in um so größerer Masse nach Hamburg und weiter verschickt.
W ien, 17. Nov. Ritter v. Schmerling empfing, wie die heutigen Blätter melden, eine kausmännische Deputation, welche ihm als dem obersten Richter des Reiches eine Adresse des Vereins für kaufmännische Interessen überreichte. Die Adresse betont nachdrücklich, daß das hohe Staatserforderniß das Gleichgewicht der Ausgaben zu öen Einnahmen gewaltig stört und die Summen für den Staatshaushalt bald nicht mehr aufzubringen sein werden, weßhalb jeder Patriot mit banger Sorge in die Zukunft blicke. Ritter v. Schmerling antwortete, daß es in der Lhat nothwendig sei, ohne Unterlaß das Thema der Heeresabrüstun- gen vorzubringen, um dieselbe endlich herbeizuführen. Bezüglich seiner Handelspolitik sei Oestreich viel zu viel Kosmopolit gewesen und müsse nunmehr mit dieser Politik brechem, üm die Industrie vor gänzlicher Erdrückung zu schützen.
Wien, i8. Rov- Män weiß jetzt endlich, was die Weltausstellung nur den Staat gekostet; mehr als 19 Milt, sind ausgegeben, nur reichlich 4 Mill. eingenommen; macht einen Ausfall von 15 Mill.
Wien, 19. Nov. Eingegangenen Nachrichten zufolge bestätigt es sich, daß die Türken am 14 Nov. über die Aufständischen gesiegt haben, dagegen sind die türkischen Truppen am 15. Nov. von den Aufständischen-geschlagen worden.
Brüssel, 18. Nov. Da der Bischof von Lüttich eine Iu- bilämns-Prozession, ohne die Erlaubniß des Bürgermeisters einzuholen, veranstaltet hatte, schritt die Polizei ein nnd zwang die Prozession, an deren Spitze der Bischof selbst ging, gefolgt von dem ganzen Dom Capitel, in die Kirche zurückzukehren.
Konstantinopel, 18. Nov. Nach einem der Regierung zugegangenen Telegramm Scrves Paschas hätte am 11. L. ein heftiger Kampf bei Musadwica (?) stattgesunben, in weichem die Insurgenten vollständig geschlagen wären nnd ca. 600 Todte, darunter zahlreiche Montincgriner, zurückgelaffen hatten^
Innerhalb weniger Monaie ist ein großer Theil Englands nunmehr schon zum dritten Mal unter Wasser, und dabei haben - die Stürme auf dem Meer und an der Küste wieder in wildester Weise gehaust. Küstenbauten, Schiffe und nahe an der Küste gelegene Häuser sind ringsum beschädigt oder zerstört, und nicht allemal ist es ohne Verlust an Menschenleben abgegangsn. Im Innern des Landes bietet sich ein noch trauriges Bild dar. Viele Qnadratmetlen bestellten Ackerlandes sind mir Wasser und Schlamm bedeckt, Brücken, Straßen, Häuser sind unpassirbar und unbewohnbar, in nicht wenigen Fällen gar zu Trümmerhaufen geworden, und auch hier hat sich die Flut nicht durchweg mit nur leblosen Opfern begnügt. In Cambridgeshire fuhren die Eisenbahnzüge in 9 Zoll Wasser. Obwohl es am 15. nicht regnete, brachte die herabslrömende Wassermenge die Themse doch so hoch' znm steigen, daß sie selbst in London über die Ufer hinaustrar und mehrere Stadttheile im Süden unbewohnbar machte. In London Kat man es nicht allein mit Wasser zu thun. Das Fiußwasser führt allerhand Unralh mit sich, und bei so außergewöhnlich hohen Flüihen staut auch die Kloakenflüssigkeit zurück und füllt die Souterrains und Parterres. Das Wasser näßt also nicht nur, es ruinirt auch, was damit in Berührung kommt. Die Fluth am 15. stellte sich' früh gegen 2 Uhr ein und zwar so plötzlich und mit solcher Geschwindigkeit, daß viele arme Südlondoner in Eile aus den Betten flüchten muß- ' ten und nunmehr obdachlos dastehen. In so niedrig gelegenen Stadttheile« wohnen keine wohlhabenden Leuten, sondern nur Arme, welche das Unglück doppelt hart trifft. Es ist dies nicht die einzige Noch, welche die ärmere Bevölkerungsklasse drückt. Namentlich im Norden Englands und in Schottland verursacht der Stillstand der Fabrikthätigkeit und die daraus entspringende Arbeitslosigkeit manches Etend und ernste Befürchtungen.
