„Ach, ich habe davon gehört," rief der Hofjäger neugierig, des Müllers gelbe Lisbeth hat ein Auge auf Euch geworfen, Anton, und Ihr mochtet sie nicht. Kann's Euch wahrhaftig nicht verdenken."
„Sie haßt mich und zu dem Brodneid komm! auch noch diese Spinnefeindschaft dazu," versetzte Anton mit einem schweren Seufzer, „natürlich, er gewinnt doppelt dadurch, Brod muß ein Jeder haben und so müssen sie wohl zu ihm kommen. Aber er hatte ja doch Wasser und Kundschaft genug, um mir mein Stückchen Brod ebenfalls zu gönnen."
„Das weiß der liebe Gott, der im Grunde auch wohl in dieser Noth ein Einsehen haben könnte," bekräftigte Arnold, „nun Ihr seht aus alledem, alter Freund, daß der Herr doch eigentlich unschuldig an der ganzen Sache ist. Von dem schlauen,
rachsüchtigen Untermüller rührt alles her, der hat alle Beamten in der Tasche — ich weiß," setzte er leiser und vorsichtig umherspähend hinzu, „auch meinen alten Oberförster, der hat in diesem Menschen einen wahren Narren gefressen — aber es hat Alles in der Welt seine Ursache, alter Freund, alles seine Ursache, Ihr versieht mich wohl."
Der Obermüller schüttelte verneinend den Kopf, er konnte diese Ursachen nicht begreifen. (Fortsetzung folgt.)
Allerlei.
— Man hat berechnet, daß die Mäuse 500 Schritte in einer Sekunde, also 30,000 in einer Minute machen. Wäre ein Pferd eben so geschwind auf den Beinen, so könnte man in einer Stunde 200 Meilen reiten.
Amtliche und Privat-Bekanntmachnugen.
K. Oberamtsgericht Nagold.
Schuldkn-Pqui-ationen.
In nachbenannten Gantsachen werden die Schuldenliquidationen und die gesetzlich damit verbundenen Verhandlungen an den nachbenannten Tagen und Orten vorgenommen werden, wozu die Gläubiger hiedurch vorgeladen werden, um entweder in Person oder durch gehörig Bevollmächtigte, oder auch, wenn voraussichtlich kein Anstand obwaltet, durch schriftliche Rezesse ihre Forderungen
und Vorzugsrechte geltend zu machen und die Beweismittel dafür, soweit ihnen solche zu Gebot stehen, vorzulegen.
Diejenigen Gläubiger — mit Ausnahme nur der Unterpfandsgläubiger — welche weder in der Tagfahrt noch vor denselben ihre Forderungen und Vorzugsrechte anmelden, sind mit denselben kraft Gesetzes von der Masse ausgeschlossen. Auch haben solche Gläubiger, welche durch unterlassene Vorlegung ihrer Beweismittel, und die Unterpfandsgläubiger, welche durch unterlassene Liquidation eine weitere Verhandlung verursachen, die Kosten derselben zu tragen.
Die bei der Tagfahrt nicht erscheinenden Gläubiger sind an die von den erschienenen Gläubigern gefaßten Beschlüsse bezüg
lich der Erhebung von Einwendungen gegen den Güterpfleger und Gantanwalt, der Wahl und Bevollmächtigung des Gläubiger- ausschufses, sowie, unbeschadet der Bestimmungen des Art. 27 des Exekutionsgesetzes vom 13. November 1855, bezüglich der Verwaltung und Veräußerung der Masse und der etwaigen Akrivprozesse gebunden. Auch werden sie bei Borg- und Nachlaßvergleichen als der Mehrheit der Gläubiger ihrer Kategorie beitretend angenommen.
Das Ergebniß des Liegenschaftsverkaufs wird nur denjenigen bei der Liquidation nicht erscheinenden Gläubigern eröffnet werden, deren Forderungen durch Unterpfand versichert sind und zu deren voller Befriedigung der Erlös aus ihren Unterpfändern dicht hinreicht. Den übrigen Gläubigern läuft die gesetzliche fünfzehntägige Frist zur Beibringung eines bessern Käufers vom Tage ner Liquidation an, oder wenn der Liegenschaftsverkauf erst später stattfindet, vom Tage des letzteren an.
Als besserer Käufer wird nur derjenige betrachtet, welcher sich für ein höheres Anbot sogleich verbindlich erklärt und seine Zahlungsfähigkeit nachweist.
Tagfahn
zur
Liquidation. 12. April 1876, Vormittags 9 Uhr.
24.
Ort
der
Liquidation.
