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Nagold.

zk!^» lOv« !^6>iahrlich hler (ohne Trag«rlohn> ^IlktlSItlA völl LS MllVeulvkl. Einrückung 9 Pfg-, bei!

^ M. 60 Psg., für den Bezirk S M.

mehrmaliger je 6 Pfg.

T a g e - - N e u i g k - i 1 e n.

Die zweite Schulstelle in Walddorf wurde dein Schulmeister Tip­pet in Sulgau und die zweite Schutstelle in Gültlingen dem Unterlehrer De üble daselbst übertragen.

(Ein gesendet) Wie die Ehrlichkeit von manchem ge­schätzt oder vielmehr nicht geschätzt wird, können wir wieder mit folgendem Beispiel belegen. Ein Mann in U. suchte seine Ver­bindlichkeit neben andern Münzen auch mit einer Rolle zu be­gleichen, die aber der Größe wegen mit dem angegebenen Werth von 5 Mark nicht stimmen wollte, weßhasb solche unter Zeugen geöffnet wurde, und wirklich waren es statt 5 9 Mark. Da auch der Name des Rollirers angegeben, so ging der Besitzer zu Letzterem nach N. und wies ihm seinen Jrrthum bei Zurück­gabe des. Mehrbetrags. Welchen Lohn empfing aber diese red­liche Haut? Nicht mehr und nicht weniger als einen schönen Dank.

Die Zuckerfabrik in Böblingen ist Heuer in der Lage, unter ihre Aktionäre eine Dividende von fast 15 pCt. vertheilen zi, können.

U l m. Gestein Nachmittag um 5 Uhr machte die Frau eines hie­sigen Malers den Versuch, sich auf die Eisenbahnschienen zu le­gen, sie wurde jedoch von dem Bahnhosportier Reust von dem Schienengeleise herausgerissen und von ihrem Vorhaben abwendig gemacht. Sie ries die Worte aus:Herr, wie Du willst, Dein Wille geschehe."

Eine beunruhigende Sage laust um an den Ufern des Boden­sees. Die wunderthäligen Gebeine des 976 gestorbenen heili­gen Konrad, die bei seinem bevorstehenden 900jährigen Ju­biläum nicht entbehrt werden können, sind abhanden gekommen und nirgends zu finden. Man weiß, daß einst der Heilige in einer Kapelle des Münsters in Constanz beigesetzt wurde und fand in dem vermeintlichen Grabe auch einen Sleinsarg, diesen aber leer. Was soll nun daraus werden, wenn der Heilige nicht wieder herbeizuschaffen ist? Noch ist man völlig rathlos.

Aus Süddeutsch! and, 15. Nov. Ein Krebs-Schaden, der an unserem Handwerk, besonders an dem Bau-Handwerk nagt, ist die Schwierigkeit, für geleistete Arbeit Zahlung zu er­halten. Die Fälle, in denen Maurer, Zimmerleute, Schlosser, Schreiner, Tüncher, Glaser u. s. w. sechs, acht Monate länger, ja mitunter Jahr und Tag auf Prüfung und Anweisung ihrer eingereichten Rechnungen durch die Bau-Beamten und Architekten warten muffen, sind ebenso häufig, als die daraus entstehenden Folgen verderblich. Sind die durch Vertrag gebundenen Hand werter unbemittelt und in der Regel besitzen sie kein Vermö­gen so müssen sie sich das nöthige Geld zur Zahlung der Roh-Materialien und der Arbeits-Löhne zu hohen Zinsen ver­schaffen und fallen dabei oft dem Wucherer in die Hände. Er­folgt endlich die Zahlung, so bleibt ihnen selten davon etwas für die Zukunft übrig; sie können froh sein, von der Hand in den Mund gelebt zu haben. Auf unseren polytechnischen Schulen werden tüchtige Ingenieure, Mechaniker, Architekten gebildet; von den Pflichten, welche sie im Staats- wie im Privat-Dienft dem Handwerker gegenüber zu erfüllen haben, hören sie in den Eollegien nichts. Zufrieden, mit unentbehrlicher Hife einsichts­voller, tüchtiger Handwerker ausgeführt zu haben, was sie selbst Schönes und Kühnes auf das Papier gebracht, scheinen sie oft nicht zu wissen, wie viel sie versäumen, ihren Mitarbeiter vor wirthschaftlichem Ruin zu schützen. Während sich in der deut­schen Geschäfts-Welt ein erfreuliches Streben kund gibt, die lei­der gang und gäbe gewordenen langen Zählungs-Fristen zu kür­zen, eine raschere Circulation der Betriebsmittel, vermehrte und wohlfeiler« Production herbeizuführen, lastet besonders auf dem deutschen Bau-Handwerk der alte Fluch des akademischen Vier­tels, das sich im praktischen Leben, meist in Folge bloßer Bequem­lichkeit, zu vielen Monaten, zu Jahr und Tag ausdehnt. Die wünscheuswerthe Erhaltung und Hebung des deutschen Mittel­standes wird dadurch erheblich erschwert, die Zunahme des Wohl­standes in tausend Fällen auf unverantwortliche Weise verhindert.

