dessen Ende statt eines Bundes der abgebrochene Hals einer Rum» flasche zierte. Außerdem sind die originellen Hauptstücke ihrer Sonntags Toilette zwei an dem geflochtenen Gürtel befestigte, mit rothem Ocker gefärbte Fächer aus Palmzweigen, von denen der eine vorn abwärts als „Feigenblatt" fungirt, der andere hinten abwärts gerichtet, den Rücken bedeckt. Außerhalb des Dorfes stehen drei größere Versammluugshütten, und eine hat den beson- deren Zweck , zum Verspeisen der gebratenen Herren Feinde zu dienen? Können sie die Feindesleiche nicht ganz fortschaffen, so begnügen sie sich mit einigen zum Rösten geeigneten Gliedern. In das Dorf selbst kommt kein Menscheufleisch, auch dürfen weder Frauen noch Kinder an der Mahlzeit theilnehmen. Die Krieger verzehren die gebratenen Feinde allein in aller Stille, und nach der Mahlzeit werden alle dabei benützten Gekäste zerbrochen. Auch verzehrt man weder Kranke, noch eines natürlichen Todes Gestorbene — kurz die Anthropophagie erscheint hier gewissermaßen als eine religiöse Handlung, als eine Art von Menschenopfer. Es werden dafür übrigens verschiedene Gründe angegeben. Manche wilde Stämme hegen den Aberglauben, daß ein verzehrter Feind nicht nur körperlich, sondern auch geistig vernichtet sei, und seinen
Mörder nicht als Gespenst schrecken könne. Viele wähnen, daß mit der Nahrung auch die Eigenschaften des Gegessenen in den Körper übergehen. Ein Kannibalenstamm, „Wadoe" , aber hat (nach Burton) dir Menschenfresserei erst kürzlich eingeführt, zu dem Zwecke, die Feinde zu schrecken, denn zu sterben sei jeder Barbar bereit, allein der Gedanke, verspeist zu werden, sei ihm unerträglich und mache ihn muthlos.
— Wahrung des Briefgeheimnisses. Gegen das Oeffnen von Briefen, welche mit Gummi zugeklebt sind, wie es jetzt fast allgemein der Fall ist, wird in England neuestens ein sehr einfaches Mittel angewende!. Da män nämlich die gummir- ten Stellen nur anzufeuchten braucht, um den Brief zu öffnen, und diesen dann leicht wieder schließen kann, schreibt man neuesttns die Adresse auf die mit dem Klebstoff geschlossene Rückseite, aber erst wenn der Verschluß des Brieses vollständig trocken ist. Dieß geht um so leichter, als das zu den Couverten im Geschäftsverkehr verwendete Papier jetzt meistens sehr dünn ist. Wird dann der Versuch gemacht, den Brief durch Anfeuchten zu öffnen, so zerfließt die Tinte der Adresse und der Versuch verräth sich sofort von selbst. Neugierige ziehen es dann vor, das Briefgeheimniß zu 'achten.
Nagold-Horber-Bahn,
isenbahnbauamt Horb.
Amtliche and Privat-Bekanntmachttngen.
Am Mittwoch den 14. Juni, von '/»II Uhr an, werden auf dem Bahnhofe
_ in Hochdorf ein vollständiger
Bremsapparat mit 2 Drahtsailen, vieles Wagnergeschirr undSchmidehandwerkszeug, sojvie einiges Wagnerholz im öffentlichen Ausstreich verkauft, wozu Liebhaber einladet
Marbach, den 7. Juni 1876.
K. Eisenbahnbauamt Horb.
Krauß
Nagold—Korber-Bahn.
Bekanntmachung.
Die auf die 5 Nutzungsjahre 1876/80 vorgcnommene »j, Verpachtung des Futter-Er- ^ . trags der Bahnböschungen auf der Strecke Nagold—Hochdorf und Eutingen—Horb hat die höhere Genehmigung erhalten, wovon die Pächter hiemit in Kenntniß gesetzt werden.
Calw, den 8. Juni 1876.
K. Belriebtzbauamt.
_ F u ch s.
R o h r d o r f.
Jagd Verpachtung.
Am Montag den -j- 12. Juni d. I.,
_M Mittags 1 Uhr,
wird die hiesige Jagd auf weitere 3 Jahre verpachtet.
Schultheißenamt.
