Kniebisausblick nebstHFoisthtzvng Hefler und detaillirter schildern, als es mir diesmal ^ög^ch ^ar. " '
Der 'Ammeister von Strastburg.
(Fortsetzung.)
, «Ihr seid ein Thor, Günzer," sprach Obrecht kalt, „wozu meine Rache Herausforderin die ich trotz Eurer Verdienste nur zu leicht befriedigen könnte. — Laßt uns Friede schließen, ich meine es gut mit Kgch."
,^Davon Habe sich Beeise."
„Nun, das meine ich auch. Ihr würdet um keinen Preis Euer» ehrlichen Stadtschreiber, mit einem Prätor vertauschen —"
„Gszviß nicht," fiel Günzer ironisch ein.
„Die Reise des Ammeisters nach Paris wird aller Wahrscheinlichkeit nach etwas lange währen, so lange, daß man sich g;zMvgen sehen wir-, seine Aemter anderweitig zu besetzen."
„Lila» wird ihsi also umbringen," bemerkte Günzer finster.
„Dewqhre, Se. Majestät der König Ludwig hat ein so absoflherliches Wohlgefallen an dem Ammeister von Straßburg Munden, daß er denselben wahrscheinlich für immer bei sich behalten wirh."
„Obrecht, das ist Euer Werkt" rief der Stadijchreiber aufgexegi.
„Glaubt Ihr jetzt an die Macht meines Hasses?" versetzte -ex Prätor . spöttisch, „beim Himmel! das Blut meines Vaters hat dieses Herz in Stein umgewandelt und erst dann, wenn das ganze Haus dieses Äpuneisters zertrümmert ist, wenn der stolze Patrizier M Elend schmachtet, erst dann wird meine Rache sich befriedigt fühlen I"
GünM zuckte leicht zusammen, ihn grauste vor diesem fürchterlichen Hasse.
Obrecht schien es zu bemerken, ein triumphirendes Lächeln glitt Hber sein Gesicht-
'„Ich will Euch einen Beweis meines Vertrauens geben, Günzer I" fuhr er ruhig fort, „die schöne Katharina Dietrich —"
„Ach, wo habt Ihr die Unglückliche?" fuhr der Sladtschrei- ber erregt empor, „warum führt Ihr sie nicht als Gattin heim?"
Qbrecht lachte spöttisch.
„Ass meine Gattin ?" erwiderte er langsam, „was fällt Euch ein, Günzer! das hieße die ganze Familie ehren —"
„Herr Domiyikus würde schwerlich so henken —"
„Mag sein, ich demülhige ihn tiefer mit einem anderep Plane, der sxiner Verwirklichung entgegenreift."
„Darf ich diesen Plan wissen ?" fragte Günzer leise.
„Warum nicht? — Was meint Ihr dazu, wenn die Tochter des Protestantischen Ammeisters eine Nonne würde?"
„Unmöglich!" rief der Stadtschreiber erbleichend.
„Pah, in Frankreich ist nichts unmöglich," lachte Obrecht mit einem verächtlichen Achselzucken —, „die schöne Katharina flilymt hen Schleier, verlaßt Euch darauf!"
„Hm, mir kälin's gleichgültig sein," versetzte Ganzer scheinbar ruhig, „ich gönne es ihr sowohl wie dem Vater, die mich Peihe hurtergangen. Wo habt Ihr sie den verborgen?"
„Das zst mein Geheimniß, Freund Günzer!"
„Natürlich, mir liegt auch just nicht viel daran, dasselbe zu erfahren."
,Är habt die schöne Katharina doch geliebt und liebt sie, vielleicht noch?" fragte Obrecht lauernd.
Günzer schwieg.
„Wenn Euch wirklich etwas daran liegen sollte, ihren jetzigen Ausenthaltsort zu erfahren," fuhr der Prätor nach einer Weile langsam fort, „so könnte ich Euch das Mittel dazu nennen."
