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Nr. 17. .. .....

j auberhalb des Bezirks 2 M. 45 Psg.

Für das laufende Quartal werden Bestellungen auf denGesellschafter" von allen Postämtern und Postboten immer noch angenommen.

^ Nmt li ch e S.

Bekanntmachung, betreffend die Abhaltung eines Unterrichtskurses in der Jucht feinerer Obfffrüchte auf Formen- (Zwerg-) Bäumen.

Die Wahrnehmung, daß die feineren Odstfrüchie aus dem Mark! mehr und mehr an Bedeutung gewinnen und die dieselben erzeugenden Bäume, insbesondere die Formen- (Zwerg-) Bäume, von den gewerbsmäßigen Obstprodnzenten und von Gartenlieb­habern überhaupt gesucht sind, sowie die Ueberzeugung von der Wichtigkeit der Verbreitung richtiger theoretischer und praktischer Kenntnis) in der rationellen Zucht und Pflege dieser Bäume für Gärtner, Baumschuibesttzer und Odstbautreibende überhaupt hat die Centralstelle veranlaßt, neben dem in Hohenheim jährlich stattfindenden Obstbauiehrkiirs auch sür die Abhaltung eines Unlerrichtskurses in der Zucht seinerer Obstsrüchte auf Formen- (Zwerg ) Bäumen entsprechende Einleitung zu treffen. Ein solcher Kursus findet unter der Voraussetzung genügender Betheiligung in diesem Frühjahr in Stuttgart unter der Leitung eines tüchti­gen Pomotogen und Baumschutbesitzers dahier statt. Der Unter­richt wird theils theoretisch, theils praktisch sein, sofern zunächst die allgemeinen Grundsätze über Zucht und Pflege der Bäume mit Rücksicht auf den speziellen Zweck des Kurses erörtert und gleichzeitig die verschiedenen im Frühjahr stattfindenden Veredlungs­arten und Operationen des Baumjchnilts praktisch durchgenommen, sodann diejenigen Operationen, welche während der Wachslhums- periode überhaupt und insbesondere den Sommer über an den betreffenden Obstbäumen vorzunehmen sind, erläutert, vorgezeigt und praktisch durchgesührt werden. Die Dauer des Kurses ist aus vier Wochen berechnet und zwar sollen die Teilnehmer Anfangs April auf 14 Tage und Anfangs Juni auf 14 Tage einberufen werden. Der Unterricht ist unentgeltlich, wogegen die Theilneh- mer füe Kost und Wohnung selbst zu sorgen haben. Um auch Unbemittelten die Theilnahme zu ermöglichen, werden an eine Anzahl auswärtiger Theilnehmer, deren Bedürftigkeit durch gemeinderäthliche Zeugnisse nachgewiesen ist, Staatsbeiträge bis zum Betrag von je 40 verabreicht.

(Weitere Ausnahmsbedingungen s. Staats-Anzeiger Nr. 27 S. 167.)

Staats- und Gemeindebehörden, sowie namentlich die land- wirthschastlichen Vereine, werden ersucht, geeignete Leute auf diese Gelegenheit zur Erweiterung ihrer Kenntnisse im Obstbau be­sonders aufmerksam zu machen.

Stuttgart, den 21. Januar 1876.

K. Centralstelle sür die Landwirtschaft.

Für den Direktor:

Schittenhelm.

Bekanntmachung, betreffend die Abhaltung von Unterrichtskursen in der Obffbaumzucht in Hohen­heim.

Im bevorstehenden Frühjahr werden zwei Unterrichtskurse in der Obstbaumzucht in Hohenheim abgehalten.

Hiebei erhalten die Theilnehmer nicht nur einen gemein­verständlichen theoretischen Unterricht über Obstbau, sondern auch geeignete praktische Unterweisung in der Zucht von Obstbäumen, soferne dieselben in der Baumschule in Hohenheim und an den Bäumen des dortigen Guts entsprechende, auf ihre Belehrung berechnete Arbeiten zu verrichten haben, wodurch sie bei Aufmerk­samkeit und Fleiß dahin gelangen können, alle auf Wart und Pflege älterer Bäume, aus Erziehung junger Obstbäume in der Baumschule, auf die Veredlung der Obstbäume, den Baumschnitt u. s. w. bezügliche Arbeiten selstständig richtig vorzunehmen.

(Die Ausnahmsbedingungen s. Staats-Anzeiger Nr. 27 S. 167.)

Die Bezirksverwaltungs- und die Gemeindebehörden, sowie die landwirthschaftlichen Vereine werden auf diese geeignete Ge­legenheit zur Heranbildung tüchtiger Gemeinde- und Bezirks-

1876.

mehrmaliger je 6 Pfg.

Baumwärter besonders aufmerksam gemacht mit dem Ersuchen, geeignete Persönlichkeiten zur Theilnahme an diesem Unterricht zu veranlassen.

Stuttgart, den 25. Januar 1876.

