eintretender Dunkelheit abgebrochen werden. In Montenegro herrscht große Erbitterung über den Bruch der Waffenruhe durch die Türken. Nitita erklärte dem englischen Konsul, daß er jetzt den Kampf bis aufs Aeußerste führen müsse.
Konstantino pel, 9. Okt. Die Mächte haben unter Vortritt Englands die Vorstellungen bei der Pforte behufs Erzielung eines förmlichen Waffenstillstands erneuert.
Konstantinopel, 10. Okt. Die hiesige „Agence Havas" meldet: Die Pforte wird, vertrauend auf die Absichten der Mächte, wahrscheinlich den von allen Mächten übereinstimmend verlangten einmonatlichen Waffenstillstand bewilligen.
Allerlei.
— (Ein Taschenspieler) hatte einst sein Publikum in nicht geringes Staunen versetzt durch ein Stück, welches darin bestand, daß er die Köpfe zweier lebendigen Tauben verwechselte und die weihe Taube mit dem Kopse der schwarzen, die schwarze mit dem Kopfe der weißen zum Vorschein brachte. Nach der Vorstellung wandte sich ei» Bauer vertraulich an ihn. ob er das nicht auch mit seiner, des Bauern anwesenden Frau und Schwägerin ebenso machen könne, er wolle sicb's gern etwas tosten lasten.
— Gegen den Bandwurm wird empfohlen: 50 Gramm enthülste Kürbiskerne (womöglich des syrischen Kürbis) werden mit 5 Gramm Wasser zum feinen Brei zerstoßen, dann allmäh- lig 200 Gramm Wasser zugemischt und 50 Gramm Pomeranzen- schalensyrup hinzugcsügl. Man nimmt diese Portion auf zweimal des Morgens, und einige Stunden darauf zwei bis drei Eßlöffel voll Ricinusöl. Das Mittel ist völlig gefahrlos.
— (Schwarze Rosen) zu ziehen, soll Hrn. C. G. Er- nest in Slockton, Kalifornien, nach vielfachen Versuchen gelungen sein. Erncst habe einen Ableger einer dunkelrothcn Rose aus eine Eiche okulirt und der Tannin enthaltende Saft der Eiche, welcher der Rose zur Nahrung gedient, der Blüte eine tintenschwarze Farbe verliehen. Leider sei es bis jetzt noch nicht gelungen, diese schwarze Rose zu vervielfältigen, da alle in Gartenerde verpflanzten Ableger nach kurzer Zeit verdorrt seien. Eine andere Neuheit sind grüne Rosen. Solch seltsames Gebilde sahen wir diesen Sommer in H>». W.'s Garten bei Lichtenthal in Baden. Wir empfehlen den Besuch dieses Gartens zur Zeit der Rosenblüthc; sie ist prachtvoll und sucht ihres Gleichen. Zuvorkommend zeigt der freundliche Besitzer seine Reichthümer.
— Schlagfertige Antwort. Zu Lund in Schweden gab es einen Professor Schrevelins, der bei den Studenten, seiner Strenge im Examen halber, sehr verhaßt war. Er wußte dies und that sich sogar etwas daraus zugute. Bei einer Prüfung richtete er an eine» Kandidaten, von dem er wußte, daß derselbe einen ganz besonderen Groll gegen ihn hegte, die Frage: „Sa
gen Sie mir, Herr Candidat, welche strafrechtliche Folgen es für Sie haben müßte, wenn Sie sich beikommen ließen, einen Menschen zu dinge», um mir das Fell z» gerben?" Der Kandidat besann sich nicht lange und antwortete: „Die Folgen für mich lassen sich nicht genau bemessen, aber für Sie würde die Folge jedenfalls die sein, daß Sir dabei weit glimpflicher durchkämen, als wenn ich Sie selber durchgeprügelt hätte!"
Originelle Reklame. Folgende Annonce eines Arztes stand kürzlich in einer amerikanischen Zeitung: Geehrtes Publikum! Husten Sie sich jetzt, da es noch Zeit ist, so viel und so lange aus, wie Sie wollen. Habe» Sie meine Katarrhpillen erst zweimal geschluckt, dann können Sie sich noch so sehr quälen : Sie bringen auch nicht den kleinsten Husten mehr zuwege!
