gehenden Banknoten mit feiner Schrift folgende Anzeige:Jo- sephine Hochfauscr in Dioßegh bei Preßburg, 27 Jahre alt, Wittwe, im Besitze von 8000 fl., wünscht zu heirathen".

In allen Cantonen der Schweiz wird die Civil ehe als Gesetz eingeführt. Bei der Abstimmung Mann für Mann haben 210,000 Mann für, 203,000 gegen Las Gesetz gestimmt. Die untrrlegenenen Gegner von der römischen Garde hatten Himmel und Erde gegen die Cioilehe in Bewegung gesetzt.

Ueber die Armuth des Gefangenen im Vatikan macht ein Korrespondent der Gazette d'Jtalie interessante Mit- theilungen. Darnach betragen dis Geschenke und Gaben, welche der Papst außer dem Pelerspfennig seit Sept. 1870 in Empfang genommen hat, die Summe von 60 Mill. Fr. Der Korresp. knüpft daran die Aeußerung: Daraus ersehe man, welcher Art die moralische Macht sei, welche Fürst Bismarck zu erschüttern

(Von der Königin Amalie von Griechen­land) erzählt dieGermania" folgende Anecdote. Im Jahre 1852 übersandte ein Franzose der Königin einen Korb mit 100 Aepfeln und einem Brief:Paris reichte der Venus einen Apfel; Ew. Majestät sind hundertmal schöner, empfangen Sie deßhalb hundert Aepfel!" Die Königin nahm diesen Scherz übel und stellte sofort gerichtlich Klage an ; was aber aus den Aepfeln geworden, hat man nie vernommen.

(Kullmann im Gefängniß.) Jemand, der eine Reise nach Bayern gemacht hatte, war in der Lage gewesen, über das Verhalten Kullmann's im Gefängniß genaue Erkundigungen einzuziehen. Im Allgemeinen soll, derGer. Ztg." zufolge, das Betragen des Verbrechers ein durchaus ordnungsgemäßes und zufriedenstellendes sein. Seine Verschlossenheit hat freilich eher zu- als abgenommen, seitdem er zu der Üeberzeugung gelangt ist, daß eine Begnadigung, die er anfangs fest gehofft hatte, doch wohl zu den Unwahrscheinlichketten, wenn nicht Unmöglich­keiten gehören dürfte. Zu Ende vorigen Jahres spielte ein Zu­fall ihm ein Zeitungsblatt in die Hände, aus dem er den plötz­lichen Tod des bekannten Propstes zu Salzwedel ersah. Zum ersten Mal zeigte er bei dieser Gelegenheit eine liefe innere Er­regung, und nachdem er ein paar Tage lang still vor sich hin gebrütet, vielleicht in seiner Weise überdiesen Finger Gottes" nachgedacht hatte, gab er feinen Wunsch zu erkennen, zu beichten. Natürlich wurde ihm das gestattet, aber die sehr lange dauernde Beichte wurde leider keinem weltlichen Richter, sondern einem katholischen Strafanstaltsgeistlichen abgelegt, und da dieser ver pflichtet ist, zu schwelgen, so wird wohl noch lange, wenn nicht für immer, die Hauptsache in dieser merkwürdigen Criminalgs- schichte ein Geheimniß bleiben.

Der alte Benedeck ist in Oesterreich wieder zu Ehren gekommen und Stellvertreter des Kriegsministers v. Koller ge­

worden, während dieser in Urlaub ist. Königsgrätz ist ihm als- vergeben worden, wenn auch nicht vergessen. Am mildesten hat ihn damals sein siegreicher Gegner Moltke beurtheilt: Wenn die Stabbrecher nur wüßten, wie viel alles zu einem großen Siege Zusammenwirken muß, sie würden gerechter über einen Feld­herrn urtheilen, der eine Schlacht verloren. Vielleicht war auch für Benedeck der Sprung vom Corpsführer zum Armeeführer, von 50,000 Mann zu 250300,000 Mann zu groß. Bei Solferino 1859 hatte er mit 50,000 Mann die Italiener ge­worfen und war in jenem Unglücksjahr im Heer, im Volk und bei dem Kaiser so populär geworden, daß er 1866 der Beste schien, die Oesierreicher wider die Preußcu zu führen. Das war ein Sprung von 3050,000 Mann zu 250300,000 Mann und noch dazu einem Moltke gegenüber.

Die päpstlichen Schlüsselsoldaten standen MorgenS bereits in Schlachtordnung da trat ein Cardinal (von Spanien) vor die Front und hielt eine Ansprache: Leute, kämpft tapfer als Streiter Christi, Ihr habt Ablaß für eure Sünden und wer heute fällt, speist Mittags mit den Heiligen im Paradies! Da's einmal auf Tod und Leben ging, rief ein Soldat: Aber, Eminenz, warum bleiben Sie nicht bei uns, um auch mit im Paradiese zu speisen? Guter Freund, sagte der Cardinal, ich habe noch keinen Appetit.

Ein schwarzer Prediger in Cmcinat erklärte kürz­lich seinen frommen, ebenfalls dunkelfarbigen Zuhörern die Schö­pfung Adam's und schloß mit den Worten:Seht, meine lieben Brüder, als Gott so den ersten Menschen mit seinen allmächtigen Händen aus feuchtem Lehm geformt hatte, lehnte er ihn vorsichtig an den nächsten Zaun zum Trocknen."Wer hatte denn den Zaun gemacht?" fragte einer den anwesenden Neger. Das war aber Sr. schwarzen Hochwürden ein großer Anstoß, und er schrie mit Donnerstimme:Schmeißt's ihn 'naus; solche Fragen ver­nichten jede Theologie!"