München,.17. Nov. Eine Londoner Fabrik kündigt an, daß sie Zöpfe von ächten Menschenhaaren das Stück zu 4 fl. liefere. Darauf antworten hiesige Friseure, sie gäben ihre Zöpfe

noch billiger zu Z fl. Wann werden unsere Damen endlich die Siorchennestermode ausgeben? Wie unappetitlich sind diese Tur­bane von ächten Menschenhaaren, die wahrschiinlich aus Spitä­lern und von Leichen, wenigstens zum großen Theile, genommen werden! Unsere ganze gegenwärtige Damenmode,, auch was den Zuschnitt an Kleidung anlangt, ist eine große Geschmacklosigkeit.

München, 16 Nov. Das Gesuch des Dr. Sigl um allergnäbigste Erlassung seiner noch übrigen Strafzeit ist, wie derNbg. K." vernimmt, abschlägig beschieden worden-

Die Mittheilung einiger Blätter, daß in Fabr.iksch l ei­ch ach (Unterfranken) ein Judenknabe heimlich getauft morden sei, wird bahin richtig gestellt, daß der Caplan von Fabrik- schleichach, als er vor 6 Wochen anläßlich der Firmungsreise des Bischofs Reißmann von Würzburg die Knaben zur Commn- nion schickte, einen 1ljährigen protestantischen Schzeinerssohn heimlich umtanste, indem er die vom protestantischen Pfarramte- in Schweinfurt an dem Knaben vorgenommene Taufe als eine ungültige erklärte, denselben ohne Willen seiner Eltern in die Kirche bestellte und die Taufe an ihm nochmals vornahm. Einer, seiner Kameraden mußte Pathenstelle versehen, und beiden wurde vom Herrn Caplan strenge verboten, von dem Vorgefallencu Jemanden etwas zu jagen. Die Geschichte blieb auch verschwie­gen, bis vor mehreren Tagen ein Junge zu dem Getauften sagte t Du Wiedertäufer."

Oberhalb Trarbach bei Bingen ergriff der Sturmwind in voriger Woche einen am Werst hingehenden Briefträger und warf ihn weit in den Fluß hinein, wo der Mann, der 5 un­mündige Kinder hinterläßt, und noch 1800 <üll> Geld bei sich hatte, elendiglich ertrinken mußte.

Nachdem die Fortsetzung des Amtsenisetzungsverfahren ge­gen Bischof Dr. Brinkmann angeordnel ist, kann der Einlei­tung des gleichen Verfahrens gegen Erzbischof Paulus Melchers von Köln in Bälde entgegengesehen werden. Wie man der Nat.-Zlg." berichtet, ist die Allerhöchste Genehmigung zur Ein­leitung dieses Verfahrens bereits erfolgt. In gleicher Weise steht die Einleitung des Amtsentsetzungsverfahrens gegen den Bischof Eberhard von Trier bevor.

Bei dem am 17. von dem Kaiser gegebenen Diner unter­hielt sich der Monarch lebhaft mit den eingeladenen Mitgliedern des Bundesraths und des Reichstags angelegentlich über die schwebenden gesetzgeberischen Arbeiten. Bei der Tafel saß der königl. bayerische Slaatsminister Dr. o. Fäustle zur Rechten und der kgl. württembergische Gesandte Freiherr v. Spitzemberg zur Linken Sr. Majestät.

In diesen Tagen sind sämmtliche Avancirte der Königs­berger Garnison, welche in letzter Zeit ihre Ehen nur vor dem Standesbeamten geschlossen haben, ausgefordert worden, sich nun­mehr nachträglich auch kirchlich trauen zu lassen.

Kronach, 17. Nov. Nach den bis jetzt eingelaufenen Nachrichten hat der Sturmwind der letzten Tage in den Bezir­ken des fränkischen Waldes ungefähr 70 80,000 Maffenklafter Holz geworfen. Die Stämme sind nicht mit der Wurzel aus dem Boden gerissen, sondern gewöhnlich in der Mitte gebrochen und zersplittert, was den Schaden um so beträchtlicher macht. Am meisten hat das Revier Niedlich gelitten.

In Göttingen stieß der Student Wiechmann beim Ent­kleiden die Lampe um, das Petroleum floß auf das Sopha und steckte dieses in Brand; bald brannte auch das Hemd Wiechmanns und bald auch das Bett, auf welches sich der Unglückliche warf, um die Flamme zu ersticken. Er löschte zwar das Feuer, fiel aber halb bewußtlos zu Boden und konnte nicht mehr um Hilfe rufen. Morgens fand man ihn furchtbar verbrannt und eine Stunde später war er eine Leiche.

Im kleinen Belt ist auf der schleswig'schen Seite von Gjen- ner bis an die Mündung der Haderslebener Föhrdc diesen Herbst der Äalfang von größter Bedeutung gewesen. Oft haben meh­rere Fischer in einer Nacht jeder 600 <M, einmal ein Mann so­gar 2000 verdient. Durch die östlichen Stürme wurden die Aale von der Käste Fühnens Herübergetrieben, wo sonst eigent- ^ lich das Feld für den Aalsang ist. Es ist aber hier wie überall, die Aale sind um Nichts billiger geworden, sondern werden nur