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Amtsblatt sür den Oberamtsbezirk Nagold.
Nr. 14.
Erscheint wöchentlich Zmal und kostet halbjährlich hier (ohne Trägerlohns >1 M. 80 Pig., sür den Bezirk 2 M. ^außerhalb des Bezirks 2 M. 4.'> Psg.
Menstag den 1. Februar.
Inserationsgbbühr für die Zspaltige Zeile aus gewöhnlicher Schrill bei 40^4. einmali-'ei Einrückung !> Pig., bei »O»v. mcdrmaliger je 8 Psg.
Amtliches.
Nagold.
An die Ortsvorsteher.
Die Wehr-Ordnung mit Anmerkungen von Oberregicrungs- ralh v. Rödinger wird für sämmrliche Gemeinden bestellt werden, falls nichl binnen 5 Tagen eine Abbestellung hier eintrifft. Preis nebst gutem Einband 4 «ck
Den 29. Januar 1870.
K. Oberamt. Güntner.
Nagold.
An die Ortsvorsteher.
Zu -Folge höherer Weisung werden den Orlsvorstehcrn zum Zweck Erhebung statistischer Notizen in Betreff des Feuerlöschwesens Formulare zugehen, um solche genau auszufüllen und binnen 8 Tagen beurkundet wieder hieher vorzulegen.
In denjenigen Gemeindcn/Hn welchen weder eine Feuerwehr noch eine Steiger-Abtheilung besteh!, sind nur die Rubriken 3 bis 6 und 9 auszufüllen.
Den 30. Januar 1876.
K. Oberamt. Güntner.
Nagold.
Aufnahme in das Armenbad Wildbad.
Die Gesuche um Aufnahme in das Armenbad (Katharinenstift) in Wildbad sind spätestens bis I.März d. I- durch Vermittlung der Unterzeichneten Stelle an die K. Bad-Verwaltung in Wildbad cinznreichen.
(Die Aufnahme-Bedingungen siehe Staats-Anzeiger Nr. 23 S. 142.)
Gesuche, welche nach dem 10. März entkommen, werden nur ausnahmsweise und in besonders dringenden Fällen berücksichtigt.
Den 29. Januar 1876.
K. Oberamt.
Güntner.
Lehrkurs für Schäfer in Hohenheim.
Im Laufe ves nächsten Monats wird unter der Voraussetzung genügender Betyeiligung in Hohenheim ein ungefähr dreiwöchiger Lehr kn rs für Schaf er eröffnet, bei welchem über Züchtungsgrundsätze, Auswahl der geeigneten Zuchtthiere, rationelle Pflege und Wart der Schafe in gesundem und krankem Zustand, über Wolle-Eigenschaflen, die Wasch, Schur und weitere Behandlung der Wolle, über bessere Bewirthschaftung der natürlichen und Anlegung künstlicher Waiden ein gemeinfaßlicher Unterricht ertheilt wird ; dieser theoretische Unterricht wird sodann noch durch tägliche Demonstrationen im Schafstalle deS Instituts praktisch erläutert und ergänzt.
Die Zulassung zu diesem Kursus ist bedingt:
1) ,durch das zurückgelegte 20. Lebensjahr;
2) durch vorgängige wenigstens vierjährige Dienstleistung in Schäfereien;
3) durch den Nachweis eines unbescholtenen Prädikats und einer guten Schulbildung.
Der Unterricht ist unentgeltlich Für Kost und Wohnung haben die Theilnehmer selbst zu sorgen. Bedürftigen fleißigen und geordneten Theilnehmern kann ein Kostenbeitrag von 20 in Aussicht gestellt werden.
Den Theilnehmern wird die Möglichkeit gegeben, durch Erstehung der am Ende des Kursus stattfindenden Prüfung sich das Zeugniß eines „geprüften Schäfers" zu erwerben.
Bewerbungen um Zulassung zu diesem Kursus sind u n- verweilt und längstens bis 10. Februar d. I. bei der Unterzeichneten Stelle einzureichen.
Staats- und Gemeindebehörden, sowie die landwirthschaft- lichen Vereine werden ersucht, geeignete Persönlichkeiten auf diese Gelegenheit zu ihrer weiteren Ausbildung aufmerksam zu machen und solche zur Theilnahme an diesem Kursus veranlassen.
Stuttgart, 22. Januar 1876.
K. Centralstelle für die Landwirthschaft.
Für den Vorstand:
Schittenhelm.
Lages-Neuigkeiten.