Das Zuchtpolizeigericht in Paris hat eine Nonne, welche gegen Geld die h. Jungfrau Maria aus dem Himmel und die Seelen ans dem Fegfeuer kommen und sehen ließ, auch viele arme Leute mit Kurpfuscherei prellte, wegen Betrugs veruriheiltt
Aus Peru bringt die „Moselle" derailirte Berichte über einen großen Brand in Jquique; -Das Feuer wnrde-um 2 Uhr Morgens entdeckt, und ehe der Mittag herankam> waren drei Viertel der Stadt verschwunden. Die Flammen schlugen, wie man bemerkte, zuerst aus einem von dem deutschen Club besessenen Hause heraus. Eine leichte Brise leistete dem Brande Vorschub, wodurch 24 Häuser-Gevie'rte nebst Magazinen und Banken ein- geäscherl wurden. Jquique war fast gänzlich aus Holz/gebaut, und selbst die Trottoirs bestanden aus demselben Material. Der Boden war mit Salpeter geschwängert. Es mangelte an Wasser, und die Flammen strichen wie ein Orkan über die Stadt nick vereitelten die Anstrengungen der Lösch Mannschaften. In Folge des regellosen Laufes , den die Flammen nahmen, konnte nur wenig Mettel werden. Es wurde aber so schnell Lärm geschlagen , daß keine Todesfälle öder Verletzungen verursacht wurden. Einer ungefähren Schätzung zufolge dürften nicht -5 Millionen Dollars den antzerichtetcn Schaden decken. In Folge der Natur des Bodens und des für den HäuserbaU verwendeten Matetialls konnten in Jquiqne keine Versicherungen effectuirt werden. Der
Brlust ist demnach ein totaler. Viele Familien sind gänzlich verarmt und obdachlos.
Treu bis in den Tod. ,/Herr Arthur Davis und seine Frau in Toronto", schreibt das Mwyorker Eveuing Telegramm, „sind das Paar, das auch durch .den Tod nicht getrennt werden wird, denn Beide sollen am 8; Dezember zusammen gehenkt werden."
In den ersten drei Quartalen dieses Jahres sind in den Vereinigten Staaten nicht weniger als 5334 Bankerotte im Betrage von 524,690,060 Mark angekündigt worden. Die Bankerotte der Stadt New Jork allein weisen Verbindlichkeiten nrrs von 120 Millionen Mark nnd der Staat New Bork weitere 40 Millionen Mark.
Berichtigung. In dem Zeitungsartikel von Athen in voriger Nummer sind durch unbeachtet gelassene Correltur nach dem Wort „aiG genommen." i Linien angehängt, die einem ganz anderen Satz angeboren.
Ueber Spielwerke.
In dieser Zeit, wo der Handel stockt, Verluste und Unannehmlichkeiten jeder Art das Leben verbittern, wo man an seinen Freunden die traurigsten Erfahrungen macht, wo die Hingebenste Liebe nicht erwidert, oft mit Untreue vergolten wird, daß man über all' dem seine Ruhe und seinen Frieden verliert, in dieser Zeit der Enttäuschungen sehnt sich Jeder nach Etwas,- das ihm dafür Ersatz bieten könnte, dieses Etwas wird Euch geboten, setzt Euch in den Besitz bines
Musikwerkes.
