»Heiligung am Kriege ist absolut grundlos, da zwischen Griechen­land und Serbien weder Beziehungen noch Vereinbarungen be­stehen. Die griechische Regierung will nicht ihrer friedlichen Po­litik in irgend welcher Richtung entsagen.

Wien, 5. Juli. Aus Mitrooiz wird gemeldet, daß die katholischen Einwohner Bosniens mit den Türken gegen die Ser­ben kämpfen. Ende Juli treffen die Monarchen von Deutsch­land und Oesterreich in Salzburg zusammen. (Fr. I.)

Pest, 4. Juli. DasAmtsblatt" veröffentlicht einen energischen Erlaß des Ministers des Innern an die Behörden, welche unter strengster persönlicher Verantwortung angewiesen werden, jede Art von Umtrieben gegen den mit Oestreich im Frieden lebenden türkischen Staat entschiedenst hinlanzuhatlei! und nach den Gesetzen zu bestrafen.

Eine Hauptfrage, nachdem der Krieg zwischen Serbien und der Türkei entbrannt ist, wird die Neutralität der Donau bilden. Die Türken wünschen natürlich ihre» gewaltigen Grenzstrom als Operationsbasis für einen Schiffsangnsf gegen die Serbische» Ufer und gegen die Serbische Hauptstadt selbst zu benutzen. Umgekehrt thut Serbien Alles, um die Neutralität des Stromes, der, von feindlichen Flotten beherrscht, dem Lande in der That die schrecklichsten Gefahren bringen könnte, so bald als möglich durch die Europäischen Mächte sicher stellen zu lasse». Würde dies nicht geschehen, so drohen die Serben mit der Legung von Torpedos in den Strom, was in der That die Schifffahrt für lange Zeit gänzlich lahm legen würde und somit auch für andere Nationen als die Türkei und Serbien, namentlich für Oestreich, von großer Bedeutung sein würde. Zwei Mächte sollen sich denn auch schon für die Neutralität der Donau erklärt haben, der Telegraph berichtet nur nicht, welche; so lange dies nicht fest steht, dürste man auch an der ganzen Nachricht einer so schnellen Entscheidung zweifeln. Jedenfalls dürfte aber auch diese Eventualität bei den Dreikanzler-Conferenzen besprochen wor­den sein. (D. Z )

In Belgrad erschien eine gauze Reihe von amtlichen Ver­kündigungen, als da siud: die Verhängung des Kriegszustandes, die Reducirung der Gehalte, das Standrecht mit öffentlichen Ver­handlungen und achtundvierzigstündigem Appellationsrecht, sowie das Verbot von Zusammenrottungen. Der Besuch der großen Promenade wurde verboten. Des Abends 10 Uhr müssen alle Lokale gesperrt werden.

Belgrad, 5. Juli. Amtlich wird gemeldet: Von einem Angriffe der Serben auf Nisch, wovon türkische Bulletins melden, ist hier nichts bekannt. Der einzige Angriff der Serben in dieser Richtung war auf Babina Glawa gerichtet und ist vollständig gelungen, indem das ganze verschanzte türkische Lager mit seinem

ganzen Inhalte in die Hände der Serben fiel. Als eine weitere Folge dieses Sieges ist die Wegnahme von Ak-Palanka anzusehen. Bei Zaicar griffen die Türken am Montag den Obersten Le- schjaniu an, überschritten den Timok bei Veliki-Jzwor, um Zaicar anzugreifen, wurden aber vollständig zurückgeworfen. Gestern erneuerten die Türken den Angriff bei Veliki-Jzwor, das sie mit Projektilen anzündeten, und bei dem Dorfe Vrazogonei. Der heutige Kampf dauerte den ganzen Tag. Diesmal scheiterten alle Anstrengungen der Türken, über den Timok zu gelangen, während im Lause des Gefechts die Serben bei Bazisnje auf türkisches Gebiet eindrangen. Die serbische Artillerie zeigte sich der tür­kischen überlegen und brachte dem Feinde schwere Verluste bei. In Bosnien bemächtigte sich General Alimpics der befestigten Stellungen des Feindes vor Beljina und nahm den Türken Ge­fangene, Fahnen, Gewehre, Pferde und viel Schlachtvieh ab. Die Türken zogen sich nach Beljina zurück, welches in Brand gerieth und von den Serben zernirt wird. (Sch. M.)

Cettinje, 5. Juli. Der Fürst von Montenegro hat den Beseht gegeben, Medun zu beschießen und zu stürmen; Medun ist ein bedeutender befestigter Punkt auf einem Hügel unweit Podgoritza.

Paris, 4. Juli. Das Uebungsgeschwader hat heute den Hafen von Toulon verlassen und ist in der Richtung nach Tu­nis abgesegelt.

Die französische Regierung hat die Anwerbung von frei­willigen Mannschaften, sowie die Geldzeichnungen zu Gunsten Serbiens verboten.