Stuttgart, 27. Jan. Der berüchtigte C. F. Hetzcl, " welcher am 24. Dez. v. I. den Raubmordvcrsuch in der Silber- burgstrasze dahier machte und seither nach allen Windrichtungen vergebens verfolgt worden war, scheint endlich gestern in S:raß- burg verhaftet worden zu sein, nachdem er in der Nacht vom 24/25 Januar in Basel mittelst Einbruchs in ein Uhrcnlager gegen 100 goldene Uhren im Werth von etwa 15,000 Frs. gestohlen Halle. Wenigstens befand sich dieser Uhrcndieb im Besitz von Legitimalionspapieren, welche auf einen in Rastatt lebenden Schwager des Hetze! ausgestellt sind. Er wird nun, falls er nicht schon vorher an die schweizerischen Gerichte ausgeliefert worden ist, unter Begleitung eines Mitglieds der hiesigen Fahndungspolizei, welches gestern nach Straßburg abging, hier cintreffeir.
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Stuttgart, 28. Jan. Hetze! ist um 1 Uhr 10 Minetten mit dem Paris-Wiener Kurierzug, in Begleitung des Polizei-Inspektors Kern, eskorlirl von einem badischen Gens- darmen, hier eiugeliefert worden. Tausende waren am Bahnhofe versammelt, obschon cs vorher sorgfältig geheim zu halten versucht worden war, die genaue Zeit zu erkunden. Die Polizei hat jedoch dem ganzen neugierigen Publikum eine Nase gedreht. Niemand bekam den Hetzet zu schauen. — Man führte ihn, um dein Gedränge anszuweichen, zu dem versteckten, von Wenigen noch gekannten Ausgang beim Realgymnasium, untere Königstraße, heraus, wo schon eine Chaise bereit stand, in welcher er die Königs- straße herauf zum Kriminalgefängniß gebracht wurde. Das geneckte Publikum merkte es zu spät und trotz aller Eile hinkte es hinten nach. — DiezJdentität des Verbrechers ist festgestellt. (S. B.)
Stuttgart, 27. Jan. Bei dem ständischen Ausschüsse ist ein Gesetzentwurf über die Verantwortlichkeit der Minister ein- gelausen.
Ebingen, 24. Jan. In dem benachbarten Biz haben am letzten Samstag von über 60 Schülern einer Abtheilung der Elementarklasse nur noch sieben die Schule besucht; die übrigen alle waren an den Masern erkrankt.
Am 24. d. M. ist auf der Eisenbahnstation Schemmerberg bei der Einfahrt des Zugs ein Bauernknecht aus Maselnheim, OA. Biberach, welcher, wie es scheint, vor dem vollständigen Anhalten des Zuges aussteigen wollte und hiebei unter den Zug gerieth, überfahren und sofort gelobtet worden. (St.-A.) «
I» Augsbnrg sind 200 Bierwirthe bestraft worden, weil sie bei Einführung der Reichswährung die Bierpreise nach Willkür erhöht haben.
Bon dem Generallieutcuant Freiherrn v. Podewils, Direktorder Gewehrfabrik in Am b erg, ist, wieder „Augsb. Abdztg." aus München geschrieben wird, eine neue, aus dünnem Messing geprägte Patronenhülse konstruirt, welche für das ganze deutsche Heer (also Mauser- und Werdergewehr) als Einheitspatrone in Aussicht genommen ist. Diese Patrone hat rückwärts einen völlig gasdichten Abschluß, ist billiger und leichter als die bisherigen Berdan'schen Patronen und kann in beliebigen Quantitäten im Jnlande gefertigt werden.
Ansbach, 29. Jan. Kardinal Hohenlohe-Schillingssürst ist am 26. d. nach Rom abgereist.
Sachsen. Das apostolische Vikariat (Bischof Bernert) hat einen Hirtenbrief über das Civilgesetz erlassen, welcher eine wohlthuende Milde athmet. ES heißt da: Der Staat wird Verlobte unter Anordnung irgend eines Zwanges nicht mehr veranlassen, sich durch kirchliche Trauung zur Gemeinschaft der Ehe verbinden zu lassen. Doch hiedurch wird das Bedürfniß des göttlichen Segens für euren Ehestand nicht aufgehoben. Nach wie vor wird dasjenige, was Ehegatten zu einer zufriedenen nnd glücklichen Ehe brauchen, nur zum Theile in der Menschen Macht, zum größeren und vornehmeren Theile aber in der Hand Gottes liegen, von dem jede gute Gabe kommt. Wohlan denn, liebe Glaubensgenossen, in dem Falle der Verehelichung unterlasset es allerdings nicht, durch die Befolgung der bürgerlichen Anordnungen die Anerkennung und den Schutz des Staats für euern Bund zu suchen; versäumet aber eben so wenig, durch Begehren der kirchlichen Trauung euch die Bürgschaft der Anerkennung und des