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das bezeickuete Behälmiß, ließ das gefundene Geld in seine Taschen gleilen und Lear dann, wieder in die Rolle des Qnadru- peden zurückscillend, seinen Rückzug an. Jetzt aber ermannte sich der Knabe:das kann der rechte Teuset nicht sein, weil er sich ja Geld machen kann so viel er will und ich muß des Vaters Flinte an ihm versuchen." Rasch das geladene Gewehr von der

Wand reißend, stürzte der mulhige Knabe hinaus, dem wenige

Schritte entfernten Unhold nach und feuerte in kurzer Entfernung die Waffe auf denselben ab. Da ein furchtbarer Schrei und der Teufet wälzte sich in seinem Blute. Herzueilende 'Rachbarn entfernten rasch die trügerische Hülle und fanden einen der näch­sten Nachbarn, welcher, von der Abwesenheit der Eltern der Kinder unterrichtet, diese Maske gewählt hatte, um einen Ranb- zug ausznführen, der auf diese Weise freilich für den Thäler ein sehr unerfreuliches Ende nahm.

Ein Leitartikel derAltg. Ztg." beschäftigt sich mit der Frage, ob es im Orient zum Kriege kommen, ob insbeson: ere Serbien zur Action schreiten werde, und gelangt dazu, Ließ zu bejahen ; die Frage werde zwar vielleicht noch einige Zeit schwe­bend bleiben, aber schließlich werde der Friede doch nicht mehr zu halwn sein. Die ganze Kriegs Frage concenirire sich darin, ob Sei bien gehörig gerüstet sei, um einen (durch die Einwirkung der G-oßmüchtelocalisirten") Kampf gegen die Türkei mit Er­folg ausznnehme:!, und ob mit Montenegro auch in mititä- rischer Beziehung ein Einverständnis; erzielt worden sei. Dies vorausgesetzt, wäre der Moment für eine Aetion Serbiens aller­dings günstig: die Türkei sei materiell und moralisch so tief wie niemals gesunken, eine Intervention Oesterreichs sei auch nicht zu befürchten, und auch im schlimmsten Mll, wenn Serbien unterliegen sollte, würden es wohl Rußland und die übrigen Mächte nicht Massen, daß es zu einem türkischen Paschalik gemach! werde. Die Hauptsache ist aber, heißt es am Schluß, daß man in Belgrad die festeste Ueberzeugnng hat, daß Rußland zwar, durch das Drei-Kaiser-Bündniß gebunden, eine Aciion Serbiens nicht gut­heißen kann, daß es aber in jedem Falle, falls Serbien doch die Action beginnen sollte, Wache stehen würde, daß keine Ein­mischung stallfinde, und Serbien die Sache mit dee Türkei selbst ausmache."

In schroffem Gegensätze zu der bei den Bewohnern der großen, Städte Tyrols jetzt vorherrschenden Einsicht, daß die Gestattung der Bildung protestantischer Gemeinden zu Innsbruck und Meran der katholischen Kirche im Lande keinen Eintrag thue, steht noch immer das Benehmen des Landvolkes, hauptsächlich in allen Thülern Süd-Tyrols. So fand dort kürzlich zum Ausdruck der Freuoe über den Auslriti der Mehrheit der Laudtagsadge- ordneteu aus dem Tyroier Provinzial Landtage auf Betreiben der fast allmächtig herrschenden Geistlichkeit in allen Dorsschaftrn um Meran und im Passeyer-Thal die großartigste und schönste Bergbelenchiung statt, die man nur je sehen konnte. Hunderte von großen Feuern flammten auf allen Bergen rings um Meran empor, die meisten Bauernhäuser waren illnminirt und viele durch ihre Lage begünstigte Orte boten einen zauberisch schönen Anblick dar. Riesige Kreuze, von unzähligen Lampen gebildet, erblickte man in der dunklen Nacht, oder die Buchstaben 6. L (Glaubens- Einheit) leuchteten mit feurigen Zügen ins Thal herab. Keine der früheren Bergbeleuchtungen in den deutschen Alpen erreichte an Großartigkeit die jetzige, aber auch keine zeigte so deutlich die noch rin Lande herrschende Dunkelheit. Trotz alledem wird den deutschen Landbewohnern in Snd-Tyrol nachgerühmt, daß sie sich im persönlichen Verkehr mit Fremden, selbst wenn sie wissen, daß sielutherische Ketzer" vor sich haben, auch jetzt noch freundlich, gukmüthig und bescheiden betragen und oft die uneigennützigste Gastfreundschaft üben.