" „Nun?"
„Ich habe gegründete Ursache, zu glauben, daß Adrian Dortzach bfi jenem nächtlichen Ueberfall verwundet worden ist; er begleitete die beiden Frauen und ist trotz aller geheim?n?Nach- sörschungen nicht wieder zum Vorschein gekommen. Mir liegt viel daran," sein Versteck zu kennen; nur in des Ammeisters Hause fann er ein solches gesunden haben. Da nun dieser sobald nicht iv.leoe^ hxinikehren wird, so wäre es Euch am Ende ein Leichtes, fernen, Aufenthalt auszukundschastenz Frauen plaudern gern, be- sonoexs in der, Angst' ihres Herzens."
„Ihr vergebt, daß man im Hause des Ammeisters mir-, mißfraut," versetzte Günzer unwirsch.
„Z^enn auch," fuhr Obrecht eifrig fort, „Fxau Brigijta Dietrich ist zwar ein ebenso kluge als stolze,Frau, bei'ihr würde der Plan gewiß scheitern, die kleine Armgard ist indeß noch ützmer ksndisch genug, ein Geheimniß auszuplaudern, wenn man's daraus änlegt, ihr Vertrauen zu gewinnen, und dazu seid Ihr just der rechte Mann, Günzer! Habt Ihr doch de» weisen Am meisfir himer's Licht führen können."
„Ich zahlte schließlich nur mit gleicher.Münze," erwiderte Jener düster, „Dominikus Dietrich erschien mir. früher als das verkörperte Bsld deutscher Ehre und Redlichkeit, — wie hätte ich mir daran denken mögen, ihn jemals hintergehen zu können. Daß ich es dennoch gethan, war die Folge seiner eigenen Unredlichkeit gegen mich, — warum sagte er mir nicht gerade und ehrlich, wie es doch sonst seine Art gewesen, daß er Katharina für
jeiHn'Hornach bestimmt? - Ich glstzhe. schwerlich, mein Herr Pchchr, daß Ihr mich alshann mit Frankreichs Gelde gefangen hättet."
Ein unmerkliches Lächeln überflog des Letzteren Antlitz- er schien dem goldenen Versucher doch wohl die größere Macht zuzuerkennen.
„Lassen wir das, Freund," sagte er ruhig, „geschehene Dinge sind nicht zu ändern, uiid ein Thör nur macht sich ein Gewissen daraus. Wir haben Beide aus Haß gehandelt, das ist richtig, doch sondern wir unsere persönlichen Gründe einmal von dem Geschehenen ab, so dürfen wir trotz alledem der Welt gegenüber ruhig-sein, da nur einige prioilegirte Klassen, als der Rath mit seiner Sippschaft, darunter leiden, die Stadt Straßburg selber aber dabei gewonnen hat, einem Reiche nicht mehr anzugehören, das ihr keinen Schutz konnte angedeihen lasse». Wir haben also im Gegentheii etwas Gutes vollbracht, mein lieber Stadtschreiber! — uno eben deshalb darauf Bedacht zu nehmen, die eigentlichen Feinde der Stadt, welche jetzt auch die unsrigcn sind, unschädlich zu machen. Den regierenden Ammeister haben wir nicht mehr zu fürchten, seine Söhne sind ehrliche Bürger und Hausväter, sie schaden uns nicht. Doch dieser Adrian Dörnach ist ein gefährlicher Mensch; jahrelanges Umherschweifen in der Welt hat ihm so viele Lift und Klugheit, einen solchen Scharfblick gegeben, daß er mehr nach als der alte Ammeister zu fürchten ist. Was uns daher sehr zu stalle» kommt, ist der Umstand, daß er von Paris aus wegen Mißhandlung eines vornehmen Herrn, der sogar mit dem Minister verwandt ist, verfolgt wird; wir würden durch diesen Fang somit zwei Fliegen treffen. Vergesset es nicht, Günzer ! daß Dörnach die Katharina befreien und heirathen könnte uns Allen zum Trotz, da sie mich am Ende jetzt ein wenig hassen dürfte."
