beleidigungsklage des Herrn Oderamtsrichters Schilling und i>l gegen den früher» Verantwortlichen" Herrn E. Binder gerichtet; der erstere ist bereits vor die hiesige Strafkammer verwiesen, der letztere noch nicht.

In Tübingen wurde die Leichenfeier der zwei bei dem vorletzten Brande verunglückten Fenerwehrmän- ner in wahrhaft erhebender Weise und unter allgemeiner Betheiligung aller Klassen der Bevölkerung begangen.

Göppingen, 30. Jan. Heute wurde im be­nachbarten Jebenhausen ein Mann begraben, der im In- und Anstand, namentlich unter der ländlichen Bevölkerung bekannt war; cs ist Ließ ein Schäser Frosch, gewöhnlich derHeininger Schäfer" genannt. Schon seit geraumer Zeit Halle er sich in Jebenhausen niedergelassen und betrieb dort Schäferei und Wirth schaft. Der beste Theil seines Umiriebes war aber wohl seine Praxis als Naturarzt und Wunderdoktor. Seine äußere Erscheinung glich derjenigen eines be­häbigen Missionars; ihr entsprechend war auch keine milde Ausdruckeweise; er verflocht gern christliche und biblische Redensarten mit seinem Gespräche: so erweckte seine Persönlichkeit meist Vertrauen. Mit seinem Hinscheiden ist der Stand der unberufenen Heilkünstler noch nicht ausgestorben in unserem Bezirke- ^ Karlsruhe, 3. Fedr. Die neueste Nummer des badischenAltkettholischen Boten" enthält eine Ent­gegnung aus die Excommanications Bulle des Bstchoss Hcfele gegen den vormaligen Dom-Prävenbar Bauer, in welcher ausgesührl wird, daß die Behauptung Hc- fele's, Bauer habe seine Stelle eigenmächtig und heim­lich verlassen, unwahr sei, da der Bischof genau von dem Schritte Bauer's unterrichtet gewesen. Viele würltembergische Geistliche, heißt es weiter, wollten mit ihrer Entscheidung nur bis zum Tode des gegen wärligen Papstes warten. Wenn sie übrigens glaubten, daß der zukünftige Papst SyUabus und Unsehlvartejt zurücknehwe, so könnten sie eben so schlimm angehen, wie ihr Bischof, welcher der Meinung sei, ein zukünf­tiges Concil werde dieses thun.

Nürnberg, 3. Febr. Großes Aussehen erregt die Verhaftung des hiesigen Bangnicrs Kabdcbo, wet cher sich hauptsächlich mit dem Verkauf von Ratcubriefen befaßte. (Fr. I )

Berlin, 2. Febr. Ei» päpstliches Breve ver­bietet allen katholischen Geistlichen die Uebernahme von Staatsämtcrn ohne bischöfliche Erlaubnis (Fr I.)

Berlin, 3. Februar. Es wird eine Vorlage über eine Anleihe von 30 Millionen Mark für die Sicherung der Nogat-Niederung, sowie anderweitige Bauten beabsichtigt. Freiherr v. Weriher wird hier erwartet, um Bericht über die Conferenz zu erstatte». Jgnatieff geht nach Wien. (Fr. I)

Berlin, 3. Febr. Weder eine demnächtiige Dreikaiserzusammenkunft in Warschau, noch die Fon setzung der Conserenzcn wird hier sür wahrscheinlich

gehalten. Friedens- und Kriegsgerüchie halten sich die Waage. (Fr. I)

Der so eben mündig gewordene älteste Sohn des deutschen Kronprinzen wird von setzt an de» Namen Prinz Wilhcl m und als Kaiser, so Gott will, den Namen Wilhelm ll. führen.

