louse sieht die Gegend wie ein Meer aus , aus dem Dächer, Kirchthürme, Bäume emportauchen und auf dem Hausgeräthe, Vieh, Leichen, Wiegen treiben. In Toulouse sind die Dampfe wühlen, die Hospitäler, Brücken, Fabriken, 500 Häuser zerstört und was die Todten betrifft, 'so zählt man deren schon über' tausend. Vom 26. wird gemeldet: 20,000 Personen sind obdach­los; jeden Augenblick hört man noch das Krachen neuer Häuser- rinslürze. Kaum der fünfte Thei! der überschwemmten Häuser wird erhalten werden können..

London. Eine interessante statistische Zusammenstellung über die Armeen Europas bringt-? der ,,Glvb«^ Sieben von den fünfzehn Staaten Europas haben die allgemeine Wehr­pflicht eingeführt: Deutschland, Rußland, Oestreich-Ungarn, Frankreich, Italien, Dänemark und die Schweiz. Durch Con- scription und freiwilligen Dienst rekrutiren sich die Heere Spaniens, der Türkei, Schwedens und Norwegens, Hollands, Belgiens, Portugals und Griechenlands. Nur England allein kann durch seine Lage geschützt mit der Anwerbung sich begnügen. Was Schnelligkeit der Mobilisation, Felddienst u. s. w. anbetrifft, rangiren Deutschland, Oestreich-Ungarn, Rußland und Frankreich in erster, Italien und England in zweiter und die übrigen nenn europäischen Staaten in dritter Reihe. In runden Zahlen und auf dem Papier stellt Europa eine bewaffnete Macht von 73 Millionen Männern und 5 Millionen Soldaten, nebst 15,000 Kanonen und l'/i Million Pferde ins Feld. Auf der See be­sitzt England die erste Kraft; ihm reihen sich an: Frankreich, Rußland, die Türkei, Oestreich-Ungarn, Deutschland, Italien, Spanien, Holland, Dänemark, Schweden und Norwegen und endlich Portugal. Sämmlliche Seemächte verfügen über 2,039 Schiff«, darunter 209 Panzerschiffe, die 15,000 Kanonen und 280,060 Mann an Bord führen. Ausserdem sind 110 Kriegs- schiffe- anf de» verschiedenen Werften im Bau begriffen. Für Heer und Marine hat Europa jährlich die kolossale Summe von etwa 750 Millionen Thaler auszugeben. In der Türkei und Griechenland kostet der Soldat am wenigsten, nämlich 200 Thlr. (725 Frcs.) pro Jahr; in England am meisten, nämlich 666

Thlr. (2500 Francs). Deutschland liefert das kostspieligste Menschenmaterial und steht in jeder Beziehung an der Spitze deS Militärwesens.

Allerlei.

(Ein ganz eigenthümlicher Kauz) wurde dieser Tage in Paris in den Champs Elysoes vor dem Jndustrie- Palaste verhaftet. Er war ein sehr anständig aussehender Herr auf dessep Hut .sich ein kleines Gestell mit einem Glöckchen be­fand; die Schnur desselben ging den Rücken herab und ging über einen Zettel, der folgende Aufschrift trug:Ehe man mich an­spricht, bitte ich zu schellen, um zu erfahren, ob ich Lust habe, zu antworten." Auf dem Polizei-Bureau erkannte man in die­sem Originale einen sehr achtbaren Kaufmann aus dem Fauborg St. HonorS, der, wie man sagt, durch die Hitze der letzten Ta- wahnsinnig geworden sein soll. Er wurde einer Heilanstalt über­wiesen.

In Pitts bürg rettete ein Chignon das Leben einer Dame. Einige Knaben schossen in einer Straße nach Tauben, als plötzlich eine Kugel aus einem der Gewehre in das Fenster eines benachbarten Kosthauses flog und eine Dame traf, die mit dem Rücken gegen das Fenster gewendet war. Glücklicherweise trug sie einen, ungeheuren Chignon, worin die Kugel stecken blieb, ohne der Dame auch nur die Haut zu ritzen.

Charade.

Wenn du die erste Silb' nicht hast,

Wirst Du gewiß im Winter frieren,

Sie wird, dir richtig angepaßt,

Vortrefflich deinen Körper zieren.

Die zweite Silb' kann fehlen nie Zu einer Arbeit Dir im Leben,

Doch stellst Du vor die Erste sie.

Dann wird's was in die Wirthschast geben.

Hängst Du eine der Dritten an,

Hast Du's, beim Fleischer hängt's, ich wette:

Im Ganzenaber find'st Du dann,

Was Du bedarfst zur Toilette.

AmtliKe »rr- Privar-Bekanntmachnngerr.

O b c r j e t t i n g e n.