K i l l i n g e r.
. Altenstaig Stadt.
rniß-NerkM.
In der Ganzsache des
Christian Friedr. Bock, Schreiners dahier,
__ Hwird zufolge ober-
amtsgerichilichen Auftrags am nächsten Dienstag den 13. d. Mts., von Morgens 8 Uhr an, in der Wohnung des rc. Bock eine Fahr- nißauktion durch alle Rubriken gegen baare Bezahlung abgehalten, wozu Kaufsliebhaber eingeladen werden.
Den 8. Juni 1876.
K. Amts-Notariat.
D engl er.
Ehningen,
Oberamts Böblingen.
Stangkn-Verkaus.
Im hiesigen Gemeindewald Eschbach kommen am
ML»
890 Stück eichene Stangen zu Bau- und Wagnerholz von verschiedener Qualität und Länge zum Verkauf.
Vor der Abfuhr baare Bezahlung.
Die Zusammenkunft Morgens 8 Uhr im Ort.
Den 6. Juni 1876.
Schultheiß Bengel.
A l 1 e n st a i g.
MWonssest
Sonntag den 18. Juni, Nachmittags 2 Uhr, wozu herzlich eingeladen wird.
B e r n e ck.
Knechl-Gesuch.
Bis Jakobi wird ein tüchtiger geheira- thcter Knecht mit guten Zeugnissen auf hiesiges Hofgur gesucht, der mit seiner Frau sich jeglichem landwirthschaftlichen Geschäft zu unterziehen hätte. Lohn für Beide: 700 Mark baares Geld, gute Familieuwohnung in besonderem Haus, 8 Meter Brennholz, täglich 2 Liter Milch, Kartoffeln und Garten Land.
Nagold.
Eine neue, »och nicht gebrauchte
Circular-Elaflir-
Nähmaschink,
für Sattler und Schuhmacher, wird besonderen Verhältnissen wegen um fl. 90 gleich 154 Mark verkauft ; von wem? sagt die
Redaktion.
Nagold.
Schneider-Gesuch.
Zwei Arbeiter finden dauernde Beschäftigung, auch wird ein
angenommen bei Ehr. Wagner, Kleiderhändler. Nagold.
Thorwart Buhler verkauft 3'/, Viertel Acker am Regenthal, unterhalb der Bahn, mit Gerste angeblümt, und ver- miechet 1 Brtl. Wiese beim hohen Steg auf den ganzen Sommer.
Liebhaber wollen sich anihn selbst wenden.
8
V
Nagold.
HachMs-Eiilladung.
Zur Feier unserer ehelichen Verbindung erlauben wir uns, Verwandte, Freunde und Bekannte auf
Donner st ag den 15. Juni in das Gasthaus zum Anker hier frenndtichsr einzuladen.
Johann Graf, Restaurateur in Tübingen,
Sohn des Dav. Graf, Restaurateurs u. Holzhändlers hier, und seine Braut:
Marie Kern,
Tochter des Gutsbesitzers I. G. Kern in Hinterweiler, OA. Tübingen.
V
I
Dienstag den 13, Juni d. I.,
Leöensverilcherunas- L ßrsparmß-Mank in Stuttgart.
Versicherungsstand pr. Ende Mai 29,009 Policen mit c/A 106,821,061» Neuer Zugang im Jahre 1876 1364 Anträge mit . . „ 7,157,000.
Dwidende-Vertheilung vom 1. Juli 1876—30. Juni 1877 „ 770,611.
gleich 38 Procent der Prämie.
Abzüglich dieser Dividend« vermindert sich die tarifmäßige Prämie für eine Versicherung von 1000 Mark auf Lebenszeit
im Alter von 20 25 30 35^ 40 45 50 55 Jahren
auf 12," 13." 15,» 17." 19," 24," 30,'» 38," Mark. Anträge, welche im Monat Juni noch zur Annahme gelangen, haben Antheil an dem in diesem Jahre sich ergebenden Ueberschusie.
Die Agenten : Nagold: »erü
Altenstaig: - Stadtschultheiß Egenhausen: Schulmeister TInKerer»
Freudenstadt: «eorK HVttKnvr.
„ Schulmeister , Herrenberg: Schullcbrer Horb: HVn»
Psalzgrafenweiler: Schulmeister IBletvrlv. Wildberg: W rttiiL