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Erscheint trk-cht.niU.ch 3ms>. und kcstei hcrldjäbrliL hier 54 kr., im Bexir! mit Postaufschlag l st. 8 lr.
Donnerstag den 27. Mai.
Inseratior.sgebübr für die 3spaitlge Jette aus gewöhnlicher Schrift bei 4 einmaliger Einrückung 3 Kreuzer, LOkrI. bei mehrmaliger je 2 Kreuzer.
raseS-Ikeuigkeilen.
Der Bauer Martin Wilhelm in Unterjettin gen cisucht «ns, im Gesellschafter das seltene Vorkommniß mitzuthcilen, daß ihm vor einigen Tagen ein Knäblein geboren wurde, das schon zwei Zähne hatte. Dasselbe starb aber schon nach einem Tage.
Stuttgart. Die diesjährige Maimesse ist überaus stark befahren, besonders der sogenannte Schreinermarkt, auf welchem jedoch die elegantesten Möbel verkauft werden. Wir haben die erfreuliche Wahrnehmung gemacht, daß die Herren Schreiner- mcister und Möbelfabrikanten, sowie die Gartenmöbelfabrikanten ein sehr befriedigendes Resultat erzielt und zu guten Preisen rasch verkauf! haben.
Stuttgart, 24. Mai. (Landcsproduktenbörse.) Dis von andern Ländern eingelaufencn Berichte schildern fast ohne Ausnahme den Stand der Felder günstig und es hat auch in Folge dessen der Getreidehandel eine äußerst matte Haltung angenommen. Unsere heutige Börse war von diesen günstigen Verhältnissen stark beeinflußt und der Verkehr beschränkte sich aus den nöthigsten Bedarf. Auch für Haber ist die Nachfrage schwächer. Wir notiren: Waizen, baierischer 6 fl. bis 6 st. 24 kr.; Kernen 5 fl. 54 kr. bis 6 fl. 48 kr.; Dinkel 3 st. 42 kr. bis 48 kr.; Haber 5 fl. bis 5 fl. 45 kr. Mehlpreise pro 4M Kilogramm sannnt Sack: Nro. 4 18 fl. 45 kr. bis 20 fl.; Nr. 2 46 fl. 24 kr. bis 48 kr.; Nr. 3 43 fl. 36 kr. bis 14 fl.; Nr. 4 14 fl. 30 kr. bis 48 kr.
Stuttgart. Wie wir vernehmen, soll der von Herrn Präsident v. Steinbeis entworfene Plan zur Umgestaltung der alten Legionskaserne demnächst durch ein Consortium von Industriellen und Kapitalisten realistrt werden. Dieselben verpflichten sich, die Parterreräume zu elegant eingerichteten Läden einzurichten und dürfen dam, 30 bis 40 Jahre lang dieselben benützen, so daß sich das Kapital zu etwa 15 Prozent amortisirt, dann übernimmt das K. Finanzministerium den so billig (um nur 300,000 fl. erworbenen Neubau, welcher schmuckhaft umgebaut eine Zierde der oberen Künigsstraße werden wird.
Stuttgart, 22. Mai. Der Ausschuß des würtlember- gischen Handels-Vereins hat beschlossen, für die Errichtung einer Reichsbank-Hauptstelle in Stuttgart, sowie sür Reichsbank-Stellen in größeren Städten des Landes, als Heilbronn, Reutlingen, Ulni, durch eine motivirte Eingabe an die höchsten Reichs- und Landes-Behörden zu wirken.
Stuttgart, 24. Mai. Der „Staats-Anzeiger" constatirt, daß die Mark-Rechnung in Württemberg am 1. Juli voraussichtlich nicht nur auf dem Papier, sondern in Wirklichkeit in's Leben treten werde, da ein genügender Münz-Vorrath vorhanden sein werde.
Vom 7. Juni d. I. an werden von den nach Art. 3 des Reichsmünzgesetzes vom 9. Juli 1873 (Neichsgesetzblatt S. 233) auszuprägenden Reichsmünzen Fü nsp fe n ni g st ncke, Zwci- Pfennigstücke und Einpfennigstücke bei den Staatskasten- stellen zur Ausgabe gelangen
Cannstatt, 18. Mai. Gestern fand hier eine Landesversammlung der Herausgeber würtlembergischer Lokalblätter statt, behufs Besprechung verschiedener ihre Interessen berührender Angelegenheiten. Unter Anderem kam die Normirung der Jn- seraipreise bei Einführung der Markwährung zur Sprache und wurden dieselben nach oben abgerundet. Weiter wurde über die Frage verhandelt, wie man sich — in Anbetracht der gemachten schlimmen Erfahrungen — gegenüber den Jnseraten-Bureaux zu verhalten habe? Es zeigte sich eine große Mißstimmung gegen die Art und Weise des Auftretens der Annoncen Expeditionen ; wie sie immer mehr Anzeigen an sich ziehen, welche sonst den Zeitungen direkt zugingen; wie sie von ihren Inserenten baars Bezahlung verlangen, während sie die Redaktionen Jahre lang warten lassen u. s. w.; wie sie überhaupt die Entwickelung des Zeitungswesens immer mehr hemmen und schädigen. Beschlossen wurde: für alle Inserate, welche durch Amioncen-Bureaux eingc- sendet werden, vom 1. Juli d. I. an den Preis zu erhöhen, nämlich '/3 mehr als für die auswärtigen Anzeigen zu fordern; fernerhin nur noch 20"/o Rabatt zu gewähren und eine vierteljährliche Abrechnung mit Regnlirung innerhalb 14 Tagen nach Uebergabe der Rechnung zu normiren.
