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ein strammer und treuer Soldat, der für seinen Offizier durchs Feuer gegangen wäre. Hauptmann de Ventiny herrschte ihn an: Sind Sie toll? Was machen Sie? Giacomoni blieb im Anschlag liegen: Man will dem Oberstlieutenant zu Leibe, ba muß ich ihn doch schützen! sagte er. Ruhig! erwiderte der Hauptmann. Drei-, viermal wiederholte sich derselbe Auftritt. Inzwischen riefen die Gaffer: Sie kommen durch! Sie kommen nicht durch! Der Lärm wurde immer größer. Rieder mit Guizot! (Minister) es lebe die Reform! Gehen wir weiter! Laßt uns durch! Jlluminirt, illuminirt! Es war wie bas Toben eines brandenden Meeres. Zum letzten Mal fuhr der Bärtige den Oberst­lieutenant an: willst Du uns durchiassen? Nein! Der Mensch ver­suchte von neuem, Courand mit seiner Fackel zu erreichen. Der Offizier zog sich aber hinter die Front seiner Mannschaft zurück, die in drei Gliedern ausmarfchirt war, und kommandirte: Fällt das Gewehr! Da nahm Giacomoni den Bärtigen aufs Korn und gab Feuer. Lautlos stürzte der Mensch zu Boden. Das war der Schuß, von dem man sagte, einer der Tumultuanten habe ein Pistol abgeseuert, - das der verhäng- mßvolle Schuß am Abend des äl. Febr. Mechanisch gaben zwei Kom­pagnien Feuer und 52 Personen stürzten todt oder verwundet nieder. Alles stäubte in wilder Flucht davon, 16 Leichname wurden in Eile zasammengelesen, auf einen Wagen geladen und durch halb Paris ge­fahren unter dem Gebrüll: Verrath! Rache! Der Jubel verwandelte sich in Wuth, die Sturmglocken ertönten, das Pflaster wurde aufgerissen, man plünderte die Waffenläden, baute Barricaden und anderen Tages war Louis Philipp entflohen und die Republik ausgeruten. -(Nach d. Europa Nr. 8.)

(Die Unart, Hunde zu küssen), hat einem Mäd­chen den Tod unter furchtbarer Erscheinung zugezogen. Der traurige Fall wird derBg.-Ztg." in nachstehender Weise mit- getheilt. Fräulein v. M. litt seit langer Zeit an periodischem Unwohlsein, das sich häufig bis zu Anschwellungen des Leibes steigerte. Die von den Aerzten verordnten Medicamente schlugen nicht an, und selbst der mehrjährige Besuch von anerkannt guten Bädern brachte keine Hülfe, im Gegentheil steigerte sich das Uebel bis zur Unerträglichkeit, so daß die behandelnden Aerzte nach gepflogener Confcrenz den Geheimrath Wilm mit zu Rache zogen. Dieser Arzt beobachtete die kranke Dame eine Weile und fragte, nachdem er einige Fragen gestellt hatte, plötzlich:Hat das Fräulein vielleicht einen Hund?" Erstaunt ob dieser merkwürdigen Frage, machten die Angehörigen eine verneinende Geste.Aber gehabt?" forschte der Mediciner weiter.Vor drei Jahren allerdings", lautete die Antwort.Und die Dame hat sich jeden­falls zuweilen von dem Thüre küssen lassen?" examinirte Herr Wilms weiter. Auch bas mußte zugegeben werden, und der Arzt wußte genug. Die schwer kranke Dame hatte, so diagnostirte

er, von dem Hunde Blasenwürmer, d. h. vielfach eingekapselte, unendlich kleine Thierchen auf sich übertragen lassen und dieselben waren, wie diese einzig und allein bei kranken Hunden vorkom- menden Würmer es zu thun pflegen, in die Leber der Kranken übergegangen. Die von dem Geheimrath Wilms demnächst vorgeuommene Operation hat die vollständige Richtigkeit der Diagnose ergeben. Die Leber der Patientin war von unzähligen Würmern bevölkert, welche notorisch von dem Hunde auf sie übergetragen worden sind. Drei Mal hat die Dame die Operation ausgehalten, bei der vierten ist sie verstorben. Wir fügen hier noch eine andere ärztliche Bemerkung hinzu über die in allen Familien so beliebte Kalbsleber. Der Genuß dieses Fleisches erheischt stets die größte Vorsicht und soll dasselbe nur dann ge­kauft werden, wenn es im rohen Zustande ganz gleichfarbig ist. Sehr oft enthält die Leber des Kalbes ebenfalls jene Würmer. Ein einziger hellerer oder dunklerer Fleck reicht hin, um die Kalbsleber verdächtig erscheinen zu lassen.