Aus Agram wird gemeldet: Wie verlautet, ist der ganze Bihacser Bezirk, der sich bisher passiv verhielt, unter den Nnjen:Es lebe der Kaiser von Oesterreich!" aufqestanden; auch Mahomedcmer haben sich dem Aujstande angeschlossen. Die Aufständischen baben bei 200 Häuser niedergebrannt.

'Nach einer Pariser Miltheilung sind Schreiben der Königin vonEngland, gegengezeichnet von dem gelammten Ministerium, an alle Souveraine abgegangen, bei denen Vertreter Großbri- tanicns accreditirt sind. In denselben wird offiziell davon Anzeige gemacht, daß die Königin zukünftig mit ihrem Königstitel den einer Kaiserin verbinden werde. Die erhabene Souverainin wird also, wie es darin heißt, fernerhin in ihren Beziehungen mit den fremden Höfen mit dem Titel Kaiserin Königin unterzeichnen.

Der Ammeister von Straßburg.

(Fortsetzung )

Frau Brigitta versprach es und ging.

Vor der Thüre stand ein junger Mann von vielleicht dreißig Jahren; eine hohe, edle Gestalt mit schönem, männlich ernstem Antlitz und klugen, durchdringenden Angen. Ec war wie ei» deutscher Patrizier, einfach vornehm gekleidet und ver­neigte sich beim Anblick der Bürgermeisterin mit feincm Anstande.

Ist der Herr Ammeister DominikuS Dietrich zu sprechen?" fragte der Fremde mit wohlklingender Stimme. ' l

«Ja Herr l" versetzte sie etwas zögernd.

Ihr kennt mich nicht mehr, Frau Brigitta?" fuhr er lächelnd fort,die Vaterstadt ist auch mir fremd geworden, wie ich leider ihr."

Forschend betrachiete ihn Frau Brigitta und schüttelte dann den Kops.

Ob der Bürgermeister seinen Wildfang und Pmhensohn Adrian Dominikus Dörnach auch nicht wieder erkennen sollte nach zehnjähriger Abwesenheit?" setzte der Fremde leise hinzu.

Herr, mein Gou!" lief Frau Brigitta jetzt überlaut, er­staunt die Hände ziisammenjchlagend,Ihr seid Adrian Dörnach, meines Eheherrn liebstes Palhenkind?"

Lull, still, Frau Brigitta! Ihr verderbt mir die Freuds "

Doch da üfsneie der Bürgermeister schon die Thüre, er harte den Namen gehört, wars 'einen forschenden Blick auf das männliche Antlitz des Fremde» unü breitete auch sogleich mit dem

Ausrus:Grüß' Dich Gott, mein Sohn Adrian!" die Arme nach ihm aus.

Adrian Dörnach stürzte an seine Brust und wurde dann von dem erfreuten Bürgermeister in's Zimmer gezogen, während Frau Brigitta sich lächelnd und sichtbar befriedigt über die Da- zwischenkniift des Fremden zu ihrer Tochter begab.

Erst einen Bechee Wein zur frohen Ankunft," sprach Herr Dominikus, den jungen Mann sanft in einen Sessel niederdrnckend, nachher plaudern wir über Vergangenheit und Gegenwart."

Er wollte einer Magd rufen, da trat ihm schon die älteste Tochter mit Wein entgegen. Es war ein reizend schönes Wesen, von ungefähr 20 Jahren, einfach und sittsam in der deutschen Tracht damaliger Zeit, eine acht germanische Erscheinung.