(Die Rangordnung der Schelme in Ame­rika) setzt ein amerikanisches Blatt nach heutiger Anschauung fest, wie folgt: 1) Wer eine Million stiehlt, ist nur ein Finan­cier. 2) Wer eine halbe Million stiehlt, ist ein Gesetzkundiger. 3) Wer 100,OM stiehlt, ist schon ein Schurke. 4) Wer 50,OM stiehlt, ist bereits ein Dieb. 5) Wer aber ein Laib Brod oder ein paar Stiefel stiehlt, ist ein ganz gemeiner Kerl, der Zucht­haus und Galgen verdient.

(Curiosum.) An der Eingangspforte des Bcgräb- nißplatzes in L. prangt eine Tafel mir folgender Inschrift: Kinder dürfen nur in Bekleidung Erwachsener den Gottesacker betreten. Der Gemeinderath."

Zarte Rücksicht. Frau:Sag' mal, Liese, warum hast Du keinen Schatz mehr?" Liese:Ja, sehn Sie, Ihr Mann war auf meinen Seppel so eifersüchtig, und da Hab' ich ihn halt laufen lassen!"

Steckbrief.

Amtliche »nd Privar-rveka»ntmach«ngen

Stockholz- und Reisach- Berkauf.

Gegen die Theresia Schmidberger, Ehefrau des Schirmmachers Stefan Schmidberger von Lützenhardt, O.A. Horb, ist wegen Diebstahls im Rückfall unter dem 19. Mai d. I., Nro. 116 des Staatsanzeigers erlassen worden.

Es ist seither aus mehreren Orten des Oberamts Freudenstadt, Hallwangen, Mitt­lensweiler, Edelweiler und Schopfloch die Anzeige von Diebstählen eingelaufen, welche fämmtlich verübt zu haben die Schmid­berger dringend verdächtig ist.

Die Polizeibehörden werden hiemit zu energischer Fahndung gegen die Schmid­berger, sowie zu Verfolgung und Mitthei­lung jeder sachdienlichen Anzeige aufge­fordert.

Den 26. Mai 1875.

K. Oberamtsgericht.

Untersuchungsrichter H.-R. Wetzel.

N e b r i n g e n.

Eichen-Verkaus.

Am nächsten

Montag den 31. Mai, Nachmittags 1 Uhr,

werden im hiesigen Gemeindewald 3 Stück Eichen von 8 bis 9 Meter Länge und 57 bis 62 Centimeter mittlerem Durchmesser im öffentlichen Aufstreich gegen baare Be­zahlung verkauft, wozu Kaufsliebhaber eingeladen werden. Gemeinderath.

Im Stadtwald Killberg, Abth. Hirsch­sulz und Kreuztann, werden am Mittwoch den 2. Jnni, Vormittags 8 Uhr,

verkauft:

1 Rm. eichenes und 161 tannenes Stockholz.

110 Stück gemischte Laubholz und 540 Nadelholz-Wellen.

Die Zusammenkunft findet auf der alten Pfalzgrafenweiler Straße beim Steinbruch statt.

Den 25. Mai 1875.

Gemeinderath.

Forst amt Wildberg. Revier Stammheim.

Brennholz-Verkauf.

Am Donnerstag den 3. und Freitag den 4. Juni

aus den Staatswaldungen Markhau, Hoh- bühl, Schleifberg, Lindenrarn, Brunn­halde, Dickrmer Schlößle:

29 Rm. buchene, 86 Rm. Nadelholz­scheiter und Prügel, 3 Rm. buchenes Stockholz, 50 Rm. tannenes Stockholz im Boden, 4500 Laub- und Nadelholzwellen und 8l Reisachhanfen.

Zusammenkunft je Morgens 9 Uhr am ersten Tag im Markhau, am zweiten Tag im Lindenrain.

P f a l z g r a f e n w e i l e r.

Gerbrinden-Berkauf.

Am Montag den 31. Mai, Vormittags 8 Uhr, verkauft die Gemeinde ca. 20 Rm. roth- tannene Rinden auf dem Rathhaus dahier.

Schultheißenamt.

Wiedmeper.

O b e r j e s i n g e n,

Oberamts Herrenberg.

Eichen-Verkauf.

Am Samstag den 5. Juni d. I. werden im hiesigen Gemeindewald von Morgens 8 Uhr an 26 Eichen, von 5 12 M. lang und von 40 -80 cm. Durchmesser,

2 Buchen,

66 starke und 123 Stück schwächere eichene Stangen im Ausstreich gegen baare Bezahlung verkauft.

Den 27. Mai 1875.

Schultheiß Marquardt.

Hochdorf, OA. Horb.

Langholz-Verkauf.

Am Freitag den 4. Juni d. I. werden im Gcmcindewald Löchle 51 Stämme und im Gemeindewald Mark 58 Stämme Bau- und Sägholz verkauft, von 12 bis 20 Meter lang und 16 bis 36 cm. mitt­lerem Durchmesser.

. Anfang im Löchle Vormittags 10 Uhr.

Gemeinderath.

MW.