Wir haben manchmal geglaubt, man lege hohen Orts in Berti» auf einzelne nnsrenndliche Artikel fran­zösischer Zeitungen über Denischtand zu viel Werth und lasse sich durch sie nnnöthig in Harnisch bringen. Man muß aber neuerdings der amtlichenProviuzial- Corrcspondcnz" in Berlin Reckt geben, daß in diesen französischen Hetzereien »nd Wühlereien ein System sei und daß man sie nicht übersehen kann. Die ,,Re- vüe des denx Mondes" in PaiiS, ein hervorragendes, überwiegend wissenschaftliches Blatt, bespiicht in ihrem neueste» Hefte die Flotte zweiten Ranges in der Ost- niid Nordsee, warnt Schweden und Dänemark vor den Erobcrungsgelüttcn Deutschlands und fordert beide aus, sich sowohl zur Abwehr drohender Gefahren zu rüsten, als auch sich dabei auf verwandte Interessen (d H. ans Frankreich) zu stützen. Das heißt aller­dings, die Völker gegen Deutschland aufhetzen Die Prov. Eorr." hat volles Recht zu sagen: Es wieder­holt sich eben in den französischen Zeitungen das fri­vole Spiel, Denschland zu schmähen und herauszusor- dern mit dem stillen Vorbehalt, bei der naturgemäßen Zurückweisung von deutscher Scite hinterher über Dro­hung und Vergewaltigung zu klagen."

Zweiundsiebzig Arbeiter in den Bonig'schen Fa­briken in Berlin feiern in diesem Jahr ihr 25jähriges ArbeiterjnbNänm. Sic erhalten von ihrem Arbeitgeber jeder 75 Mark und eine gute silberne Uhr zum Geschenk.

Der Reichskanzler hat dem Bundesrath einen Gesetzentwurf vorgelegt, wonach das Reichsgericht seinen Sitz in Berli n haben soll. Am meisten wird dadurch Lachsen betroffen, welches dos Reichsoberhandelsge­richt m Leipzig verliert und dafür keinen Ersatz erhält. Im Königreich Sachse» wird daher der vom Reichskanzler dem Bundesrath oorgelegte Gesetzentwurf vielleicht einige Aufregung Hervorrufen; indessen würde cs doch eine Anomalie sein, die zentralen Reichsbehördcn nicht in die Hauptstadt des Reiches zu legen.

Die Einberufung des Reichstags ist jetzt für den 22. d. M. in Aussicht genommen. Ob man an diesem Termine definitiv festhalten wird, läßt sich augenblick­lich nicht sagen.

Nach der Lebensstellung gehören dem neuen Reichstage an 109 Ritterguts- und Gutsbesitzer <da- runter einige päbsiliche Kämmerer), 28 Rechtsanwälte und Advokaten, 26 Rentiers (darunter mehrere Geh. Rälhe und ein Gcnerallieutenant a. D.). 16 Redakteure, Schriftsteller und Literalen, 13 Uuiversitätsprofcssorcn, 1 Privatdozent, 18 katholische Pfarrer, Domherrn, Erzpriester rc. (ein evangelischer Geistlicher ist nicht gewählt), ll Kaufleute, je 9 Appellräthe und Fabri­kanten, je 8 Ober- und Bürgermeister und Landräthe, 6 KreiSgerichtsrälhe, 5 Obertribunalräthe, 2 aktive Minister (Falk und Friedenthal), 5 Minister a. D. (v Bonin, Windlhorst, v. Bernulh, v. Varnbüler und v. Biegeleben), 2 Botschafter (Stolberg und Hohen­lohe), 4 Stadträthe und Landgerichtsräthe, je 3 Acrzie, Assessoren, Stadlgerichtsräihe, Amtsrälhe, je 2 Oeko- nomieräthe, Buchhändler, Direktoren von Irrenanstalten, Kammerherren, Landesdirektoren, Oekonomen, Holz- Händler, Hütteubesitzer, Oberamtsrichter, Bergräthe, Bankdirektoren, Bierbrauer, Finanzräthe, Kreisgerichts- direktoreu und Handelskammcrpräsidcntcn, je 3 Be- zirksgerichtsräthe und Oberpräsidenten (Jagow, Graf Arnim und v. Ende), je 1 Landschaftsdireklor, Feld­marschall, Polizeipräsident, Präsident der Hauptver- waltting der Staatsschulden, Krcisdeputirter, Bezirks- amtmann, Cigarrenarbeiter, Generaladvokat, Oberlehrer, Landeshauptmann, Oberstjägermeister, Oberstkämmerer, Rheder, Senator, Stadtsyndiktts, Landrath, Präsident