— Das in mehreren Blättern zur Vertreibung von Ratten bezeichnete Mittel: die Hundszunge, habe ich angewandt und zwar mit bestem Erfolge. Ich kaufte die Pflanze der Hundszunge, die fast überall an Gräben wächst. Am besten ist es, sie mit der Wurzel auSzuziehen und Blätter, Stengel und Wurzel zerschnitten auszulegen. Nach Verlauf von 24 Stunden waren in meinen Stallungen alle Ratten verschwunden.
— In Richisau in der Schweiz steht ein alter schöner Ahornbaum, aus dessen gewaltigen Aesten 30 Fuß hoch über dem Boden eine Rothtanne herausgewachsen ist, die bereits 6 Fuß mißt. Hingewehter Tannensamen vermochte im dichten Moose auf der Rinde des Astes zu keimen und allem Wetter zu widerstehen.
— (Ein Vorschlag zur Güte.) Als Benjamin Franklin noch ein kleiner Junge war, fand er es sehr langweilig und mit seinem großen Appetite nicht vereinbar, daß sein Vater stets vor dem Essen weitläufige Tischgebete verrichtete und die Speisen segnete. Eines Tages, als er dabei war, wie man die Borräthe für den Winter einsalzte, sagte er zu seinem Vater: Ich dächte, Vater, es wäre am ratbsamsten. Du segnetest jetzt, wo Alles beisammen ist, die ganzen Speisen ein- für allemal, dann sparen wir später die Zeit beim Mittagessen.
— Bei den diesjährigen Manövern zeigte der Polizeidiener eines kleinen Ones im Odenwald die Ankunft der Einquartirung wie folgt durch die «schelle an: „Morje gibt's zwaa Companie Einquartierung: Naturalverpsiegung werd net geliewert, awer doch genumme. Wer Kucke zum Caffee gibt, werd ach net verklagt- Das Resultat dieser originellen Kundgebung war. wie wir hören, für die Soldaten ein sehr erfreuliches gewesen: es soll Alles in Hülle und Fülle vorhanden gewesen sein.
— (Neue Krank e n su p pe.) Doctor zur Bauersfrau: Dein Mann ist ja beute viel schlechter was hast Du ihm denn zu essen gegeben? — Bäuerin: Nichts als die Hühnersuppe, die der Herr Doctor angeordnet haben! — Doctor: Ja, wie hast Du denn die Hühnersuppe gemacht? — Bäuerin: Wie man halt für die jungen Henneln a Hühnersuppe macht. Zwei Händ voll Heublumen, a Bißt Haber, und dann an Löffel Mehl Hab ich auch noch dazu gethan: — g'schmeckt hat's ihm freilich nicht: aber 's sollt ja Hühnelsuppe sein!
AmlUcbe und Prival-Bekannrmacpungen.
Nagold.
All Wfious-AusIW
versammelt sich am
Montag de» 16. Okt. d. I., Nachmittags 2 Uhr, auf dem hiesigen Rathhause.
Den 10. Oktbr. 1876
K. Dekanatamt. _ Freihofer.
Enzklösterle.
Pserbe-Verkauf.
In Folge Aufgabe meines Postfuhrwerks verkaufe ich am Dienstag den 17. d. M.,
Morgens 10 Uhr,
6 Pferde, zu jedem Zug tauglich. _ C. Schraft, z. Waldhorn.
Nagold.
Einen noch gut erhaltenen deutschen
Kasteil-Men
nebst Aussatz hat zu verkaufen _Stadtpfleger Lutz, Wittwe.
Danksagung.
Der Kriegerverein Egenhausen spricht hiemit sämtlichen Krieger- und Militär- Vereinen, dem Gemeinderath und allen Festgästen für die Theilnahme an seiner Fahnenweihe am 8. Oktbr. den innigsten Dank aus.
_ Der Vorstand.
Nagold.
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