1. Februar! Jak. 1876. !
Ausschrei- ! Datum der
» Oberamls-
gericht Januar Jakob
Nagold. ' ^"76. j
Oberarms gerecht
Nagold, i ^
F r e u d e n st a d t.
Eichamt betr.
Für den Geschäftsbetrieb des Eichamts ist als Arbeitstag je nach 14 Tagen der Wochenmarklstag und zwar die Zeit von Morgens 9 — 12 und Mittags 1 — 4 Uhr, beginnend am Samstag den 29. d. bestimmt.
Den 27. Januar 1876.
Gemeinderath.
S ch i e t i n g e n.
Lang- und Klatzhalz- Berkaus.
Am Freitag den 4. Febr. d. I., von Vormittags 9 Uhr an, werden in den hiesigen Waldungen ca. 90 Fm. Bau- und Sägholz im öffentlichen Aufstreich verkauft.
_ Gemeinderalh.
Revier St a m m h e i m.
Holr-Verkäuse.
Am Montag den 7. Februar 1876 auS Staatswald Wasserreich, Diftr. Weiler:
410 Nadelh.-Stangen, 930 Laub- und 2530 Nadelholz Wellen.
Zusammenkunft Vormittags 10 Uhr bei der Saatfchule.
jAm Dienstag den 8. Februar.
Z Nachmittags 2 Uhr,
bei der Thalmühle aus Staatswald Gais- berg:
210 Nadelh.-Stangen, 14 Rm. Nadelh - Scheiter und Prügel, 1360 Nadelh -Wellen.
Name und Wodnort
des
Schuldners.
Faß nacht, Schuhmacher von Mindersbach.
Bemerkungen.
Mindersbach.
April 1876, Rudolph Walz, Zeugm.ache^ vormittags 10 in Oberschwandorf. i
Oberfchw andorf.
Wal ddo r f,
OA. Nagold.
Die Gemeinde beabsichtigt, ein 3tes Lehrzimmer einzurichten und betragen die Kosten nach dem Ueberschlag: Maurerarbeit Gipserarbeit
Zimmerarbeit. .
Schreinerarbeit . Glaseraröeit . .
Schlosserarbeit Dachbedeckung Anstricharbeit . .
Gußeisen . . .
Die Vergebung am Montag den
67 95
98 ,. 53 269 ., 73 414 „ 50 ., 20 „ 92 „ 45 „ 20 „ 18 ,. 60 „ 15 ., 30 „ 67 „
dieser Arbeiten finden 7. Februar d. I.,
Nachmittags 1 Uhr, auf hiesigem Rathhaus statt, wozu tüchtige Haudwerksleute, unbekannte mit Vermögens- und Tüchtigkeitszeugnisfen versehen, eingeladen werden.
Schultheißenamt.
G ä n ß l e.
Nagold.
Brennholz-Verkauf.
Aus den Stadtwalddistrikten Galgenberg, Aendresle, Mittlerbergle, Bühl, Bühlkopf und Wolfsberg werden am
Mittwoch den 9. Febr., Vormittags 10 Uhr, aus dem Rathhaufe hier verkauft:
147 Rm. Nadelholzprügel und ' 2570 Stück Nadelbolzwellen.
Dm 31. Januar 1876.
Gemeinderath.
werden
Liegenschafts-Verkauf am 11. April 1876, Vormittags 9 Uhr. Liegenschafts-Verkauf am 22. April 1876, Vormittags 10 Uhr. ^ Rohrdorf.
Am Montag den 7. Februar, Mittags 1 Uhr, Gemeindewald Ebersberg 51
Stück tannene Sägklötze und 19 Stück Langholz IV. Elaste zum Verkauf gebracht.
'Schultheißenamt.
Killinger.
S ch i e t i n g e n.
200 Mark
sind gegen gesetzliche Sicherheit auszuleihen vom _ Schulfond.
Nagold.
Stammholz-Verkauf.
Aus den Stadtwalddistrikten Galgenberg, Aendresle, Mittlerbergle, Bühl, Bühlkopf und Wolfsberg am
Dienstag den 8. Febr., Vormittags 10 Uhr, auf dem Rathhaus hier: r» 771 Stämme tonnen Lang- nnd Sägholz mit 483,76 Fm.,
50 Stück Gerüststangen mit 7,60 Fm. Den 31. Januar 1876.
Gemeinderath.
Nagold
Kosthaus-Gesuch.
Es sind 4 Kinder im Alter von 4, 3, 2 und '/, Jahr in Kost und Verpflegung unterzvbringen. Solche, welche geneigt sind, diese Kinder aufzunehmen, werden ersucht, sich zu melden bei der
Stadtpflege.