Vieh-, Schweine- und Kramermarkt.

Die hiesige Gemeinde ist Nun bleibend zu Abhaltung von jährlich drei Vieh- und Krämermärkten berechtigt. Wegen ver­späteter Erlaubnis; konnten dieselben nicht mehr im Kalender aufgesührt werden, weßhalb dieselben ans diesem Wege bekannt gemacht werden.

Die Märkte finden statt: am Dienstag den 6. April, am Dienstag den 6. Juli und am Dienstag den 5. Oktober d. I. Den 28. Juni 1875.

Schultheißenamt.

_ - Renz.

Decke npfronn.

MarktabhMuirg.

Der hiesige Vieh- und Schweinemarkt, welcher wegen bleibender Concessiominholung nicht mehr im Kalender ausgenommen werden

konnte, wird am

Donnerstag den 8. Juli d. I. abgehalten werden.

Den 28. Juni 1875.

Schultheißenamt.

Luz.

Nagold.

Heugras-V erkauf.

Der Heugras-Ertrag auf der in der Gantmasse des Johann Martin Gänßle, Fuhrmanns hier, vorhandenen Wiese, l'/s M. 41,1 Rth. bei der wüsten Urschel neben dem Wald und der Nagold, kommt am Donnerstag den 1. Juli d. I., Nachmittags 3 Uhr,

auf hiesigem Rathhause im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf.

Den 28, Juni 1875.

K., Gerichtsnotariat.

, Duzen geig er.

F o r st a m t A l l e n st a i g. Revier Enzklösterle

Kols-Verkauf

am Dienstag den 6 Juli d. I.. von Vormittags 9 Uhr an,

^in Enzklösterle aus "den Staatswaldun- ^gent Dietcrsberg 5 und vom Scheidholz der Hut Enzklösterle, Distr. Langehardt:

6 Rm. eichene Scheiter, 23 Prügel und Anbruch, 55 Rm. buchene Scheiter, 15 Prügel und Anbruch, 1 Rm. Kirschbaum- Prügel, 7 Rm. birkene Scheiter, 12 dto. Prügel und Anbruch, 6 Rm. eichene Reis­prügel, 16 dto. buchene und 54 dto. Na­delholz.

Altenstaig, 28. Juni 1875.

K. Forstamt.

S i m m e r s f e l d,

OberamtS Nagold.

Lang- und Klotzhah- Berkaus.

Am Samstag den 3. Juli, Vormittags ',11 Uhr, werden auf hiesigem Rathhaus aus dem Gemeindewald Buchschollen (Haagwald) 197 Stamm tannen Lang- und Klotzholz mit 380 Fm. und

11 Stück Buchenstämme mit 9,31 Fm. im Aufstreich verkauft.

Liebhaber sind eingeladen.

Den 26. Juni 1875.

Schultheißenamt.

Waidelich.

R o h r d o r f,

Oberamts Nagold.

Bei der Armenkasse liegen

100 s-

gegen gesetzliche Sicherheit zum Ausleihen parat.

Forst amt Alten st aig.

Hoh-Verkans

am Samstag den 10. Juli d. I., von Vormittags 10 Ihr an, auf dem Rathhaus in Altenstaig:

1) vom Revier Altenstaig: aus den Staatswaldungen: Neubann, Schonzert, Große Eichhalde und vom Scheidholz der Warther, Walddorfer, Spiel­berger und Bösinger Hut:

1696 Stück Nadelholz-Lang- und Klotz­holz mit 2149 Fm;

2) vom Revier Pfalzgrafenwriler: aus den Staatswaldungen Leimenmiß, Lachenrain und vom Scheidholz in Abth. 18 und 29:

77 Stück Buchen mit 103 Fm. und 1309 Stück Nadelholz-Lang- und Klotzholz mit 1561 Fm.

Altenstaig, 28. Juni 1875.

K. Forstamt.

Herdegen.

Falirniß-Verkaus.

In der Gantsache des Johann Martin Gänßle, Fuhrmanns von hier, wird die zum Verkauf ausgeschiedene Fahrniß, und zwar:

^1 Pferd, 1 Wagen, 1 dto, 1 Pflug, 1 Wagen­wende, 1 Schlitten, 1 Pferdsgeschirr und eine

I

ilberne Uhr am

Donnerstag den 1. Juli d. Vormittags 9 Uhr, m Gänßle'schen Hause iin öffentliche» flufstreich verkauft.

Nagold, den 28. Juni 1875.

K. Gerichtsnotariat. Rurenaeiaer.

Altenstaig.

AusMeihen

Sogleich 12001500 fl. bei der Spar­kasse Dieselbe kaust auch Güterzieler.

Gemeindepfleger Bar reis.