Adrian's Blick weilte mit sichtlichem Wohlgefallen ans der Jungfrau, welche seinen ehrerbietigen Gruß errölhend erwiderte, und dann rasch das Zimmer verlassen wollte.

Ei, Armgard!" sprach der Vater lachend,fürchtest Du Dich vor dem Gespielen Deiner Jugend? Gelt, Dir ist der lustige Adrian danach aus dem Gedächtnis; gekommen, seitdem er die getreue und liebe Vaterstadt ganz vergessen zu haben schien."

Das ist 'Armgard?" rief der junge Mann, erstaun! ans sie zutreteno und ihr die Hand cutgegenstreckend,ei hätte ich doch nimmer in dieser stolzen und doch so deutschen Erscheinung meine kleine übermüthige Gespielin, die mit dem tollen Adrian über Stock und Stein setzte, wiedererkannt."

»Zehn Jahre machen ans dem Kinde eine sittige Jungfrau, ans dem brausenden Jüngling einen verständigen Mann," lächelte Armgard mit Pnrpnrgluih im Antlitz.

So ist's," nickte Adria», die kleine Hand sesihaltend, ivelme sie ihm verschämt zu entziehen suchte,man vergißt den Fing der Zeit und verwundert sich dann, wenn sie uns ein anderes Spiegel­bild zeigt. Doch Gott sei gelobt," setzte er, den Blick ans der Gestalt der Jungfrau heftend, hinzu,daß ich die geliebte Vater­stadt noch so deutsch und einfach wiederfinde, wie ich sie vor zehn Jahren verlassen, daß mölsche-Tücke und wälscher Tand sie noch nicht überwältigt und dem deutschen Vaterlonde entfrem­det haben; daß die Jungfrau noch deutsch sich kleidet und nicht in die unsittliche Tracht wälscher Mode, welche ich leider zu meinem stillen Ingrimm so vielfach in Deutschland gefunden habe."

Ja, Gott sei's geklagt, daß es so gekommen im deutschen Reich," seufzte der Bürgermeister, während Armgard sich jetzt rasch entfernte,bis zur Stunde haben wir die deutsche Kleider­tracht streng aufrecht erhalten und damit die gute alte Sitte! Denn glaub' cs mir, Adrian, sind wir erst in der Kleidung verwäischt, dann sind wir's auch bald mit der Sitte, und mit dem Deutschthum hat's ein Ende."

Er ließ sich düster in seinen Sessel nieder, während Adrian ihm gegenüber Platz nahm.

Nachdem sie auf die glückliche Heimkehr getrunken hatten, erhob der junge Mann den gefüllten Becher auf's Neue und sprach feierlich:Auf die Freiheit und Unabhängigkeit der deutschen Vaterstadt Straßburg!"

Der Bürgermeister leerte hastig den Becher und stützte dann den Kopf.

Ich glaube nicht mehr daran, mein junger Freund."

Erzählt mir, wie es steht, Herr Dominikus!" bat Adrian, meine Geschichte ist kurz: ich ging vor zehn Jahren, als meine Eltern so plötzlich gestorben, zuerst nach Augsburg und Nürn­berg, um mich in der edlen Baukunst zu vervollkommnen, durch­zog Deutschland von einem Ende zum andern, habe alle Hauptstädte Europa's gesehen, sogar die spanische, und kehre jetzt ans Paris zurück in die beimach, wo es doch am schönsten ist in der ganren Welt ft'

,,Nun," fragte Herr Dominikas langsam,was hast denn Du draußen erfahren über Deutschland, das die eigenen Kinder grausam opfert, ohne einen Finger zu ihrer Rettung zu erheben?"

(Fortsetzung folgt.)

New York, 8. Avril. (Pet transatlantischen Telegraph! Das Postdampsschiff des Nordd. Llovd Oder, Capt. C. Leist, welches am 25. März von Bremen nnd am 28- März von Southampton adgegangen war, ist heute 3 Ubr Morgens wohlbehalten hier angekommen.

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