Nr. 28, ....
l außerhalb des Bezirks 2 M. 15 Psg-
Für den Monat März werden Bestellungen auf den „Gesellschafter" von allen Postämtern und Postboten angenommen.
Nagold.
Zur Feier des Geburtsfestes
Sr. MaMät des Königs
findet am
Montag den 6. März, 9'r Uhr, ein vom Raihhaus aus gehender Zug in die Kirche statt, wozu die Einwohnerschaft eingeladen wird.
Den 1. Mär; 1876.
Lladtschullheißenam:. En g el.
Amtliches.
N a g o ! d.
Steuerlieferung betreffend.
Die Ortsvorsteher derjenigen Gemeinden, welche noch mit der Steuerlieseruug an die Oberamtspflege im Rückstand sind, werden dafür verantwortlich gemach!, daß die Rückstände sofort an die Oberamtspflege abgeliefert werden und ist über das Geschehene bis 10. d. M. Anzeige hieher zu machen.
Den 2. März 1876.
K. Obcramt. Güntner.
Nagold.
Allgemeine Bekanntmachung.
Die Vertilgung des Apfelblüthenstechers (Kaiwurms) betr.
Von Jnsectenkundigen und Pomologen wird übereinstimmend die Befürchtung ausgesprochen, daß, wie im letzten, so auch im künftigen Frühjahr der Ap f e l b l üt h enste ch er in großer Menge auftreten und den Ertrag der Apfelbäume in hohem Grade gefährden werde; denn je größer die Blüthentracht eines Jahres, um so mehr Eier vermögen die Käfer erfolgreich anzudringen, um so größer ist die Gefahr für das folgende Jahr und auch noch weiter hinaus Wenn nun auch dieses schädliche Insekt nicht, wie die Blutlaus, den Baum selbst, sondern zunächst nur den Jahres-Ertrag gefährdet, so ist doch diesem Feind nicht minder volle Aufmerksamkeit zuzuwenden.
In der Ueberzeugung, daß es zunächst nothwendig ist, die ländliche Bevölkerung auf die Gefahr aufmerksam zu machen, sie mit dem Feinde und dessen Lebensweise, sowie mit den geeigneten Mitteln zu dessen Bekämpfung bekannt zu machen, wird den Ortsvorstehern zu Folge höhern Auftrags eine Anzahl gedruckter Belehrungen hierüber zur geeigneten Vertheilnng unter ihren Gemeinde-Angehörigen zugehen.
Zugleich erhalten die Ortsvorsteher die Weisung, ihre Angehörigen energisch auf die Sache hinzuweisen und kräftig auf dieselben einzuwirken, daß sie gegen den so gefährlichen Apfelblütenstecher mit den in der Belehrung angeralhenen Mitteln zu Felde ziehen.
Den 2. März 1876.
K. Oberamt. Güntner.
Nagold.
An die Mitglieder de» landwirthfch. Vereins.
Unter Beziehung auf die oberamtliche Bekanntmachung vom Heutigen, Vertilgung des Apfelblütenstechers betreffend, werden dieselben vermöge höhern Auftrags veranlaßt, da derartige gedruckte Belehrungen insbesondere von der ländlichen Bevölkerung häufig unbeachtet bei Seite gelegt werden, auch ihrer SeitS dahin zu wirken, daß die in der Belehrung angerathenen Mittel zu Vertilgung der Käfer von der obstbautreibenden Bevölkerung auch wirklich in Anwendung gebracht werde, was aber, wenn die aufgewendete Arbeit Heuer noch von Erfolg sein soll, sofort geschehen müßte.
Den 2. März 1876.
Güntner, Vorstand.
Tages-Neuigkeiten.
Stuttgart, 1. März. Ihre Kaiserliche Hoheit die Frau
1876.
mehrmaliger je 6 Pig.
Herzogin Wera von Württemberg, Großfürstin von Rußland, ist heute Abend um st Uhr von Zwillingsprinzessinnen glücklich entbunden worden. Die hohe Wöchnerin und die neugedornen Prinzessinnen befinden Sich, den Umständen entsprechend, wohl. Die Königliche Familie ist durch dieses Ereigr.iß in große Freude versetzt worden. (St.-A.)
Ulm, 1. März. Bei der gestrigen Abgeordnelenwahl haben 2069 Wähler abgesrimmt. Stadtschultheiß Hang in Langenau in gewählt mu IstiO Sr.; RA. Schott in Ulm er- hielr 142st. (Sr.-A.)
«chufsenried, 27. Febr. Die hiesige Bevölkerung befindet sich in großer Aufregung. Oekonom Dangetmaier von hier hat feine Schwiegermutter, mir der er schon lange in Srreit lebte, umgebrachl und ber- uach, um die Tbäterschatt von sich abzulenken, sie aufgehängr. Der Mör- der sitzt dereirs Heuler Schloß und Riegel.
