sich auf ein Knie niederlassend,ich werde Alles aufbieten, den Gefangenen zu befreien,"

Es ist gut," lächelte die Prinzessin, ihm huldvoll die Hand zum Kusse reichend.

Noch waren keine zwei Monate vergangen, als Armgard. auf gehcimnißvollem Wege ein Schreiben von Ndrian's Hand erhielt, worin er ihr seine Freiheit und seinen Aufenthalt in Aachen anzeigte mit der Bitte, ihm treu zu bleiben bis in den Tod.

Du wirst von mir hören, Geliebte I" so schlost er,und wenn Gott mir die Gesundheit, welche die Kerkerqualen mir ge­raubt, wieder zurückgiebt, wenn ich mir einen Heerb im deutschen Vateklande gegründet habe, dann, meine traitte Armgard. wirst Du nach den Worten der Schrift Bater und Mutter verlassen, um dem Manne Deiner Liebe zu folgen in die neue Heimath."

Armgard netzte das Schreiben mit ihren Thronen und gab es der Mutter.

So wirst Du »och glücklich werden, mein Kindl" sprach diese, wehmülhig lächelnd.

Ich schwur zu Gott, ihm nicht anzugehören, bis der Bater zu uns zurückgekehrt sei," versetzte die Jungfrau feierlich,ich werde diesen heiligen Schwur halten, Mutter!"

Die Gemahlin des Dauphins von Frankreich hielt auch der Mutter ihr Wort, wie sie es der Tochter gehalten.

Es war im Jahre 1687, am 19. Dezbr, als dem Herrn Dominikus Dietrich seine Freiheit angekündigt wurde unter der Bedingung, vorher bei Hofe zu erscheinen, ehe er nach Strah­lung abreise.

Der frühere Ammeister war zwar an Körper gebrochen, doch am Geiste noch ungebeugt.

Es fiel dem geraden Manne, der sich keiner Schuld bewußt war, nicht ein, noch einmal den Weg nach Paris zu machen.

Darüber ergrimmte der mächtige König und schickte den Greis auf's Neue nach Besoul in's Exil.

Endlich am 30 April 1690, als man in Paris wohl ein- sehen mochte, daß sie diesen deutschen Fels nicht wankend machen konnten, und körperliche Gebrechen sein baldiges Ende voraus­sehen ließen, erhielt er abermals die Erlaubniß, zu seiner trau­ernden Familie zurüLzukehren, doch mit dem grausamen Vorbehalt, den das böse Gewisse» seiner Peiniger erfunden zu haben schien, sein Haus niemals zu verlassen und mit Niemand, als mit seinen Verwandten zu reden.

So kehrte der Greis den» nach neunjähriger Trennung in die verrathene Vaterstadt zurück, krank und elend, ein Schatten von ehedem.

Wir unterlassen es, die Freude seiner Familie zu schildern, die den geliebten Vater endlich i» ihrer Mitte wiedersah; er kehrte mit dem Triumph des Siegers heim, der alle Angriffe des Feindes wie ein Held zurückgeschlagen und den Kampfplatz behauptet hatte.

Bei den Bürger» galt Herr Dominikus nun Alles, und mochte der stolze Prätor sich auch in seinem Amte brüsten, er konnte doch nicht die Schmach damit verdecken und die Verachtung seiner Mitbürger, während die Bürgerkrone des Ammeisters noch heute in der Geschichte Straßburgs hell leuchtet.

Um die Kirche besuchen zu können, ließ er sich in einer

Sänfte, welche er sein Haus nannte, Liters in die St. Nikolaus­kirche tragen und vor den Altar hinstellen, um in derselben die Predigt anzuhören.

Das verdroß den Prätor, der längst die Vornehmsten der Stadt auf seiner Seite hatte und durch sie alle seine Schritte und Tritte beobachten ließ.

Die Ehre, welche Herr Dominikus bei den Bürgern genoß, und die einer Art Anbetung glich, ließ ihn nicht schlafen. Um den Haß gegen die eigene Person nicht zu vermehren, mußten jene Vornehmen den Greis wegen Uebertretung des Verbots aber­mals bei Hofe verklagen, und auf eine neue Verweisung antragen.