Der Stadtschreiber starrte einige Augenblicke vor sich hin, dann nickte er dem Prätor zu und sagte: „Ich will's versuchen, wenn er in Straßburg's Mauern sich befiudel, soll er uns nicht entrinnen."
Mit kurzem Gruß verließ er das Zimmer.
Obrecht aber rieb sich die Hände und lachte über den einfältigen Stadtschreiber, den Liebe und Haß zu seinem gefügigen Werkzeuge gemacht hatten.
* *
Langsam schritt der Stadtschreiber Günzer nach Hause. Die Gedanken wogten durch sein Gehirn wie ein vom Sturm empörtes Meer, — der Unglückliche war seit jener vercälher-ischen That wie ausgewechselt, seine Ruhe vollständig dahin.
Wie sehr Obrecht auch den Verrath zu beschönigen und in's Gegentheii umzuwandeln versucht hatte» die schwarze That blieb doch, was sie war, und kein Geld, keine Sophisterei konnte ihr ein besseres Mäntelchen umhängen.
Wenn Ulrich Obrechb den Verrath so zu sagen vom Vater schon geerbt und mit Haß und Rache seit acht Jahren groß ger zogen hatte, wenn seine Mitbürger und selbst die unbestechliche Geschichte nur eine Art von Milderungsgrund darin gefunden, welcher die verrätherische Handlung weniger unnatürlich erscheinen ließ, so mußte dieselbe umsomehr bei dem Stadtschreiber Günzer auffallen, der die allgemeinste Achtung und das unbedingteste Vertrauen, ja selbst die Liebe des regierenden Ammeisters in reichem Masse genossen.
Günzer galt für sehr sparsam , man hielt ihn für einen vermögenden Mann, er stammte aus einer Patriziersamilie und besaß den ganzen Slotz dieser bevorzugten Kaste.
Sein schqrfer Verstand, seine reichen Kenntnisse hatten ihn > dem Ammeister unentbehrlich gemacht, und wohl durfte der Stadtschreiber sich mit dem stolzen Gedanken tragen, der Eidam des regierenden Hauptes der Stadt zu werden, zumal Herr Dominikus Dietrich ihn so oft belobte.und seine Verdienste hervorgeho- , den hatte, mit dem bedeutsamen Hinzufügen, daß seine Vorfahren schon im Rathe der Stadt gesessen und der Enkel ihrer in allen Stücken würdig sei.
Und nun war er, der so stolze Hoffnungen gehegt, zum Verräther herabgesunken, ohne etwas Anderes damit errungen zu haben, als einen Sack voll Geld.
Rascher wurden bei diesem Gedanken die Schritte des un-4 glücklichen Mannes; es schien, als säßen die Furien ihm bereits atzf den, Fersen und hetzt?» ihn hohnlachend, durch die Straße» der Vaterstadt. (Fortsetzung folgt.)
A l l e r lei.
— Ersolg durch G yps e» des Stallmiste s. S Humerwadel hat seit 8—9 Jahren seinen Stallmist mit Gyps vermischt, wodurch sich-die Fruchtbarkeit bedeutend erhöhte. Seine Früchte sind üppiger und vollkommener seitdem, sein Getreide ist stets das schönste und schwerste der Umgegend, seine Futterfelder geben, am meisten aus und seine Hackfrüchte sind schöner. Sein Korn bestockt sich so sehr, daß er es,bis dahin gebracht hat, daß der Ertrag das 40- und üOfache des. Samens ausmacht. Alle Diejenigen, welche diesem Beispiele gefolgt sind, bestätigen auch .ihrerseits, daß von da an ihre Kornerträge bedeutender und an Qualität besser seien.