(Wasserdichte Schirme.) Kanzleirath Fischer in Erfurt hat ein einfaches und wirksames Mittel gefunden, die im Sommer mit Vorliebe benutzten hellfarbigen Alpakaschirme so zu präpariren, daß sie kein Wasser annehmen. 10 bis 15 Gramm Paraffin am einfachsten ein zolllanges Stückchen einer gewöhn­lichen Paraffinkerze schabt man und schüttelt es in einer Flasche mit etwa '/» Pfund Benzin, worin es sich sofort auflöst. Mil dieser Lösung übergieße man rasch den aufgespannten trockenen Schirm von der Spitze anfangend in Spirallinien. Am besten nimmt man das Uebergießen im Freien vor; jedenfalls nicht in der Nähe von Licht oder Feuer, wegen der Brennbarkeit der Benzindämpfe. In wenigen Augenblicken nach dem Aufgießen der Lösung ist der Schirm wieder trocken; der Ueberzug ist in Farbe, Weichheit und Haltbarkeit unverändert, hat aber die an­genehme Eigenschaft erlangt, vom Wasser nicht benetzt zu werden; die Regentropfen rollen in Perlen über den Schirm hinweg, der­selbe wird nicht durch Vollfaugen mit Wasser schwer und kann unmittelbar nach dem Gebrauch zusammengeschlagen werden.

Southampton, 15. März. Das Postdampsschiff des Nordd. Lloyd Hermann, Capt. G. Reichmann, ist heute Mittag hier Wohlde» hatten von Newyork angekommen und hat um 6 Uhr die Reise nach Bremen fortgesetzt. Dasselbe bringt 88 Passagiere.

Amtliche und Privat-Bekanntmachungen.

Nagold. Behufs richtiger Berechnung der Geld-Entschädigung der Schullehrer für ihre nicht in natura bezogenen Frucht- besoldungeu wird nach Konsistorialerlaß vom 16. Okt. 1860 (Amtsblatt Nr. 60 v. 1860) der Preis der nachbenannten Früchte, wie er sich an dem entscheidenden Markttag gestellt hat, hiedurch in Nachstehendem bekannt gemacht:

^ Markttag, Roggen. Dinkel. Haber.

^ ^ und zwar der 1. Markt- Mittel- Mittel- Mittel-

S> cy r a n n e. tag des S. Monats des Gewicht Preis per Ctr. Gewicht . Preis per Ctr- Gewicht ^ Preis Pr. Ctr.

l. Quartals 1876. pr. Schffl- -tL ^ Pr. Schffl. ^ ^ Pr. Schffl., -rt

Nagold.

Altenstaig.

Den 13. März 1876.

März 1876. ^ i ,

2ten 264 9 > 37 151 7 55 180 7 48

Iten 256 9 ! 80 149 7 95 175 7 68

K. gemeinschastliches Oberamt in Schulsachen. Güntner. Göz

Nagold.

Die Lieferung und das Setzen von ca.

60 Apfel- und 60 Birnväumen

zur Nagold-Haiterbacher Straße wird am Samstag den 25. d. M., Nachmittags 2 Uhr,

auf der Kanzlei des Unterzeichneten ver- akkordirt werden.

Den 20. März 1876.

Kassier:

Oberamtspfleger Maulbetsch. Revier Stammheim.

Wegbau-Akkord

Montag den 27. März, Morgens 10 Uhr,

wird auf der Thalmühle die Herstellung weiterer Holzabfuhrwege im Staatswald Gaisburg mit einer Gesammtlänge von 1840 m und einem Voranschlag von 1900 verakkordirt.

Nagold.

Hu Kindern wird ein ordentliches

Mädchen gesucht,

womöglich nicht unter 17 Jahren, und sollte dasselbe etwas nähen können.

Wo? sagt die

Redaktion.

Nagold.

Auf Georg« wird in ein hiesiges Haus eine tüchtige

gesucht.

Näheres bei der

Redaktion.

Nagold.

Einladung.

Um der Feier des hohen Geburtsfefkes Tr. Majestät des deutschen Kaisers

auch von Seiten der hiesigen Stadt einen würdigen Ausdruck zu geben, wird die Einwohnerschaft zu einer Versammlung auf Mittwoch den 22. März,

Abends 7 Uhr,

in den Gasthof zum Hirsch sreundlich ein­geladen.

Der bekannte deutsche Sinn und die hohe Verehrung der Bürgerschaft für den deutschen Kaiser läßt eine allgemeine Be- flaggung der Häuser, sowie auch eine zahlreiche Betheilignng an der Versammlung erwarten.

Vorstand des Militär- und Vetrränen- Vereins.

Direktion des Liederkranzes. Kommando der Feuerwehr.

Nagold.

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Da ich mich entschlossen habe, meine Bäckerei wieder zu betreiben, so mache ich dem verehrlichen Publikum die Anzeige, daß ich am Donnerstag den 23. März dieselbe eröffnen werde und bitte um ge­neigtes Zutrauen.

Gottlob Scheck, Bäcker.

i l d b e r g.

Wegen Abzugs von hier wird am Freitag den 24. März,

Morgens 8 Uhr, eine

Fahrniß-Auklion

;egen baare Bezahlung bei mir abgehalten, vobei zum Verkauf kommt:

1 schönes Piano von Hart,

2 Kästen, 1 Bett,

40 verschiedene Tische, 1

Waschmaschine,

4 Fässer, 2 Krautstanden, 3 Waschzüber, 4 verschiedene Leitern, Stühle, Geschirr und allerlei Hausgeräthe.

G. Bräuning.

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