St. Petersburg, 5. Juli. Man telegraphirt derA. Z": Konsulaiderichte melden: Der griechische Patriarch in Je­rusalem wurde während einer Prozession vom türkischen Pöbel insultirt und sein Ornat zerrissen. Die griechische Grabeskirche wurde aus Furcht vor Plünderung durch die Muselmänner auch für christliche Plünderung gänzlich abgeschloffen.

Brüssel, 6. Juli. Der deutsche Kronprinz trifft morgen Nachmittag zum Besuch der Ausstellung in Brüssel ein. (Fr. I)

Washington, 5. Juli. Der deutsche Gesandte über­reichte dem Präsidenten Grant gestern ein Handschreiben des Kaisers Wilhelm, worin derselbe den Präsidenten zur Jubelfeier der Union beglückwünschte und der Hoffnung auf fortwährendes Wachsen der Wohlfahrt der Union und der Freundschaft zwischen der ameri­kanischen und der deutschen Nation Ausdruck gab. Präsident Grant nahm das Handschreiben mit den betreffenden Ausdrücken des Dankes entgegen und fügte hinzu, die Wünsche des Kaisers wür­den von der Nation hoch ausgenommen werden und im ganzen Lande den lautesten Wiederhall finden.

Amtliche und Privat-Bekanntmachunge».

BrennIM-Verkauf.

Am Mittwoch den 12. Juli, Vormittags 8 Uhr, auf dem Rathhause hier, aus den Stadt Walddistrikten Lehmberg, Winterhalde, Killberg, Härle und Kehrhalde:

7 Rm. eichene Scheiter und Prügel, 1 buchene Prügel,

1 aspene Prügel,

425 Nadelholzprügel,

3 Fichtenrinde,

6 Weißtanuenrinde,

10 taunen Stockholz,

270 Stück eichene,

230 gemischte Laubholz- und

11980 Nadelholzwellen.

Am Donnerstag den 13. Juli, Vormittags 8 Uhr,

auf dem Rathhause hier, aus den Stadt- walddistrikien Horn, Sulzeröschle, Bad­wald, Galgenberg, Aendresle, Bühlkopf und Zicgelberg:

687 Rm. Nadelholzscheiter und Prügel, 6 Fichtenrinde und

8220 Stück Nadelholzwellen.

Den 3. Juli 1876.

Gemeinderath.

Nothfelden.

Jagd-Verpachtung.

Am Montag den 10. Juli,

1 Uhr,>k

wird die hiesige Gemcindcjagd auf 3 Jahre verpachtet.

Gemeinderath.

Revier Altenstaig.

Hol)-Verkaus.

Am Montag den 10. d. M.. Mittags 3 Uhr, werden bei der Böstnger Sägmühle 3 zu Brückenbäumen taugliche Stämme verkauft.

K. Revieramt.

Revier Altenstaig.

Gras-Verkaus.

Am Montag den 10. d. M., Morgens 9 Uhr,

wird bei der Monhardter Stube der Er­trag der neu angetansten Wiesen des P Löwenwirths Seeg er von Berneck an Heu- und OehmdgraS versteigert.

K. Revieramt.

Forst amt Wildderg.

Stammhost-Vtrkaus

am Mittwoch den 12. Juli,

Vormittags 9 Uhr, auf dem Rathhaus in Calw:

1) vom Revier Schönbronn: Scheidholz ans den Distrikten Mädich, Schmelzklingc und Buhler: 1417 Stück Nadelholztangholz mit 1488,19 Fm., 486 Stück dto. Sägholz mit 391,76 Fm.;

2) vom Revier Stammheim: Scheidholz aus den Distrikten Gaisburg, Wasserbaum, Beckenegart, Weiler und Stammhcimer Mark: 5 Eichen mit 3,57Fm., 567St. Nadelh -Langholz mit 388,67 Fm., 198 Stück dto. Sägholz mit 125,52 Fm.

W a l d d o r f,

Oberamts Nagold.

Holz-Verkauf.

Aus dem hiesigen Gemeindewald wer­den am Montag den 10. d. M-,

Mittags 1 Uhr,

21 Stück Sägklötze und 15 Stämme Langholz, meist IV. El., an den Meistbietenden verkauft, wozu die Liebhaber hiemit eingeladen werden.

Der größere Theil der Sägklötze besteht aus Forchen und eignen sich vorzugsweise für Glaser.

Schultheiß Gänßle.

Emmingen.

Wirthschasts- u. Güterver­pachtung, Fahrnißauktion.

Mittwoch den 12. Juli und die folgenden Tage, je von Morgens 8 Uhr an, kommen aus der Ver- senschastsmasse der -j- Ehr. Weitbrecht, mmwirths Wittwe, auf ein oder drei chre zur Verpachtung:

Die Wirtschaft mit eingerichteter annttveinbrennerei und die erforderlichen irthschaftsgeräthschaften;

121 Ar 41 m Gärten, Aecker und Wiesen;

>ann zum Verkauf: 1 Paar hsen, und 1 Kuh, 63 Liter

74er und 254 Liter 1875er^ __^

ein, 229 Liter Obstmost, ^

0 Liter Branntwein; einige Scheffes