Dieselben werden'von I. H. Heller in Bern in einer Vollkommenheit geliefert, daß sie Jedem, der einigermaßen Freude an Musik hat, für oben Gesagtes Ersatz bieten, da selbigen ein zauberhaftes Leben iime wohnt. Ans der Weltausstellung in Wien erregien seine in seinem von ihm erbauien Pavillon ausgestellten Spiettverke durch ihre Tonfülle, Reichhaltigkeit und harmonische Vollendung ihrer abwechselnd ernsten und heiteren Melödieen das größte Aufsehen und ,lenkten fortgesetzt die allgemeine Aufmerksamkeit des musikliebenden Publikums aus sich, und wurde Herr Heller für seine Leistungen auch mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet.
Kein Gegenstand, »och so kostbar, ersetzt ein solches Werk, liebt jemand, so schenkt der Wahl Eures Herzens ein solches, was Worte nicht vermögen, vermag dasselbe ganz gewiß.
Dem Leidenden, dem Kranken gewähren sie Zerstreuung, unterhalten, machen vergessen, und vergegenwärtigen die Erinnerung an glückliche Zeilen. Auch eine liebliche Idee ist. es von vielen der Herren Wirthe, daß sie solche Werke zur Unterhaltung ihrer Gaste sich anschafften, und erweist sich auch deren praktischer Nutzen auf's Evidenteste, da- natürlicherweise diese stets dahin wie- derkehrcn, wo sie Gelegenheit haben, solche Werke zu hören, — ein Wink für diejenigen, die es bis dahin unterließen —. Und nun für Weihnachtsgeschenke, die Euch oft so viel Kopfzerbrechens machen, — was kann der Gatte der Gattin, det Bräutigam der Braut, der Freund dem Freunde willkommeneres schenken ? Diese helfen Euch aus allen Verlegenheiten; es sind Gegenstände, die stets an den Geber erinnern und ihn lieb und unvergeßlich machen.
Um überzeugt zu sein, ein Werk von Heller zu erhalten, ist es am rathsamsten, sich direkt an das Haus selbst zu wenden, jedes seiner Werke trägt seinen Namen.
Jllustririe Preis-Courante werden Jedermann zugesandt, und jeder Auftrag auch auf das kleinste Werk sofort ausgesnhrt.
Gemeinnütziges. Wohl kein Organ des menschlichen Körpes ist so leicht und so häufig Störungen ausgesetztt als der Verdauungsapparat und von diesem hauptsächlich dessen wichtigster Theil, der Magen. Am häufigsten werden derartige Slö-. rungen zur Herhstzeit beobachtet, wo das reife Obst, die Trauben nnd der süße Most znm Genüsse einladen. Die Temperatur ist den Tag über warm, die Nächte sind, kühl, eine Verkäl- ttmg im Nu da und eine Mahnung zur Vorsicht gewiß am Platze. Magenkatarrh, Magenverschlcimung, Verdauungsschwäche und noch viele andere Störungen des Magens sind an der Tagesordnung und gehören gewiß zu den Krankheiten, diesen Menschen am meisten belästigen. Bei allen derartigen Störungen ist eine regelmäßige eine Zeitlang streng durchgesührte Diät die Hauptsache, noch ist besonders ans warme Kleidung zu sehen. Ganz glänzende und überraschende Erfolge hat Einsender dieses auch schön mit der von Apoth. Schräder in Feuerbach bei Stuttgart bereiteren sogenannten „wei- Hen LebenSefsetrz", von der in den meisten Apotheken in größeren Orten Niederlagen sind, bei zahlreichen Magenleidenden erzielt. Einige Löffel voll den Tag über genommen , waren von ganz vorzüglichem E-r-solac selbst bei. ganz veralteten und -schweren Magenleiden, und kann deßhalb die Schräder' sche Essens sowohl als Magenheilmittel als auch als Vorbeugungs- mittel gegen Magenleidcn, überhaupt als Hausmittel nicht dringend genug empfohlen werden. Die Essenz ist wohl- - schmeckend und enthält keinerlei schädliche Stoffe, sie ist deßhalb den braunen sog. Lebensessenzen, didialle. Aloe enthalten/ entschü-. den vorznziehen.