A us Nassau, 28. Fein. Ein Geistlicher im Amts Weil- burg, der ob seiner streng orthodoxen Richtung bei der Gemeinde unliebsam geworden, hat nun schon zu wiederholten Malen den sonntägigen Gottesdienst aussctzen müssen, weil keine Zuhörer erschienen waren. ""
Berlin, 21. Fedr. In den Krupp'schen Etablissements wird gegenwärtig an einem 40- und Le) Centim.-Geschütz, d. h. an einem 1500- und 2000-Pfündcr gearbeitet, um die „Wootwicher Kinder" ein für allemal aus dem Felde (richtiger aus dem Wäger) zu schlagen und das Duell Mischen Geschütz-Durchfchlags-Kraft und Panzer zum Abschluß zu dringen. Diese Ungeheuer sollen bis auf 13 Kilometer reichen.
Berlin, 28. Febr. General-Feldmarschall ».Steinmetz '.st ui Görlitz an Lungenentzündung nicht unbedenklich erkrankt
Berlin, 29. Febr. Der „Reichs-Anz." enthält eine Bekanntmachung , wonach die Einfuhr von Rindvieh aus Holland, Belgien und Luxemburg wegen der dort herrschenden Lungcuseuche verboten wird.
Es hat fünsundsechszig Mitgliedern der jüngst geschlossenen preußischen Generalsynode, darunter mehreren Hospredigern und Generalsuperintendenten geialldn, eine Eingabe an den König von Preußen zu richten, in weicher sie demüthigst bitten, dem Geistlichen die „Zufammsn- sprechung" der Ehen zu gestatten statt einer bloßen Einsegnung. Die Eingabe richtet sich unmittelbar gegen die Verfügungen des prcuß. Oberkirchenraths, welcher bisher unentwegt auf dem klaren und einfachen Boden des Reichsgesetzes stehen geblieben ist. Die KL kämpfen nicht für die Heiligung der Ehe, sondern lediglich für ein priesterliches Vorrecht. Die Ehe im physischen Sinne soll nicht eher beginnen dürfen, dis der Geistliche sein Ja und Amen dazu hergegeben hat. (N. T.)
Sicherer ist sicherer! dachte ein niedliches Dienstmädchen in Berlin, und schaffte sich drei Bräutigams an, einen Schneider, einen Polizisten und einen Soldaten. Mit bewundernswürdiger Klugheit wußte sie für jeden einen Abend bereit zu hatten, sich niemals zu „verschnap- peu", und so stoffen in Ruhe und Annehmlichkeit drei Liebesromane nebeneinander durch ihr keusches Herz dahin. „Doch mit des Geschickes Mächten u. s. w." Eines Abends traien alle Drei in der Küche zusammen. Tableau - Scandal — Gezeter. „Die Madame kommt!" ruft die Küchenvestalin. Jeder der Drei schlüpft durch eine andere Thür. Madame kommt und öffnet das Schneiderkabinet. „Was? ein Mensch hier versteckt? Ich werve^ Polizei kommen kaffen!" - „Drüben, Madame," sagt der höfliche Schneider, „hat Ihre Köchin schon für Polizei gesorgt." Der Polizist tritt vor. „Schrecklich", ruft Madame außer sich, „ich schicke zur Wache!" „Auch für Militär ist gesorgt!" meint der Polizist mit einer Verbeugung. Der Soldat erscheint, Madame fällt in Ohnmacht und die Drei erreichen die Hausthür, ohne selbst die aller- nothwendigsten Abschiebshöstichkeiten erfüllt zu haben.
Hamburg, 27. Febr- Ein Sensalionsprozeß spielt sich seit Donnerstag hier Vor dem Schwurgericht ab, eins Familienlragödie, wie geschaffen zu einem Dumas'schen Roman. Es ist die Verhandlung gegen eine junge Wittwe Anna Thormählen wegen Vergiftung ihres Gatten mit Morphium. Die Angeklagte hat die That eingestanden, wurde aber trotzdem, da die geistige Zurechnungsfähig derselben große Zweifel erregte, freigesprochen.
Paris, 29. Fedr. Don Carlos ist in Begleitung des Grafen Caserra gestern Abend 7 Uhr in Mauleon angckommrn und nach Pau weitergereist. Es verlautei, er werde sich nach England begeben. Er ist von dem Präsekten in Pau bedeutet worden, daß, ihm nicht einmal für ganz kurze Zeit der Aufenthalt in der Nähe der Pyrenäen gestattet werden könne, dagegen dürfe er vorläufig in einer Stadt im Norden von Frankreich seine Residenz nehmen.
Lebenskämpfe.
(Fortsetzung.)
„Ja, das ist Alles recht schön ausgedacht," ließ sich jetzt der unverbesserliche Frieder vernehmen, „aber ich denke, Vater Jean hat doch die Rechnung ohne den Wirth gemacht."
Amtsblatt für den Oberamtsbezirk Nagold.
Erscheint wöchentlich 3mak und kostet halbjährlich hier (ohne Trägerlvbnß 1 M ri'rr r>?n Rerirk ') M.
Samstag den 4. März.
Jttlerattonsgxtzühr fgr die ßspaktige
Zeile aus acwöhnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung 9 Pta., bei