Ulm, 24. Mai. Die durch den Amtsnotar Haußer vorgenommene Vermögensunterfuchung bezüglich des Spar- und Krcdiivcrems ist jetzt abgeschlossen und betragen die Aktiva
761,627 fl. 42 kr., die Passiva 1,336,036 fl. 12 kr., somit Uebirschnldung 574,408 fl. 30 kr.
Karlsruhe, 24. Mai. Nach einer Meldung der „Karlsr. Zeitung" wurde am 22. d. M. der Eisenbahn-Vertrag zwischen Baden und Württemberg, betreffend die Linien Jagstfeld-Eberbach, Heilbronn-Eppingen und Schildach-Freudenstadt, zu Stuttgart ratificirt. Die Auswechslung des mit obigem in Verbindung stehenden badisch-hessischen Vertrags findet demnächst statt. Baden und die Schwei; haben sich am 21. über die Lünen Bü- lach-Scheffenhausen und Tühlipgen-Beringen, sowie über die direkte Verbindung beider Bahnen geeinigt.
München, 23. April. Der Kronprinz des deutschen Reichs und seine Gemahlin sind heute Abend 6',4 Uhr hier ein- getrofsen und im Hotel zu den „Vier Jahreszeiten" adgestiegen. Die Weiterreise nach Berlin erfolgt wahrscheinlich morgen Abend.
Mainz, 22. Mai. Heute Abends zwischen 7 und 8 Uhr ist auf dem Gülerbahnhof der hessischen Ludwigsbahn Feuer ausgebrochen. Mehrere Güterzüge, sowie Eilgut und Güter-Expe- dirionen sind total niedcrgebrannt. Der Schaden ist beträchtlich. Die Entstehuugsursache des Brandes ist noch unbekannt De: Personenbahnhof blieb unversehrt.
Frankfurt, 24. Mai. Bei dem Brande des Güter- Bahnhofes der Hessischen Ludwigsbahn in Mainz wurden 42 Güter-Wagen und 6 Personen-Waggons, welche gewöhnlich in den Wiener Schnellzügen coursiren, von den Flammen verzehrt. Die Ladung der Güterwagen war die verschiedenartigste, zwei waren beispielsweise mit Pianinos belastet.
Das Dienstmädchen im Gasthaus zum „Schwanen" in Bcckenheim war von ihrem Dienstherrn wegen Nachlässigkeit gescholten worden. Um sich zu rächen, machte dieselbe den Versuch, dessen einjähriges Kind zu vergiften. Zu diesem Behufc schabte sie von einer Quantität Zündhölzer den Phosphor ab und mischte die Masse in Milch, welche sie dem Kinde zu trinken gab. Durch heftiges Schreien des Kindes wurde man aufmerksam und durch ein rasch verordnet^ Brechmittel das Kind gerettet. Das Mädchen ist verhaftet.
Hildesheim, 20. Mai. Das „Kath. Sonntagsblati" zählt diejenigen Geistlichen der Hildesheimer Diözese aus, welche durch das „Brodkorbgesetz" getroffen werden. Die gesaminte Besoldung verlieren, außer dem Bischof, dem Domkapitel, dem Generalvikariat, der Domgeistlichkeit, noch 30 Geistliche. Fast ihr ganzes Einkommen verlieren: sieben Geistliche. Die Hälfte und darüber verlieren: elf Geistliche. Auch noch mehrere andere Geistliche werden durch «Sperrung von Gehaltsiheilen mehr oder weniger in ihrer Einnahme geschädigt. Die Gesammtsumme der eingestellten Zahlungen beläuft sich überhaupt auf 129,000 -1b.
Berlin, 24. Mai. Die „Nationalzeitung" bezeichnet dir Anwesenheit des Botschafters Fürsten Hohenlohe auf dem letzten Abend Empfang des Präsidenten Mac Mahon als mehr als einen einfachen Höflichkeitsbesuch. Fürst Hohenlohe sei vor seiner Rückkehr nach Paris von dem Kaiser beauftragt worden, den Marschall Mac Mahon der wohlwollenden, freundlichen Gesinnungen des Kaisers zu versichern. Mac Mahon habe dem Fürsten Hohenlohe seinen wärmsten Dank ansgedrückt und sich beeilt, das angenehme Ereigniß seiner ganzen Umgebung mitzutheilen.
'Köln, 23. Mai. Die Ord ens-Ge istlich c n der Provinz bereiten ihren Abzug bereits vor, auch die Nonnen. So hören wir, daß in Trier die Nonnen im Kloster unserer lieben Frauen und Welsch-Nonnen, welche dort über 200 Jahre eine Niederlassung hatten, sich zum Abzug rüsten. In dieser Woche schon werden etwa 100 Franziskancrinnen aus Rheinland- Westfalen nach Amerika answandern. Wie es heißt, werden die hiesigen Nonnen dieses Ordens Köln auch verlassen. Man ist gespannt, ob die Nonnen, welche sich der Krankenpflege und dem Unterricht gewidmet, nicht auch allgemein in nächster Frist aus- wandern, cs wird dieses vsrmuthet. (F. I.)
Johannes Range hat wieder von sich hören lasten. Er hat einen offenen Brief an den Bischof Ketteler von Main; gerichtet, in welchem er diesem Vorkämpfer Roms seine Sünden am deutschen Vaterland und am kirchlichen Frieden vorhält. Es ist etwas von dem Schwung seines ersten Briests wider die An-