König Ludwig ging indessen nicht darauf ein. Er mochte die Straßburger doch wohl nicht gar zu sehr erzürnen, zumal ohnehin das Ende des Greises nicht mehr fern schien.

Im Jahre 1692 erhielt er die Erlaubniß auszugehen, auch, wenn es seine Gesundheit erfordere, außerhalb der Stadt; nur sollte er sich der Regierungsgeschäfte nicht mehr annehmen und das Rathhaus nicht betreten.

Armgard hatte Wort gehalten; erst nach des Vaters Heim­kehr wurde sie Adrian's Gattin, und war auch die eigentliche Jugendzeit für Beide dahin, so sproßte und blühte doch noch in ihren Herzen der schönste Liebesfrühling.

Er erhielt die Erlaubniß, sich in seiner Vaterstadt nieder- zulaffen, und galt für den berühmtesten Baumeister zu seiner Zeit.

Katharina blieb unvermählt; in ihrer und der Gattin Armen schloß Hr. Dominikus Dietrich am 9. März 1694 seine Augen zum ewigen Schlaf, um jenseits den Frieden und die Freiheit zu finden, welche französische Gewaltthätigkeit ihm hienieden so sehr verkümmert hatten.

Er wurde 74 Jahre 11 Tage alt und auf der St. Urbans» Aue in die Gruft versenkt.

Straßburg zählt neben dem Meisterwerk der deutschen Bau­kunst , dem Münster unseres Erwin, noch manches Denkmal französischer Arbeit, so das Denkmal des Marschalls von Sachsen, der als ehrvergessener Deutscher die französischen Heere gegen sein Vaterland anführte.

Möge das wieder deutsch gewordene Straßburg das Denk­mal dieses Marschalls nach Paris senden und dafür dem unver» geßliche» Patrioten Dominikus Dietrich ein solches ihn und die Vaterstadt ehrendes Erinnerungszeichen setzen.

Thierschutz. Um Pferde und Ochsen gegen die große Plage der Bremsen zu schützen, bringe ich auf dem Rücken, am Bauch und Hals Tücher von alten Kunstdüngersäcken an, die ich mit Erdöl befeuch­te , Kops und Hinbandseil wasche ich mit demBremsenöl" von C Sauttermeister in Rottweil, und meine Thiere sind völlig gegen die bekannte große Qual geschützt. Vor der Anwendung von Erdöl auf der Haut der Thiere möchte ich dagegen warnen.

Bern eck, den 27. Juni 1876. Gültlingen.

Newyrk, 29. Juli. (Per transatlantischen Telegraph) DaS Postdampfichiff des Nor. Lloyd Mosel, Capt. H. L. F. Neynaber, welches am 15. Juli von Bremen und am 18. Juli von Southampton abgegangen war, ist heute 5 Uhr Morgens wohlbehalten hier ange­kommen.

Forst amt A l t e n st a i g, Revier E n z k l ö st e r l e.

Brennholz-Verkauf

L

am Montag den 7. August d. I., von Vormittags 9'/, Uhr an,

in Enzklösterle aus den

Amtliche und Privat-Bekanntmachnn

Oberthalheim u. Unterthalheim

mit deren Waldbesitz mit Wirkung vom t- Juli d. I. an dem Revier Horb zu- getheilt worden sind.

Sulz, den 27. Juli 1876.

K. Forstamt. Asfalg.

gen.

im Waldhorn Staatswaldungen Wanne, Dietersberg und Langehardt:

5 Rm. eichene Scheiter, 7 Prügel, 1 Anbruch, 3 Rm. buchene Scheiter, 1 An­bruch, 55 Rm. birkene Scheiter, 32 dto. Prügel, 27 dto. Anbruch, 262 Rm. Na­delholzprügel, 163 Anbruch und 28. Rm. Fichtenrinde.

Altenstaig, 30. Juli 1876.

K. Forstamt.

_ Herdegen.

Forst amt Sulz.

Bekanntmachung, betreffend veränderte Revier-Eintheilung.

Nachdem in Folge höchster Entschließung §Hr. Königl. Majestät die neue Revier- iMatheilung genehmigt und das neugebildete MWer Horb dem Revierförster Probst in Ädelmannsfelden übertragen worden, 0Nch derselbe nun auf seinen Amtssitz auf- tzeMen ist, wird hiemit bekannt gemacht, daß die Gemeinden

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