K. Centralstelle für die Landwirthschaft.

Für den Vorstand:

Schittenhelm.

L n g e s - M e n r g k e i t e n.

Die von uns berichtete Unthat in Aach erzählt derGrenzer" in folgender Weise: Am Lichtmeßfeiertag Abends 7 Uhr wurde Franz Grötzinger, Lammwirih und Gemeinderoth in Aach, ein ruhiger, achtbarer Mann und Familienvater, in seinem eigenen Hause erstochen. Nach einem Wortwechsel mit Ehrhardt Kuhn von Thalhausen, OA. Oberndorf, wollte Grötzinger den Knhn entfernen, da gibt ihm dieser einen Stich, der die Gedärme durch- schnitt und noch in derselben Nacht den Tod zur Folge hatte Der Mörder machte sich in der Nacht schnellstens davon und vergebens gingen ihm die Leute nach. Dem Srarionskomman- danlen Schwegler von Freudenstadt gelang es, den Mörder in Aach auf dem Heuboden eines dortigen Hauses aufzustnden und zu verhaften.

Stuttgart, 2. Febr. Die längere Dauer des Reichstags hat auch eine Verschiebung des bisher bis zum 21. d. M. in Aus­sicht genommenen Land tags nothwendig gemacht. Doch ist, wie ich aus zuverlässiger Quelle erfahre, ein Hiuauszögern (wie einige auswärtige Blätter andcuteten) bis nach Ostern nicht beabsichtigt. Nach den bis Mitte und Ende d. M. anberaumten Ergänzungs- Wahlen zur zweiten Kammer für die Ober-Amtsbezirke Stuttgart, Ulm und Backnang dürste die Einberufung bis zur Mitte März zu erwarten sein. Es ist dies um so mehr zu hoffen, als man der Jahre langen Steuer-Provisorien nachgerade müde ist, und nicht, wie im vorigen Jahre, den Etat noch vor Ablauf des Etas-Jahres zur Verabschiedung bringen will. Das wäre aber bei einer so späten Berufung kaum mehr möglich und wohl bei nur einjährigen Etats um so weniger. Früher, bei den dreijähri­gen Etats, halte eine Verspätung von einigen Monaten weit weniger auf sich. Auch sind noch mehrere Gesetzgebungs-Arbeiten für den Landtag bestimmt, der nicht wohl bis in den Hochsommer hinein verlängert werden kann. (Fr. I.)

Stuttgart, 5. Februar. Wie es Leute gibt, welche eine besondere Vorliebe sür dasGruseln" haben, so finden wir im politischen Leben eine gewisse Spezies von Menschen, deren besondere Eigenthümlichkeit darin besteht, daß si., meist beim Herannahen des Frühjahres, einenKrieg in Sicht-Artikel" von Bierbank zu Bierbank kolportiren und durch übertriebene Schilderungen, sowie durch geheimnißvolle Wichtigthuerei ängstliche Gemüther in einen gelinden Schrecken versetzen. In vollkommen ruhigen Zeiten, bei normalen und gesicherten Verhältnissen auf finanziellem uüd industriellem Gebiete hätten diese Erscheinungen nichts zu sagen und wir wären die Letzten, welche eine solche politische Kannengießerei der Beachtung würdigten. Im gegen­wärtigen Zeitpunkt jedoch, da Handel und Verkehr darniederlie­gen und das Vertrauen in der Geschäftswelt ein überaus wan­kendes ist, halten wir es für unsere Pflicht, vor den Unglücks- und Kriegspropheten, welche, wie uns mitgetheilt wird, wieder­um ihr Unwesen treiben, eindringlich zu warnen. Wer mit offenen Augen die Dinge in Europa verfolgt, wird das Gerede von bevorstehenden Rüstungen, politischen Zerwürfnissen u. s. w. sofort richtig taxiren. (N. T.)

Eßlingen, 2. Febr. Heute wurde hier mit G- Zuber's verbessertem Feuerlöschapparat (Extinkteur) auf dem Kasernenplatz eine Probe vorgenommen. Ein zwei Meter hoher, mit Erdöl getränkter Reisachhaufen, um den eine Strohhülle aufgeschichtet war, wurde in Brand gesteckt und mittelst des Apparats itj 4 Minuten vollständig abgelöscht Die Probe kann demnach als eine sehr gelungene bezeichnet werden und dürste der Apparat, der ein Feuer im Entstehen zu ersticken oder am Umsichgreifen zu verhindern geeignet ist, hauptsächlich für Private zur Anschaffung empfohlen werden, da die Konstruktion desselben es gestattet, ihn rasch und leicht zu handhaben. (St.-A.)

Amtsblatt für den Oberamtsbezirk Nagold.

Erscheint wöchentlich 3mal und kostet , halbjährlich hier (ohne Trägcrlodnl

Dieickaa den 8. Ieöruar.

Jn.serationsgxbühr für die Zjpaltige

Zeile aus gewöhnlicher Schrift bei